Sonntag, 13. Oktober 2019

Rezension: `Die Schwestern vom Ku`damm - Wunderbare Zeiten ` von Brigitte Riebe


* * * * *
Sehr gelungener zweiter Band!!

















Berlin, 1952:
Mit `Wunderbare Zeiten`  geht es weiter mit den Schwestern vom Ku`damm. Diesmal erfahren wir alles aus Silvie Thalheims Sicht.
Silvie hat sich durchgesetzt und arbeitet beim Radiosender RIAS Berlin als Redakteurin. Obwohl sie  als Einzige immer daran geglaubt hat, kann sie es trotzdem noch nicht fassen, dass ihr Zwillingsbruder Oskar wirklich aus der Gefangenschaft zurückgekehrt ist. Auch der Vater freut sich, dass sein Sohn wieder da ist und setzt ihn direkt in der Leitung des Kaufhauses Thalheim ein, obwohl Rieke und sogar Silvie dagegen sind.
Natürlich klappt es auch nicht, so wie er es sich vorgestellt hat, denn Oskar hat gar keine Lust dazu und feiert lieber die Nächte durch. 

Brigitte Riebe ist es gelungen, die Zeit in den 50er Jahren sehr authentisch zu beschreiben. In Berlin gab es den krassen Unterschied zwischen Ost und West wohl am meisten. Ich hatte gar nicht mehr so auf dem Schirm, wie es in den Jahren nach dem Krieg vor dem Mauerbau war. Warum sind nicht alle geflüchtet, fragt man sich während des Lesens öfter, aber natürlich ist es eine schwere Entscheidung, Haus, Hab und Gut und natürlich geliebte Menschen zurückzulassen. Hinzu kommt die Unsicherheit, fast schon Gewissheit, sie vielleicht nie wieder sehen zu können.
Das Lesen hat mir großen Spaß gemacht, der zweite Teil hat mir noch um einiges besser gefallen als der erste. 
Es gibt jede Menge verwirrender Geständnisse, die die bisherigen Familienverhältnisse völlig durcheinanderbringen.
 Im ersten Band mochte ich Silvie gar nicht so gerne, weil sie so aufmüpfig war und die vernünftige Rieke nicht im Kaufhaus unterstützte. Aber im zweiten Band gefällt sie mir sehr gut, sie hat eine starke Persönlichkeit und lässt sich von zahlreichen Schicksalsschlägen nicht unterkriegen. Sie ist eine Frau, die immer wieder aufsteht und weitermacht. Als plötzlich ihre Mithilfe gefordert wird, weil sonst alles im Geschäft den Bach runtergeht, zeigt sich, dass sie eine echte Thalheim ist. `Die Schwestern von Ku´damm` ist lebendig geschrieben, lässt sich flüssig zu lesen und war für mich pures Lesevergnügen.

                                 


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