Montag, 25. Juli 2022

Rezension: `München`72 ` von Petra Mattfeldt

 

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Sehr bewegend!!








 Ich erinnere mich noch erschreckend deutlich an die Geiselnahme im olympischen Dorf, es war der Sommer 1972, und ich war 14 Jahre alt.

Jetzt war ich sehr gespannt, wie Petra Mattfeldt dieses schwierige Thema in ihrem Roman angegangen ist.

Die olympischen Spiele in München sollten viele Nationen friedlich beim Sport vereinen, die Jugend der Welt traf sich zum fairen Wettstreit. Alles wurde vom olympischen Gedanken getragen – eine heitere, unbeschwerte Zeit war geplant, die Polizei im olympischen Dorf war nicht bewaffnet und hatte auch keinen besonderen Auftrag. Die Bedenken, die vonseiten des Polizeipsychologen kamen, wurden in grenzenlosem Optimismus beiseite geschoben, obwohl er genaue, schreckliche Szenarien beschrieben hatte.

Zum besseren Verständnis lernt der Leser zunächst einige der handelnden Personen näher kennen, jedoch gerade nur so viele, dass man sehr gut den Überblick behalten kann.

So trifft man auf Angelika, eine junge Sportlerin aus der DDR, die sich mit dem israelischen Ringer Roman angefreundet hat, ihn aber nicht mehr treffen darf. Die Trainer verbieten es ihr schlichtweg. Angelika merkt zum ersten Mal, in welchem Überwachungsstaat sie lebt und wie schön ein freies Leben in der BRD sein könnte. Sie spielt mit dem Gedanken, zu fliehen.

Dann passiert das Unbeschreibliche - Palästinische Terroristen dringen in das olympische Dorf ein und nehmen die israelische Ringermannschaft als Geiseln.

Petra Mattfeldt kennt man hauptsächlich unter ihren Pseudonymen Ellin Carsta und Caren Benedikt, als Autorin historischer Romane. Doch mit „München '72“ hat sie bewiesen, dass noch ganz andere Qualitäten in ihr stecken.

Lange Zeit hat sie recherchiert, damit auch alles den Tatsachen entspricht.

Im Nachwort kann man genau lesen, was in ihrem Roman Fiktion und was Realität ist. Die Geschehnisse werden abwechselnd von verschiedenen Menschen erzählt, von denen die meisten Charaktere an eine wirkliche Person angelehnt sind.

Die Unfähigkeit der damaligen Polizei ist unvorstellbar. Es gab keinen konkreten Plan zur Geiselbefreiung, kein sinnvolles Konzept, niemand war für solch eine Situation auch nur ansatzweise ausgebildet. Die Hilfe israelischer Elitetruppen wurde aus Stolz abgelehnt, und es ist unfassbar, wie stümperhaft man die Terroristen ohne geeignete Gewehre oder Ausrüstung überwältigen wollte.

Die GSG9 wurde erst im Anschluss an dieses Drama, bei dem viele Menschen den Tod fanden, ins Leben gerufen.

Petra Mattfeldt hat einen großartigen, bewegenden Roman über ein bitteres Stück Geschichte geschrieben, der mich noch lange beschäftigen wird.







Sonntag, 24. Juli 2022

Rezension: `Der Winzerhof- Tage des perlenden Glücks` von Linda Winterberg

 

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Neues von den Herzbergs!









Im zweiten Band um die Herzberg Schwestern und die Sektkellerei ist wieder eine Menge los.

Henni und Georg erwarten ihr erstes Kind, Lisbeth kehrt aus Amerika zurück, und Bille hofft weiter auf die Rückkehr ihrer großen Liebe.

Mit der Sektkellerei geht es aufwärts, aber Georg muss Henni erst davon überzeugen, dass man gegenüber Neuerungen aufgeschlossen sein sollte und investieren muss.

Eigentlich könnte alles wunderbar sein, wenn nicht das Schicksal immer dazwischenkäme. Für jede der drei Schwestern hält es etwas bereit.

Der zweite Teil der Winzerhof Saga ließ sich gut lesen, aber manche Dinge, die passierten, waren für mich überflüssig, weil sie keinen richtigen Sinn ergaben. ( Als Beispiel: Jemand hat einen schweren Unfall, alle sind erschüttert, dann wird nicht näher darauf eingegangen, und kurz danach ist wieder alles wie immer)

Wenn man über diese kleinen Schwächen hinwegsieht, die aber vielleicht nur mich etwas gestört haben, ist der zweite Teil wieder eine nette Unterhaltungslektüre, auch gut geeignet für den Urlaub. Es ist nicht notwendig, den ersten Band zu lesen, aber fürs bessere Verständnis würde ich das doch empfehlen.



                                             






Ich danke dem Aufbau Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Mittwoch, 20. Juli 2022

Rezension: `Leuchtfeuer- Die Schwestern vom Waldfriede-` von Corina Bomann

 

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Neues vom `Waldfriede!!!`









Berlin 1933. Im zweiten Teil der `Schwestern vom Waldfriede` Saga steht nicht Schwester Hanna im Vordergrund, sondern Lilly ist diesmal die Hauptperson.

Nach einem Zerwürfnis mit ihren Eltern verlässt sie bei Nacht und Nebel ihr Elternhaus und muss von nun an auf eigenen Füßen stehen. Irgendwann landet sie als Krankenschwester im Waldfriede. Niemand dort weiß von ihrem großen Geheimnis, das sie seit Jahren mit sich herumträgt.

Chefarzt Dr. Conradi hat Probleme mit seiner Gesundheit und muss sich auf einen längeren Aufenthalt im Sanatorium einrichten.

Zudem macht ihm und auch den Angestellten die politische Entwicklung Sorgen. Die Gemeinde der Adventisten wird oft mit dem Judentum verglichen. Und um weiter praktizieren zu dürfen, muss sogar Dr. Conradi einen Nachweis erbringen, dass er keine jüdischen Vorfahren hat.

 Lillys Leben ist sehr spannend, denn sie hat sich in einen Arzt verliebt und muss sich irgendwann entscheiden. Beruf oder Familie. Das ist aber nicht alles, ihr Auserwählter ist Jude, was noch ganz andere Probleme mit sich bringt.

Corina Bomann hat mich auch mit dem zweiten Teil der Waldfriede Saga wieder in ihren Bann gezogen. Schon nach wenigen Seiten war ich voll in der Geschichte drin. Das Geschehen wird aus verschiedenen Sichten erzählt, wodurch es immer in Bewegung bleibt und nicht langweilig wird. Ich hab die 600 Seiten überhaupt nicht gemerkt, so gebannt bin ich den Erlebnissen der Protagonisten gefolgt.

Der dritte Band der `Schwestern vom Waldfriede` erscheint im Dezember`22, und ich freue mich schon darauf zu erfahren, wie es weitergeht.



                                                     



Ich danke dem  Penguin Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Dienstag, 19. Juli 2022

Rezension: `Das Tor zur Welt - Träume` von Miriam Georg


 
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 Beginn einer neuen Auswanderer-Saga!

       



Tagein, tagaus muss die junge Ava auf dem Hof ihrer Eltern schuften. Sie weiß, dass es nicht wirklich ihre Eltern sind, denn jahrelang hat sie darauf gehofft von ihrer, nach Amerika ausgewanderten, Familie nachgeholt zu werden. 
Ihrem eigenen Traum von Amerika kommt sie näher, als sie nach einer wahren Odyssee an schlechten Erfahrungen eine Arbeit im Auswandererlager bekommt. Jeden Pfennig, den sie verdient, spart sie für ein Ticket in die freie Welt.


In einem anderen Handlungsstrang lernen wir Claire Conrad kennen, eine reiche, egozentrische junge Frau, die gerne gegen alle gesellschaftlichen Regeln rebelliert. Sie ist ganz das Gegenteil von Ava und doch werden die beiden Freundinnen. 

Miriam Georg konnte mich mit ihrem neuen Roman wieder begeistern, auch wenn die Geschichte in der Mitte etwas langatmig war. Das Buch hat 656 Seiten und ich denke, 100 oder sogar 200 Seiten weniger hätte es noch spannender gemacht.
Wie alle ihre Romane ist auch dieser flüssig und gut zu lesen, und durch den bildlichen Schreibstil hatte ich viele der Schauplätze genau vor Augen.
Die Story wird aus verschiedenen Perspektiven von unterschiedlichen Personen erzählt, denn die Autorin hat eine Menge sehr interessanter und facettenreicher Charaktere geschaffen. Für das Ende hat sie sich noch ein Highlight aufgehoben, das einen sehnsüchtig auf den zweiten  Band warten lässt.

                                                               



Ich danke dem Rowohlt Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Samstag, 16. Juli 2022

Rezension: `Als das Böse kam` von Ivar Leon Menger

 

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Thriller mit Gänsehautgarantie!!









Die 16jährige Juno und Ihr jüngerer Bruder Boy leben mit ihren Eltern allein auf einer idyllischen Insel. Ihr Leben ist einfach, sie ernähren sich von dem, was sie auf der Insel fangen oder finden, und einmal in der Woche rudert der Vater aufs Festland und holt frische Lebensmittel.

Das ist jedesmal sehr gefährlich, denn überall wohnen die gefährlichen Fremdlinge. Die Kinder sind froh, dass ihre Eltern so gut aufpassen und sie beschützen. Für den Notfall gibt es sogar einen eigenen Bunker, in den alle klettern und sich verstecken können. Niemals darf jemand sie sehen!!!

Und doch passiert es. Als der alte Briefträger auf die Insel kommt, sieht Juno ihn und er sie, und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Ivar Leon Menger hat einen extrem packenden Thriller geschrieben. Der Spannungsbogen wird ab der ersten Seite konstant bis zum Schluss oben gehalten. Zuerst fragt man sich, warum die Familie dort so einsam und heimlich lebt. Und wer sind die mysteriösen Fremdlinge, die am anderen Ufer lauern?

Der Autor hat  sehr gut beschrieben, wie sich die Charaktere im Laufe der Zeit verändern. Wie tiefstes Vertrauen sich in panische Angst wandelt.

Das Lesen hat meine Nerven arg strapaziert, ich habe regelrecht mit gezittert und hatte nicht nur einmal eine Gänsehaut.

Das Ende hätte etwas ausführlicher sein dürfen, aber insgesamt ist `Als das Böse kam` ein spannungsgeladener Thriller, und ich hoffe, bald wieder etwas von Ivar Leon Menger lesen zu können.


                                                        




Donnerstag, 14. Juli 2022

GEWINNSPIEL!!!


 Wart Ihr auch traurig, als die Hansen Saga vorbei war?? Doch Ellin Carsta hat sich entschieden, die Reihe weiterzuschreiben!!! 😀

Am 19.07.2022 ist es endlich soweit! Nun geht es mit den Kindern der Hansens weiter. Wir dürfen gespannt sein!! Zum Auftakt der neuen Reihe könnt Ihr eins von drei signierten Exemplaren gewinnen!! Na, wie findet Ihr das??



Worum geht es im Buch??

Hamburg 1924: Amala Hansen, die Tochter von Luise und Hamza, will endlich ihre Familie in Deutschland kennenlernen. Georg Hansen ist dankbar für den frischen Wind, den die ehrgeizige junge Frau aus den USA in die alte Villa bringt. Amala möchte Schauspielerin werden, doch sie trifft auf eine Welt voller Vorurteile. Genau wie ihre Mutter denkt sie jedoch nicht daran, aufzugeben, und arbeitet stattdessen nur umso härter an ihrer Karriere. Kann sie alle Widerstände überwinden?

Franz Loising hat das Kaffeehaus seiner Mutter in Wien übernommen, kann seine Aufgaben aber kaum ausführen. Der einst so frohe junge Mann hat mit seinen Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg zu kämpfen. Gelingt es ihm, sein Trauma aufzuarbeiten und in sein normales Leben zurückzukehren?



    

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Möchtet Ihr mehr über Ellin Carsta erfahren? Dann guckt doch mal auf ihre HOMEPAGE









Was müsst Ihr nun tun, um an eins der begehrten Exemplare zu gelangen?


Bitte gebt meiner FACEBOOK Seite oder INSTAGRAM Seite ein 👍


Bitte kommentiert hier oder bei FB und Instagram , teilt und markiert gerne eure Freunde.


Bis zum 18.07.2022 um 23 Uhr habt Ihr Zeit.



Ihr müsst mind,18 Jahre alt sein (ansonsten brauche ich die Einwilligung eurer Eltern) und in


Deutschland wohnen.


Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.



Noch ein Wort an diejenigen, die hier auf dem Blog teilnehmen... Es kommt vor, dass ich die Gewinner nicht anders benachrichtigen kann, als unter den Kommentar zu schreiben. Also guckt bitte unter euren Kommentar, ob Ihr gewonnen habt. Solltet Ihr euch innerhalb einer Woche nicht melden, muss ich neu verlosen.😕



Noch etwas zum Datenschutz:


Soweit im Rahmen der Aktion personenbezogene Daten von Teilnehmern erfasst werden (Vor- und Zuname, Anschrift, email Adresse), leite ich diese evtl. auch an Dritte - Autoren und Verlage - weiter, um einen reibungslosen Versand der Gewinne zu ermöglichen. Diese personenbezogenen Daten werden vom mir  ausschließlich zum Zwecke der Durchführung der Aktion erhoben und verarbeitet. Wenn Ihr am Gewinnspiel teilnehmt, erklärt Ihr euch damit einverstanden, dass euer Name im Falle eines Gewinns hier auf dem Blog und bei Facebook veröffentlicht wird.


Mittwoch, 13. Juli 2022

Rezension: `Verlassen` von Christiane Dieckerhoff

 

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Hier gibt es nur Verlierer!








DDR, kurz vor der Wende.

Die beiden kleinen Geschwister Männi und Matte haben es nicht leicht. Immer wieder verlässt die Mutter für einige Tage die Wohnung, lässt ihnen abgeschnittenes Brot da und schließt von außen ab. Männi ist verzweifelt, denn obwohl die Mutter sie immer `ihre Große` nennt, schafft sie es nicht, ihren kleinen Bruder rechtzeitig zu wickeln oder aufs Töpfchen zu setzen und anzuketten, so wie es die Mutter immer macht.


Berlin, heute.

Die Kommissarin Klaudia Wagner muss sich um eine verschwundene Touristin kümmern, die angeblich völlig betrunken aus dem Hotel gelaufen und nicht wieder aufgetaucht ist.

Klaudia und ihre Kollegen kommen bei der Suche nach der Frau  einer merkwürdigen Familiengeschichte auf die Spur und dann geschieht auch noch ein Mord.....


Christiane Dieckerhoff konnte mich mit `Verlassen` wieder gut unterhalten. Der Anfang war mega spannend, ab der Mitte lässt die Spannung jedoch etwas nach, um zum Ende hin wieder ordentlich Fahrt aufzunehmen.

 Immer wieder erfahren wir in Rückblenden, wie es mit Männi und Matte weitergeht. Diese Kapitel fand ich total fesselnd, aber sie haben mich gleichzeitig auch sehr erschüttert.

 Insgesamt ist der Autorin mit `Verlassen`  wieder ein spannender Krimi gelungen.



                                              


Ich danke Netgalley.de   für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Montag, 11. Juli 2022

Rezension: `Findelmädchen` von Lilly Bernstein

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Bewegender Roman!





 



1955, Helga und ihr Bruder Jürgen sind überglücklich, als ihr Vater doch noch aus der Gefangenschaft zurückkehrt und sie nach Jahren in Frankreich zurück nach Köln dürfen.

Doch so einfach, wie sie es sich vorstellen, ist das Leben in der alten Heimat nicht. An die Kriegszeit haben sie noch Erinnerungen, doch bei der Frage, was mit ihrer Mutter passiert ist, da lässt das Gedächtnis die Geschwister im Stich.

Jürgen bekommt direkt eine Stelle bei den Fordwerken, doch Helgas sehnlichsten Wunsch, aufs Gymnasium zu gehen, erfüllt ihr der Vater nicht. Für solche `Flausen` hat er nichts übrig und schickt sie auf eine Haushaltsschule. Im Rahmen eines Praktikums wird Helga im Waisenhaus eingesetzt. Das Leid der Kinder dort und die Kaltherzigkeit der Nonnen gehen ihr sehr an die Nieren.

Helga boxt sich durch, sie hat ein Ziel und will auf keinen Fall auf der Haushaltsschule bleiben, auch wenn sie den Vater enttäuscht. Viele Stunden verbringt sie heimlich mit dem Flüchtling Konradin, und diese Zeit empfindet sie als kostbar. Ihr schmeichelt, dass auch der Mädchenscharm Peter sie zur Freundin möchte. Doch dann geschieht etwas, das ihr, sowieso schon kompliziertes, Leben völlig durcheinander bringt.

In Form von Tagebucheinträgen aus dem Krieg erfahren die Leser mehr über Helgas Mutter, die ja seitdem vermisst wird. Nach und nach kommt auch ans Licht, dass der Vater eine Vergangenheit hat, mit der niemand gerechnet hat.

Lilly Bernstein hat wieder eine fesselnde, herzergreifende Geschichte geschrieben. Durch den flüssigen und bildhaften Schreibstil kann man sich gut in die 50er Jahre hineinversetzen. Erschreckend fand ich, dass zehn Jahre nach Kriegsende die alten Feindbilder immer noch vorhanden sind und sich das auch auf die unschuldigen Kinder auswirkt. Diese Erfahrung muss Helga im Waisenhaus mehrmals machen, vor allem die farbige kleine Bärbel, ein Besatzerkind, hat es besonders schwer. 

`Findelmädchen` ist ein emotionales Buch, bei dem man an manchen Stellen schon mal eine Träne verdrücken kann. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, teils empfand ich sie allerdings fast zu gutherzig.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für diesen wunderbaren Roman!


                               





Ich danke dem Ullstein Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Freitag, 1. Juli 2022

Rezension: `Minna. Kopf hoch, Schultern zurück` von Felicitas Fuchs


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Eine ergreifende Familiengeschichte!










 Zuerst hab ich mich etwas erschrocken, als ich den 600 Seiten dicken Schmöker sah, doch wenn man von einem Buch gefesselt ist, vergeht die Zeit wie im Flug. Und schwups, ist man durch.

So ging es mir mit `Minna.`

Die Autorin hat ihre eigene Familiengeschichte zum Anlass für die Mütter Trilogie genommen, dessen erster Band mit Minna, ihrer Großmutter beginnt.

Ganz am Anfang wird der Leser neugierig auf ein Geheimnis gemacht, dabei scheint es sich um etwas Gravierendes zu handeln, was bei Bekanntwerden die Familie zerstören könnte.

Minnas Geschichte beginnt im März 1924. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, versucht sie trotzdem, das Beste aus jeder Situation zu machen. Als sie den etwas älteren Fred kennenlernt, scheint sie alles richtig gemacht zu haben, denn er verliebt sich in sie und will sie heiraten.

Dass seine Familie Minna als Schwiegertochter nicht akzeptiert, belastet die junge Frau, doch sie wird noch viel schwerere Prüfungen in ihrem Leben bestehen, mehrere schlimme Schicksalsschläge verarbeiten und einen Krieg überleben. Mit am schlimmsten wiegt der Verrat von geliebten Menschen. Aber auch das Glück klopft zwischendurch wieder an ihre Tür. Minna lässt sich niemals unterkriegen, immer hat sie neue Ideen, die ihr und ihrer Familie das Überleben sichern.

Außer von Minna wird die Geschichte aus der Sicht verschiedener Familienmitglieder erzählt.

Carla Berling alias Felicitas Fuchs konnte mich mit ihrem ersten Familienroman voll überzeugen. Bisher kennt man die Autorin aus den Genres Krimi und Humor, und ich war erst etwas skeptisch. Aber ich habe festgestellt, sie kann auch eine wunderbare, ergreifende Familiengeschichte schreiben.

Leider müssen wir auf den zweiten Teil, in dem es mit Tochter Hanne weitergeht, noch bis Januar`23 warten, aber umso länger ist die Vorfreude.