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Ein Lesegenuss!!!
Eigentlich hatte man ja keinen weiteren Teil der Gut Greifenau Trilogie erwartet, aber nun dürfen wir uns über Band 4 der beliebten Reihe freuen. Die Familie von Auwitz-Aarhayn ist dem Leser ja bereits ans Herz gewachsen, genauso wie `die Leute` und die Urbans.
Wir schreiben die Jahre nach dem 1. Weltkrieg. Auf Gut Greifenau muss man sich sehr einschränken, es ist eigentlich nicht mehr möglich, alle Dienstboten weiterhin zu halten. Konstantin und Rebecca versuchen, die Aufgaben anders zu verteilen, z.B. benötigt niemand mehr einen persönlichen Diener. Unter der Dienerschaft herrscht bisher eine strenge Hierarchie und Caspers, der oberste Hausdiener, findet es unter seiner Würde, plötzlich die Aufgaben der Hausdame mitzuledigen. Trotzdem muss auch er über seinen Schatten springen.
So ist es alles nicht einfach, zumal Konstantin wirkliche Sorgen hat, ob er das Gut in der Familie halten kann. Gott sei Dank hilft ihm sein Schwager Julius, was auch bedeutet, dass ihm dann Teile von Greifenau gehören, aber es bleibt ja wenigstens in der Familie. Theoretisch...
Natürlich treffen wir auch Gräfin Feodora wieder, die immer noch nicht verwunden hat, dass der Kaiser abgedankt hat und sie sich mit Neureichen in der Familie abgeben muss. Trotz ihres Dünkels ist sie sich nicht zu schade, deren großzügige Unterstützung für sich und ihre russische Familie anzunehmen.
Die Autorin hat die historischen Ereignisse geschickt mit den fiktiven verknüpft. Die Hungersnot macht die Menschen mürbe, auf dem Land läuft es noch etwas besser als in der Stadt, auch wenn mit Geld überhaupt nichts mehr anzufangen ist. Ein Brot kostet Unsummen, doch es gibt kaum etwas zu kaufen, am liebsten wird nur getauscht. Ein Paar Schuhe gehen ein Huhn, ein Mantel gegen Brot usw.. Doch irgendwann hatten die Leute nichts mehr zu tauschen und dann konnten sie sich im wahrsten Sinne des Wortes: das Leben nicht mehr leisten. Für viele blieb dann nur noch der Freitod durch Gas. Die schlimmen Nöte der Menschen wurden sehr realistisch beschrieben, dazu die Überheblichkeit des alten Adels und der Triumph der Neureichen. Leute wie die Urbans leben trotzdem weiterhin auf großem Fuß, und auch Katharina hat mich da ein bisschen enttäuscht.
Also ihr seht, es passiert wirklich viel im vierten Band.
Genauso wie die anderen drei Teile hat mich `Goldsturm` von der ersten bis zur letzten Minute gefesselt, weil man direkt wieder in der Geschichte drin ist und Freud und Leid mit den Bewohnern teilt.
Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, ob Albert endlich die Wahrheit über seine Herkunft sagen wird. Und wenn ja, wie wird Konstantin reagieren?
Am Ende hatte ich den Eindruck, es könnte vielleicht noch weitergehen mit den Bewohnern auf Gut Greifenau, denn so ganz abgeschlossen war es für mich noch nicht. Ich würde es extrem begrüßen, wenn es auch mit Band 5 weiterginge.
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Hallo!
AntwortenLöschenHach, ich muss ja noch einen Monat auf das Taschenbuch warten, aber ich freue mich schon sehr auf den nicht erwarteten vierten Teil =) Und deine 5 Sterne lassen meine Vorfreude gleich noch mehr ansteigen!
Liebe Grüße
Martina
Du wirst es lieben !!!!!
LöschenHallo,
AntwortenLöschenmit deiner begeisterten Rezi machst du mich aber doch neugierig. Bisher habe ich mich ja geweigert, noch eine weitere Reihe zu beginnen, aber die guten Kritiken sorgen jetzt doch für großes Interesse.
Mal sehen, wann ich die Reihe einschieben kann, ist zur Zeit dank der vielen schönen Neuerscheinungen echt schwierig.
lg Barbara
Du musst die Reihe unbedingt lesen!!!! Sie ist sooo schön !!
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