Donnerstag, 28. April 2022

Rezension: `Ostseekreuz` von Eva Almstädt

 


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Mord im Kloster!








 Pia Korittkis Vorgesetzter legt ihr nahe, eine Auszeit zu nehmen. Die letzten Wochen haben der Kommissarin aufgrund eines traumatischen Erlebnisses doch arg zugesetzt. Als sie während eines Einsatzes auch noch einen Unschuldigen angreift, sieht sie selbst ein, dass sie Ruhe benötigt.

Eine Zeit im Kloster zu verbringen erscheint ihr genau das Richtige, zumal sie dort sicher vor ihrem Verfolger Albrecht Lohse ist. Pia ist gerade dabei, sich tagsüber bei der Waldarbeit mit Mönch Menowin so richtig auszupowern, als plötzlich die Totenglocke läutet. Damit ist es mit der Beschaulichkeit vorbei. Einer der Mönche wird tot aufgefunden und kurz darauf auch einer der Gäste, und schnell ist klar, beide wurden ermordet. Eigentlich will Pia sich aus den Ermittlungen heraushalten, da sie nicht im Dienst und auch nicht zuständig ist.

Doch das gelingt ihr natürlich nicht so ohne Weiteres..

Mir hat `Ostseekreuz` sehr gut gefallen. Eva Almstädts Schreibstil ist schnörkellos, sie hält sich nicht mit unnötigen Beschreibungen auf, sondern man ist immer mitten im Geschehen. Eine interessante Idee, den Krimi diesmal im Kloster spielen zu lassen. Während Pia quasi als Privatperson versucht herauszufinden, wer für die Morde verantwortlich ist, jagt ihr Freund Marten in Frankreich den entflohenen Albrecht Lohse. Immer, wenn er kurz davor ist, ihn zu packen, schafft Lohse es wieder ihm zu entkommen.

Beide Handlungsstränge konnten mich fesseln, auch wenn mir die etwas düstere Atmosphäre im Kloster noch besser gefallen hat.  Obwohl Pia diesmal nicht offiziell ermittelt, tut das der Spannung keinen Abbruch. Der Mörder muss sich im Kloster befinden, was die Zahl der Verdächtigen somit überschaubar macht. Das heißt aber auch, besser niemandem zu trauen....

 Ich mag Eva Almstädts Bücher sehr und auch Pias siebzehnter Fall konnte mich wieder überzeugen.

                                                           


                                                       

Ich danke Netgalley.de   und dem Bastei Lübbe Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplars. 

Dienstag, 26. April 2022

Rezension: `Finsterhaus` von Johanna Mo

 

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Noch besser als der erste Teil!!










Schon der Auftakt zur neuen Krimireihe von Johanna Mo konnte mich begeistern, und der zweite Teil gefiel mir jetzt sogar noch besser.

Die Polizistin Hanna Duncker sucht mit ihrem Kollegen Erik nach Thomas, dem Angestellten einer Immobilien Firma, der mitsamt seinem kleinen Sohn verschwunden ist. Ziemlich schnell wird klar, dass er nicht einfach abgehauen ist. Er wird ermordet aufgefunden, nur vom Täter und dem kleinen Hugo fehlt jede Spur.

Fieberhaft wird nach dem Jungen gesucht, denn mit jeder weiteren Stunde, die vergeht, wird die Chance geringer, ihn lebend zu finden.

Die Ermittler gehen vielen Hinweisen aus der Bevölkerung nach, inspizieren aber auch das Umfeld der beiden. Dabei kommt allerhand zutage, was keiner vermutete. Eine uneheliche Tochter, dunkle Geschäfte, in die der Tote anscheinend verwickelt ist, und auch die Familie seines Arbeitgebers wirkt ziemlich dubios.

Die Story wird in zwei Handlungssträngen erzählt, von denen einer Thomas` letzten Tag behandelt. Der Leser erfährt, was sich am Tag des Verschwindens in seinem Leben abgespielt hat. Das macht es noch spannender, weil man der Polizei immer eine kleine Information voraus hat.

Zusätzlich lässt Hanna die Geschichte um die Tat ihres Vaters nicht los. Es scheint neue Erkenntnisse zu geben, denen sie unbedingt nachgehen will, doch der aktuelle Fall und die Suche nach dem Kind haben natürlich Vorrang.

Johanna Mo hat mit `Finsterhaus` wieder einen extrem spannenden Krimi geschrieben, der mich durchweg fesseln konnte. Durch viele Verwicklungen  und spannende Wendungen bleibt  bis zum Schluss unklar, wer hier mächtig Dreck am Stecken hat. Gekonnt bringt die Autorin die beklemmende Atmosphäre an Thomas` letztem Tag rüber und lässt den Leser mitleiden. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Ermittler in brenzligen Situationen auch mal Verstärkung anfordern, und keine gefährlichen Alleingänge unternehmen, bei denen der Leser schon genau weiß, was kommt.

Ich freue mich nun total auf den dritten Band, auf den wir allerdings noch ein ganzes Jahr warten müssen.



                                                 

Dienstag, 19. April 2022

Rezension: `Nordlicht- Die Toten im Nebel- `von Anette Hinrichs

 

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Die Toten im Nebel!!









Vibeke Boisen von der Flensburger Mordkommission und Rasmus Nyborg von der dänischen Polizei arbeiten in `Die Toten im Nebel` wieder zusammen, weil es dabei um mehrere, sich ähnelnde Mordfälle in beiden Ländern geht.

Die Spurensuche gestaltet sich für die Polizei sehr schwierig, die einzige Gemeinsamkeit, die bei den Tatorten aufgefallen ist, ist die Fesselung der Opfer mit einem Handschellenknoten und das Hinterlassen eines Bernsteins in deren Wohnung. 

 Es wird nicht leicht, Zusammenhänge herzustellen, zumal die Jagd nach dem Mörder grenzüberschreitend stattfinden muss.

Manche Spuren sind verheißungsvoll, anderen laufen ins Leere. Und plötzlich geht es um jemanden, der Vibeke und Rasmus sehr nahe steht.

Anette Hinrichs präsentiert eine sehr gut durchdachte Handlung und mit Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg ein starkes Ermittlerteam. Die beiden haben jede Menge Ecken und Kanten und sind sehr eigenwillig, aber trotzdem liebenswert. Zu Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten mit den Unmengen von Figuren, zumal es sich noch meistens um dänische Namen handelte, aber nach einer Weile ging es dann.

Im letzten Drittel nimmt die Story nochmal ordentlich Fahrt auf, und die Leser erwartet ein Ende, mit dem man niemals gerechnet hätte. 


Ich danke dem Bloggerportal für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Montag, 11. April 2022

Rezension: `Der dunkle Himmel` von Astrid Fritz

 

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Das Jahr ohne Sonne!!










1816, Hohenstetten in Württemberg. Der Sommer ist zu heiß und die Winter viel zu kalt, die Ernte ist schlecht, es wächst nichts auf den Feldern, die Leute haben nichts zu essen und es gibt auch kein dringend benötigtes Tierfutter. Dass die Klimaveränderung die Folge eines Vulkanausbruchs am anderen Ende der Welt ist, weiß damals niemand.

Die Menschen versuchen an allen Ecken und Enden zu sparen und viele kämpfen ums nackte Überleben.

Mittendrin der junge Lehrer Friedhelm und die Wirtstochter Paulina. Die beiden lieben sich, aber Paulinas Vater hat andere Pläne mit ihr. Sie beschließen, zusammen zu fliehen.

Viele Menschen wandern nach Amerika aus, dort soll es Essen und Arbeit in Massen geben und garantiert ein Leben auf der Sonnenseite. Doch dazu braucht man Geld, um eine Schiffspassage zu kaufen, und das ist für die normale Bevölkerung unmöglich, da es keine Arbeit und somit auch keinen Lohn gibt.

Die Inhaltsangabe des Buches täuscht ein wenig, denn es handelt hauptsächlich von einer wunderschönen Liebesgeschichte und weniger von einer Klimakatastrophe. Über den Vulkanausbruch wird nur kurz  im Prolog gesprochen. Trotzdem sind die Hungersnot und die Armut immer präsent. Viele Menschen haben kein Dach über dem Kopf, während andere sich ohne Skrupel die Taschen vollmachen.

Astrid Fritz hat wieder einen bewegenden Roman geschrieben. Ich hatte vorher von diesem `Jahr ohne Sonne` noch nichts gehört, habe es jetzt aber mal nachgelesen. 

Die Autorin hat anscheinend sehr gut recherchiert und die fiktive Geschichte und die wahren historischen Ereignisse perfekt miteinander verbunden. Die fast 600 Seiten habe ich gar nicht gemerkt, weil die Story spannend geschrieben und das Thema ziemlich aktuell ist. 


                                                     


Ich danke dem Rowohlt Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Montag, 4. April 2022

Rezension: `Tiefergrund` von Nora Luttmer

 

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Noch besser als der erste Band!!!










Schon `Hinterland` hat mir gut gefallen, aber mit `Tiefergrund` hat sich die Autorin nochmal gesteigert. Bette, die aus dem Polizeidienst ausscheiden musste, weil sie an Narkolepsie leidet und oft unvermittelt ohne Vorwarnung in den Tiefschlaf fällt, wird von ihrer alten Freundin Hanna um Hilfe gebeten. Deren Tochter Yasmin ist verschwunden, und die Polizei unternimmt nicht direkt etwas.

Zusammen mit Tyler, ihrem jungen Mitbewohner, versucht Bette herauszufinden, was mit dem Mädchen passiert ist. 

Dabei erinnert sie sich noch gut an den Mord an ihrer Freundin Anna vor vielen Jahren und es scheint, als gäbe es Verbindungen zu dem aktuellen Vermisstenfall.

Natürlich bekommt sie deswegen wieder Probleme mit Mark Thorben, ihrem Nachfolger im Morddezernat, der es gar nicht mag, wenn Bette sich in die Polizeiarbeit einmischt.

In anderen Handlungssträngen lernen wir mehrere Personen kennen, die anscheinend alle vor der Polizei etwas zu verbergen haben. In diesem Krimi steht die Ermittlungsarbeit im Vordergrund, denn die Autorin präsentiert uns einen kniffligen und komplexen Fall. Es gibt einige Verdächtige, und durch viele überraschende Wendungen bleibt der Spannungsbogen konstant oben.

´Tiefergrund` konnte mich total begeistern, weil ich diese Art Krimi sehr mag, und ich hoffe doch, dass es bald einen neuen Fall für Bette gibt.

                                                            


                                                            

Ich danke dem Rowohlt Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.