Mittwoch, 26. März 2025

Rezension: `Die Kollegin` von Freida Mc Fadden

 


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Spannend!!!
















Natalie und Dawn arbeiten nebeneinander in dem Büro einer großen Firma. Oft zeigt Dawn in ihrem Verhalten autistische Züge, findet keinen Anschluss im Büro und hat auch sonst keine Freunde. Eines Morgens sitzt sie jedoch nicht, wie gewohnt, pünktlich an ihrem Platz, und Natalie macht sich Sorgen. Sie fährt zu Dawns Wohnung und findet etwas Schreckliches vor: Dawn ist verschwunden, und es scheint klar zu sein, dass sie nicht mehr lebt.

Die Polizei konzentriert sich schnell auf Natalie als Hauptverdächtige, und ihr wird vorgeworfen, Dawn ermordet zu haben.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Dawn berichtet ihrer besten Freundin Mia fast täglich per E-Mail, was im Büro vorgefallen ist, während Natalie eine ganz andere Version der Ereignisse präsentiert. Wer von beiden hat recht, und wer lügt? Oder gibt es noch eine dritte Wahrheit?

Für mich war es lange Zeit völlig unklar, was die Autorin sich diesmal ausgedacht hat, um die Leser zu fesseln. Denn die E-Mails an Dawns Freundin fand ich zuerst etwas nichtssagend. Zuerst. Doch plötzlich ergab alles einen Sinn und wie auch in den vorigen Thrillern konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Freida McFadden hat es einfach drauf!


                                                     








Montag, 24. März 2025

Rezension: `Die Mündung` von Tim Pieper

 

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Thriller- Debüt!!













Seit dem Tod ihrer Schwester Jette wird die Polizistin Lena von Schuldgefühlen zerfressen. Sie verbringt drei Monate allein auf einer Hallig, nur umgeben von den dort lebenden Vögeln.

Als sie am Strand eine Leiche entdeckt, muss sie notgedrungen zurück aufs Festland. Doch plötzlich ändert sich alles. Niemand glaubt ihr, und auch sie selbst ist sich nicht mehr sicher, was genau passiert ist. Sie leidet unter Flashbacks und kann nicht unterscheiden, was wirklich geschehen ist und was nur in ihrem Kopf vor sich geht.

Tim Pieper kenne ich von seinen fesselnden, eher ruhigen Havel-Krimis. `Die Mündung` hat mich sofort angesprochen, als ich die Kugelbake aus Cuxhaven auf dem Cover sah. Viele der beschriebenen Orte kenne ich persönlich. `Die Mündung` ist jedoch ganz anders als die Havel Krimis.

Der Plot ist sehr komplex und temporeich. Immer wenn man denkt, das Rätsel sei gelöst, geht es weiter. 
Einerseits geht es um einen geheimnisvollen Mörder, andererseits um ein großes Thema in der Neurowissenschaft. Lena versucht auf eigene Faust herauszufinden, was mit ihrer Schwester passiert ist, doch ich konnte mir ihr nicht so richtig warm werden. 
Ihre Handlungen und Alleingänge waren für mich schwer nachzuvollziehen. Zudem fand ich die vielen Zeitensprünge oft verwirrend.
So  ganz hat mich `Die Mündung` nicht überzeugen können. Ich würde 3,5 Sterne vergeben.


                                   







Freitag, 21. März 2025

Rezension: `Stürmische Brise` von Caren Benedikt

 

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Sehr gelungener Auftakt!!




















Usedom, 1904. Der Hotelbesitzer des Ahlbecker Hofs, Wilhelm von Höveln, plant zusammen mit seiner Tochter Helene den Bau eines neuen Hotels. Ganz im Sinne seiner verstorbenen Frau Benediktine soll es etwas ganz Besonderes werden – ein Literaturhotel, für das auch Helene brennt.

Währenddessen interessiert sich seine Tochter Sophie für die genauen Todesumstände der Mutter, während die älteste Tochter Maria eher an Kleidung und Festen interessiert ist. Ihr Ehemann Friedrich hat ganz andere Ambitionen, die er im Hotel verwirklichen möchte, doch solange Wilhelm die Leitung hat, bleibt ihm das verwehrt.

Helene ist in den Fischersohn Christian verliebt, doch ein schwerer Schicksalsschlag verändert all ihre Pläne.

Der Auftakt zu Caren Bendikts neuer Romanreihe hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich um eine leichte, fesselnde Lektüre, die alles vereint: Geheimnisse, Intrigen, Mord und Liebe – eingebettet in die beeindruckende Kulisse des Grand Hotels in Usedom. Die Charaktere sind sowohl sympathisch als auch weniger sympathisch, und die Atmosphäre des Hotels wird lebendig eingefangen.

Ich habe das Buch am Wochenende komplett gelesen und bin jetzt extrem gespannt, wie es weitergeht. Leider müssen wir Leser bis September`25 auf den nächsten Band warten. Ganz klare Leseempfehlung!!



                                           














Mittwoch, 19. März 2025

Rezension: `Die tausend Farben von Paris` von Catherine Durand

 

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Eine Mischung aus Liebesroman und Spionagekrimi!



















Paris, 1951. Der Amerikaner Jack sitzt an seiner Staffelei, als er die Französin Rose kennenlernt. Vom ersten Augenblick an ist er von der jungen Frau fasziniert, und auch sie scheint Gefallen an ihm zu finden. Noch am selben Abend lädt er sie zu einer Vorstellung des großen Frank Levant ein, einem außergewöhnlichen Sänger.
In einem anderen Handlungsstrang lernen wir Frank Levant besser kennen, doch er ist nicht der, für den er sich ausgibt.

Da Jack noch wenig mit seinen Bildern verdient, ist er froh, als 
Russell, sein ehemaliger Vorgesetzter bei der US Army, ihm einen Job anbietet. Dass er dazu seine Malerkollegen aushorchen soll, gefällt ihm allerdings nicht. Um was es genau geht, erfährt er nicht, doch wider Erwarten stößt er auf Rose. Was hat sie damit zu tun? War ihre Begegnung gar kein Zufall?
Welche Intrigen werden hier gesponnen und welche Rolle spielt Frank Levant dabei?

„Die tausend Farben von Paris“ ist eine Mischung aus Liebesroman und Spionagekrimi. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Die Autorin zieht die Leser mit rasanter Erzählweise in die Handlung und präsentiert eine Vielzahl von Charakteren, was gelegentlich für Verwirrung sorgt.

Im Nachwort findet man noch viele interessante Fakten und Erklärungen, doch so ganz konnte mich das Buch in Bezug auf das Thema nicht überzeugen.

                                       





Mittwoch, 12. März 2025

Rezension: `Im Wind der Freiheit` von Tanja Kinkel

 

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Konnte mich nicht so begeistern!









 Im Jahr 1848 treffen die Arbeiterin Susanne und die wohlhabende Luise Otto zufällig aufeinander. Während Luise es sich leisten kann, ihrer Leidenschaft für das Schreiben nachzugehen und sich für politische Themen zu engagieren, ist Susanne gezwungen, seit dem Verlust ihrer Arbeit für sich und ihre Mutter zu sorgen. Als sie ein verlockendes, aber gefährliches Angebot erhält, kann sie nicht widerstehen. Doch sie muss für die Arbeit als Spitzel auch ihre Freunde verleugnen und hintergehen.


Luise Otto und die Revolutionärin Amalie Struve setzen sich bereits damals mutig für Demokratie und Frauenrechte ein, in einer Zeit, in der man Frauen nicht zutraute, Aufgaben jenseits von Haushalt und Kindererziehung zu bewältigen. Susanne ist von diesem Kampf fasziniert, da sie selbst von den Themen betroffen ist, insbesondere wenn es um die gerechte Entlohnung der Arbeit geht.

Trotz meines Interesses an diesen Themen konnte mich die Geschichte nicht fesseln. Zu viele Figuren und historische Fakten ließen die persönlichen Erlebnisse der drei Protagonistinnen in den Hintergrund treten. Obwohl das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, empfand ich den Erzählfluss oft als zäh und langatmig.

Ich liebe die Bücher von Tanja Kinkel, doch mit „Im Wind der Freiheit“ konnte ich mich leider nicht richtig anfreunden.


                                                 











Montag, 10. März 2025

Rezension: `Dein Kind gehört mir` von Jutta Maria Herrmann

 

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Fesselnder Thriller voller Wendungen!












Erst im Nachwort erfuhr ich, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Doch das Buch lässt sich auch ohne Vorkenntnisse sehr gut verstehen. Zu Beginn werden drei Frauen vorgestellt: Rachel, Ruth und Paula – jede mit ihrer eigenen Geschichte.

Die Erzählperspektiven wechseln ständig zwischen den Protagonistinnen, deren Schicksale untrennbar miteinander verbunden sind: Rachel wird von Rachegelüsten zerfressen, Ruth ist eine Mörderin auf der Flucht, und Paula hat schreckliche Angst um ihr Kind.

Die Autorin verfasst kurze, prägnante Kapitel, die temporeich und rasant sind – man hat kaum Zeit zum Luftholen. Obwohl an einigen Stellen vielleicht etwas zu viele Zufälle aufeinandertreffen, hat mich der Thriller wieder sehr gut unterhalten.







Sonntag, 9. März 2025

Rezension: `Bis ans Meer` von Peggy Patzschke

 

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Familiengeheimnisse!










Der Roman beginnt in der Gegenwart. Die Protagonistin hat ihren Freund bereits des Öfteren verlassen, doch nun steht der Entschluss fest: Er darf bei ihr einziehen. Gerade als er beginnt, einen Schrank aufzubauen, überkommt sie erneut die Panik. Sie fürchtet sich vor einer Bindung und davor, Vertrauen zu fassen. In der Truhe ihrer Großmutter sucht sie nach einem Rezept für die Liebe und stößt dabei auf Briefe und Dokumente aus der Vergangenheit.

Hat ihre Bindungsangst etwas mit den Erlebnissen ihrer Vorfahren zu tun?

 

 

Oma Frieda und ihr Mann Karl bilden eine harmonische Einheit. Ihre Hochzeit und die Geburt ihrer Kinder scheinen das Glück perfekt zu machen. Doch dann bricht der Krieg aus, und auch Karl muss schließlich an die Front. Natürlich geben sie sich das Versprechen, sich wiederzusehen, egal wohin das Schicksal sie führt. Doch alles kommt anders.

Der Roman hat mich tief beeindruckt.  Frieda und ihre Kinder erlebten unvorstellbares Leid: Flucht aus der Heimat, Hunger, eisige Kälte, sengende Hitze und die ständige Angst vor Russen und Polen. Frieda war immer gezwungen, alleine Entscheidungen für sich und ihre Kinder zu treffen, während Karl auch nach Kriegsende noch als vermisst galt.

Die Autorin erzählt die Geschichte über drei Generationen so interessant und fesselnd, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Sie wechselt allerdings häufig zwischen verschiedenen Zeitebenen, was ich teilweise als etwas verwirrend empfand.

Trotzdem war der Roman großartig und hat mir sehr gut gefallen.

 

                                                    



Freitag, 7. März 2025

Rezension: `Leb wohl, Schwester` von Sabine Thiesler

 

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Wieder mega spannend!!









Commissario Neri steht kurz vor seiner Pensionierung, und seine Nachfolgerin Romina soll eingearbeitet werden, um die Stelle in Ambra zu übernehmen. Romina ist eine Powerfrau – oder wie Neris Frau sie nennt, eine Tausendsasserin.

Ein Liebespaar wird beim Zelten auf einem Feld erschossen, und die Leser wissen von Anfang an, wer dafür verantwortlich ist. Das macht die Geschichte umso spannender, denn Neri und Romina tappen lange im Dunkeln. Als ein weiteres Liebespaar auf die gleiche Weise ums Leben kommt, spricht man bereits von einer Serie und dem sogenannten Liebespaarmörder.

Sabine Thiesler hat nach dem Flop „Romeos Tod“ im letzten Jahr wieder einen packenden Thriller geschrieben, der es in sich hat. Die schöne Toskana wird erneut zum Schauplatz schrecklicher Verbrechen und Tragödien.

Die über 600 Seiten habe ich kaum bemerkt, da die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird – einmal aus der Sicht von Neri und andererseits von Stefano und Stefania, einem Zwillingspaar, das unter Umständen lebt, die nicht für die Öffentlichkeit geeignet sind.

Ganz klare Leseempfehlung!!


                                          






Mittwoch, 5. März 2025

Rezension: `Der Fall Leon` von Florian Apler

 

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Bewegende Geschichte!











Den Fall Leon habe ich intensiv in den Medien verfolgt. Nach diesem tragischen Unglück empfand ich tiefes Mitgefühl für die Familie. Doch plötzlich wurde behauptet, der Vater sei der Täter, weil er mit seinem kranken Sohn überfordert war. Diese Nachricht war für mich kaum fassbar, und ich war umso erleichterter, als ich später erfuhr, dass Florian Apler freigesprochen wurde.
Während seiner 522-tägigen Untersuchungshaft führte Florian Apler ein Tagebuch, aus dem nach dem Prozess ein Buch entstand. Darin schildert er das Leben mit Leon, die Herausforderungen, denen sie als Eltern gegenüberstanden, und die Anstrengungen, die sie unternahmen, um ihm zu helfen. Ihr Alltag war ganz auf Leons Bedürfnisse ausgerichtet, aber sie waren eine glückliche Familie. Doch nach Leons Tod und Florians Verhaftung änderte sich alles.

Florian Apler beschreibt die Zeit im Gefängnis, in der er als vermeintlicher Kindermörder einen schweren Stand hatte. Ein Mann, der zuvor ein normales Leben führte, fand sich plötzlich in einer kargen Zelle mit weiteren Mitbewohnern wieder.
Die Verhöre der Polizei zeigten von Anfang an eine klare Tendenz gegen ihn. Ich war erschüttert über die Missstände und die fehlenden Beweise, die seine Unschuld hätten belegen können. Die Familie musste nicht nur den Verlust von Leon ertragen, sondern auch Florians ungerechtfertigte Inhaftierung.

Auch Freunde und Verwandte kommen zu Wort und haben nie an Florians Unschuld gezweifelt. Es ist unvorstellbar, was da passiert ist. Diese tief bewegende und emotionale Geschichte hinterlässt den Leser fassungslos und traurig.

                       


Mittwoch, 26. Februar 2025

Rezension: `Giftgrab` von Anna Jansson

 

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Fesselnder Krimi zwischen Vergangenheit und Gegenwart!








Das Buch beginnt bereits 1945 mit einem packenden Prolog und setzt dann in der Gegenwart fort.

Ein totes Baby wird im Moor entdeckt, doch bevor Kommissar Kristoffer Bark und sein Team mehr darüber herausfinden können, ereignet sich eine Geiselnahme in einer Kita. Der neunzigjährige Tom Gruvberg bedroht dort die Kinder und Erzieher und wirkt verwirrt. Kristoffer gelingt es, die Geiseln zu befreien, doch nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn jemand scheint es auf die Mitglieder der Familie Gruvberg abgesehen zu haben. Innerhalb weniger Tage kommt es zu mehreren Todesfällen.

Ich habe bisher nur das Buch "Mädchenfeuer" von Anna Jansson gelesen und fand es großartig. Daher war ich gespannt auf  "Giftgrab" und wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil und die gut durchdachte Handlung mit ihren spannenden Wendungen konnten mich fesseln, und d
ie gelungene Mischung aus Action, solider Polizeiarbeit und einem Hauch von Liebe macht das Buch für mich perfekt.