Mittwoch, 25. November 2015

Rezension: `Das böse Kind` von Sabine Kornbichler



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Neuer Fall für Kristina Mahlo!!!









Im dritten Band um die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo geht es eigentlich nur um den Nachlass eines Unfallopfers, doch Kristina fallen ein paar Ungereimtheiten auf, die sie so nicht auf sich beruhen lassen kann. Die Erinnerung an einen zurückliegenden Fall weist Parallelen auf und ihre Nachforschungen lassen sie unfreiwillig in ein Wespennest stechen.
Kristina ist eine sympathische Protagonistin und es gibt auch ein Wiederlesen mit den  alten Bekannten, die auf dem Hof recht friedlich zusammenleben. Diesmal haben alle mehr oder weniger mit ihren Beziehungen zu tun und auch Kristina steht immer noch zwischen zwei Männern und  weiss, dass sie sich bald entscheiden muss, doch das fällt ihr nicht leicht.

Sabine Kornbichler hat wieder eine gesunde Mischung von Privatleben und Beruf gefunden. Der Fall beschäftigt Kristina so sehr, dass sie ihre private Paris-Reise dazu benutzt, um ein Treffen mit einem vermeintlichen Opfer dort zu arrangieren. Die Recherchen, was dabei herauskommt und die anschließenden, sich überschlagenden Ereignisse setzen Kristina arg zu. Sie weiß, dass sie Recht hat mit ihren Vermutungen und Verdächtigungen, doch wen sie auch anspricht, es ist, als renne sie gegen eine Mauer des Schweigens. Warum traut sich niemand, mit ihr zu sprechen und wovor haben die  vermeintlichen Opfer so eine Angst?

Wie immer bei den Kristina Mahlo-Romanen fließt nicht viel Blut und der Krimi besticht eher  durch seine psychologischen Finessen, wodurch die nötige Spannung erzeugt wird.
Als Täter kommen einige Personen in Frage, doch Sabine Kornbichler hat geschickte Wendungen eingebaut, die den Leser verwirren.
Allerdings geht Kristina wieder ein Risiko ein und bringt sich in tödliche Gefahr. Das ähnelt mir ein wenig zu sehr den beiden vorigen Bänden. Für das nächste Buch wünsche ich mir eine besonnenere Kristina, denn auch sie muss ja irgendwann mal aus ihren Erfahrungen lernen.
`Das böse Kind` hat mir  gut gefallen und ich freue mich auf den nächsten Fall von Kristina Mahlo.






Ich danke dem Piper Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Montag, 23. November 2015

Lesung: Sebastian Fitzek in Köln am 18.11.2015


Am letzten Mittwoch gab es endlich wieder eine Lesung mit Sebastian Fitzek in Köln!! 



 Leider fand sie diesmal in der Mayerschen Buchhandlung in Köln statt, die ich als Location für Lesungen nicht besonders finde.


Zuerst fiel mir auf, dass die erste Reihe wieder reserviert war, u.a. mehrere Stühle für die Presse, die natürlich, wie immer, frei blieben und somit die begehrten Plätze vorne unbesetzt waren. (Zur Mayerschen schreibe ich am Ende noch mal meine persönliche Meinung).


Wir waren  sehr zeitig da, sodass wir in der dritten Reihe unsere Stühle einnehmen konnten. 
20.15 -- Ein gutgelaunter Sebastian Fitzek betrat die Bühne und legte auch direkt damit los, einige Anekdoten zum Besten zu geben.
Eine Lesung von ihm ist ja eigentlich keine Lesung, sondern ein Entertainment-Abend. 
 Zuerst erzählte er locker, wie er bei seinem ersten Roman `Die Therapie`  eine Wahnsinnsauflage von 4000 Stück hatte und total stolz war und meinte, nun lägen in jeder Buchhandlung stapelweise seine Bücher. Bis ihn jemand darauf hinwies, dass es 5500 Buchhandlungen gäbe...:-D
 Es wurde viel gelacht, aber natürlich las er auch aus dem Joshua Profil. Sebastian hat eine tolle Vorlesestimme, sodass man ihm gerne länger zuhören würde.
Er erklärte den Zusammenhang zwischen der Blutschule von Max Rhode und dem Joshua Profil und wie es dazu kam.


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Sehr lustig fand ich, als er erzählte, dass er oft von seinen Fans  gebeten wird, doch mal  ihren Namen in seinem Buch zu verwenden, egal wofür. Das sei gar nicht so einfach, meinte er, denn man solle sich mal vorstellen, vor Jahren hätte ein Freund Thomas Harris gebeten, seinen Namen für eins seiner Bücher zu verwenden und dieser hätte das getan. 

 Der Freund könne doch danach kein ruhiges Leben mehr führen, z.B. wenn er sich eine Pizza oder ein Taxi bestellen möchte und meldet sich mit Hannibal Lecter. Bei der Vorstellung grölte das Publikum.
Natürlich gab Sebastian auch wieder ein paar lustige Stories von seinen Kindern, die man ja schon ein bisschen von Facebook kennt, zum Besten.


Der Blogger Philip von Book Walk ist vor kurzem in meine Nähe gezogen und da ich kurzfristig noch eine Karte übrig hatte, hat er sofort zugegriffen und ist mit uns gekommen. Seine erste Lesung in Köln war dann gleich ein Hammer! Wir  haben uns gut verstanden und direkt vorgenommen, noch öfters gemeinsam zu Lesungen zu gehen. 


Philip mit Sebastian


Im Anschluss an die Lesung wurden natürlich Bücher signiert und Sebastian blieb die ganze Zeit freundlich und entspannt und war auch zu jeder Menge Fotos bereit. Es war wieder mal ein toller, unterhaltsamer  Abend mit einem total sympathischen Autor.

Nun nochmal zur Mayerschen Buchhandlung in Köln...

Als es ans Signieren ging, wurden die Gäste gebeten, sich von rechts anzustellen. Wir saßen auf der linken Seite vorne und standen auf, um zum Tisch zu gehen und uns auf der anderen Seite anzustellen. Plötzlich baute sich eine Mitarbeiterin direkt vor uns auf und sagte, hier wäre nun kein Durchgang mehr. Wir sollten anstatt der zwei Meter bis zum Tisch, nun einmal um den ganzen Saal laufen und uns dann an letzter Stelle anzustellen. Philip und ich haben es noch geschafft, an ihr vorbei zu schlüpfen, aber Laura durfte nicht mehr durch.. Das war wirklich absolut lächerlich, zumal wir ja schon vorne waren und uns auch nicht vorgedrängelt haben, sondern uns ganz normal anstellen wollten. Laura ist dann gar nicht mehr zum Signieren mitgegangen, sie war ziemlich sauer. 
Ähnliche Dinge passieren immer bei der Mayerschen!  Entweder darf man, wie bei der Lesung von Hape Kerkeling, nur sein Buch im Schweinsgalopp einer Mitarbeiterin in die Hand geben, damit sie es weiterreicht an den Autor, der dann auch keinerlei Widmung oder Namen schrieb, sondern nur seine Unterschrift. Und auch immer drängelte, dass man bloß schnell vorbei rauschte, damit "er hier fertig wird" .( O-Ton)
 Oder bei der Lesung von Domian, wo die gesamten ersten 5 Reihen komplett für Domians Mitarbeiter serviert waren. Oder letztens, als in der ersten Reihe ein Stuhl mittendrin mit irgendwelchem Krempel belegt war, der weder weggeräumt wurde, noch jemand sich dort hinsetzte. Und da wir zusammenhängende Plätze suchten, mussten wir in die nächste Reihe gehen. Ärgerlich, wenn man extra früh kommt.. Und der Krempel blieb die ganze Lesung über dort liegen. Ich hätte noch einige andere Ärgernisse auf Lager, denn  jedesmal ist irgendetwas, das mich bei den Lesungen in der Mayerschen aufregt, und nicht nur mich, sondern auch andere Besucher. Leider beißt man in den sauren Apfel, wenn der Autor, den man sehen möchte, nur dort auftritt.
Hat von euch auch schon jemand diese Erfahrungen gemacht?


Freitag, 20. November 2015

Rezension : `Glück und Glas` von Lilli Beck


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Für immer und immer und drei Tage!!!











`Glück und Glas` erzählt die Geschichte zweier Mädchen, die 1945 am selben Tag in einer Klinik in München geboren werden und sich später schwören, lebenslang beste Freundinnen zu bleiben. Für immer und immer und drei Tage !
Marion und Hannelore wachsen in total unterschiedlichen Verhältnissen auf; Hannelores Eltern sind auch nach dem Krieg noch gut betucht, wogegen Marions Mutter sich allein durchs Leben kämpfen  muss. Als ihr Ehemann erst 1951 aus der Gefangenschaft zurückkehrt, wird es fast noch schlimmer, denn der Spätheimkehrer bekommt keine Arbeit.
Die weiteren Lebenswege der beiden Mädchen unterscheiden sich auch gravierend- Marion nennt sich Moon, arbeitet als Model, jettet durch die Welt und ist eine ausgeflippte Kämpferin. Hannelore oder Lore, deren Ziel es eigentlich war, Anwältin zu werden, wird zum biederen Hausmütterchen, möchte nur noch Mann und Kinder glücklich machen. Trotzdem haben beide einige Schicksalsschläge zu meistern, und auch ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt.

Lilli Beck nimmt den Leser auf eine spannende Zeitreise von 1945 bis heute mit.
Die Zeit nach dem  Krieg, die Zeit des Wirtschaftswunders, die Zeit der 1960er Revolten, die Hippiezeit, jedes Jahrzehnt hatte seine Besonderheiten. An vieles konnte ich mich selbst erinnern und die direkte Nachkriegzeit kenne ich aus Erzählungen meiner Eltern.
Was hat man heute alles vergessen, weil es längst eine Selbstverständlichkeit geworden ist? Wie viele Männer sahen die Ehefrau früher lieber daheim als auf der Arbeit? Es gab keinen Telefonanschluss für jeden, Homosexualität war bis 1970 strafbar, die alten Ladenschlusszeiten, usw.usw.
Lehrerinnenzölibat wurde erst 1951 aufgehoben, davon hatte ich bisher allerdings noch nie etwas gehört.
Marion und Hannelore sind zwei interessante Protagonistinnen, jede auf ihre Weise liebenswert, die gemeinsam durch Höhen und Tiefen gehen. 
Die Freundschaft der beiden Frauen gerät durch ein Ereignis in eine schwere Krise, bis sie dadurch zerbricht. Wird dieses Zerwürfnis jemals zu kitten sein oder bleibt für immer ein schaler Nachgeschmack?

Während des Lesens habe ich mich oft gefragt, wieviel Autobiografisches im Roman stecken mag und erst nachdem ich zum Schluss den Klappentext las, wusste ich es - Viel!!
Lore und Moon sind mir während des Lesens richtig ans Herz gewachsen, sodass ich traurig war, als das Buch zu Ende war.
Ein wirkliches Lese- Vergnügen, das ich nur wärmstens empfehlen kann!



Habt Ihr Lust noch eine Anekdote von meiner Begegnung mit Lilli Beck zu lesen ?

Mit Lilli Beck hatte ich über die Jahre immer mal Kontakt über Facebook, aber getroffen haben wir uns noch nie. Umso mehr freute ich mich, sie nun endlich in Frankfurt auf der Buchmesse kennen zu lernen. Verabredet waren wir  im ARD Forum auf einen Kaffee.


            
Als wir uns sahen, war es, als kennen wir uns schon ewig und wir verstanden uns auf Anhieb.
Während wir bei Kaffee und Cola saßen, lief hinter uns auf der Leinwand das Programm von der Live- Bühne, die ein paar Meter entfernt war. Ich saß mit dem Rücken zur Leinwand und Lilli bemerkte nebenbei,, `Ach die Viktoria.` Ich drehte mich halb um, sah die blonde Frau und sagte: `Ach, die Ferres?`


Lilli nickte und meinte, die Viktoria hätte ein Buch geschrieben, über eine Internetbekanntschaft und sie hätte sie schon am Blanvalet-Stand persönlich kennengelernt. Ich :`Echt, die Ferres hat ein Buch geschrieben?`
Zwischendurch sprachen wir über etwas anderes und mittendrin fiel mir ein. `Die Ferres heißt doch gar nicht Viktoria, die heißt doch Veronika`.
 Lilli: `Ach ja,stimmt`. 
Das Interview schien aber ganz interessant zu sein und wir beschlossen, rüber zur Bühne zu gehen und es uns LIVE anzusehen.

 Während ich zuhörte, meinte ich leise zu Lilli...`Die Ferres sieht so anders aus` und Lilli : `Findest du? Eigentlich nicht`.  Hm, ich fands auch komisch, das die Ferres einen Typen übers Internet kennenlernt und fragte mich, wann das gewesen sein soll. Nach einiger Zeit sagte ich nochmal...`Komisch, dass die Leute in echt oft ganz anders aussehen als im Fernsehen.`
Auf einmal drehte ich meinen Kopf nach rechts und sah auf der Anzeigetafel: 
 `Viktoria Schwartz im Interview zu ihrem Buch`:
  Wie meine Internet-Liebe zum Albtraum wurde

Ich stupste Lilli an und zeigte ihr das und meinte kichernd  `Das ist doch gar nicht die Ferres`  und Lilli verständnislos : `Wieso die Ferres?`  Woraufhin wir beide losprusteten... Wir haben uns ausgeschüttelt vor Lachen,  konnten gar nicht mehr aufhören. 
Das war echt wie in so einem Sketch, wo zwei Leute immer aneinander vorbeireden. Ich muss jetzt noch lachen, wenn ich dran denke.. :-D

                           

                           Eine sehr sympathische, lustige Lilli Beck!!!!








Donnerstag, 19. November 2015

Ich bin wieder zurück!!

ⒸA.Lunau
Ihr Lieben, ich habe zwei Wochen Urlaub an der Nordsee gemacht, deswegen war es hier etwas ruhiger.. Aber so langsam kehrt wieder der Alltag ein und ich schaffe es hoffentlich  am Wochenende, ein paar Rezensionen und einen Lesungsbericht zu schreiben. Und falls Ihr Lust habt, gibts dann auch ein paar Urlaubsbilder.....

Mittwoch, 4. November 2015

Rezension: `Dornenmädchen` von Karen Rose


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Ziemlich langatmig !!
















Dieser knapp 900 Seiten lange Thriller handelt von der Therapeutin Faith, die vor einem irren Stalker auf der Flucht ist. Sie wechselt ihre Identität und zieht in das Haus ihrer Großmutter, das sie vor kurzem geerbt hat.
Doch sicher ist sie anscheinend nirgendwo auf der Welt !

Eigentlich ist der Stoff etwas, woraus man eine spannende Geschichte machen kann. Die Handlung ist gut durchdacht und Karen Rose hat außergewöhnliche Charaktere geschaffen. Faith ist eine sympathische Protagonistin, deren Angst und Panik vor ihrem Stalker man geradezu spüren kann.
Ein Handlungsstrang berichtet zwischendurch aus der Sicht des Täters, was jedesmal sehr spannend war.
Trotzdem empfand ich das Buch insgesamt zu langatmig.

Die Liebesgeschichte von Faith und Novak erinnerte mich irgendwann an einen Groschenroman, völlig übertrieben. Die langen Beschreibungen der Gefühle und die uninteressanten Dialoge zwischen den beiden fand ich nach einer Weile richtig öde.
Es gibt viele spannende Kapitel, aber eben auch die langatmigen, wodurch  bei mir die Freude am Lesen gedämpft wurde. Irgendwann habe ich vieles überflogen, um endlich zum Ende zu kommen.

Das Buch hätte gut und gerne 300 Seiten weniger haben können, wäre sicher spannender gewesen.
Was mich zusätzlich beim Lesen gestört hat, waren die extrem dünnen Seiten.

`Dornenmädchen` war mein erstes Buch von Karen Rose, doch ich habe mir sagen lassen, dass ihre Bücher immer in diesem Stil geschrieben sind.
Es ist natürlich Geschmacksache, aber ich kann dem Buch nur 3 Sterne vergeben!



Ich danke dem  Knaur Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.