* * * *
Der Lehrer Jules verlässt mitten im Unterricht die Schule und
flüchtet nach Hause. Burnout!
Was folgt, sind schwere, dunkle Zeiten. Diese Erkrankung trifft ihn
ebenso wie seine Familie. Jules igelt sich zuhause ein, schläft viel. Wenn er wach ist,
erscheint ihm alles bitter, sinnlos und negativ. Zu allem muss er sich mühsam
zwingen, darunter leidet auch seine kleine Tochter.
Als ihm der Direktor der Schule ein Buch schenkt, das ihm helfen
soll, die Krankheit zu überwinden, sieht Jules, gefangen in seiner eigenen
bizarren Gedankenwelt, das nur als Provokation und nicht als eine freundliche
Geste.
Von nun an beäugt er den Direktor misstrauisch und fantasiert
wild über dessen Handeln und möglichen bösen Pläne – nichts davon hat Hand und
Fuß.
Jules` Ehefrau Malin steht ihrem Mann zur Seite, versucht, ihm Mut
zu machen und ihm zu helfen. Aber als die kleine Tochter bei einem Unfall getötet wird,
ist auch sie mit ihrer Kraft am Ende.
Als Jules auch Malin verliert, ist er nur noch von Rachegelüsten
getrieben. Der Direktor soll büßen, für das, was er ihm, in seinen Augen, angetan hat.
Jules heckt einen perfiden Plan aus.
Astrid Korten schreibt in sehr kurzen Kapiteln mit immer
wechselnden Zeiten, sodass der Leser sich schon etwas konzentrieren muss.
Die düstere Atmosphäre, die Jules umgibt, hat sie sehr gut
eingefangen, dazu einen Spannungsbogen geschaffen. Dabei weiß man nicht, was
ist wirklich geschehen und was spielt sich nur in Jules` Wahnvorstellungen ab?
Der Leser darf tief in Jules` Psyche und seine verworrenen Gedankengänge blicken.
Jules lässt nicht zu, dass ihm jemand hilft, und alleine kann er sich nicht
aus dieser wirren, teils aggressiven Gefühls-Spirale befreien. Wut, Angst,
Trauer, Hass und Verzweiflung treiben ihn mehr und mehr um. Er verliert
komplett die Kontrolle, sein Leben verwandelt sich in eine entsetzliche Tragödie.
Ich habe das Buch gelesen, weil ich alle bisherigen Bücher von
Astrid Korten kenne, aber mein bevorzugtes Genre bleiben doch die Psychothriller
der Autorin.
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