Mittwoch, 19. März 2025

Rezension: `Die tausend Farben von Paris` von Catherine Durand

 

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Eine Mischung aus Liebesroman und Spionagekrimi!



















Paris, 1951. Der Amerikaner Jack sitzt an seiner Staffelei, als er die Französin Rose kennenlernt. Vom ersten Augenblick an ist er von der jungen Frau fasziniert, und auch sie scheint Gefallen an ihm zu finden. Noch am selben Abend lädt er sie zu einer Vorstellung des großen Frank Levant ein, einem außergewöhnlichen Sänger.
In einem anderen Handlungsstrang lernen wir Frank Levant besser kennen, doch er ist nicht der, für den er sich ausgibt.

Da Jack noch wenig mit seinen Bildern verdient, ist er froh, als 
Russell, sein ehemaliger Vorgesetzter bei der US Army, ihm einen Job anbietet. Dass er dazu seine Malerkollegen aushorchen soll, gefällt ihm allerdings nicht. Um was es genau geht, erfährt er nicht, doch wider Erwarten stößt er auf Rose. Was hat sie damit zu tun? War ihre Begegnung gar kein Zufall?
Welche Intrigen werden hier gesponnen und welche Rolle spielt Frank Levant dabei?

„Die tausend Farben von Paris“ ist eine Mischung aus Liebesroman und Spionagekrimi. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Die Autorin zieht die Leser mit rasanter Erzählweise in die Handlung und präsentiert eine Vielzahl von Charakteren, was gelegentlich für Verwirrung sorgt.

Im Nachwort findet man noch viele interessante Fakten und Erklärungen, doch so ganz konnte mich das Buch in Bezug auf das Thema nicht überzeugen.

                                       





Mittwoch, 12. März 2025

Rezension: `Im Wind der Freiheit` von Tanja Kinkel

 

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Konnte mich nicht so begeistern!









 Im Jahr 1848 treffen die Arbeiterin Susanne und die wohlhabende Luise Otto zufällig aufeinander. Während Luise es sich leisten kann, ihrer Leidenschaft für das Schreiben nachzugehen und sich für politische Themen zu engagieren, ist Susanne gezwungen, seit dem Verlust ihrer Arbeit für sich und ihre Mutter zu sorgen. Als sie ein verlockendes, aber gefährliches Angebot erhält, kann sie nicht widerstehen. Doch sie muss für die Arbeit als Spitzel auch ihre Freunde verleugnen und hintergehen.


Luise Otto und die Revolutionärin Amalie Struve setzen sich bereits damals mutig für Demokratie und Frauenrechte ein, in einer Zeit, in der man Frauen nicht zutraute, Aufgaben jenseits von Haushalt und Kindererziehung zu bewältigen. Susanne ist von diesem Kampf fasziniert, da sie selbst von den Themen betroffen ist, insbesondere wenn es um die gerechte Entlohnung der Arbeit geht.

Trotz meines Interesses an diesen Themen konnte mich die Geschichte nicht fesseln. Zu viele Figuren und historische Fakten ließen die persönlichen Erlebnisse der drei Protagonistinnen in den Hintergrund treten. Obwohl das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, empfand ich den Erzählfluss oft als zäh und langatmig.

Ich liebe die Bücher von Tanja Kinkel, doch mit „Im Wind der Freiheit“ konnte ich mich leider nicht richtig anfreunden.


                                                 











Montag, 10. März 2025

Rezension: `Dein Kind gehört mir` von Jutta Maria Herrmann

 

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Fesselnder Thriller voller Wendungen!












Erst im Nachwort erfuhr ich, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Doch das Buch lässt sich auch ohne Vorkenntnisse sehr gut verstehen. Zu Beginn werden drei Frauen vorgestellt: Rachel, Ruth und Paula – jede mit ihrer eigenen Geschichte.

Die Erzählperspektiven wechseln ständig zwischen den Protagonistinnen, deren Schicksale untrennbar miteinander verbunden sind: Rachel wird von Rachegelüsten zerfressen, Ruth ist eine Mörderin auf der Flucht, und Paula hat schreckliche Angst um ihr Kind.

Die Autorin verfasst kurze, prägnante Kapitel, die temporeich und rasant sind – man hat kaum Zeit zum Luftholen. Obwohl an einigen Stellen vielleicht etwas zu viele Zufälle aufeinandertreffen, hat mich der Thriller wieder sehr gut unterhalten.







Sonntag, 9. März 2025

Rezension: `Bis ans Meer` von Peggy Patzschke

 

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Familiengeheimnisse!










Der Roman beginnt in der Gegenwart. Die Protagonistin hat ihren Freund bereits des Öfteren verlassen, doch nun steht der Entschluss fest: Er darf bei ihr einziehen. Gerade als er beginnt, einen Schrank aufzubauen, überkommt sie erneut die Panik. Sie fürchtet sich vor einer Bindung und davor, Vertrauen zu fassen. In der Truhe ihrer Großmutter sucht sie nach einem Rezept für die Liebe und stößt dabei auf Briefe und Dokumente aus der Vergangenheit.

Hat ihre Bindungsangst etwas mit den Erlebnissen ihrer Vorfahren zu tun?

 

 

Oma Frieda und ihr Mann Karl bilden eine harmonische Einheit. Ihre Hochzeit und die Geburt ihrer Kinder scheinen das Glück perfekt zu machen. Doch dann bricht der Krieg aus, und auch Karl muss schließlich an die Front. Natürlich geben sie sich das Versprechen, sich wiederzusehen, egal wohin das Schicksal sie führt. Doch alles kommt anders.

Der Roman hat mich tief beeindruckt.  Frieda und ihre Kinder erlebten unvorstellbares Leid: Flucht aus der Heimat, Hunger, eisige Kälte, sengende Hitze und die ständige Angst vor Russen und Polen. Frieda war immer gezwungen, alleine Entscheidungen für sich und ihre Kinder zu treffen, während Karl auch nach Kriegsende noch als vermisst galt.

Die Autorin erzählt die Geschichte über drei Generationen so interessant und fesselnd, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Sie wechselt allerdings häufig zwischen verschiedenen Zeitebenen, was ich teilweise als etwas verwirrend empfand.

Trotzdem war der Roman großartig und hat mir sehr gut gefallen.

 

                                                    



Freitag, 7. März 2025

Rezension: `Leb wohl, Schwester` von Sabine Thiesler

 

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Wieder mega spannend!!









Commissario Neri steht kurz vor seiner Pensionierung, und seine Nachfolgerin Romina soll eingearbeitet werden, um die Stelle in Ambra zu übernehmen. Romina ist eine Powerfrau – oder wie Neris Frau sie nennt, eine Tausendsasserin.

Ein Liebespaar wird beim Zelten auf einem Feld erschossen, und die Leser wissen von Anfang an, wer dafür verantwortlich ist. Das macht die Geschichte umso spannender, denn Neri und Romina tappen lange im Dunkeln. Als ein weiteres Liebespaar auf die gleiche Weise ums Leben kommt, spricht man bereits von einer Serie und dem sogenannten Liebespaarmörder.

Sabine Thiesler hat nach dem Flop „Romeos Tod“ im letzten Jahr wieder einen packenden Thriller geschrieben, der es in sich hat. Die schöne Toskana wird erneut zum Schauplatz schrecklicher Verbrechen und Tragödien.

Die über 600 Seiten habe ich kaum bemerkt, da die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird – einmal aus der Sicht von Neri und andererseits von Stefano und Stefania, einem Zwillingspaar, das unter Umständen lebt, die nicht für die Öffentlichkeit geeignet sind.

Ganz klare Leseempfehlung!!


                                          






Mittwoch, 5. März 2025

Rezension: `Der Fall Leon` von Florian Apler

 

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Bewegende Geschichte!











Den Fall Leon habe ich intensiv in den Medien verfolgt. Nach diesem tragischen Unglück empfand ich tiefes Mitgefühl für die Familie. Doch plötzlich wurde behauptet, der Vater sei der Täter, weil er mit seinem kranken Sohn überfordert war. Diese Nachricht war für mich kaum fassbar, und ich war umso erleichterter, als ich später erfuhr, dass Florian Apler freigesprochen wurde.
Während seiner 522-tägigen Untersuchungshaft führte Florian Apler ein Tagebuch, aus dem nach dem Prozess ein Buch entstand. Darin schildert er das Leben mit Leon, die Herausforderungen, denen sie als Eltern gegenüberstanden, und die Anstrengungen, die sie unternahmen, um ihm zu helfen. Ihr Alltag war ganz auf Leons Bedürfnisse ausgerichtet, aber sie waren eine glückliche Familie. Doch nach Leons Tod und Florians Verhaftung änderte sich alles.

Florian Apler beschreibt die Zeit im Gefängnis, in der er als vermeintlicher Kindermörder einen schweren Stand hatte. Ein Mann, der zuvor ein normales Leben führte, fand sich plötzlich in einer kargen Zelle mit weiteren Mitbewohnern wieder.
Die Verhöre der Polizei zeigten von Anfang an eine klare Tendenz gegen ihn. Ich war erschüttert über die Missstände und die fehlenden Beweise, die seine Unschuld hätten belegen können. Die Familie musste nicht nur den Verlust von Leon ertragen, sondern auch Florians ungerechtfertigte Inhaftierung.

Auch Freunde und Verwandte kommen zu Wort und haben nie an Florians Unschuld gezweifelt. Es ist unvorstellbar, was da passiert ist. Diese tief bewegende und emotionale Geschichte hinterlässt den Leser fassungslos und traurig.

                       


Mittwoch, 26. Februar 2025

Rezension: `Giftgrab` von Anna Jansson

 

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Fesselnder Krimi zwischen Vergangenheit und Gegenwart!








Das Buch beginnt bereits 1945 mit einem packenden Prolog und setzt dann in der Gegenwart fort.

Ein totes Baby wird im Moor entdeckt, doch bevor Kommissar Kristoffer Bark und sein Team mehr darüber herausfinden können, ereignet sich eine Geiselnahme in einer Kita. Der neunzigjährige Tom Gruvberg bedroht dort die Kinder und Erzieher und wirkt verwirrt. Kristoffer gelingt es, die Geiseln zu befreien, doch nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn jemand scheint es auf die Mitglieder der Familie Gruvberg abgesehen zu haben. Innerhalb weniger Tage kommt es zu mehreren Todesfällen.

Ich habe bisher nur das Buch "Mädchenfeuer" von Anna Jansson gelesen und fand es großartig. Daher war ich gespannt auf  "Giftgrab" und wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil und die gut durchdachte Handlung mit ihren spannenden Wendungen konnten mich fesseln, und d
ie gelungene Mischung aus Action, solider Polizeiarbeit und einem Hauch von Liebe macht das Buch für mich perfekt.






















Freitag, 21. Februar 2025

Rezension: `Kummersee` von Iver Niklas Schwarz

 

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Hat mich nicht so überzeugt!










Vor dreißig Jahren ertrank Lenas Bruder im Kummersee, während sie zusehen musste. Bis heute leidet sie an den Folgen dieses Traumas, da ihr damals niemand glaubte, was geschehen ist. Als Polizistin kehrt sie nun in ihr Heimatdorf zurück, um zwei Vermessungsarbeiter zu beschützen. Der Kummersee strahlt immer noch eine geheimnisvolle Atmosphäre aus. Als plötzlich mehrere Morde geschehen, wird Lenas Vergangenheit wieder lebendig. Was verbirgt sich in dem See, der auch ihren Bruder geholt hat? Sie muss es endlich herausfinden, um Frieden zu finden.


Ich habe mir das Buch aufgrund der positiven Rezensionen bestellt, doch es hat mich nicht wirklich begeistert. Der Beginn war ziemlich langatmig, aber ich habe weitergelesen, um das Geheimnis des Sees zu lüften. Die Charaktere bleiben für mich blass, keiner von ihnen konnte mich wirklich packen, und die mysteriösen Dorfbewohner erschienen mir übertrieben dargestellt. Viele von Lenas Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar; als Polizistin wirkte sie erstaunlich naiv.

 Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, doch die Auflösung fand ich etwas an den Haaren herbeigezogen und wenig überzeugend.

Natürlich gab es zwischendurch auch spannende Kapitel, aber ich glaube, 100 oder sogar 200 Seiten weniger hätten der Story gutgetan. Ich vergebe 2,5 Sterne.
















Dienstag, 18. Februar 2025

Rezension:`Die Falkenbach Saga- Der Schutz der Freundschaft` von Ellin Carsta

 

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Es geht spannend weiter!










Im inzwischen 11. Band der Falkenbach- Saga schreiben wir das Jahr 1942, und Deutschland befindet sich mitten im Krieg.

In Ferdinands Fabrik wird ein neuer Lagerleiter eingesetzt, doch entgegen aller Erwartungen bringt dieser ganz andere Ansichten und Führungsqualitäten mit als sein Vorgänger.

Bei Ferdinand und Elisabeth scheint es sich endlich zum Guten zu wenden, bis ein unerwartetes Ereignis von einem Moment auf den anderen alles verändert. 

Paul Friedrich überzeugt erneut mit seinem scharfen Verstand und seiner Besonnenheit, wodurch er oft Leid von seiner Familie abwenden kann.

 Manche Geschehnisse lassen auf spannende Entwicklungen im nächsten Band hoffen. 

Die Autorin verwebt, wie auch in den vorherigen Bänden, fiktive Ereignisse mit tatsächlichen historischen Fakten. 
Das Buch endet mit einem Paukenschlag, der es in sich hat, und es zeigt, dass man niemandem trauen kann, egal wie eng die Verbindung auch scheinen mag. 

                                      










Donnerstag, 13. Februar 2025

Rezension: `Die Brandung- Leichenfischer` von Karen Kliewe

 

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Ostsee- Spannung!









Durch Zufall stößt ein Baggerfahrer bei Erdarbeiten auf die Leiche einer jungen Frau. Sie ist noch nicht lange tot, doch man findet bei ihr Grabbeigaben im Stil der Wikinger. Die Archäologin Fria Svensson wird zurate gezogen, und bald darauf wird eine weitere Leiche gefunden – diesmal direkt hinter der dänischen Grenze in Deutschland. Kommissar Ohlsen hat bereits mit Fria zusammengearbeitet, und die beiden scheinen ein gutes Team zu bilden. Obwohl ich den vorherigen Band nicht gelesen habe, bin ich dennoch gut in die Geschichte hineingekommen.

Es dauerte etwas, bis alle Personen vorgestellt wurden und die richtige Spannung aufkam. Doch danach nahm die Handlung ordentlich Fahrt auf und fesselte mich. Die Polizei versucht, anhand von Vermisstenanzeigen herauszufinden, ob die beiden Toten dort aufgeführt sind. Was ist nach ihrem Verschwinden geschehen? 

Ein anderer Handlungsstrang führt uns in ein abgelegenes Haus, in dem eine geistig behinderte junge Frau mit ihrer Tochter lebt. Und dann gibt es da noch diesen Doktor, der sporadisch auftaucht.
Außerdem geht es um einen Stalker, eine gefangen gehaltene junge Frau und eine Studentin, die entführt wird. 

Die Autorin hat wunderbare Plot-Twists eingebaut, sodass ich völlig im Unklaren war, wer der Täter sein könnte. Was alles miteinander zu tun hat, konnte ich bis zum Schluss nicht herausfinden. Als Leser kann man jede Menge Vermutungen anstellen und Personen verdächtigen, aber bis zum Ende bleibt alles schwammig.

„Die Brandung“ ist ein spannender Krimi mit viel Ermittlungsarbeit, den ich gerne empfehle.