Freitag, 22. August 2025

Rezension: `Endstation Fichtelgebirge` von Jacqueline Lochmüller

 

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Spannend und unvorhersehbar!!









Ich liebe die Krimis von Jacqueline Lochmüller und war gespannt, ob `Endstation Fichtelgebirge` wieder im altbewährten Stil geschrieben ist.

Ein kleiner Junge verschwindet, ein Mann erleidet eine schwere Stichverletzung, ein anderer verliert seine Wohnung – und eine Beziehung endet tödlich. Das sind nur einige der zahlreichen Ereignisse, die sich in diesem Krimi abspielen.

Lange habe ich mich gefragt, wie die Autorin all diese Geschehnisse miteinander verknüpfen will. Ein Zusammenhang war mir zunächst völlig unklar und schien fast unmöglich.

Kommissar Konrad Breuer und seine Kollegin Kristina Herbich müssen sich um mehrere Delikte gleichzeitig kümmern. Besonders bei der Suche nach dem kleinen Lenni läuft ihnen die Zeit davon.

Rückblickend kann ich sagen: Jacqueline Lochmüller hat die vielen losen Enden perfekt zusammengeführt. Nach und nach enthüllt sie immer neue Details und überrascht die Leser mit völlig unerwarteten Verbindungen. Obwohl ich normalerweise nicht mag, wenn zu viele Figuren in einem Buch auftreten, war ich hier begeistert, wie am Ende alles zusammenpasste. 

Ganz klare Leseempfehlung!!

                                                 



                                                 






Mittwoch, 20. August 2025

Rezension: `Der Tower´ von Ivar Leon Menger


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Gefangen im goldenen Käfig!!












Die Galeristin und Influencerin Nova erhält das verlockende Angebot, mietfrei für ein Jahr im prächtigen Pramtower zu wohnen. In dieser futuristischen Umgebung wird ihr Leben vollständig von KI bestimmt und gelenkt. Sie bekommt ihr Essen, ihre Getränke – sie muss sich um nichts kümmern. Ein einfaches Anweisen genügt, und schon geschieht alles nach ihren Wünschen. Nova fühlt sich wie im siebten Himmel.

Doch bald ziehen dunkle Wolken auf. Nova erkennt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Trotz der eindringlichen Warnungen eines besorgten Nachbarn ignoriert sie die Hinweise und lebt weiterhin in ihrer Traumwelt. Als sie schließlich begreift, was wirklich vor sich geht, ist es bereits zu spät. Sie ist in einem goldenen Käfig gefangen, aus dem es kein Entkommen gibt.

Die vorherigen Thriller von Ivar Leon Menger haben mich total begeistert, weshalb ich nicht abwarten konnte, den `Tower` in den Händen zu halten. Leider stellte sich heraus, dass dieser  völlig anders ist als die anderen Bücher. Der Schreibstil ist zwar flüssig, doch vielleicht fehlt es mir an Fantasie, um in diese utopische Geschichte eintauchen zu können.

Nova benimmt sich dermaßen naiv und dümmlich, dass ich sie am liebsten geschüttelt hätte. Es geschehen so viele Dinge, die sie alarmieren sollten, doch sie geht blauäugig weiter. Dadurch war sie mir sehr unsympathisch. Auch die anderen Charaktere bleiben für mich etwas blass und wenig greifbar.

Ich wünsche mir, dass der nächste Thriller von Ivar Leon Menger wieder in dem gewohnten Stil geschrieben ist, der mich in seinen früheren Büchern so fesselte.

                                  










Donnerstag, 14. August 2025

Rezension: `Quick & Tasty` von Viviane Geppert

 


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Tolles Kochbuch!!








Vor einiger Zeit sah ich die Autorin im Fernsehen und war sofort von ihrem Konzept begeistert. Als das Buch „Quick & Tasty“ bei mir ankam, wurde ich nicht enttäuscht.


Die Rezepte sind zahlreich, supereinfach und schnell zubereitet – und trotzdem etwas Besonderes. Ein Aspekt, den ich an vielen Kochbüchern nicht mag, ist die Notwendigkeit, zu viele Zutaten zu kaufen, die man möglicherweise nie wieder verwendet. Anstelle von ellenlangen Zutatenlisten präsentiert Viviane Geppert, wie man mit wenigen Lebensmitteln Großartiges zaubern kann.

Zu jedem Rezept gibt es ein Foto, was es noch ansprechender macht. Ich bin für die praktischen Tipps wirklich dankbar, denn nicht jeden Tag hat man Zeit, um ein aufwändiges Gericht zu kochen. 




Dienstag, 12. August 2025

Rezension: `Todeskälte` von Paul Cleave


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Treffen der Psychopathen!












Sheriff Cohen steckt bis zum Hals in persönlichen Problemen: Sein an Demenz erkrankter Vater hat ein Haus angezündet und lebt nun bei ihm, seine Frau ist ausgezogen und  zu seinem Sohn findet er keinerlei Zugang mehr.  Als der Schüler Lukas verschwindet, möchte Sheriff Cohen am liebsten gar nicht erst eingreifen – überzeugt davon, dass der Junge schon zurückkommt. Doch dann stellt sich heraus, dass Lukas tatsächlich entführt wurde.

Parallel dazu erfährt man als Leser, was Lukas in der Gefangenschaft durchmacht und wie sich die Situation weiter zuspitzt.

Normalerweise bin ich ein großer Fan der Thriller von Paul Cleave. Doch diesmal, finde ich, schießt er übers Ziel hinaus: Die Handlung ist so schräg, dass sie mit der Realität nicht mehr viel zu tun hat. Natürlich bleibt es spannend, doch dass fast alle Charaktere psychisch gestört sind, ist mir eindeutig zu viel. 

Nur Sheriff Cohens Beweggründe konnte ich noch halbwegs nachvollziehen – immerhin steckt er in finanziellen Schwierigkeiten. Zu niemandem konnte ich jedoch wirklich eine Bindung aufbauen.

Die verschiedenen Wendungen kommen unerwartet, das machte es wieder besser, aber mich konnte `Todeskälte` nicht wirklich begeistern.









Sonntag, 10. August 2025

Rezension: `Eine falsche Lüge` von Sophie Stava

 

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Mir hat es gefallen!









Sloane Caraway hat ihr ganzes Leben lang gelogen, um sich interessanter zu machen. Als sie im Park den attraktiven und wohlhabenden Jay mit seiner Tochter kennenlernt, gibt sie sich als Krankenschwester namens Caitlin aus.

Als Jay sie später fragt, ob sie als Kindermädchen bei ihm und seiner Frau Viola arbeiten möchte, scheint für Sloane ein Traum zum Greifen nah.

In der ersten Hälfte des Buches passiert zwar nicht allzu viel, dennoch bleibt die Spannung erhalten – allein dadurch, dass sich alles langsam aufbaut und ich ständig in Habachtstellung war, was als Nächstes geschieht.

Sloane bewundert Viola und versucht, ihr ähnlich zu werden, indem sie sie immer wieder imitiert. Merkwürdigerweise stört das Viola nicht; im Gegenteil, sie begrüßt diese Veränderung sogar.

Außerdem kommt Sloane Jay näher, da sie durch ihre äußerliche Veränderung attraktiver wirkt und Viola sich plötzlich mehr gehen lässt. Da die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, erfahren wir auch, was Viola im Schilde führt. Die vielen unerwarteten Wendungen haben mich wirklich total überrascht, mit diesem Verlauf hätte ich nie gerechnet.

Das Buch erinnerte mich stellenweise an die Werke von Freida McFadden. Dennoch konnte ich es kaum aus der Hand legen, weil es mich durchgehend gefesselt hat. Das Ende wirkte zwar etwas konstruiert, aber damit konnte ich diesmal gut leben. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!



Donnerstag, 7. August 2025

Rezension: `Verlorene Träume- das Echo der Liebe` von Astrid Korten

 

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Wunderschöner Roman!









München, 2020. Als die Journalistin Lilly bei einer Ausstellung ein atemberaubendes, antikes Kleid entdeckt, ist sie sofort fasziniert. Es soll einst der russischen Gräfin Alexandra Oblenskaja gehört haben. Getrieben von ihrem Wunsch, mehr über die geheimnisvolle Besitzerin des Kleides zu erfahren, beschließt Lilly, einen Artikel über sie zu schreiben. Da ihre eigene Beziehung gerade vor dem Aus steht, trifft sie eine Entscheidung: Sie reist nach St. Petersburg, um die Spuren der Gräfin zu verfolgen.

Der Roman entfaltet sich auf zwei Zeitebenen und gewährt uns Einblicke in die Geschichte zu Beginn der russischen Revolution im Jahr 1917, sowohl aus Alexandras Perspektive als auch aus der ihres Freundes Juri.

So sind die Leser Lilly bei ihren Recherchen oft einen Schritt voraus. Während ihrer Reise trifft sie auf Menschen, die sich bestens mit der russischen Geschichte auskennen und ihr wertvolle Unterstützung bieten. Es ist bemerkenswert, dass auch heute noch viele Einzelheiten des Lebens vor 100 Jahren ans Licht kommen können.
Besonders die Erlebnisse von Alexandra haben mich emotional berührt und in ihren Bann gezogen. 

Astrid Korten ist es erneut gelungen, einen tiefgründigen, fesselnden Roman zu schreiben und zu beweisen, dass sie nicht nur Meisterin aufregender Thriller ist. Sie versteht es,
 ihre Leser von der ersten Seite an in die Handlung zu ziehen und in eine Geschichte voller Spannung und Emotionen eintauchen zu lassen.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für `Verlorene Träume.`


                              








Dienstag, 5. August 2025

Rezension: `Wer ins Licht treten will` von Melanie Metzenthin

 

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Traum und Realität!











Hamburg, 1959. Die Ärztin Renate hat ihren Platz im Leben gefunden. Sie arbeitet in der Psychiatrie, mittlerweile auf der Frauenstation, liebt Matthias und ist rundherum zufrieden.

Das ändert sich, als Matthias nach einem Unfall nicht mehr Fußball spielen kann. Er will der Realität nicht ins Auge blicken und sieht für sich keine neue Perspektive. Renate stößt mit ihrer pragmatischen Art bei ihm auf Ablehnung.

Zusätzlich wird Renates Onkel von der Polizei beobachtet, und Renate erfährt sein jahrelang gehütetes Geheimnis.

Eine ihrer Patientinnen behauptet, dass eine Hamburger Fabrik Chemikalien in die Elbe ableitet und landet in der Psychiatrie. Renate beschäftigt sich intensiver mit diesem Thema und versucht, mehr herauszufinden. Ich hätte mir  gewünscht, dass dieser Umweltskandal etwas
 ausführlicher behandelt wird, aber vielleicht passiert das im nächsten Band.

Bei den Romanen von Melanie Metzenthin bin ich immer direkt im Geschehen und auch hier fühlte ich mich sofort zuhause. Die Charaktere sind facettenreich und haben Ecken und Kanten, wobei Renate durch ihre Arbeit oft hinter die Fassaden blicken kann.

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, und die Autorin hat eine gute Balance zwischen Privatleben und psychiatrischer Klinik gefunden. Der erste Band hat mir ein bisschen besser gefallen, aber auch  `Wer ins Licht treten will`  ist wieder lesenswert.



                                                       










Freitag, 1. August 2025

Rezension: `Eisfieber` von Ken Follett

 

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`Eisfieber`











In einem Hochsicherheitslabor kommt es zu einem Störfall: Ein Mitarbeiter nimmt, offenbar aus Tierliebe, ein Versuchstier mit nach Hause. Damit bringt er nicht nur andere Menschen in große Gefahr, sondern bezahlt diesen Fehler auch mit seinem Leben. Toni Gallo, die Sicherheitschefin des Unternehmens, ist fassungslos, dass so etwas passieren konnte.

Ein weiterer Handlungsstrang führt zu Kit, dem Sohn des Laborinhabers Stanley Oxenford. Kit steckt tief in Spielschulden und plant deshalb einen großen Coup im Labor. Dafür muss er die Chipkarte seines Vaters stehlen.

Ken Follett überzeugt auch diesmal mit gewohnt hoher Qualität. Obwohl der Fokus oft auf dem Privatleben von Stan Oxenford und Toni Gallo liegt, bleibt die Geschichte spannend. Allerdings haben mich die letzten Kapitel geärgert: Eine Panne jagt die nächste, und die Handlung wird zunehmend unglaubwürdig. Die Häufung der Missgeschicke wirkt übertrieben und dient nur noch der Effekthascherei.

Das und einige Fehler und Namensverwechslungen haben mein Lesevergnügen etwas getrübt. 






Donnerstag, 24. Juli 2025

Rezension: `Elbnächte- Die Lichter über St. Pauli` von Henrike Engel


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Gemütlicher Schmöker!!








Hamburg, 1912. Louise genießt es, mit ihrem Ehemann Victor durch die Welt zu reisen. Sie residieren in den besten Hotels und können sich jeden erdenklichen Luxus leisten. Umso größer ist ihr Entsetzen, als Victor plötzlich verschwindet und sie ohne einen Pfennig Geld zurücklässt.

Durch einen glücklichen Zufall begegnet sie der ehemaligen Prostituierten Ella, die, ebenso wie Louise, einen Neuanfang sucht.  Obwohl die beiden Frauen grundverschieden sind, tun sie sich zusammen.

Dies war mein erstes Buch von Henrike Engel und ich war positiv überrascht. Louise und Ella nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand und beweisen, dass sie auch ohne Männer ihren Weg gehen können. Auch wenn mir manche Stellen etwas zu glatt erschienen, ließ sich `Elbnächte` angenehm lesen.  Die Handlung bleibt stets spannend: Mord, Totschlag, Diebstahl, Intrigen – und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.

Ein flüssiger, gut zu lesender Schreibstil und eine spannende Handlung machen das Buch zu einem gemütlichen Schmöker.


                                                  


Montag, 21. Juli 2025

Rezension: `Schwestern des brennenden Himmels` von Hanna Caspian

 

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Gefährliche Mission!













Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird Ann als Mitglied der britischen Delegation nach Berlin entsandt. Niemand in ihrem Umfeld ahnt, dass sie nicht die ist, für die sie sich ausgibt. In Wahrheit verfolgt Ann eine ganz eigene Mission. Dafür setzt sie sich großen Gefahren aus und muss sogar diejenigen belügen, die ihr am nächsten stehen – darunter auch den amerikanischen Soldaten Jackson, mit dem sie heimlich eine Beziehung pflegt.

Der Roman vermittelt umfassendes politisches Hintergrundwissen. Im Mittelpunkt stehen die Potsdamer Konferenz sowie die Begegnungen von Churchill, Truman und Stalin. Ann trägt die Verantwortung dafür, dass es Churchill und seiner Tochter während ihres Berlin-Aufenthalts an nichts fehlt. Gleichzeitig versucht sie verzweifelt, nach Potsdam zu gelangen – ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, da ihr ein offizieller Auftrag und ein Passierschein für die russische Zone fehlen.

Hanna Caspian schildert das Leben und die damalige Situation der Menschen mit beeindruckender Authentizität. Viele Deutsche mussten auch nach dem Krieg in Kellern leben, da die meisten Häuser zerstört waren. Der akute Nahrungsmangel steht in starkem Kontrast zum Überfluss, den Ann und die Delegation erleben.

Ich fand die Einblicke in die Geschichte sehr spannend, weil Hanna Caspian die Schicksale ihrer Figuren gekonnt mit den historischen Fakten verwoben hat. 
Einige Fragen bleiben offen, weshalb ich mir gut vorstellen kann, dass es einen zweiten Band geben wird.