Freitag, 24. August 2012

Ich bin dann auch mal weg......

Melde mich für ein paar Tage ab, fahre in die Slowakei

Möglichst ohne solchen Stau....Ich hoffe, ich kann viiiel lesen...

Aber mein Laptop nehm ich mit, vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit.. 

Also, bis bald :-)

Donnerstag, 23. August 2012

Rezension : Jodi Picoult : Ein Lied für meine Tochter


* * * * *




Musik ist die Sprache der Erinnerung !!




Dieses Buchzitat ist sehr treffend, denn mit Musik verbindet man so viele Erlebnisse aus der Vergangenheit.

Zoe ist Musiktherapeutin und glücklich verheiratet mit Max. Die beiden wünschen sich seit Jahren Kinder, aber inzwischen besteht ihr Leben nur noch aus Hormontherapien, Samenspenden, künstlichen Befruchtungen usw. Das ganze Leben richtet sich nur noch nach Zoes Zyklus; ein unbeschwertes Privatleben findet quasi gar nicht mehr statt.

Nachdem Zoe mehrere Fehlgeburten erlitten hat, ist sie nun wieder schwanger. Doch diesmal kommt es noch dicker; sie erleidet eine Totgeburt.

Jodi Picoult versteht es, wie immer, dem Leser die Gefühle der beiden so nah zu bringen, dass man sofort mit ihnen leidet.

Mir sind in den ersten Kapiteln nur die Tränen geflossen, so ergreifend wird der Kummer über den unerfüllten Kinderwunsch beschrieben.

Zoe hofft weiter auf die Möglichkeit, noch ein Baby zu bekommen, doch Max kann nicht mehr. Aus seiner Sicht besteht die Ehe nur noch auf dem Papier; es gibt keine Zweisamkeit mehr und ihre Interessen liegen inzwischen zu weit auseinander.

Während Zoe mit allen Mitteln versuchte, schwanger zu werden und für nichts anderes mehr einen Blick hatte, ist bei Max die Erkenntnis gewachsen, dass die Ehe an dem Kinderwunsch gescheitert ist.

Er verläßt Zoe und reicht die Scheidung ein.

Jodi Picoult erzählt aus drei Perspektiven ; das empfand ich erst etwas gewöhnungsbedürftig, obwohl ich es schon von ihr kenne, aber dann gefiel es mir.

Denn so werden oft gleiche Begebenheiten aus verschiedenen Sichtweisen berichtet und so sieht man manche Dinge auch selbst wieder kritischer.

Mitten im tiefen Tal ihrer Tränen, um ihr tot geborenes Baby und den Verlust ihrer Ehe, lernt Zoe Vanessa kennen.

Nach anfänglicher Freundschaft entwickelt sich daraus eine Liebesbeziehung.

Im prüden Amerika haben die beiden mit allerlei Anfeindungen zu kämpfen, doch sie sind bereit, zu ihrer Liebe zu stehen.

So wie Vanessa Zoe geholfen hat, als sie ganz unten war, wird Max von einer streng religiösen Glaubensgemeinschaft aufgefangen.

Als Zoe, die sich immer noch ein Kind wünscht, die eingefrorenen Embryonen beansprucht, ziehen die beiden vor Gericht.

Denn die Gemeinde toleriert natürlich keine lesbische Liebesbeziehung.

Sowie sich Zoe und Max zwischendurch fragen, so fragt sich der Leser auch. Wie konnte es soweit kommen ? Schließlich haben die beiden sich einmal geliebt, wieso bekriegen sie sich hier vor Gericht ?

Picoult beschreibt den Prozess auch aus drei Perspektiven; jeder vertritt seinen Standpunkt und sie schafft es perfekt, dass man als Leser mit jedem der drei Protagonisten etwas mitleidet.

Es sind ja verschiedene Themen, die im Buch behandelt werden; der unerfüllte Kinderwunsch, die Belastungen für die Ehe durch die vielen Behandlungen; die Homosexualität, die strenge religiöse Gemeinde und der Kampf um die eingefrorenen Embryonen.

Das Buch ist voller Emotionen und die Gefühle jedes Einzelnen sind so genau beschrieben, dass man annehmen könnte, Jodi Picoult hätte alles selbst erlebt.

Ich habe noch länger darüber nachgedacht, nachdem ich das Buch gelesen hatte.
Sie hat mal wieder einen genialen Roman mit hochsensiblen Themen geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat.





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Montag, 20. August 2012

Rezension : Knochenhaus von Elly Griffiths


* * * * *


 Gelungene Fortsetzung von  Totenpfad !!






Knochenhaus ist nach Totenpfad der zweite Teil der Krimiserie um die Archäologin Ruth Galloway und Detective Harry Nelson.
Bei Bauarbeiten zu einem mehrstöckigen Wohnhaus  werden, ähnlich wie im ersten Band, wieder Menschenknochen gefunden, die Ruth analysieren soll.
Die Arbeiten an der Fundstelle sind bis auf Weiteres sofort gestoppt, sodaß die Polizei in Ruhe ermitteln kann.

Früher stand an der Stelle ein Kinderheim und bei den Nachforschungen kommen so einige Dinge ans Tageslicht,  die eigentlich verborgen bleiben sollten.
Auch die Familie des neuen Eigentümers scheint nicht ganz so harmlos zu sein, wie sie sich gerne darstellt .

 Die Knochen deuten auf einen Kindermord hin, was Ruth noch stärker belastet als sonst , denn sie hat gerade herausgefunden, dass sie schwanger ist.
Wie wird der Vater des Kindes die Nachricht aufnehmen ?
Wird er seine Familie verlassen und will sie das überhaupt ? 

Eigentlich ist Ruth  gerade genug mit sich selbst und der Veränderung in ihrem Leben beschäftigt, wenn da nicht diese unheimlichen Kritzeleien an der Baustelle wären, die ihr Angst machen.

Als Ruth sich weiter mit dem Fall beschäftigt, werden daraus plötzlich Drohungen und sie richten sich konkret gegen sie.
In diesem Moment dachte ich, die Situation hat zuviel Ähnlichkeit mit dem ersten Band und war schon etwas enttäuscht..
Doch das war wirklich nur ein Moment, denn danach geht es ganz anders  und auch nicht vorhersehbar weiter...
Mir hat Knochenhaus genauso gut gefallen wie der Totenpfad. 
Es ist spannend und hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. 

Vor allem ist Ruth ja mal eine Frau aus dem Leben, etwas übergewichtig und total sympathisch. 
Auch den etwas wortkargen Harry hatte ich sofort ins Herz geschlossen.
 Ich freue mich schon auf weitere Bände der Reihe..






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Freitag, 17. August 2012

Rezension : Sterbensangst : David Mark


  * *


     Sterbenslangweilig !


Sterbensangst ist der Auftakt zu einer neuen Krimiserie ; mit Detective Aector McAvoy als Ermittler.
Aector soll zusammen mit Kollegen eine Reihe von Morden aufklären. 
Einmal ist es ein kleines, schwarzes Mädchen, einmal ein alter Mann, der zur See gefahren ist; eine Frau mittleren Alters usw. Eigentlich können die Fälle nicht verschiedener sein; sie haben zuerst  keinerlei Gemeinsamkeiten.

Die ersten 100 Seiten fand ich todlangweilig; ich war drauf und dran, das Buch wegzulegen. Da es aber ein Rezensionsexemplar war, las ich notgedrungen weiter. Aector ist  auch eher vom Typ Weichei, also nicht wirklich sympathisch. Er ist nur darauf bedacht, es jedem recht zu machen und ist  bei den Kollegen auch nicht sonderlich beliebt.

Ab dem  zweiten Drittel des Buches wurde es etwas spannender, denn  Aector entdeckt nun doch einen Zusammenhang zwischen den Morden. Innerpolizeiliche Rangeleien erschweren allerdings die Ermittlungen, doch Aector kämpft sich durch und vertraut seiner Intuition. Er forscht weiter und deckt die Zusammenhänge auf.
 Aber ist er auch dem richtigen  Täter auf der Spur  ?

Wie gesagt, das Buch ist ziemlich langatmig und zieht sich. Schrecklich genervt war ich davon, dass fast jeder den Familienvater und Detective Aector mit "mein Sohn" anspricht. Ist das ein Übersetzungsfehler oder gewollt ? Das sagt doch kein Mensch mehr heutzutage..

Sogar die, teilweise brutalen, Morde haben mich nicht berührt, was daran lag, dass der Schreibstil des Autors mich nicht wirklich fesseln konnte.  Das hatte aber nichts damit zu tun, dass das  Buch  im Präsenz geschrieben ist, was einige Rezensenten bemängeln. Das störte mich überhaupt nicht , aber was mir hier fehlte, war einfach die Spannung ! Aus der Idee hätte man sicher mehr machen können..

Alles in allem war dieses Buch ein Flop für mich und ich gebe mit Müh und Not 2 Punkte, weil es wenigstens ab dem zweiten Drittel etwas besser wurde. 
Aber der Auftakt zu einer Krimireihe ??
 Nein Danke...


Ich danke den Ullstein Buchverlagen und Blogg dein Buch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Falls ihr euch lieber eine eigene Meinung bilden möchtet, könnt ihr dasBuch HIER kaufen oder bei Amazon

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Montag, 13. August 2012

Mein erstes Interview mit Fotos !!!!!!!!

                               

  I N T E R V I E W 

                          M  I T

          B E T T I N A   S Z R A M A





Heute ist es soweit !!!!!!

Ich präsentiere euch mein erstes Interview.

Vor einiger Zeit  bin ich einmal per email mit der Schriftstellerin Bettina Szrama Der Henker von Lemgo in Kontakt getreten.

 Die Verbindung ist auch danach nicht abgebrochen,  weil wir direkt ein gemeinsames Thema hatten : Unsere Hunde !! 
Im Oktober 2012 bringt Bettina ihren neuen Roman heraus und zwar :  Das Mirakel von Köln .

Das haben wir nun zum Anlass genommen, uns endlich persönlich kennenzulernen und vielleicht bei der Gelegenheit ein Interview zu machen. 

Am geeignetsten schien ein Besuch bei mir, denn so  konnten wir gleichzeitig in Köln die Schauplätze ihres neuen Romans besuchen und Fotos machen.
 Dazu brauchten wir aber schönes Wetter und letzten Sonntag war  uns Petrus gnädig , sodass Bettina endlich kommen konnte.
 Natürlich wollte sie zuerst meinen Hund Carlos kennenlernen, erst danach sind wir nach Köln gefahren.

 Bei einer Tasse Kaffee hat sie mir geduldig meine Fragen beantwortet. Wenn das Thema auf ihre Bücher kommt, ist sie in ihrem Element; dann kann sie wunderbar erzählen und es macht riesigen Spaß, ihr zuzuhören. 

Ich hoffe natürlich, dass ihr das gleiche Vergnügen beim Lesen habt..

Erstes Beschnuppern








Bettina  hat mir die "Giftmischerin"mitgebracht und....





direkt signiert.
       
             MEINE FRAGEN...      




Seit wann schreibst Du und wie hat es angefangen ?

Wie auf meiner Web-Seite zu lesen ist, habe ich früher im Pferdesport gearbeitet. Das ist für eine Frau harter Tobak.






 Deshalb habe ich an meinen vierzigsten Geburtstag angefangen darüber nachzudenken, was wohl später einmal aus mir wird, wenn meine Gelenke zu steif geworden sind für das Reiten und die Stallarbeit.
Da fiel mir ein Gedicht ein, das ich einmal als ganz junges Mädchen, nämlich an meinem achtzehnten Geburtstag geschrieben habe. Mal sehen ob ich es noch zusammenbekomme;
 „Ich bin kein Geist, kein Phänomen, bin nur ein Mensch, denn Mensch zu sein ist schön! Unter Schmerzen geboren, zum Beherrscher dieser Erde erkoren, bin ich mein eigener Gott, und doch nur ein kleiner Mensch, ein Mensch dieser großen Welt, die voller Hoffnung mein Leben erhellt!“

 Und da ich immer schon mal vorhatte meine eigene Biographie aufzuschreiben, versuchte ich mich zunächst an einer kleinen Pferdegeschichte. Die schlug sofort wie eine Bombe ein und inspirierte mich weiterzumachen. Aber sollte ich diese meine Gedanken mit der Hand zu Papier bringen? Dies erforderte viel zu viel Zeit und vom Tippen auf der Schreibmaschine hatte ich „Null“ Ahnung. Zudem fehlte mir jegliches Wissen über mein neues Fachgebiet.
 
„Also – in den sauren Apfel gebissen und mit Vierzig noch einmal die Schulbank drücken.“ Und als wenn es das Schicksal so vorsah – ich wurde in einer Zeitschrift pfündig und meldete mich an einer bekannten Hamburger Akademie für ein Studium an.

 Neben meinem Pferdejob, studierte ich nun Grammatik, Sprache und Ausdrucksweise und tippte per „Einfingersystem“, kleinere Aufsätze, auf meiner ersten Schreibmaschine „Marke Regina“. 


Sehr bald kam eine Neuerung dazu, die mich ständig mit vollen oder hakenden Korrekturbändern nervte. Ich besuchte Seminare und irgendwann erwarb ich meinen ersten Schreibcomputer, wo ich zunächst eine geschlagene Stunde nach dem Einschaltknopf suchte.
 Das erste Lob vom Mentor der Schule war für mich wie ein Fünfer im Lotto. Ich fühlte mich bereits als ein neuer Stern unter den Literaten. Aber auf meinem ersten Messebesuch, wurde mein Eifer erst einmal gedämpft. 
Unwissenheit wurde mit Nichtbeachtung bestraft. Ich tappte in die Fänge eines Verlages, der mir zunächst das Portemonnaie leerte. 

Dem folgte eine Agentur, die Gleiches mit mir vorhatte. 
Aber aus Erfahrung lernt man bekanntlich und heute bin ich davon überzeugt, dass wohl fast jeder Autor diesen Weg einmal durchgemacht hat. 

Spätestens, wer nach solchen Situationen noch Rückgrat beweist und unbeirrt, ausgestattet mit neuen Erfahrungen, seinen Weg weitergeht, schafft es bis an sein Ziel. 
Ich holte mir die Rechte an meinem ersten kleinen Roman zurück, in dem ich meine Schicksalsschläge und die meines Boxers Max verarbeitete, und stellte das Buch ins Internet! Mein erster großer Erfolg! 

Zwar für mich finanziell unerheblich, aber das Büchlein fand seinen Weg bis ins ferne Australien und hielt sich gut zehn Jahre für mich als Verkaufsschlager.




 Es folgten noch weitere kleinere Projekte, mit denen ich mich sozusagen auf der Suche nach „meiner Schreibrichtung“ befand. 

Irgendwann verzog ich nach NRW und kam durch Zufall in das Städtchen Lemgo. 
Diese Stadt mit ihrer faszinierenden Geschichte zog mich so in ihren Bann, dass ich mich in der Historie versuchte.
 Damit ging es dann in langsamen Schritten bergauf. 
Ein Wettbewerb und eine gute Platzierung, Verlags und Agenturangebote und – wieder ein Fehler von mir. 
Der Henker von Lemgo landete unveröffentlicht bei einem Schweizer Verlag  und ich schrieb Die Giftmischerin .
Ich kannte mich auf vielen Literaturportalen aus - gleichzeitig wurde ich von einer guten seriösen Agentur und von einem renommierten Verlag gefunden.
 Der Damm zum professionell schreibenden Autor war gebrochen!

Dein erstes Buch handelt ja von Hunden,  einem ganz anderen Thema…

Wie ich in der ersten Frage schon schrieb, wurde ich von Schicksalsschlägen heimgesucht und kam in dieser Zeit durch Zufall an einen todkranken Boxer, dessen erst kurzer, leidvoller Weg und mein Kampf um ihn, mich gleich doppelt inspirierte diese Geschichte aufzuschreiben.

Wie kamst Du auf die Idee, über das Mittelalter zu schreiben?
Hexenprobe

Meine Protagonisten lebten nicht im Mittelalter, sondern in der frühen Neuzeit. Es ist das Zeitalter der Renaissance, einer sehr interessanten Zeit mit vielen Neuerungen, Erfindungen, aber auch Glaubensfindungen und Hexenverfolgungen.
 Ich bin zu diesem Zeitalter durch die Lemgoer Geschichte gekommen, wie die Amme zum Kind. 
Da sie mich sehr inspirierte und ich mir viel Wissen über diese Zeit aneignete, schrieb ich weiter in dieser Epoche. Aber ich bin auch in anderen Abschnitten der Literaturgeschichte  Zuhause, siehe Die Giftmischerin , in der Napoleonzeit oder für mein allerneuestes Projekt „Das Grauen von Sàrvàr“ im ungarischen Mittelalter.

 
Hast Du das komplette Buch schon vorher im Kopf, oder kommen Dir die Ideen erst beim Schreiben?

Hat mich ein Projekt so richtig gefangen, wie jetzt wieder, dann habe ich bereits am Anfang ganze Szenen im Kopf und es brennt mir förmlich unter den Nägeln, so rasch wie möglich alles niederzuschreiben. 
Aber jedem historischen Krimi geht eine ausführliche Recherche voraus. Sie stoppt erst einmal die Euphorie. Es gibt natürlich auch Figuren,  über die mir erst während des Schreibens die einzelnen Szenen einfielen. So geschehen, beim Das Mirakel von Köln , über deren Hauptakteure es sehr wenig in der Historie nachzulesen gab. Da fließen die Gedanken eben erst richtig während des Schreibens.

Wie sieht  Dein Tagesablauf aus und wo schreibst Du am liebsten?

In meinem Büro, in einem Bauernhaus, mit Blick in die herrliche Natur des Weserberglandes.

 Ich schreibe immer in der Zeit von 11 bis 15 Uhr. Irgendwie hat sich das so eingebürgert. Vorher recherchiere ich, beobachte meine Bücher im Internet, versuche neue Leser zu gewinnen und durchsuche den PC nach Mails, die erst beantwortet werden. 





Ab 17 Uhr arbeite ich für die laufenden Kosten zu und abends im Bett recherchiere ich dann wieder, indem ich Sachbücher durchackere, bis mir die Augen zufallen. Das kann manchmal spät werden.. 


Wie ist eigentlich der Werdegang von einer Idee bis zum fertigen Buch?

Nach der richtigen Idee zu suchen, kostet mich viel Zeit. Viele Themen, die ich gefunden habe, werden wieder verworfen oder zur Seite gelegt. Die Suche erfolgt zunächst im Internet, in Zeitschriften und Büchern. Eine Idee muss mich anspringen, meine Fantasie beflügeln, ich muss mich mit der Person identifizieren können und sie muss mich begeistern. Danach suche ich mir Literatur im Internet und bestelle sie mir per Fernleihe bei meiner Bücherei.
 Aus dieser ersten Literatur, die oft recht schnell eintrifft, entnehme ich wieder neue historische Quellen, die dann ebenfalls den Weg über die Fernleihe gehen. 
Während dieser Zeit stelle ich mir ein Exposé zusammen, lege es meinem Agenten vor und hole seine Meinung dazu ein. Akzeptiert er meine Idee, gibt er dem Exposé den letzten Schliff, und wir einigen uns auf einen zündenden Arbeitstitel.
 Gemeinsam mit einer ersten Leseprobe tritt er dann an den Verlag heran. Die Recherchen begleiten den gesamten Schreibprozess bis zum Ende. Wenn es sich erforderlich macht, besuche ich auch die Schauplätze meiner Geschichte, zum Beispiel Köln


Wie funktioniert eine perfekte Recherche?  Welche Informationsquellen nutzt Du? Recherchierst Du auch vor Ort ?
Wie kommst Du überhaupt auf die Protagonisten? z.B.Nickel List oder den Henker von Lemgo etc?


Bei dem Der Henker von Lemgo habe ich überwiegend vor Ort recherchiert. Für diese Recherche habe ich fast zwei Jahre benötigt. Es war mein erstes historisches Projekt und ich musste erst in diese Zeit abtauchen, bevor ich darüber schreiben konnte. Für diese Geschichte hatten bereits viele Historiker sehr gut vorgearbeitet.
Der Marktplatz von Lemgo um 1840


 Es gab Unterlagen über die baulichen Qualitäten der damaligen Zeit, über die einzelnen Familien, Gesellschaft, Kleidung usw. Bemerkenswert; Es existieren fast alle Wohnhäuser meiner handelnden Personen heute noch. 

Sie sind in einem sehr schönen Zustand. Zudem existieren im Archiv 200 Hexenprozessakten, die durchgeackert und zum Teil auch übersetzt werden mussten. 

Bei Die Hure und der Meisterdieb habe ich mein Wissen überwiegend aus historischen Unterlagen. Bei dem Fall der Bremer Giftmörderin „Gesche Gottfried“ Die Giftmischerin recherchierte ich ebenfalls vor Ort aber das Meiste entnahm ich ihrem Geständnis. 
Gesche Gottfried




Eigentlich hängt es oftmals von dem Fall und den Gegebenheiten ab, wie man recherchiert. Das ist immer unterschiedlich. Der Henker von Lemgo  ist der Buchtitel. Was mich damals an dieser Geschichte inspirierte war die Hexengeschichte der letzten, in Lemgo, verurteilten Hexe, Maria Rampendahl, die der oberen Schicht angehörte.
Gedenkstein für Maria Rampendahl (Quelle :Nikater)



 Doch als ich dann das prachtvolle Haus des Henkers gesehen hatte und erfuhr, dass der Lemgoer Nachrichter als einzigartig galt und mit den Hexenprozessen von 1654 bis 1681 verbunden war, ergriff mich eine ungeheure Leidenschaft für diesen interessanten Mann. Ich war so fasziniert, das ich sogar im Schlaf von ihm geträumt habe.

Nickel List
Auf den Nickel List  bin ich im Landesarchiv in Hannover gestoßen. 
Ich war dort wegen der Recherchen zu dem Raubmörder Jaspar Hanebut Die Konkubine des Mörders  und wurde von einem Historiker auf diesen interessanten Räuber aufmerksam gemacht. Mir gefiel, dass er ihn als galant und verwegen darstellte. Sofort war ich gefesselt. 





Warum schreibst Du lieber über reale Personen, anstatt  Deiner Fantasie freien Lauf lassen ?

Ich finde gerade reale Personen lassen sich gut mit der Fantasie verbinden. Ihr wechselvolles Leben regt die Fantasie ungemein an. Dies durchlebe ich gerade sehr stark bei meinem neuen Projekt „Das Grauen von Sàrvàr“.
Darfst Du so schreiben, wie Du möchtest, oder gibt es Vorgaben durch den Verlag ?


Mein Verlag hat das Vorrecht auf mein neues Projekt. Aber er wird mir nie Vorschriften machen. Mein Agent ist da ein bisschen anders. Er zieht es vor, an den Erfolgen anzuknüpfen und ist nicht mit jedem Thema unbedingt einverstanden. Aber meistens einigen wir uns.


Erzählst Du uns etwas Privates über Dich? Wie lebst Du, welche Hobbys hast Du etc.?

Eigentlich ist das Leben eines Autors in einen streng geregelten Arbeitsablauf eingebunden. 
Es bleibt wenig Zeit für Privates. Zudem verdienen nur wenige Schriftsteller Geld mit ihren Büchern und so erfordert das Schreiben auch von mir für den Lebenserhalt dazu zuarbeiten. Zudem nehme ich mir viel Zeit für meine drei Doggen. Meinen Doggen-Carne Corso-Mix, Rocky, meine Boxerhündin Paula und mein Lillyzwerg, eine klein französische Bulldogge.

 Mit ihnen genieße ich das schöne Weserbergland. Zurzeit habe ich das Reiten stark vernachlässigt, möchte es aber wieder in meinen Tagesablauf mit einbeziehen. Wenn es die Zeit zulässt, lese ich auch gern ein gutes Buch, dabei lege ich mich auf kein Genre fest, nur spannend muss es sein. Nebenbei halte ich die Verbindung zur Boxernothilfe aufrecht. Einen Teil des Tages verbringe ich mit der Beantwortung von Leserpost.

Gab es mal eine ganz besondere Begebenheit, die Du als Autorin erlebt hast?

Ja! Einmal, bei einem Messebesuch, ganz am Anfang meiner Autorentätigkeit, kam ein bekannter Verleger und Lektor eines großen Verlages auf mich zu, klopfte mir auf die Schulter und sagte: „Sie haben das richtige Format – "Sie schaffen es!“ Diese Worte haben mich aufgebaut und sich fest in mein Gedächtnis eingeprägt.

Was liest Du in Deiner Freizeit?

Wenn ich neben meiner Recherche dazu komme - alles was Spannung verspricht. Zurzeit lese ich Bücher über Serienmörder, aber auch Frauenschicksale, wie der Spiegelbestseller „Souad“ Bei lebendigem Leib; Unbedingt zu empfehlen! 
Aber ich tausche mich auch mit Autoren meiner Verlage aus. Erst kürzlich las ich den spannenden“ Küstenkrimi „Neptunopfer“ von Hans-Jürgen Rusch, der im Gegenzug von mir „Die Giftmischerin“ liest. Obwohl ich so etwas selten lese, hat er mir gut gefallen.

Nun zu Deinem neuen Buch "Das Mirakel von Köln"
Erzählst Du uns etwas darüber? Wie kamst Du darauf ? Wie funktionierte die Recherche, da doch das Kölner Archiv seit dem Einsturz  2009  fast nicht mehr existiert ?

Diese Recherche hat mir wirklich einiges Kopfzerbrechen bereitet. Auf den spektakulären Fall der Christina Plum bin ich bei meinen Recherchen nach Kölner Geschichte gestoßen. Ein einziger Satz in den Aufzeichnungen der bekannten, wegen des Hexereivorwurfs hingerichteten, Katharina Henot genügte mir, um mich sofort für diese Figur zu begeistern. „Eine junge unbescholtene Frau, die freiwillig in einen grausamen Tod geht, um Rache zu üben, wen spricht das nicht an? Da das alte Kölner Archiv nicht mehr existiert und die Hauptakten 1630 verbrannt wurden, war das nicht einfach für mich. Dank mühevoller Kleinarbeit, habe ich dann einige Hinweise zum, heute nicht mehr existierenden, Franziskanerkloster „Santa Klara“ gefunden und eine Geschichte daraus aufgebaut.



Der Römerturm in Köln.



Im Kloster Santa Klara wurde er als Latrine benutzt














Ich hoffe sehr, dass sie meinen Erfolgsroman „Der Henker von Lemgo“ an Spannung übertrifft.

Es geht um Mord und Intrigen im Namen des Herrn, um die mutige Rache einer außergewöhnlichen Frau, einer Nonne im Kampf gegen die Obrigkeit und um gefährliche Ränkespiele zwischen Dom und Rathaus.

Vielen Dank,  Bettina Szrama, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast . Ich wünsche Dir, dass  Das Mirakel von Köln ein voller Erfolg wird. !!! 

Natürlich könnt ihr Bettina auch auf ihrer Homepage besuchen..

Durch dieses Domportal wurde Christina geführt



 Wenn man sich überlegt, dass die Plätze noch heute erhalten sind, finde ich das schon sehr spannend.
 

 
Dieser Torbogen spielt eine große Rolle

Ebenso wie das historische Rathaus in Köln




Das historische Rathaus seitlich


Das Mirakel von Köln

Kurzbeschreibung:

Köln 1625: Der erzbischöfliche Generalvikar rettet die fallsüchtige junge Christina vor einer Steinigung durch den Pöbel und bringt sie ins Kloster Santa Klara. Doch anstatt Sicherheit zu erfahren, wird Christina Zeugin von Teufelsaustreibungen, sittlichem Verfall und unaussprechlichen Verbrechen. Ihr gelingt die Flucht, doch sie gerät in ein Ränkespiel der Mächtigen, in dem sie alles verliert außer ihr Leben. Sie beschließt, sich zu rächen - indem sie sich selbst der Hexerei anklagt. Unter der Folter bezichtigt sie alle Hochgestellten Kölns, die ihr jemals begegneten. Und die Stadt beginnt vor ihr zu zittern...
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Das Buch erscheint im Emons Verlag Köln am 19. Oktober 2012. Man kann es aber jetzt schon vorbestellen.

 .







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Freitag, 10. August 2012

Rezension: Agnes Nelle : Hier und jetzt und Himbeerkuchen

 
 * * * *


Netter Schmöker  für  ein  paar  entspannte  Stunden !!





Iris ist der Annahme, dass sie mit Jörg eine gute Beziehung führt. 
Bis zu dem Moment, in dem Jörg ihr mitteilt, dass er eine junge Geliebte hat und sie quasi vor die Tür setzt. 
Iris ist ihm plötzlich zu fade und der Alltag mit ihr ist ihm zu langweilig..
Sie ist völlig überrumpelt und zieht vorübergehend zu ihrer Freundin Emma, die auch Single ist.
 Schon am ersten Abend, als Iris mit Emma einen Kochkurs besucht, begegnet ihr Niklas Nienaber, ein toller und liebevoller Mann, der sich direkt in sie verliebt.
 Hals über Kopf stürzt sie sich sofort in eine neue Beziehung. Niklas wirkt auf sie wie ein Sechser im Lotto, wenn da nicht seine Familie wäre. 
Denn die, gar nicht sympathischen, Nienabers sind bei jedem Treffen dabei.

Und dann gibt es da auch noch Bruno, Iris` Chef und seinen 25jährigen Sohn Felix, die auch beide in sie verliebt sind......
Plötzlich ist Iris nicht mehr das fade Hausmütterchen,  sondern  eine begehrte, attraktive  und für andere Männer interessante Frau. 
Das Buch ist einfach und flüssig geschrieben, doch durch die total übertriebenen Charaktere ist es auch ziemlich witzig.

Ich  würde sagen, es ist ein idealer Urlaubsschmöker , aber auch gut für die Tage geeignet, an denen man sich einfach  mal keine tiefgründige Literatur wünscht.

Ich wollte zuerst nur drei Sterne vergeben, weil es wirklich sehr leichte Lektüre ist, aber als ich es ausgelesen hatte, habe ich gemerkt, dass ich mich eigentlich doch köstlich dabei amüsiert habe. 




Vielen Dank an Vorablesen.de    und die Ullstein Buchverlage   für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars

Heute den ganzen Tag gratis eBook

Amazon und der Sieben Verlag verschenken heute wieder einen Vampir-Roman für den Kindle von Britta Strauss. Das Angebot gilt den ganzen Tag ; zum kostenlosen Download klickt einfach auf das Buch..

 

Dienstag, 7. August 2012

Buchpost und Fitzek-Karten

Heute war ein schöner Tag... Zuerst brachte der Briefträger das neue Buch von  Agnes Nelle, das ich bei Vorablesen.de gewonnen habe. Zur Abwechslung mal wieder etwas Lustiges.:-) Darauf habe ich ziemlich lange warten müssen, aber nun ist es endlich da ....


Kurzbeschreibung :
Langsam wird es Zeit für Heirat, Kinder und ein kleines Häuschen, findet Iris. Da verlässt ihr Langzeitfreund Jörg sie Knall auf Fall für eine Jüngere. Schon ewig hat sie keine Nacht mehr durchgetanzt und ihr Job im Ordnungsamt ist auch nicht der Hit, aber einfach so verlassen werden? Verwirrt stolpert Iris ins ungewohnte Singleleben. Doch an Verehrern mangelt es zu ihrer Überraschung nicht: Da ist der attraktive Niklas aus dem Niedergarkurs, der sympathische ältere Kollege Bruno und nicht zuletzt auch Brunos 25-jähriger Sohn Felix, der Iris unter Medikamenteneinfluss eine feurige Liebeserklärung macht. Erst nach einigen Turbulenzen erkennt Iris, dass Liebe keine Frage des Alters ist. 

Und dann ....habe ich noch Eintrittskarten für die Lesung von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos
gekauft. Die Lesung ist zwar erst im November in Köln,  aber wer weiß,wie schnell die Karten verkauft sind...Darauf freue ich mich schon tierisch..Es geht  natürlich um das Buch "Abgeschnitten", das im September auf den Markt kommt.

Sonntag, 5. August 2012

Rezension : Die Giftmischerin von Bettina Szrama


 * * * * *


Der  Engel  von  Bremen !!



 


`Der  Engel von Bremen` wurde  sie auch genannt; die berühmte Giftmörderin Gesche Gottfried. 
Nachdem sie ihren Opfern heimlich die vergiftete Mäusebutter verabreichte, pflegte sie sie anschließend mit Hingabe zu Tode. Das machte sie für ihre Mitmenschen zu einem Engel.

Gesche und ihr Zwillingsbruder Christoph wachsen in einem behüteten Elternhaus auf und als der junge Witwer Mildenberg um Gesches Hand anhält, scheint das Glück vollkommen.

Doch schon kurz nach der Hochzeit merkt Gesche, das sie einen Fehler gemacht hat, denn Mildenberg leidet an der Lustseuche und kann seiner Frau kein richtiger Ehemann sein.

Das ist sicher auch der Grund, weswegen er jahrelang toleriert, dass Gesche sich mit anderen Männern vergnügt, allen voran der stattliche Herr Gottfried.

Irgendwann ist der kranke Mildenberg seiner Frau nur noch eine Last und sie überlegt, wie gut es für sie wäre, wenn er doch nicht mehr da wäre. Einer Hochzeit mit ihrer großen Liebe Gottfried stünde nichts mehr im Wege.

Da fällt ihr die mit Arsenik präparierte Mäusebutter ihrer Mutter ein und von da an nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Als erstes muß Mildenberg dran glauben, aber einmal Blut  geleckt und gemerkt, wie einfach es im Grunde ist, kann Gesche nichts mehr aufhalten.

Alle, die ihrer Liebe zu Gottfried im Wege stehen, werden vergiftet; später sind es dann die Gläubiger, die stören, denn Madame lebt auf zu großem Fuß.

Bettina Szrama baut den Roman ganz langsam auf; Gesches Kindheit, ihre junge Ehe mit Mildenberg, ihre Sorgen und Nöte. 
Man hat sie als Leser eigentlich schon ins Herz geschlossen, doch dann verändert sich ihr Charakter. Sie wird geldgierig, kaltherzig und egoistisch. 
Sie ist nur auf ihren  eigenen Vorteil bedacht und wer dabei stört, muß weg.

Manche Rezensenten schreiben, dass es hinterher nur noch ein schnelles Morden gewesen sei, aber das paßt zu Gesches Wesen. 
Als sie merkt, wie leicht das Töten ist, hat sie keinerlei Skrupel oder Gewissensbisse mehr und auch Menschen, die ihr wohlgesinnt waren, müssen verschwinden, wenn sie daraus einen finanziellen Vorteil ziehen kann.

Ich fand das Buch hochinteressant, besonders weil Gesche Gottfried ja wirklich gelebt hat und man vieles im Internet nachlesen kann. 

Die Autorin hat es geschickt verstanden, die nette, freundliche Gesche zu einer bösartigen, hinterhältigen Mörderin werden zu lassen. Dazu war es zu Anfang des Buches manchmal etwas langatmig, was mich aber überhaupt nicht gestört hat.



Ihr dürft euch auch schon freuen; in der nächsten Woche könnt ihr ein Interview mit Bettina Szrama lesen, das ich mit ihr gemacht habe.  Ihr beruflicher Werdegang ist sehr interessant und es wird auch einige Fotos dazu geben, die wir geschossen haben.

Freitag, 3. August 2012

Anderer Titel wegen technischer Probleme

Wegen technischer Probleme ist der Gratis-Titel heute geändert worden. Nun könnt ihr "Das rote Palais" von Helene Henkel herunterladen. Da aber Amazon immer noch Probleme zu haben scheint, klickt HIER und ihr könnt es direkt  beim Sieben Verlag downloaden..

Oder bei Amazon probieren, dann klickt aufs Buch

Vampir-Freitag -- Gratis eBook den ganzen Tag

 Da gibts wohl technische Störungen !! Siehe den Post hier drüber..Dazu noch einmal auf Startseite gehen...

Heute verschenkt Amazon wieder einen Vampir-Roman. Ihr braucht euch auch nicht beeilen, das Angebot gilt den ganzen Tag.

Zum Download einfach auf das Buch klicken..