Donnerstag, 29. Februar 2024

Rezension: `Beelitz Heilstätten` von Lea Kampe

 

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Spannend und berührend!














Berlin, 1938. Die junge Studentin Antonia wird mit der Diagnose Tuberkulose vorsichtshalber in die Beelitzer Heilstätten eingewiesen. 
Antonias Beschwerden bessern sich schnell, trotzdem muss sie dort ausharren. 
Der junge Arzt Dr. Westphal gefällt Antonia, aber beide sind zu schüchtern, um sich näherzukommen.  
Interessant fand ich den streng reglementierten Ablauf und die Therapien in der Lungenklinik, wenn man es aus heutiger Sicht betrachtet.

Die Geschichte macht einen großen Zeitsprung, und wir finden uns mitten im zweiten Weltkrieg wieder. Antonia hat ihr Studium fast beendet, ist gesund und möchte sich auf Lungenheilkunde spezialisieren. Da Ärzte knapp sind, darf sie schon in den Beelitzer Heilstätten mitarbeiten. Und dort trifft sie auch Dr. Westphal wieder....


Das war mein erstes Buch von Lea Kampe und ich bin begeistert. Der Schreibstil hat mir direkt gefallen, ich war ab Seite eins in der Geschichte drin.

 Unter dem NS Regime bedeutete lungenkrank ein minderwertiges Leben und wenn dann noch eine schlechte Zukunftsprognose bestand, war ein Aufenthalt in Beelitz zu teuer für den Staat. Immer fanden sich Ärzte, die schwerkranke Patienten in ein furchtbares gefängnisähnliches Heim ohne ärztliche Versorgung abschoben, in dem sie qualvoll verendeten. 
Antonia und auch Dr. Westphal versuchen zu helfen, wo sie können, auch wenn sie sich dabei in große Gefahr begeben.
`Beelitz Heilstätten` war ein spannender und interessanter, aber auch emotionaler und berührender Roman, den ich gerne empfehle.

                             

Mittwoch, 28. Februar 2024

Rezension: `Schatten des Todes` von Astrid Korten

 

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Historischer Krimi!









Berlin,1929. Harry Schneider, Sicherheitschef der Universal Filmstudios, wird zu einem Unfall gerufen. Die junge Mitarbeiterin Tanya wurde tot zwischen den Filmkulissen aufgefunden. Die Polizei tut es schnell als Unfall ab, doch daran glaubt Harry nicht so ganz. Er versucht auf eigene Faust herauszufinden, was geschehen ist. Als er die schöne Lara, Tanyas Mitbewohnerin, trifft, ist es schnell um ihn geschehen. 

Immer öfter besucht er den Club, in dem sie auftritt, wobei er auf jede Menge zwielichte Gestalten trifft und einiges über Tanya und deren Geheimnisse erfährt.

Astrid Korten hat mal wieder gut recherchiert und herausgekommen ist eine besondere Story mit sehr komplexen Zusammenhängen.

Historische Begebenheiten wurden mit den Erlebnissen der fiktiven Personen verknüpft. Aber auch jede Menge bekannte Gesichter wie Kurt Weill, Wernher von Braun, Joseph Göbbels und allen voran Fritz Lang, der berühmte Regisseur, spielen hier eine Rolle.

 Ich brauchte erst etwas Zeit, bis ich richtig in der Geschichte drin war und die vielen Personen auseinanderhalten konnte, doch dann war ich gefesselt. Der Schreibstil ist der damaligen Zeit angepasst und wirkt dadurch noch authentischer.

Ich lese gerne Krimis und ich mag historische Romane. `Schatten des Todes` vereint beides in sich. 

                                   


Dienstag, 27. Februar 2024

Rezension: `Lieder des Wandels` von Marion Johanning

 

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Ein Lesevergnügen!









Ich habe die Fortsetzung von `Der Klang eines neuen Lebens` sehnlichst erwartet, und nun durfte ich das Buch endlich in den Händen halten. 

Emma lebt weiterhin bei ihren Eltern und trägt durch ihre Musikdarbietungen zum Unterhalt bei. Gemeinsam versuchen sie, über die Runden zu kommen. 

Als Kurt ihr mitteilt, dass er längere Zeit zu seiner Mutter ziehen muss, um ihr zu helfen, ist Emma überzeugt, dass sie bald wieder zusammen sind. Doch sie erhält wochenlang keinerlei Nachricht von ihm. Und dann kehrt unerwartet Emmas Ehemann aus der russischen Gefangenschaft zurück. Emma steht zwischen zwei Stühlen. Soll sie mit Christian zu seinen Eltern gehen oder hoffen, dass Kurt zurückkommt? Dass der Krieg ihren Ehemann völlig verändert hat, merkt sie zu spät.

Auch der zweite Teil um Emmas Erlebnisse hat mich wieder vollends begeistert. Marion Johanning versteht es wunderbar, die Leser von Anfang an an die Seiten zu fesseln. Eifersucht, Intrigen, Armut, Hunger, Überfluss, Liebe, hier ist alles vertreten.

Ein flüssiger Schreibstil, eine spannende Handlung und interessante Schauplätze machen das Buch zu einem Lesevergnügen.


                            



Dienstag, 20. Februar 2024

Rezension: `All The Rage` von Cara Hunter

 

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Gefährliches Schweigen!









Die 15jährige Faith wird überfallen und schafft es, dem Täter zu entkommen. Nur durch die Hilfe eines Taxifahrers kommt der Überfall überhaupt erst ans Licht, denn Faith möchte auf keinen Fall zur Polizei.

Trotzdem versuchen DI Adam Fawley und sein Team mehr darüber herauszufinden, was genau passiert ist, um eventuelle weitere Taten zu verhindern.

Während sie noch im Nebel stochern wird ein anderes Mädchen vermisst und kurz darauf ermordet aufgefunden. Die beiden Fälle erinnern an den `Straßenschänder`, der seit 18 Jahren einsitzt. Wurde er vielleicht zu Unrecht verurteilt oder gibt es einen Nachahmer?

Die Story fing schleppend an, und aufgrund der vielen verschiedenen Namen kam ich nur langsam rein. Obwohl es schon mein vierter Krimi mit Adam Fawley ist, kann ich mir noch nicht mal die Namen der ganzen Kollegen  merken. Es hat eine Weile gedauert, bis ich nicht mehr zurückblättern musste, um zu gucken, wer wer war.

 Dann geht es jedoch Schlag auf Schlag, und es gibt jede Menge Verdächtigte. Was jedoch zum Schluss herauskommt, ist eine unvorstellbare Tat.

 Bis es soweit ist, haben die Ermittler aber alle Hände voll zu tun und kommen oft genug an ihre Grenzen. Denn immer, wenn sie meinen, sie haben den Durchbruch geschafft, ändert ein neues Beweismittel wieder alles und die Suche beginnt von vorne.

Ab dem zweiten Drittel hielt sich der Spannungsbogen permanent oben und die Story hat mich richtig gepackt.

                                        


Donnerstag, 15. Februar 2024

Rezension: `Die gute Chirurgin` von Leslie Wolfe

 

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Packender Psychothriller!









Dr. Anne Whiley geht voll in ihrem Job als Chirurgin auf. Bis eines Tages ein Mann auf ihrem OP Tisch stirbt und sie nicht ganz unschuldig daran scheint. Trotzdem ist sie schockiert und kann nicht fassen, was passiert ist. Während sie noch nach möglichen medizinischen Ursachen für den Tod des Patienten sucht, bekommt Anne plötzlich Ärger mit der Staatsanwaltschaft. Man wirft ihr Mord vor. Woher hat die Staatsanwältin überhaupt Kenntnis von dem, was im OP passiert ist? 

`Die gute Chirurgin` ist ein packender Psychothriller, der sich erst nach und nach zu voller Bandbreite entwickelt. 

Zahlreiche Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hätte, machen das Buch zu einem Lesegenuss.

Nachdem dem Leser Annes Beweggründe bekannt sind, stellt man sich des Öfteren die Frage: Wie hätte ich an Annes Stelle entschieden?

Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, wobei der Schluss  gerne etwas ausführlicher hätte sein dürfen.


                                  



Dienstag, 13. Februar 2024

Rezension: `Eisige Nacht` von Niklas Sonnenschein

 

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Spannendes Lesevergnügen!









Von der kleinen Insel Bjørnøya  im nördlichsten Norwegen wird ein Notruf empfangen. Irgendetwas muss auf der dort ansässigen Wetterstation passiert sein.

Kommissar Kart Sortland passt es überhaupt nicht, dass seine Chefin ihm seinen neuen Partner vorstellt. Mit Mats Samuelsson soll er fortan arbeiten, doch wider Erwarten passen die beiden gut zusammen und bilden schon nach kurzer Zeit ein echtes Team.


Sie werden nach Bjørnøya entsandt um herauszufinden, was dort passiert ist. Wegen der eisigen Kälte und eines aufkommenden Sturms kann man die Insel nur mit dem Hubschrauber erreichen. Ein Schiff wird erst in den nächsten Tagen nachkommen können.

Was die Männer dort vorfinden, gibt Anlass zu größter Sorge. Die Wetterstation ist verlassen und vollkommen verwüstet. Die Stationsleiterin ist schwer verletzt und nicht ansprechbar, ein Mitarbeiter ist tot, und von den beiden anderen fehlt jede Spur. 

Der Autor hat die Atmosphäre auf der einsamen Insel perfekt eingefangen. Nur umgeben von Schnee und Eis, eine unbekannte menschliche Gefahr und außerdem Eisbären, die jederzeit angreifen können. Eine Spur führt nach Russland, aber genauso gut kann der verschwundene Mann der Stationsleiterin etwas damit zu tun haben.

Mir hat gefallen, dass die Polizisten auch mal Angst zeigen und nicht immer nur cool sind. Weit entfernt von den Zivilisation, wo es anscheinend mehrere Morde gegeben hat, fühlen sie sich äußerst unwohl.

Um aufzuklären, was auf Bjørnøya passiert ist, müssen Karl und Mats manchmal nicht ganz offizielle Wege gehen.

`Eisige Nacht` ist ein spannender Norwegen- Krimi, und ich freue mich schon, wenn es mit den beiden Ermittlern weitergeht.




Rezension: `Der Puppenwald` von Saskia Calden

 

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Sehr spannend!
















Dies war mein erstes Buch von Saskia Calden und mit Sicherheit nicht mein letztes.
Jessica, ein junges Mädchen, das im Heim lebt, wurde entführt. Die Geschichte, die sie anschließend der Polizei erzählt, hört sich erst mal unglaublich an.
Ein Mann hielt sie gefangen, damit er seiner Tochter eine menschliche Puppe schenken kann, mit der die Fünfjährige nach Herzenslust hantieren darf.

Was Jessica dort erlebt hat, übersteigt die Vorstellungskraft der ermittelnden Beamten, doch Gottseidank konnte das Mädchen entkommen.

Kommissarin Evelyn Holm übernimmt den Fall, doch sie hat es nicht einfach, ihr Team zu führen. Vor allem Kollege Bolte schießt öfter gegen seine Chefin.
Ihr tut das elternlose Mädchen sehr leid, und für sie ist es nicht nur ein Fall. Als neue Hinweise darauf hindeuten, dass mehr  dahintersteckt als nur die Entführung, kniet Evelyn sich zum Ärger ihres Kollegen richtig hinein.

`Der Puppenwald` hat mich ab der ersten Seite gepackt, der Spannungsbogen wird konstant oben gehalten. 
Die Kapitel in der Gegenwart sind aus der Sicht Jessicas oder Evelyns geschrieben und die Erlebnisse, die Jessica während der Entführung hatte, erzählt sie in Rückblenden.
Der Schreibstil ist flüssig und temporeich, und durch immer neue Wendungen und Erkenntnisse schafft die Autorin, dass man das Buch nur schlecht aus der Hand legen kann.
Zum Schluss gibt es eine völlig unerwartete Überraschung und ein Ende, mit dem sicher niemand gerechnet hätte.
Ein fesselnder Thriller mit einem außergewöhnlichen Thema!


                                                 



Mittwoch, 7. Februar 2024

Rezension: `Das Waldhaus` von Liz Webb

 



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Auf der Suche nach der Wahrheit!







Hannah kehrt nach Jahren in ihr Elternhaus zurück, um ihren demenzkranken Vater zu pflegen. 

In seinem verwirrten Kopf verwechselt der Vater Hannah mit ihrer Mutter, die vor Jahren ermordet wurde und macht neuerdings merkwürdige Andeutungen. Hannah ist sich nicht mehr sicher, ob ihr Bruder Reece vielleicht recht haben könnte. Reece verdächtigte damals den Vater, ein Mörder zu sein und brach den Kontakt zu Hannah und ihrem Vater ab.

Um mehr herauszufinden, schlüpft Hannah immer öfter in die Rolle ihrer Mutter.

Sie kontaktiert den ehemaligen zuständigen Detective, Freundinnen ihrer Mutter und auch nach langer Zeit ihren Bruder.  

Was sie dort erfährt, ergibt ein völlig anderes Bild ihrer geliebten Mutter.

Hannah war mir oft nicht sonderlich sympathisch, an anderen Stellen hatte ich wieder Mitleid mit ihr. 

Sie kämpft mit ihrer eigenen Vergangenheit, leidet unter psychischen Problemen, trinkt zu viel und hat sich oft nicht unter Kontrolle.

Es handelt sich mehr um einen Roman als um einen Thriller. Der Leser begleitet Hannah auf der Suche nach der Wahrheit, aber es fehlen die spannenden Elemente, die die Geschichte zu einem Thriller machen.

Die Story ist düster und verworren, wird durch zahlreiche Wendungen immer wieder aufgelockert, und trotz der Kritikpunkte ließ sich `Das Waldhaus` gut und flüssig lesen.