Freitag, 1. August 2025

Rezension: `Eisfieber` von Ken Follett

 

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`Eisfieber`











In einem Hochsicherheitslabor kommt es zu einem Störfall: Ein Mitarbeiter nimmt, offenbar aus Tierliebe, ein Versuchstier mit nach Hause. Damit bringt er nicht nur andere Menschen in große Gefahr, sondern bezahlt diesen Fehler auch mit seinem Leben. Toni Gallo, die Sicherheitschefin des Unternehmens, ist fassungslos, dass so etwas passieren konnte.

Ein weiterer Handlungsstrang führt zu Kit, dem Sohn des Laborinhabers Stanley Oxenford. Kit steckt tief in Spielschulden und plant deshalb einen großen Coup im Labor. Dafür muss er die Chipkarte seines Vaters stehlen.

Ken Follett überzeugt auch diesmal mit gewohnt hoher Qualität. Obwohl der Fokus oft auf dem Privatleben von Stan Oxenford und Toni Gallo liegt, bleibt die Geschichte spannend. Allerdings haben mich die letzten Kapitel geärgert: Eine Panne jagt die nächste, und die Handlung wird zunehmend unglaubwürdig. Die Häufung der Missgeschicke wirkt übertrieben und dient nur noch der Effekthascherei.

Das und einige Fehler und Namensverwechslungen haben mein Lesevergnügen etwas getrübt. 






Donnerstag, 24. Juli 2025

Rezension: `Elbnächte- Die Lichter über St. Pauli` von Henrike Engel


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Gemütlicher Schmöker!!








Hamburg, 1912. Louise genießt es, mit ihrem Ehemann Victor durch die Welt zu reisen. Sie residieren in den besten Hotels und können sich jeden erdenklichen Luxus leisten. Umso größer ist ihr Entsetzen, als Victor plötzlich verschwindet und sie ohne einen Pfennig Geld zurücklässt.

Durch einen glücklichen Zufall begegnet sie der ehemaligen Prostituierten Ella, die, ebenso wie Louise, einen Neuanfang sucht.  Obwohl die beiden Frauen grundverschieden sind, tun sie sich zusammen.

Dies war mein erstes Buch von Henrike Engel und ich war positiv überrascht. Louise und Ella nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand und beweisen, dass sie auch ohne Männer ihren Weg gehen können. Auch wenn mir manche Stellen etwas zu glatt erschienen, ließ sich `Elbnächte` angenehm lesen.  Die Handlung bleibt stets spannend: Mord, Totschlag, Diebstahl, Intrigen – und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.

Ein flüssiger, gut zu lesender Schreibstil und eine spannende Handlung machen das Buch zu einem gemütlichen Schmöker.


                                                  


Montag, 21. Juli 2025

Rezension: `Schwestern des brennenden Himmels` von Hanna Caspian

 

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Gefährliche Mission!













Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird Ann als Mitglied der britischen Delegation nach Berlin entsandt. Niemand in ihrem Umfeld ahnt, dass sie nicht die ist, für die sie sich ausgibt. In Wahrheit verfolgt Ann eine ganz eigene Mission. Dafür setzt sie sich großen Gefahren aus und muss sogar diejenigen belügen, die ihr am nächsten stehen – darunter auch den amerikanischen Soldaten Jackson, mit dem sie heimlich eine Beziehung pflegt.

Der Roman vermittelt umfassendes politisches Hintergrundwissen. Im Mittelpunkt stehen die Potsdamer Konferenz sowie die Begegnungen von Churchill, Truman und Stalin. Ann trägt die Verantwortung dafür, dass es Churchill und seiner Tochter während ihres Berlin-Aufenthalts an nichts fehlt. Gleichzeitig versucht sie verzweifelt, nach Potsdam zu gelangen – ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, da ihr ein offizieller Auftrag und ein Passierschein für die russische Zone fehlen.

Hanna Caspian schildert das Leben und die damalige Situation der Menschen mit beeindruckender Authentizität. Viele Deutsche mussten auch nach dem Krieg in Kellern leben, da die meisten Häuser zerstört waren. Der akute Nahrungsmangel steht in starkem Kontrast zum Überfluss, den Ann und die Delegation erleben.

Ich fand die Einblicke in die Geschichte sehr spannend, weil Hanna Caspian die Schicksale ihrer Figuren gekonnt mit den historischen Fakten verwoben hat. 
Einige Fragen bleiben offen, weshalb ich mir gut vorstellen kann, dass es einen zweiten Band geben wird.




Donnerstag, 17. Juli 2025

Rezension: `Aschetod` von Linda Castillo

 

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Wieder Mord bei den Amischen!













Milan Swanz, ein ehemaliger Amischer und früherer Mitschüler von Polizeichefin Kate Burkholder, wird brutal ermordet.

Wie immer gestaltet sich die Befragung der Gemeindemitglieder schwierig. Die Amischen lösen ihre Probleme im Stillen, ohne die Polizei einzuschalten.

Doch Kate hat durch ihre Amisch-Vergangenheit einen Vorteil: Sie findet eher Zugang zu den Menschen. Schnell erfährt sie mehr über Milans Persönlichkeit und erkennt, dass niemand seinen Tod betrauert.

Diesmal führen ihre Ermittlungen sie jedoch auf eine ganz neue Spur, denn es scheint, als gäbe es eine ähnliche religiöse Gruppe wie die Amischen.

Nicht jeder ist erfreut über Kates Nachforschungen, doch Kate bleibt hartnäckig und lässt sich nicht einschüchtern.

Auch der 16. Fall ist wieder äußerst spannend, und leider war ich viel zu schnell mit dem Buch durch. Kate ist eine sympathische Ermittlerin, die es versteht, sich in beiden Welten zu bewegen und so das Vertrauen der Amischen gewinnt.

Wieder bietet die Geschichte interessante Einblicke in das Leben, die Regeln und die Arbeit der Amischen. Linda Castillo präsentiert zahlreiche Verdächtige, von denen anscheinend jeder ein Motiv hatte. Ihr gelingt es erneut, eine komplexe Handlung mit vielschichtigen Charakteren zu erschaffen, die den Leser bis zum Ende in Atem hält und keine Langeweile aufkommen lässt.

   

                                                         










Mittwoch, 16. Juli 2025

Rezension: `Nicht ihre Tochter` von Laura Elliot

 

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Familiengeheimnisse!!
















Gaby ist untröstlich, als ihr Vater im Sterben liegt und ihre Mutter sie erst kurz vorher benachrichtigt. So bleiben ihr nur wenige Stunden mit ihm. Seine letzten, geflüsterten Worte lauten: "Ich habe dich gestohlen." Erst nach der Beerdigung erinnert sie sich wieder an diesen rätselhaften Satz, kann ihn sich aber nicht erklären. Beim Ausräumen des Hauses findet sie einen alten Zeitungsartikel. Der abgebildete Mann sieht ihrem Vater zum Verwechseln ähnlich, trägt jedoch einen anderen Namen.

Gaby kommt nicht zur Ruhe. Sie beginnt zu recherchieren und fragt sich, ob sie wirklich das Kind ihrer Eltern ist.

Ich lese die Thriller von Laura Elliot sehr gerne und wurde noch nie enttäuscht. Auch diesmal hat mich die Geschichte sofort gefesselt. Ich habe mit Gaby mitgelitten, als sie der Wahrheit näherkommt und spürt, wie zerrissen sie sich fühlt. Je mehr sie sich einer anderen Familie annähert, desto deutlicher wird, dass auch dort nicht alles so ist, wie es scheint.

`Nicht ihre Tochter` ist spannend, hervorragend geschrieben und überzeugt mit glaubwürdigen, facettenreichen Charakteren sowie überraschenden Wendungen.


                                                            





Rezension: `Was das Moor verbirgt` von Eva Maria Silber

 

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Nicht ganz so spannend!








In einem moorigen Tümpel am Steinhuder Meer wird eine Leiche entdeckt. Bei der Bergung stoßen die Ermittler auf sechs weitere Tote, die offenbar schon seit Jahrzehnten dort liegen.

Kommissar Montag wird aus einer anderen Dienststelle versetzt, um gemeinsam mit der asiatischen Kollegin Effie Lu eine Cold Case Unit zu gründen. Ihr Auftrag: Die Identität der Toten klären und prüfen, ob ein Zusammenhang zur jüngsten Entdeckung besteht.

Der Roman ist zwar flüssig zu lesen, konnte mich aber nicht begeistern. Die Darstellung der Polizeiarbeit wirkt auf mich wenig glaubwürdig – insbesondere, wenn es um mehrere Mordfälle geht. Kommissar Montag trinkt lieber, wacht mit schwerem Kopf auf und kann sich an nichts erinnern – mitten in einer Mordermittlung.

Montags Kollegen nehmen ihn kaum ernst. Jeder weiß, dass seine Frau ihn verlassen hat und macht sich darüber lustig. Kollegin Effie wird noch weniger respektiert, weil sie klein, zierlich und dünn ist.

Als Effie verschwindet, nimmt niemand ihre Abwesenheit ernst. Im Gegenteil, die Kollegen machen Scherze und niemand hält es für nötig, nach ihr zu suchen.

Insgesamt ließ sich das Buch zwar angenehm lesen, war mir jedoch zu unrealistisch.

                                 




Dienstag, 15. Juli 2025

Rezension: `Das geheime Zeichen` von Saskia Calden


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Nicht vorhersehbar!!














Im dritten Teil um Kommissarin Evelyn Holm geht es um ein altes Skelett, das während einer Hausrenovierung gefunden wird. Evelyn stößt auf ein Zeichen, das ihr bekannt vorkommt, und sie ist fest entschlossen, diesen Fall zu lösen. Doch von oberster Stelle wird ihr dies kurzfristig untersagt, da anscheinend eine Sonderkommission gebildet wird. Evelyn lässt sich jedoch nicht aufhalten und begibt sich dadurch in große Gefahr.

In einem parallelen Handlungsstrang lernen wir in Rückblenden die Künstlerin Viola kennen, die alles versucht um endlich den Durchbruch mit ihren Bildern zu schaffen.

Saskia Calden hat wieder einmal einen packenden Thriller geschrieben. Schon ab der ersten Seite ist man vollständig in die Geschichte eingetaucht, und der Spannungsbogen bleibt durch zahlreiche Plot Twists bis zum Schluss erhalten. Im Mittelpunkt steht ein geheimer Club, dessen Mitglieder durch ein markantes Zeichen zu erkennen sind – sei es als Tätowierung oder als Schmuckstück. Trotz des Verbots von oben versucht Evelyn, Licht ins Dunkel zu bringen, denn das Zeichen weckt in ihr Erinnerungen an den Mord an ihren Eltern.

Welche Wendungen die Geschichte nimmt, ist nicht vorhersehbar, und genau das macht einen spannenden Thriller aus.


                                                                                   




Dienstag, 17. Juni 2025

Rezension: `Ihr werdet sie nicht finden` von Andreas Winkelmann

 

                                                                                                            

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Fesselnder Krimi!!








Franka erhält als Privatdetektivin den Auftrag, die verschwundene Enkelin einer älteren Frau zu finden. Was zunächst nach einer Routineangelegenheit klingt, erweist sich als deutlich komplexer. Bei der Suche trifft sie auf Jonas, einen ehemaligen Polizisten, dessen vor Jahren verschwundene Tochter das gesuchte Mädchen kannte.

Plötzlich ermitteln Franka und Jonas gemeinsam, denn er will immer noch herausfinden, was mit seiner Tochter geschehen ist.

Andreas Winkelmann erzählt die Geschichte in der Gegenwart und schaltet zwischendurch immer wieder in Rückblenden sieben Jahre zurück. Dadurch wird der Spannungsbogen konstant oben gehalten.

`Ihr werdet sie nicht finden` ist eher ein Krimi als ein Thriller, denn es geht viel um Ermittlungsarbeit und darum, herauszufinden, was damals mit Jonas’ Tochter geschah und ob die verschwundene Enkelin etwas darüber weiß. Es könnte sein, dass da draußen ein Mörder frei herumläuft.

Mir hat die Story sehr gut gefallen. Andreas Winkelmann hat  interessante Charaktere geschaffen, und die unvorhersehbaren Wendungen der Handlung haben mich immer wieder überrascht. Der Autor versteht es meisterhaft, Hinweise zu streuen, die zur Spekulation anregen und die Leser in Atem halten.

                                             



Montag, 16. Juni 2025

Rezension: `Der Weg der Frauen` von Marie Pierre

 

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Gelungener Abschluss der Trilogie!








Diedenhofen, 1912. Auch im dritten Band um das Mädchenpensionat an der Mosel bleibt es spannend. Eine von Paulines Schülerinnen muss aus dem Gefängnis abgeholt werden, was natürlich dem Ruf der Schule erheblich schadet. Doch das sind nicht die einzigen Probleme, die auf Pauline einprasseln. Sie trifft ihren ehemaligen Verlobten Roland wieder, der mittlerweile Witwer und Vater eines kleinen Jungen ist. Angesichts der zahlreichen Schwierigkeiten, die im Pensionat auftreten, beginnt Pauline zu zweifeln, ob ihre Idee wirklich aufgegangen ist, und fragt sich, ob sie als Ehefrau und Mutter nicht besser dran wäre. Hinzu kommt, dass Erich von Pliesnitz sich unerklärlicherweise kaum noch blicken lässt.

Mir hat der dritte Teil ebenso gut gefallen wie die ersten beiden. Es ist erfrischend zu lesen, wie die jungen Frauen lernen, sich zu behaupten und nicht nur auf einen Mann warten, der ihnen ein angenehmes Leben bietet.

Die meisten haben bereits einen Plan für ihre Zukunft, Journalistin zu werden oder Betreiberin eines Cafés, alles ist möglich. Pauline ermutigt sie, ihren Wunsch nach Freiheit und eigenem Wirken zu verfolgen.

Marie Pierre gelingt es auch in diesem Band, historische Ereignisse geschickt mit fiktiven Charakteren zu verweben. Diese Kombination aus fesselnder Handlung und lebendigen Figuren sorgt für ein Lesevergnügen.

Nun heißt es leider Abschied nehmen von den liebgewonnen Figuren, denn der dritte Teil ist auch gleichzeitig der letzte. Es bleiben aber keine Fragen offen und deswegen bin ich sehr zufrieden mit dem Ende.

„Der Weg der Frauen“, ist ein leichter Roman, den ich gerne empfehle und natürlich sollte man sich auch die ersten Bände nicht entgehen lassen..


                                 












Mittwoch, 11. Juni 2025

Rezension: `Die Sommergäste` von Tess Gerritsen

 

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Der Martini Club!

















Zur  Beerdigung von George Conover versammelt sich die gesamte Familie im Ferienhaus in Purity/ Maine am See. Susan hat gerade erst ihren Mann, Ethan Conover, geheiratet und ist zum ersten Mal mit den anderen Verwandten hier. Als ihre Tochter Zoe nach einem Aufenthalt am See spurlos verschwindet, bricht für Susan eine Welt zusammen.

Jo Thibodeau von der örtlichen Polizei übernimmt den Fall der vermissten Zoe, doch ihre Ermittlungen kommen nur schleppend voran. Maggie Bird und die Mitglieder des Martini-Clubs, ehemalige Agenten, haben ihre eigenen Methoden, um herauszufinden, wo das Mädchen sein könnte. Doch dann wird auf dem Grund des Sees eine Leiche gefunden.

Tess Gerritsen hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben, der auch durch humorvolle Szenen besticht. Obwohl ich normalerweise keine Spionageromane lese, hat mir dieses Buch gefallen – schließlich geht es um ehemalige Agenten im Ruhestand. Ihre Ermittlungen sind zwar hobbymäßig, aber mit ebenso viel Leidenschaft wie früher. Das Zusammenspiel von entspanntem Rentnerleben und den Ermittlungen verleiht der Geschichte eine herrlich leichte und unterhaltsame Note.

Lange bleibt unklar, was mit Zoe passiert ist, und die Auflösung des Falls sowie die überraschenden Enthüllungen aus der Vergangenheit haben mich wirklich überrascht.

                                                 












Freitag, 6. Juni 2025

Rezension: `Misstraut` von K.L. Slater

 

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Spannend!!
















Nach dem Tod ihres Ehemannes Joel ist Darcy mit der Erziehung ihrer beiden Söhne völlig überfordert. Doch Joels Familie springt ein, kümmert sich liebevoll um die Jungen, während Darcy Zeit findet, sich zu erholen.

Inzwischen fühlt sie sich stärker und kann sich wieder intensiv um ihre Söhne kümmern. Trotzdem mischen sich Joels Eltern und seine Schwester weiterhin ungefragt in ihre Angelegenheiten ein und gehen nach Belieben in Darcys Haus ein und aus.

Als Darcy einen attraktiven, tollen Mann kennenlernt, befürchtet die Familie, die Jungen könnten ihnen entgleiten und legen ihr Steine in den Weg. Auch Darcy selbst beginnt irgendwann zu zweifeln, ob George der richtige Mann für sie ist.

K.L. Slater hat erneut einen spannenden Psychothriller geschrieben, bei dem nichts so ist, wie es scheint. Mit vielen unvorhergesehenen Wendungen führt sie die Leser geschickt auf falsche Fährten, sodass bis zum Schluss unklar bleibt, wer gut und wer böse ist. Der flüssige Schreibstil zieht den Leser sofort in die Geschichte hinein und lässt einen bis zum Ende mitfiebern.


                                        



 

Mittwoch, 4. Juni 2025

Rezension: `Der Stoff der Hoffnung` von Anett Klose

 

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Spannender zweiter Teil!










Plauen, 1881. Der zweite Band der Spitzensaga knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an. Helene setzt ihren Alltag in der Firma fort und investiert sogar ihr Erbe in das Unternehmen. Doch ein Mann wirbt um sie, was ihre Entscheidungen kompliziert: Kann sie die Firma und ihre Tochter für die Liebe zu diesem Mann aufgeben?

Ihr Bruder Gustav hingegen ringt mit seinen Gefühlen. Die Frau, die er liebt, stammt aus einfachen Verhältnissen, und Gustav ist zu unsicher, um sich gegen den Widerstand seiner Eltern durchzusetzen.

Johanna kämpft ums Überleben ihres Kindes inmitten einer Diphtherie-Epidemie, die die Stadt heimsucht und viele Kinderleben fordert.

Die Spitzensaga ist eine bewegende Familiensaga mit facettenreichen Charakteren, von denen einige äußerst sympathisch sind und andere weniger. Besonders berührend ist die Loyalität der beiden Schwestern, die stets füreinander einstehen.

Bei den Hohenlindens gibt es jede Menge Dramatik, Neuigkeiten und Zerwürfnisse. Viele Fragen bleiben unbeantwortet, und das Geschehen ist noch lange nicht zu Ende. Die Leser dürfen gespannt sein auf die Entwicklungen im nächsten Band.


                                                                


















Donnerstag, 29. Mai 2025

Rezension: `Kölner Vergeltung` von Myriane Angelowski

 

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Köln Krimi!










Ich habe mich sehr auf den neuen Krimi mit den Kommissarinnen Maline Brass und Lou Vanheyden gefreut, denn der letzte ist ja schon einige Zeit her.

Die Geschichte beginnt mit einer jungen Mutter, die bei einer Messerattacke an ihrem Auto schwer verletzt wird. Ihr Sohn Oskar, der sich im Wagen befand, bleibt zunächst unauffindbar.

Parallel dazu versucht ein Mädchen, den neuen Freund ihrer Mutter loszuwerden, während eine verwirrte Frau ein Kind findet und es mitnimmt. Außerdem lässt eine andere Familie wichtige Beweisstücke verschwinden.

Kommissarin Lou Vanheyden erleidet einen grausamen Schicksalsschlag, der sie völlig aus der Bahn wirft und die Leser der Reihe sicher auch erschüttert.

Die Autorin schafft es, mehrere komplexe Fälle miteinander zu verweben. Dabei sind verschiedene Familien involviert, doch nicht alle Zusammenhänge sind direkt erkennbar.

Ich mag den Schreibstil von Myriane Angelowski sehr und lese ihre Krimis gerne. Bei `Kölner Vergeltung` hätte ich mir jedoch gewünscht, dass die Auflösungen der einzelnen Verbrechen etwas ausführlicher dargestellt werden, um die Verbindungen noch besser nachvollziehen zu können.


                                          


Montag, 26. Mai 2025

Rezension: `Die Akte Schneeweiß` von Felicitas Fuchs

 

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Starke Frauen in zwei Generationen!










Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben: Einerseits erfahren wir die Geschichte der jungen Mathilde im Jahr 1936, und im zweiten Handlungsstrang werden wir ins Jahr 1963 zu Katja und ihrer Familie versetzt.

Katjas Eltern sind sehr konservativ, was in den 60er Jahren üblich war. Sie möchte eine Ausbildung zur Krankenschwester machen, doch das ist ihren Eltern schon zu viel. Sie soll heiraten und eine Familie gründen. Als Katja auch noch Medizin studieren möchte, ist  für ihre Eltern das Maß voll. Sie steht allein da und muss sich alles selbst erarbeiten. Besonders fehlt ihr der Opa, der immer Verständnis für sie hatte, doch er ist spurlos verschwunden, und sein Name darf im Haus nicht mehr erwähnt werden.

Erst als sie viel älter ist, beginnt Katja, nach ihrem Opa zu suchen und erfährt, was damals passiert ist.

Im Jahr 1936 hat Mathilde endlich ihren Traummann gefunden. Sie assistiert ihm bei der Arbeit als Arzt, und gemeinsam helfen sie Frauen in Not, darunter Opfer von Vergewaltigungen und ähnlichen Schicksalen. Doch ihre Aktivitäten bleiben nicht unbemerkt, und sie geraten ins Visier der Gestapo. Mathilde wird gezwungen, eine Arbeit in einem Fotolabor anzunehmen. Was sie dort sieht, kann sie kaum ertragen. Auch für den Leser sind diese menschlichen Abgründe, in die die Autorin uns blicken lässt, schwere Kost.

Der neue Roman von Felicitas Fuchs hat mir sehr gut gefallen. 
Ihr ist es gelungen, die beiden spannenden Handlungsstränge perfekt miteinander zu verknüpfen. Katja und Mathilde sind zwei starke Frauen, die es gewohnt sind, kämpfen zu müssen. Beide sind sehr sympathisch, und es ist schade, dass sie sich niemals kennenlernen durften.
Zunächst ist unklar, was die beiden Geschichten miteinander zu tun haben, aber nach und nach versteht man die Zusammenhänge.

In `Die Akte Schneeweiß` finden wir alles: Liebe, Verrat, Erpressung, falsche Verdächtigungen, heimliche Heldentaten, ärztliche Fehler und grausame Verbrechen des Naziregimes.

Ganz klare Leseempfehlung!!



Donnerstag, 22. Mai 2025

Rezension: `Der Ruf des Horizonts` von Jaane Janssen

 

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Nicht so spannend wie der erste Teil!










Borkum, 1780. Ich habe mich sehr auf den zweiten Band der Ostfriesland-Saga gefreut, doch leider bin ich etwas enttäuscht.

Viele Handlungsstränge kamen mir bereits aus dem ersten Teil bekannt vor. Der Ehemann fährt zur See, der Gutsbesitzer ist immer passend zur Stelle, wenn man ihn braucht…

Zwar gibt es zwischendurch interessante Wendungen, die aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt werden, doch die Spannung blieb für mich aus.

Das Familiengeheimnis, das jahrzehntelang verborgen blieb, erschien mir etwas zu weit hergeholt, und das Verhalten Valentins wirkte auf mich total unrealistisch. Außerdem frage ich mich, warum Lian die Geschichte, die er als Kind erlebt hat, so lange grundlos vor seiner Frau verheimlicht hat.

Der erste Band hat mich richtig begeistert, der zweite ließ sich ebenfalls gut und flüssig lesen, doch die Handlung konnte mich überhaupt nicht fesseln.

Mehr als drei Sterne kann ich leider nicht vergeben.


                                        


Samstag, 17. Mai 2025

Rezension: `Zwei Leben- Hinter dem Schweigen` von Astrid Korten

 


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Schatten der Vergangenheit!








Aachen, 2013. Noras Großmutter Xanna ist verstorben. Beim Durchforsten des Hauses stößt Nora auf eine geheimnisvolle Schachtel. Darin entdeckt sie die Geburtsurkunde einer Unbekannten, einen Davidstern und einen Ring.


Die Oma hat nie über ihre Vergangenheit gesprochen, und nun ist es zu spät, um sie zu fragen. Doch die Fundstücke lassen Nora keine Ruhe. Auch ihre Eltern wissen nichts über mögliche Geheimnisse aus Xannas Vergangenheit. Entschlossen, das Rätsel zu lösen, begibt sich Nora gemeinsam mit dem Journalisten Andreas auf eine Reise nach Belarus. Dort will sie herausfinden, ob ihre Großmutter vielleicht nicht die war, für die sie ihr Leben lang gehalten wurde.

1941: In einem parallelen Handlungsstrang erleben wir die Geschichte der jungen Jüdin Hanna, die mit ihrer Familie in Weißrussland lebt. Nach einem schrecklichen Erlebnis verlässt sie ihr Dorf und schließt sich einer Gruppe Partisanen an.

Astrid Korten, bisher bekannt für ihre Krimis, wagt sich hier an ein neues Genre und präsentiert einen fesselnden und bewegenden Familienroman. Dieses Buch ist ihr auf beeindruckende Weise gelungen und hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Besonders interessant ist, dass die Geschichte auf den Erinnerungen ihrer Großeltern und auf wahren Begebenheiten basiert.


Die Autorin hat facettenreiche Charaktere geschaffen, die einem ans Herz wachsen. Ich habe mit Hanna in den Wirren des Krieges mitgelitten und mit Nora gefiebert, als sie das Geheimnis ihrer Großmutter zu lüften versuchte. Beide Zeitebenen sind spannend erzählt, und ich konnte mich nicht entscheiden, welcher Handlungsstrang mir besser gefiel.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!