Dienstag, 17. September 2024

Rezension: `Der Steg` von Petra Johann

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Richtig spannender Psychothriller!








Priska ist glücklich. Sie ist mit ihrer großen Liebe verheiratet, hat einen tollen Job und ein Haus am See. Sie freut sich auf ein Wochenende mit ihrem Bruder und seiner neuen Freundin. Als sie jemanden auf ihrem Bootssteg stehen sieht, will sie ihn darauf hinweisen, dass er sich auf fremdem Eigentum befindet. Plötzlich erkennt sie, wer der Mann ist, und kurz darauf ist er tot. Und Priska ist nicht unschuldig daran.


Die Geschehnisse werden von jeweils zwei verschiedenen Personen erzählt. Anna, der Freundin des Bruders kommt Priskas Verhalten merkwürdig vor. Sie schöpft einen Verdacht und versucht der Sache auf den Grund zu gehen.

Als Leser weiß man Bescheid, was am Steg passiert ist, aber das Motiv bleibt bis kurz vor dem Schluss schleierhaft. Priska versucht alles, um nicht mit dem Tod des Mannes in Verbindung gebracht zu werden, denn ihr ganzes Leben könnte zusammenstürzen, wenn die Wahrheit und die Hintergründe herauskämen.

Der Schreibstil ist schnörkellos und kein bisschen blutrünstig, und trotzdem ist man als Leser gefesselt von der Geschichte.

Ein perfekt ausgetüftelter Plot, interessante und facettenreiche Charaktere, und dazu die düstere Umgebung haben diesen Psychothriller für mich perfekt gemacht.



                                                





verschiedene Personen erzählen aus ihrer sicht 

Rezension: ` Der Plan der Gefährten` von Ellin Carsta

 

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Es geht spannend weiter!









Inzwischen lesen wir schon den zehnten Band der Falkenbach Saga, und wie immer war ich ab der ersten Seite direkt wieder im Leben der von Falkenbachs und Lehmanns drin. 

Paul Friedrich befürchtet, dass er sich nach dem Eklat um ein hohes Parteimitglied im Visier der Gestapo befindet.    

Darüber kommt es zu einem heftigen Streit mit Wilhelm, was es in den ganzen Jahren noch nie gegeben hat.

Ich bin immer weder begeistert, welche Taktiken Paul Friedrich drauf hat, welche Strategien er sich überlegt und wieviel Erfolg er damit hat.

Bei Ferdinand und Elisabeth bahnt sich eine ziemliche Ehekrise an, und dann geschieht dort etwas, was ich niemals erwartet hätte.

Außerdem bekommt Gustav einen Brief, der die ganze Familie erschüttert, und auch sonst ist jede Menge los.

Ellin Carsta hat es wieder geschafft, keine Sekunde Langeweile aufkommen zu lassen. Es ist schön zu sehen, wie sich die Charaktere im Laufe der Jahre entwickelt haben. Manche zum Vorteil, andere zum Nachteil.

Kurze Kapitel, verschiedene erzählerische Blickwinkel und dazu einige wahre, historische Begebenheit- das alles macht auch den zehnten Band wieder zu einem schwungvollen und spannenden Lesevergnügen.


                                                          


Donnerstag, 12. September 2024

Rezension: `Nacht der Verräter` von Horst Eckert

 

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Nacht der Verräter!









Der Polizist Max Bauer liebt seine Frau, aber über ihre Vergangenheit weiß er so gut wie nichts. Als sie auf einer Familienfeier plötzlich spurlos verschwindet, hat er keinerlei Ansatzpunkte, wo er sie suchen soll.

Gleichzeitig stellt er fest, dass seine russischen Halbbrüder, ebenfalls Polizisten, anscheinend in Drogengeschäfte verwickelt sind. 

Max` Polizeikollegen erwarten von ihm, dass er die beiden beobachtet und bespitzelt. Max liebt seine Brüder, aber es stellt sich die Frage: Wem gegenüber ist er loyal?

Der neue Thriller von Horst Eckert war so ganz anders als die vorigen. Diesmal handelt es sich nicht um einen Politthriller, sondern um eine komplexe Story über Korruption, Kokainschmuggel, die Mocro Mafia und die Suche nach Max` Frau und ihrer wahren Identität.

Auch wenn es gerade zum Schluss hin etwas sehr abenteuerlich zugeht, ließ sich `Nacht der Verräter` gut und flüssig lesen. 

Trotzdem haben mir Horst Eckerts Politthriller besser gefallen.


                                    


Mittwoch, 4. September 2024

Rezension: `Er weiß, wo du bist` von Jutta Maria Herrmann

 

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Spannende Lesestunden!









Sarah öffnet nichtsahnend die Wohnungstür und ein Unbekannter überwältigt sie. Tagelang hält er sie gefangen, setzt sie unter Drogen und quält sie. Den von ihm inzensierten Selbstmord überlebt sie knapp, aber niemand will ihr anschießend so richtig glauben, dass es diesen Fremden wirklich gibt.

Um alles zu vergessen, zieht Sarah nach Berlin, doch anscheinend  weiß der Täter immer, wo sie sich aufhält.

Sarah vertraut niemandem, in jedem Mann vermutet sie den Täter, denn an sein Gesicht kann sie sich, aufgrund der verabreichten Drogen nicht erinnern.

Jutta Maria Herrmann jagt die Leser in rasantem Tempo durch die Handlung und gibt ihnen kaum Zeit zum Luftholen.

Durch flüssigen Schreibstil, kurze Kapitel und einen spannenden Plot ist man sofort in der Story drin.

Sarah fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie sich oft extrem naiv verhält. Allerdings hat mich die Aktion zum Schluss wieder versöhnt. Das war mal ein Ende nach meinem Geschmack!


                                              



Freitag, 30. August 2024

Rezension: `Schwestern im Geiste` von Marie Pierre

 

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Ideale Urlaubslektüre!!










Diedenhofen, 1911.Mit Eintreffen der neuen irischen Lehrerin Rhona hofft die Pensionatsleiterin Pauline eine gute Mitarbeiterin zu bekommen. Wenn auch Rhonas etwas forsche Art gewöhnungsbedürftig ist, sind die jungen Mädchen begeistert von ihrem Unterricht.

Doch schon nach kurzer Zeit beginnt Pauline an ihrer Wahl zweifeln, denn Rhona scheint nicht die zu sein, für die sie sich ausgibt. Welches Geheimnis verbirgt sie?

Zur Hilfe kommt Pauline zum wiederholten Male der preußische Hauptmann Erich, und auch der Gärtner Vincent ist ihr eine Stütze.

Im zweiten Teil um das Mädchenpensionat an der Mosel geht es hoch her. Streitereien unter den Mädchen, Ärger mit der Polizei, ein Dieb, der die Schülerinnen bestiehlt, und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Dadurch, dass historische Fakten mit den Erlebnissen der fiktiven Personen verknüpft werden, wird es nie langweilig.

 `Schwestern im Geiste` ist eine leichte Lektüre, und genauso wie beim ersten Band habe ich mich bestens unterhalten gefühlt.

Im Nachwort findet man noch sehr interessante und ausführliche geschichtliche Informationen über die damalige politische Situation im Reichsland Elsaß-Lothringen.


                       


Mittwoch, 28. August 2024

`Dunkles Wasser` von Charlotte Link

 


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Ein Lese- Highlight!!








2008. Der spannende Prolog beginnt mit einem nächtlichen, überaus brutalen Überfall auf zwei Familien, den fast niemand überlebt.

2023. Detective Inspector Kate Linville ermittelt in einem Mordfall. Die 14jährige Eva wurde ermordet und für Kate deutet alles auf den Vater als Täter hin. Doch bevor sie weiter ermitteln darf, wird sie von den Fall abgezogen.

Ihr guter Freund und Ex Kollege Caleb Hale hat sich entschlossen, einmal Urlaub zu machen. Er lernt eine junge Frau kennen und verliebt sich, was Kate natürlich überhaupt nicht passt.

Er jedoch ist so euphorisch, überlegt sogar in den Dienst zurückzukehren, doch dann kommt alles anders..

Diesmal geht es um mehrere Fälle gleichzeitig. Während Kate zwangsbeurlaubt wird, beißt sie sich an einem 15 Jahre alten Fall fest und kommt etwas Ungeheuerlichem auf die Spur.

Charlotte Link hat es einfach drauf, den Leser in Atem zu halten. Sie hat mich wieder voll überzeugt mit einem gut ausgearbeiteten Plot, komplexer, fesselnder Handlung und sehr interessanten Charakteren.

Die Geschichte entwickelt sich ganz anders als man es erwartet, und am Schluss braucht man einen Moment, um zu realisieren, was passiert ist. 

Allerdings finde ich Kates Geschichte jetzt auserzählt und würde mich freuen, wenn es mal wieder neue Ermittler geben würde.





Donnerstag, 22. August 2024

Rezension: `Die verschwundene Tochter` von K.L. Slater

 

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Hat mir leider gar nicht gefallen!









Ich liebe die bisherigen Thriller von K.L. Slater, aber `Die verschwundene Tochter` war für mich leider ein Flop.

Einen Tag nach ihrem Geburtstag verschwindet die neunjährige Grace auf dem Heimweg von ihrer Freundin.

Ihre Mutter Lucy und ihr Vater Blake schalten sofort die Polizei ein, aber es fehlt jede Spur von dem Mädchen.

Es scheint, als hätte alles mit Lucys Vergangenheit zu tun, über die in Rückblenden erzählt wird.

Lucy war mir total unsympathisch und ihre Naivität und ihre teils völlig blöden Handlungen und Entscheidungen haben mich genervt.

Dazu fand ich die ganze Geschichte ein wenig an den Haaren herbeigezogen, vor allem zum Schluss.

Diesmal konnte mich K.L. Slater leider nicht begeistern.

                                      




Mittwoch, 21. August 2024

Rezension: `Bevor es geschah` von Céline Spierer

 

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Nichts ist so, wie es scheint!










Zum alljährlichen Barbecue kommt die ganze Familie Haynes zusammen. Niemand hat wirklich Lust, alle sind mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Trotzdem treffen sich die Geschwister mit Partnern und Kindern bei der Mutter.

Als ich die ersten Seiten las, wollte ich das Buch schon weglegen, weil es mich überhaupt nicht ansprach. Doch ab dem zweiten Kapitel war ich direkt in der Geschichte drin.

Beim Barbecue erfahren wir, was die einzelnen Familienmitglieder gerade belastet. Innere Konflikte macht grundsätzlich jeder mit sich selbst aus, egal ob es die Vergangenheit oder die Gegenwart betrifft.

Die Autorin lässt uns hinter die Fassade einer scheinbar heilen Familie blicken, und durch Rückblenden erklärt sich manches Verhalten von heute.

Der Schreibstil von Céline Spierer ist bilderreich und metaphorisch, was mir sehr gut gefallen hat.

Für mich war `Bevor es geschah`  ein lesenswerter Roman, den ich gerne empfehle.



Mittwoch, 14. August 2024

Rezension: `Finster` von Ivar Lon Menger

 

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Ein Pageturner!!!










Katzenbrunn, 1986. 

Mehrere Jungen sind in den letzten Jahren verschwunden, verantwortlich scheint der `Greifer` zu sein, doch er wurde nie gefunden.

Hans J. Stahl, Kriminalkommissar im Ruhestand, geht dieser ungelöste Fall nicht aus dem Kopf, und er beschließt, auf eigene Faust weiter zu ermitteln.

Kurz nach seiner Ankunft wird wieder ein Junge vermisst, und alles deutet auf eine bestimmte Person hin. Die Befragungen der Dorfbewohner gestalten sich schwierig, es scheint, als hätte jeder in dem kleinen Ort etwas zu verbergen. 

Den neuen Thriller von Ivar Leon Menger fand ich wieder grandios. Die Story wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass es für den Leser komplett undurchsichtig, aber kein bisschen verwirrend ist.

Der Autor überrascht mit zahlreichen Twists und es gibt einen ganz besonderen Gänsehautmoment, bei dem mir ein Schauer den Rücken herunterlief. Beim Lesen werdet Ihr es sofort wissen, wovon ich spreche.

Ein knifflig ausgearbeiteter Plot, gepaart mit spannender Handlung und facettenreichen Charakteren, machen diesen Thriller zu einem Pageturner!


                                         




Montag, 12. August 2024

Rezension: `Angsttreiber` von Paul Cleave

 

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Nicht so genial wie die Vorgänger!





James Garrett und seine Schwester Hazel überleben einen Einbruch, bei dem ihre Eltern getötet werden. Hazel bleibt unverletzt, doch James muss sich schweren Operationen unterziehen und liegt danach jahrelang im Koma.

In einem anderen Handlungsstrang ist Detektive Inspector Rebecca Kent auf der Jagd nach Copy Joe, der einen berüchtigten Serienkiller imitiert und dessen Verbrechen und Morde nachstellt. Damit ist sie eigentlich voll ausgelastet.

Nachdem James Garrett aus dem Koma erwacht, stellt sich aber die Frage, ob er sich noch an irgendetwas erinnert, was zu den Mördern seiner Eltern führen kann. Rebekka benötigt dabei die Hilfe ihres pensionierten Kollegen Tate, der damals die Ermittlungen leitete.

 Paul Cleave fordert diesmal seine Leser, denn wir haben es mit mehreren Delikten zu tun, was manchmal ziemlich verwirrend ist. Es war nicht einfach, alles richtig zu verfolgen und die Personen nicht durcheinander zu bringen.

Einige Kapitel handeln von einem Lagerhaus, was ich ziemlich befremdlich fand und worin ich keinen  Sinn gesehen habe.

Erst nach und nach versteht man, was es damit auf sich hat. James hat während des Komas viel von seiner Umwelt mitbekommen und sich ein eigenes Traumleben im Lagerhaus aufgebaut, das er später mit der Realität verbindet. Als er auf einen bisher unerkannten Mord hinweist, können es erst weder Rebecca noch Tate wirklich glauben.

`Angsttreiber` ist ein düsterer Psychothriller, der schwer zu durchblicken ist, deswegen sollte man von Anfang an konzentriert lesen.

Es ist das erste Mal, dass mich Paul Cleave nicht zu 100% begeistert hat. Ich liebe seine bisherigen Bücher, doch der neue Thriller konnte mich einfach nicht so fesseln.