Donnerstag, 29. Mai 2025

Rezension: `Kölner Vergeltung` von Myriane Angelowski

 

* * * *

Köln Krimi!










Ich habe mich sehr auf den neuen Krimi mit den Kommissarinnen Maline Brass und Lou Vanheyden gefreut, denn der letzte ist ja schon einige Zeit her.

Die Geschichte beginnt mit einer jungen Mutter, die bei einer Messerattacke an ihrem Auto schwer verletzt wird. Ihr Sohn Oskar, der sich im Wagen befand, bleibt zunächst unauffindbar.

Parallel dazu versucht ein Mädchen, den neuen Freund ihrer Mutter loszuwerden, während eine verwirrte Frau ein Kind findet und es mitnimmt. Außerdem lässt eine andere Familie wichtige Beweisstücke verschwinden.

Kommissarin Lou Vanheyden erleidet einen grausamen Schicksalsschlag, der sie völlig aus der Bahn wirft und die Leser der Reihe sicher auch erschüttert.

Die Autorin schafft es, mehrere komplexe Fälle miteinander zu verweben. Dabei sind verschiedene Familien involviert, doch nicht alle Zusammenhänge sind direkt erkennbar.

Ich mag den Schreibstil von Myriane Angelowski sehr und lese ihre Krimis gerne. Bei `Kölner Vergeltung` hätte ich mir jedoch gewünscht, dass die Auflösungen der einzelnen Verbrechen etwas ausführlicher dargestellt werden, um die Verbindungen noch besser nachvollziehen zu können.


                                          


Montag, 26. Mai 2025

Rezension: `Die Akte Schneeweiß` von Felicitas Fuchs

 

* * * * *

Starke Frauen in zwei Generationen!










Das Buch ist in zwei Zeitebenen geschrieben: Einerseits erfahren wir die Geschichte der jungen Mathilde im Jahr 1936, und im zweiten Handlungsstrang werden wir ins Jahr 1963 zu Katja und ihrer Familie versetzt.

Katjas Eltern sind sehr konservativ, was in den 60er Jahren üblich war. Sie möchte eine Ausbildung zur Krankenschwester machen, doch das ist ihren Eltern schon zu viel. Sie soll heiraten und eine Familie gründen. Als Katja auch noch Medizin studieren möchte, ist  für ihre Eltern das Maß voll. Sie steht allein da und muss sich alles selbst erarbeiten. Besonders fehlt ihr der Opa, der immer Verständnis für sie hatte, doch er ist spurlos verschwunden, und sein Name darf im Haus nicht mehr erwähnt werden.

Erst als sie viel älter ist, beginnt Katja, nach ihrem Opa zu suchen und erfährt, was damals passiert ist.

Im Jahr 1936 hat Mathilde endlich ihren Traummann gefunden. Sie assistiert ihm bei der Arbeit als Arzt, und gemeinsam helfen sie Frauen in Not, darunter Opfer von Vergewaltigungen und ähnlichen Schicksalen. Doch ihre Aktivitäten bleiben nicht unbemerkt, und sie geraten ins Visier der Gestapo. Mathilde wird gezwungen, eine Arbeit in einem Fotolabor anzunehmen. Was sie dort sieht, kann sie kaum ertragen. Auch für den Leser sind diese menschlichen Abgründe, in die die Autorin uns blicken lässt, schwere Kost.

Der neue Roman von Felicitas Fuchs hat mir sehr gut gefallen. 
Ihr ist es gelungen, die beiden spannenden Handlungsstränge perfekt miteinander zu verknüpfen. Katja und Mathilde sind zwei starke Frauen, die es gewohnt sind, kämpfen zu müssen. Beide sind sehr sympathisch, und es ist schade, dass sie sich niemals kennenlernen durften.
Zunächst ist unklar, was die beiden Geschichten miteinander zu tun haben, aber nach und nach versteht man die Zusammenhänge.

In `Die Akte Schneeweiß` finden wir alles: Liebe, Verrat, Erpressung, falsche Verdächtigungen, heimliche Heldentaten, ärztliche Fehler und grausame Verbrechen des Naziregimes.

Ganz klare Leseempfehlung!!



Donnerstag, 22. Mai 2025

Rezension: `Der Ruf des Horizonts` von Jaane Janssen

 

* * *

Nicht so spannend wie der erste Teil!










Borkum, 1780. Ich habe mich sehr auf den zweiten Band der Ostfriesland-Saga gefreut, doch leider bin ich etwas enttäuscht.

Viele Handlungsstränge kamen mir bereits aus dem ersten Teil bekannt vor. Der Ehemann fährt zur See, der Gutsbesitzer ist immer passend zur Stelle, wenn man ihn braucht…

Zwar gibt es zwischendurch interessante Wendungen, die aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt werden, doch die Spannung blieb für mich aus.

Das Familiengeheimnis, das jahrzehntelang verborgen blieb, erschien mir etwas zu weit hergeholt, und das Verhalten Valentins wirkte auf mich total unrealistisch. Außerdem frage ich mich, warum Lian die Geschichte, die er als Kind erlebt hat, so lange grundlos vor seiner Frau verheimlicht hat.

Der erste Band hat mich richtig begeistert, der zweite ließ sich ebenfalls gut und flüssig lesen, doch die Handlung konnte mich überhaupt nicht fesseln.

Mehr als drei Sterne kann ich leider nicht vergeben.


                                        


Samstag, 17. Mai 2025

Rezension: `Zwei Leben- Hinter dem Schweigen` von Astrid Korten

 


* * * * *

Schatten der Vergangenheit!








Aachen, 2013. Noras Großmutter Xanna ist verstorben. Beim Durchforsten des Hauses stößt Nora auf eine geheimnisvolle Schachtel. Darin entdeckt sie die Geburtsurkunde einer Unbekannten, einen Davidstern und einen Ring.


Die Oma hat nie über ihre Vergangenheit gesprochen, und nun ist es zu spät, um sie zu fragen. Doch die Fundstücke lassen Nora keine Ruhe. Auch ihre Eltern wissen nichts über mögliche Geheimnisse aus Xannas Vergangenheit. Entschlossen, das Rätsel zu lösen, begibt sich Nora gemeinsam mit dem Journalisten Andreas auf eine Reise nach Belarus. Dort will sie herausfinden, ob ihre Großmutter vielleicht nicht die war, für die sie ihr Leben lang gehalten wurde.

1941: In einem parallelen Handlungsstrang erleben wir die Geschichte der jungen Jüdin Hanna, die mit ihrer Familie in Weißrussland lebt. Nach einem schrecklichen Erlebnis verlässt sie ihr Dorf und schließt sich einer Gruppe Partisanen an.

Astrid Korten, bisher bekannt für ihre Krimis, wagt sich hier an ein neues Genre und präsentiert einen fesselnden und bewegenden Familienroman. Dieses Buch ist ihr auf beeindruckende Weise gelungen und hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Besonders interessant ist, dass die Geschichte auf den Erinnerungen ihrer Großeltern und auf wahren Begebenheiten basiert.


Die Autorin hat facettenreiche Charaktere geschaffen, die einem ans Herz wachsen. Ich habe mit Hanna in den Wirren des Krieges mitgelitten und mit Nora gefiebert, als sie das Geheimnis ihrer Großmutter zu lüften versuchte. Beide Zeitebenen sind spannend erzählt, und ich konnte mich nicht entscheiden, welcher Handlungsstrang mir besser gefiel.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

                                    



















Montag, 12. Mai 2025

Rezension: `Die Stunde des Widerstands` von Ellin Carsta

 

* * * *    

Die Kraft der Familie!








Bernried,1942. Der Krieg ist in vollem Gange, und Paul Friedrich macht sich ständig Gedanken darüber, wie er seine gesamte Familie aus Deutschland herausbringen kann.

Die Leser kennen seit dem Ende des letzten Bandes die Identität des Spitzels innerhalb der Familie, doch die übrigen Verwandten bleiben ahnungslos. Erst als Ferdinand und Johannes der Verräterin eine geschickte Falle stellen, kommt die Wahrheit ans Licht.


Währenddessen gerät Wilhelmine in München in große Gefahr, obwohl ihr bewusst ist, dass ihr Leben und das Glück dreier Familien auf dem Spiel stehen.
In einem dramatischen Moment kommt ihr unerwartet Hauptsturmführer Sander zur Hilfe, und auch der Rest der Familie steht trotz aller Widrigkeiten hinter ihr.

Gustav und Leonard befinden sich an der Front, wo ebenfalls einschneidende Entwicklungen eintreten.

Dieser Band erzählt erneut von wahrer Freundschaft und einem unerschütterlichen Familienzusammenhalt, aber wir erleben auch ergreifende Abschiedsszenen.

 Obwohl das Buch 300 Seiten umfasst, erschien es mir diesmal viel zu kurz. Die Ereignisse überschlagen sich, und ich hätte mir gewünscht, dass einige Geschehnisse etwas ausführlicher geschildert worden wären.
Jetzt heißt es wieder warten auf den nächsten Band!


                                                         








Dienstag, 6. Mai 2025

Rezension: `Der Stoff des Schicksals` von Anett Klose

 

* * * * *
Bewegende Familiengeschichte!










Plauen, 1878. Die Familie von Hohenlinden hat es mit ihrer Spitzenmanufaktur weit gebracht. Als die minderjährige Tochter Helene ein uneheliches Kind erwartet, schickt man sie schnell von zu Hause weg, um den guten Ruf der Familie und der Firma nicht zu gefährden.

Der Ehemann ihrer Schwester Johanna hat jedoch eine Idee, von der beide Schwestern profitieren können.

Der Roman um die Familie Hohenlinden hat mir sehr gut gefallen. Die einzelnen Charaktere sind interessant und facettenreich dargestellt. Manche sind jedoch so festgefahren in Traditionen, dass sie nicht aus ihrer Haut können.

Es ist bemerkenswert fortschrittlich für die damalige Zeit, dass beide Töchter in der Manufaktur mitarbeiten dürfen. Trotzdem ist man bei anderen Dingen sehr zaghaft.

Bei vielem hält man sich zurück, manch delikate Angelegenheiten oder auch unlautere Geschäftspraktiken werden lieber vertuscht, bevor man darüber redet. Hauptsache, der äußere Schein bleibt gewahrt.

`Der Stoff des Schicksals` ist der Auftakt zu einer bewegenden Familiengeschichte voller Höhen und Tiefen, Liebe und Intrigen, sowie Geheimnissen und Hoffnungen.

                        







Montag, 5. Mai 2025

Rezension: `Zypressensommer` von Teresa Simon

 

* * * *

Die Suche nach den eigenen Wurzeln!










Die Hamburgerin Julia begibt sich auf eine Reise in die Toskana, der Heimat ihres Großvaters Gianni. Mit einem Zettel voller mysteriöser Rätsel und der Adresse eines Notars folgt sie den Spuren ihres Nonnos. 
Unterstützt wird sie dabei von Matteo, einem charmanten Italiener, der ihr hilft, das Geheimnis um Gianni Conti zu lüften. 

Die Geschichte entfaltet sich auf zwei Zeitebenen: Zum einen begleiten wir Julia und Matteo in der Gegenwart, zum anderen erleben wir die dramatischen Ereignisse der Kriegsjahre um 1940 in Italien und Deutschland. 

Es hat etwas gedauert, bis ich richtig in die Story eintauchen konnte. Doch einmal in der Handlung gefangen, ließ sie mich nicht mehr los. 

Die Leser werden durch durch malerische Landschaften mit Olivenhainen und Stränden geführt, in die dichten Wälder der Toskana, wo einst Partisanen kämpften, genauso wie in eine Hamburger Fischräucherei.

 `Zypressensommer` verbindet eine leichte Liebesgeschichte mit eindringlichen Erlebnissen aus der Kriegszeit. Was zu dieser Zeit passiert ist, war für mich um einiges spannender als die Geschehnisse in der Gegenwart.
Am Ende ihrer Reise erkennt Julia, dass die Suche nach den eigenen Wurzeln nicht nur ein Abenteuer ist, sondern auch eine Reise zu sich selbst.

                                       



                        






Samstag, 3. Mai 2025

Rezension: ` Die Frauen vom Rosenhag` von Corina Bomann

 

* * * *

Die Stärke der Frauen!









Karlskrona, 1910. Nachdem Marlenes Ehemann, der Kapitän der Solveig, nicht nach Hause zurückkehrt, wird auch seine Frau für den Untergang des Schiffes verantwortlich gemacht.

Die ehemaligen Freundinnen und Frauen der Mannschaftskameraden der Solveig beschimpfen sie und brechen den Kontakt ab.

Als Marlene zufällig Liv Boregard, die Frau des Reeders, dem die Solveig gehörte, kennenlernt, beginnt sich einiges zu verändern.

Obwohl Liv einen wohlhabenden Mann hat und einen Haushalt mit Bediensteten führt, ist sie aufgrund der zunehmenden Kälte in ihrer Ehe unglücklich.

Die beiden Frauen freunden sich an, und als Liv ein kleines Häuschen erbt, kommt Marlene eine brillante Idee: Es gibt so viele Frauen, die von ihren Männern misshandelt werden und einen Rückzugsort brauchen. Eine gewagte Idee für die damalige Zeit, und außerdem darf Livs Ehemann allein bestimmen, was mit dem Vermögen seiner Frau passiert.

Ich habe lange auf das neue Buch von Corina Bomann gewartet und wurde nicht enttäuscht. Um die Geschichten der beiden Frauen hat sie eine fesselnde Handlung gewoben.

Marlene ist eine toughe Person, die gelernt hat, sich ohne Ehemann zu behaupten. Liv hingegen ist völlig abhängig von ihrem Mann, lernt aber durch Marlene, dass es auch anders geht. Doch schnell ergreift ihr Ehemann Sten Maßnahmen, um sie wieder klein zu halten.

Der Schreibstil ist wie immer flüssig und gut lesbar. Da die Geschichte für mich eigentlich abgeschlossen war, bin ich nun gespannt, was im neuen Band noch Spannendes geschehen wird.













Donnerstag, 1. Mai 2025

Rezension: `Montmartre- Licht und Schatten ` von Marie Lacrosse

 

* * * *

Gelungener Auftakt zur Dilogie!










Paris, 1866.

Die Hebamme Marianne unterstützt zwei Frauen bei der Entbindung. Doch das Leben der beiden Neugeborenen, Elise Lambert und Valérie Dumas, könnte nicht unterschiedlicher verlaufen.

Valéries Familie ist wohlhabend, während Elises Mutter eine alleinerziehende Wäscherin ist. Marie Lacrosse hat diese Gegensätze eindrucksvoll festgehalten. Während Elise und ihre Mutter täglich ums Überleben kämpfen, fällt Valérie vieles in den Schoß. Doch trotz ihres wohlhabenden Hintergrunds ist sie nicht glücklich. Sie träumt nicht von einer Heirat und einer Rolle als Ehefrau, sondern möchte Kunst studieren – ein Ding der Unmöglichkeit für ihre Mutter.

Auch Elise strebt nach mehr als einem Leben als Wäscherin. Sie entdeckt ihre Leidenschaft für das Tanzen, insbesondere der neue Can-Can hat es ihr angetan. Doch der Weg zu einer erfolgreichen Karriere, die auch finanziellen Erfolg verspricht, ist beschwerlich.

Das Leben der beiden Frauen spielt sich hauptsächlich in Montmartre ab, wo sie auf interessante Künstler wie Toulouse-Lautrec, van Gogh und viele andere treffen. Die Autorin vermittelt auf fesselnde Weise spannendes Wissen über die verschiedenen Richtungen der Malerei, ohne dass es für Kunstneulinge langweilig wird.

Die Lebensgeschichten der beiden Frauen wechseln sich ab. 
Beide sind auf ihre Weise interessante und facettenreiche Charaktere, was für die damalige Zeit außergewöhnlich ist, denn bei den meisten Frauen stand die Familie mit Kindern im Mittelpunkt.
Die Autorin kombiniert fiktive Personen und Erlebnisse mit realen historischen Begebenheiten, einschließlich der Weltausstellung, der Eröffnung des Eiffelturms und der Beginn des Künstlerviertels.

Mir hat das Buch gut gefallen, die über 600 Seiten habe ich überhaupt nicht gemerkt.


                                             



Dienstag, 29. April 2025

Rezension: `Kretin- Es ist böse` von Astrid Korten

 

* * * * * 

Auf der Spur des Bösen!










Gröbenried, 2006: Die Hauptkommissare Joshua Krabbe und Elva Tillström werden zu einem grausamen Tötungsdelikt gerufen. Der Sohn eines einflussreichen Verlegers und seine Freundin wurden brutal ermordet.

Kurz darauf ereignet sich ein weiteres Verbrechen. Während Krabbe  Hinweisen nachgeht, entdeckt er Parallelen zu älteren Fällen. Doch wie kann das sein, wenn zwischen den Taten Jahrzehnte liegen?

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, die meisterhaft miteinander verwoben wurden. Der Autorin gelingt es erneut, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Der stetige Wechsel zwischen den Zeiten hält die Spannung konstant hoch.

Besonders beeindruckend ist der Vergleich zwischen den Ermittlungsmöglichkeiten der 1930er Jahre und der heutigen Zeit. Es wird deutlich, wie sehr die moderne Technik, wie DNA-Analysen, die Suche nach Tätern vereinfacht hat.

Mit „Kretin – Es ist böse“ präsentiert die Autorin einen packenden Psychothriller, der durch raffinierte Schreibkunst überzeugt.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung!!