Donnerstag, 3. Oktober 2024

Rezension : `Die Freiheit am Horizont` von Anna Jacobs

 

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Schöner Schmöker!!









Lancashire, 1857.  Die siebzehnjährige Liza hat es nicht leicht. Anstatt sie weiterhin bei ihren guten Arbeitgebern als Dienstmädchen zu lassen, beschließt ihr Vater, sie mit einem älteren Witwer zu verheiraten. Weil Liza sich weigert, tut der brutale Mann ihr Gewalt an.

Als sich die Möglichkeit ergibt, mit ihren ehemaligen Dienstherren nach Australien auszuwandern, schließt sie sich ohne Einwilligung ihrer Eltern an. Während der langen Reise stellt sie mit Schrecken fest, dass sie von dem brutalen Mann ein Kind erwartet.

Durch die Freundschaft mit der schwerkranken Catherine zeigt sich plötzlich ein Ausweg, der ihr ein besseres Leben verspricht.

`Die Freiheit am Horizont` war mein erstes Buch von Anna Jacobs und hat mich direkt begeistert.

Eindrucksvoll beschreibt sie, wie die ersten Siedler Schwierigkeiten meistern und Entbehrungen überstehen mussten. Es gab keine Städte, keine Straßen, keine Häuser, sondern fast nur unbearbeitetes Land. 

Die Standesunterschiede der Einwanderer sollten irgendwann nicht mehr wichtig sein, denn alle wollten das Gleiche- sich ein neues Leben aufbauen. Doch nicht jeder sieht das genauso.

Anna Jacobs hat facettenreiche Charaktere erschaffen. Bei den neuen Siedlern findet man ganz unterschiedliche Typen. Den arroganten Sohn aus gutem Hause, den euphorischen Traumtänzer, das zickige junge Mädchen, aber auch die Männer, die arbeiten gewohnt sind und auch hier etwas auf die Beine stellen werden.

Ich war durchweg gefesselt von der Geschichte und freue mich schon auf den nächsten Band, der im Januar`25 erscheint.

Es ist die ideale leichte Lektüre für den Urlaub oder für kuschelige Stunden auf dem Sofa.


                                        


Dienstag, 1. Oktober 2024

Rezension: `Im Takt der Freiheit` von Hanna Caspian

 

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Der Kampf um persönliche Freiheit!!









Berlin, 1888. Felicitas, die Tochter eines Eisenbahn- Tycoons hat eigentlich alles, was ihr Herz begehrt. Trotzdem ist sie nicht glücklich, denn nur über dem Stickrahmen sitzen und sich um ihr Aussehen zu kümmern, reicht ihr nicht. 

Als Felicitas den Studenten Lorenz kennenlernt, merkt sie erst, was echtes Leben bedeutet. Er baut Fahrräder und dafür interessiert sich Felicitas brennend. Sie erlernt das Fahrradfahren und hat direkt eine Idee, wie ihre Zukunft aussehen könnte. Sie möchte etwas lernen und nicht nur fremdbestimmt durch ihren Vater oder einen späteren Ehemann werden. Und genau das würde passieren, wenn sie den Mann heiratet, den ihr Vater bereits ausgewählt hat.

Als sie den Heiratskandidaten auf dem großen Ball, der extra mit dem Ziel ihrer Verlobung stattfindet, vor den Kopf stößt, bleibt ihr eigentlich nur noch eine Möglichkeit-  die Flucht.

Hanna Caspian hat einen gefühlvollen und spannenden Roman über eine mutige junge Frau in der Kaiserzeit geschrieben. Die Standesunterschiede zwischen Adeligen, Neureichen und der normalen Bevölkerung sind immer wieder ein Thema, aber Felicitas hat dazu eine ganz eigene Meinung.

Aus der Sicht Minnas, Felicitas` schwarzer Zofe, erfahren wir außerdem, was die Bediensteten umtreibt. Minna war eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben, bis sie den ebenfalls schwarzen Diener Menkam kennenlernt. Dann stellt auch sie manches infrage.

Hanna Caspian lässt historische Ereignisse aus dem so genannten Dreikaiserjahr einfließen, und viele interessante Einblicke in die Eisenbahnindustrie Ende des 19. Jahrhunderts runden den Roman ab.

Wer historische Bücher mag, sollte auf jeden Fall zu `Im Takt der Freiheit `greifen.

                             


Freitag, 27. September 2024

Rezension: `Die Berghebamme` von Linda Winterberg

 

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Aller Anfang ist schwer!









Oberbayern, 1893. Maria ist ein Findelkind und wurde in ihrem Dorf immer als Bankert beschimpft. Trotz aller Widrigkeiten schafft sie es, die Hebammenausbildung in München mit Bravour zu bestehen.

Als ihr alter Freund aus Kindertagen sie bittet, als Hebamme zurück in die Heimat zu kommen, sagt sie nach langen Überlegungen zu.

Doch viel geändert hat sich nicht, sie ist für die Leute immer noch der Bankert von damals. Diese eingefahrenen Traditionen, auch seitens der Kirche, gegen die Maria zu kämpfen hat, machen es ihr nicht leicht. Manche medizinischen Maßnahmen, die aufgrund des Aberglaubens ergriffen wurden, kosteten Frauen oft das Leben.

 Trotzdem möchten die meisten bei Marias Widersacherin Alma, der bisherigen Berghebamme, die sich trotz ihrer Fehler und veralteter Ansichten nicht zurückziehen will, entbinden. Mit viel Mühe, guter Arbeit und Engagement schafft es Maria, nach und nach neue Patientinnen zu gewinnen.

`Die Berghebamme` ließ sich gut und flüssig lesen, obwohl nicht wirklich viel passierte. Maria wird zu Geburten gerufen, muss auf die verschiedenen Berghöfe, aber im Grunde war es immer das gleiche Procedere. Die vielen Frauen konnte ich hinterher nicht mehr auseinanderhalten, weil sie oft nur einmal vorkamen.

Als Marias Gefühlswelt in Aufruhr gerät, wird es nochmal spannend. Plötzlich empfindet sie für Max, ihren alten Freund, mehr als Freundschaft und ihm scheint es auch so zu gehen. Doch er ist verheiratet und seine Frau bekommt ein Baby. 

`Die Berghebamme` ist ein einfacher, leicht zu lesender Roman, den ich an manchen Stellen etwas langatmig fand. 


                                          


Dienstag, 24. September 2024

Rezension: `Tief im Schatten` von Viveca Sten

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Sehr spannend!!!









 

Die Ermittler David und Hanna werden zu einem grausigen Mordfall im Skigebiet Åre gerufen. Schlimm zugerichtet liegt ein Mann unter dem Schnee im Wald und wurde nur durch Zufall entdeckt.

In einem anderen Handlungsstrang kommt Rebecka zu Wort. Sie ist Mitglied in der streng gläubigen Gemeinde `Licht des Lebens`. In Rückblicken wird erzählt, wie glücklich sie war, als der viel ältere Ole um ihre Hand anhält. Doch die Ehe ist nicht so gut, wie es nach außen hin scheint. 

Es bleibt dem Leser lange unklar, was es mit Rebeckas Geschichte auf sich hat und wie sie in die Mordermittlung passt.

Sehr geschickt verknüpft die Autorin die beiden Handlungsstränge und hat mich mit einer tragischen Wendung total überrascht.

Das war mein erstes Buch von Viveca Sten und bestimmt nicht das letzte. Ich bin total begeistert von ihrem Schreibstil, und die durchdachte Handlung macht das Lesen zu einem Genuss.

Die Ermittler David und Hanna waren ein sympathisches Team und auch Anton, der innerlich so zerrissen ist, mochte ich gerne.

Ich lese eigentlich nicht gerne über Privatkram der Ermittler, aber das war hier genau richtig dosiert. 

Eine absolute Leseempfehlung für diesen spannenden Krimi.


                                 


Mittwoch, 18. September 2024

Rezension: `Die Frauen jenseits des Flusses` von Kristin Hannah

 

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Grandios!!!!









Frances McGrath guckt sich seit Jahren die Wand mit den Heldenfotos der Familie an. Als ihr Bruder unter dem Jubel von Familie und Freunden in den Vietnamkrieg zieht, möchte sie auch eine Heldin sein und verpflichtet sich dort als Krankenschwester. Allerdings übertrifft das, was sie erwartet, jegliche Vorstellungskraft.

Ich kann mich noch erinnern, dass in meiner Jugend viel über den Vietnamkrieg  geredet wurde, aber erst jetzt nach Lesen des Buches weiß ich, was damals genau passiert ist. Durch die meisterhafte und eindrucksvolle Schilderung der Ereignisse konnte ich förmlich hören, wie Bomben abfallen, sehen, wie blutende Schwerverletzte eingeliefert werden und spüren, wie sich die schreckliche schwüle Hitze anfühlt. 

Beim Lesen habe ich viele Tränen vergossen, vor allem darüber, was Frances passierte, als sie nach zwei Jahren zurückkehrte. Die Meinung des Volkes zum Vietnamkrieg hatte sich während der Zeit ihres Einsatzes geändert, und die zurückkehrenden Soldaten wurden nicht mehr wie Helden gefeiert, sondern beschimpft.

Die Geschichte geht aber auch nach dem Krieg weiter, und nun wird klar, dass Francis nicht einfach da weitermachen kann, wo sie vor ihrem Einsatz aufgehört hat. 

Kristin Hannah ist eine großartige Autorin, der mit `Die Frauen jenseits des Flusses` ein Meisterwerk gelungen ist. Diese Geschichte wird mir sehr lange nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Wenn ich könnte, würde ich zehn Sterne vergeben.

 


Dienstag, 17. September 2024

Rezension: `Der Steg` von Petra Johann

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Richtig spannender Psychothriller!








Priska ist glücklich. Sie ist mit ihrer großen Liebe verheiratet, hat einen tollen Job und ein Haus am See. Sie freut sich auf ein Wochenende mit ihrem Bruder und seiner neuen Freundin. Als sie jemanden auf ihrem Bootssteg stehen sieht, will sie ihn darauf hinweisen, dass er sich auf fremdem Eigentum befindet. Plötzlich erkennt sie, wer der Mann ist, und kurz darauf ist er tot. Und Priska ist nicht unschuldig daran.


Die Geschehnisse werden von jeweils zwei verschiedenen Personen erzählt. Anna, der Freundin des Bruders kommt Priskas Verhalten merkwürdig vor. Sie schöpft einen Verdacht und versucht der Sache auf den Grund zu gehen.

Als Leser weiß man Bescheid, was am Steg passiert ist, aber das Motiv bleibt bis kurz vor dem Schluss schleierhaft. Priska versucht alles, um nicht mit dem Tod des Mannes in Verbindung gebracht zu werden, denn ihr ganzes Leben könnte zusammenstürzen, wenn die Wahrheit und die Hintergründe herauskämen.

Der Schreibstil ist schnörkellos und kein bisschen blutrünstig, und trotzdem ist man als Leser gefesselt von der Geschichte.

Ein perfekt ausgetüftelter Plot, interessante und facettenreiche Charaktere, und dazu die düstere Umgebung haben diesen Psychothriller für mich perfekt gemacht.



                                                





verschiedene Personen erzählen aus ihrer sicht 

Rezension: ` Der Plan der Gefährten` von Ellin Carsta

 

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Es geht spannend weiter!









Inzwischen lesen wir schon den zehnten Band der Falkenbach Saga, und wie immer war ich ab der ersten Seite direkt wieder im Leben der von Falkenbachs und Lehmanns drin. 

Paul Friedrich befürchtet, dass er sich nach dem Eklat um ein hohes Parteimitglied im Visier der Gestapo befindet.    

Darüber kommt es zu einem heftigen Streit mit Wilhelm, was es in den ganzen Jahren noch nie gegeben hat.

Ich bin immer weder begeistert, welche Taktiken Paul Friedrich drauf hat, welche Strategien er sich überlegt und wieviel Erfolg er damit hat.

Bei Ferdinand und Elisabeth bahnt sich eine ziemliche Ehekrise an, und dann geschieht dort etwas, was ich niemals erwartet hätte.

Außerdem bekommt Gustav einen Brief, der die ganze Familie erschüttert, und auch sonst ist jede Menge los.

Ellin Carsta hat es wieder geschafft, keine Sekunde Langeweile aufkommen zu lassen. Es ist schön zu sehen, wie sich die Charaktere im Laufe der Jahre entwickelt haben. Manche zum Vorteil, andere zum Nachteil.

Kurze Kapitel, verschiedene erzählerische Blickwinkel und dazu einige wahre, historische Begebenheit- das alles macht auch den zehnten Band wieder zu einem schwungvollen und spannenden Lesevergnügen.


                                                          


Donnerstag, 12. September 2024

Rezension: `Nacht der Verräter` von Horst Eckert

 

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Nacht der Verräter!









Der Polizist Max Bauer liebt seine Frau, aber über ihre Vergangenheit weiß er so gut wie nichts. Als sie auf einer Familienfeier plötzlich spurlos verschwindet, hat er keinerlei Ansatzpunkte, wo er sie suchen soll.

Gleichzeitig stellt er fest, dass seine russischen Halbbrüder, ebenfalls Polizisten, anscheinend in Drogengeschäfte verwickelt sind. 

Max` Polizeikollegen erwarten von ihm, dass er die beiden beobachtet und bespitzelt. Max liebt seine Brüder, aber es stellt sich die Frage: Wem gegenüber ist er loyal?

Der neue Thriller von Horst Eckert war so ganz anders als die vorigen. Diesmal handelt es sich nicht um einen Politthriller, sondern um eine komplexe Story über Korruption, Kokainschmuggel, die Mocro Mafia und die Suche nach Max` Frau und ihrer wahren Identität.

Auch wenn es gerade zum Schluss hin etwas sehr abenteuerlich zugeht, ließ sich `Nacht der Verräter` gut und flüssig lesen. 

Trotzdem haben mir Horst Eckerts Politthriller besser gefallen.


                                    


Mittwoch, 4. September 2024

Rezension: `Er weiß, wo du bist` von Jutta Maria Herrmann

 

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Spannende Lesestunden!









Sarah öffnet nichtsahnend die Wohnungstür und ein Unbekannter überwältigt sie. Tagelang hält er sie gefangen, setzt sie unter Drogen und quält sie. Den von ihm inzensierten Selbstmord überlebt sie knapp, aber niemand will ihr anschießend so richtig glauben, dass es diesen Fremden wirklich gibt.

Um alles zu vergessen, zieht Sarah nach Berlin, doch anscheinend  weiß der Täter immer, wo sie sich aufhält.

Sarah vertraut niemandem, in jedem Mann vermutet sie den Täter, denn an sein Gesicht kann sie sich, aufgrund der verabreichten Drogen nicht erinnern.

Jutta Maria Herrmann jagt die Leser in rasantem Tempo durch die Handlung und gibt ihnen kaum Zeit zum Luftholen.

Durch flüssigen Schreibstil, kurze Kapitel und einen spannenden Plot ist man sofort in der Story drin.

Sarah fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie sich oft extrem naiv verhält. Allerdings hat mich die Aktion zum Schluss wieder versöhnt. Das war mal ein Ende nach meinem Geschmack!


                                              



Freitag, 30. August 2024

Rezension: `Schwestern im Geiste` von Marie Pierre

 

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Ideale Urlaubslektüre!!










Diedenhofen, 1911.Mit Eintreffen der neuen irischen Lehrerin Rhona hofft die Pensionatsleiterin Pauline eine gute Mitarbeiterin zu bekommen. Wenn auch Rhonas etwas forsche Art gewöhnungsbedürftig ist, sind die jungen Mädchen begeistert von ihrem Unterricht.

Doch schon nach kurzer Zeit beginnt Pauline an ihrer Wahl zweifeln, denn Rhona scheint nicht die zu sein, für die sie sich ausgibt. Welches Geheimnis verbirgt sie?

Zur Hilfe kommt Pauline zum wiederholten Male der preußische Hauptmann Erich, und auch der Gärtner Vincent ist ihr eine Stütze.

Im zweiten Teil um das Mädchenpensionat an der Mosel geht es hoch her. Streitereien unter den Mädchen, Ärger mit der Polizei, ein Dieb, der die Schülerinnen bestiehlt, und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Dadurch, dass historische Fakten mit den Erlebnissen der fiktiven Personen verknüpft werden, wird es nie langweilig.

 `Schwestern im Geiste` ist eine leichte Lektüre, und genauso wie beim ersten Band habe ich mich bestens unterhalten gefühlt.

Im Nachwort findet man noch sehr interessante und ausführliche geschichtliche Informationen über die damalige politische Situation im Reichsland Elsaß-Lothringen.