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Club Paradies!
1976. In einer großen, imposanten Villa in Berlin lebt die
Familie Borchardt. Hanns, das Oberhaupt der Familie, bestimmt, wo es
langgeht, seine Frau und die beiden Kinder müssen gehorchen.
Hanns ist ein skrupelloser Geschäftsmann, der, wenn es sein
müsste, auch über Leichen gehen würde. Als ein Bauvorhaben nicht so klappt, wie
er sich vorstellt, greift er, sicher nicht zum ersten Mal, zu unlauteren
Mitteln, um sein Ziel zu erreichen. Er liebt den Erfolg und den Luxus, und die
Menschen um ihn herum sind für ihn weder von Belang, noch hat er wirklich
Interesse an ihnen.
Der älteste Sohn Holger hat irgendwann die Nase voll, er verlässt
nach einem Streit mit dem Vater die Villa, wohnt ab da bei seinem
Studienfreund. Dort lernt er Monika kennen, und verliebt sich in sie. Erst
später erfährt er, wofür sie sich engagiert und gerät in einen Gewissenskonflikt.
Auch Maria, Hanns' Frau ist unzufrieden mit ihrem Leben an seiner Seite, doch ihr
Mann schafft es immer wieder, sie zu manipulieren und für seine Belange einzuspannen.
Hanna, die 18 jährige Tochter wohnt noch zuhause, macht aber
gerade ihre ersten Erfahrungen in der Liebe. Sie bewundert Lea, die Besitzerin
des Club Paradies, die ein selbst bestimmtes Leben führt, was für die 70er
Jahre nicht unbedingt Standard war.
Caren Benedikts neuester Roman über die Borchardts und den Club Paradies hat
mir gut gefallen. Sie gibt interessante Einblicke in die Bewegung der RAF, auch
der Studentenstreik ist ein Thema, genauso wie die Stellung der Frau in den
70er Jahren. Wer nicht unbedingt arbeiten musste, blieb zuhause und sorgte für
den Ehemann und die Kinder.
Im Nachwort kann man lesen, dass einige der Personen an reale Menschen angelehnt
wurden.
Wieder mal ist Caren Benedikt ein spannender Roman gelungen, auch
wenn es diesmal etwas dauerte, bis ich mit den Personen richtig warm wurde. Sie
lässt in jedem Kapitel die unterschiedlichen Personen erzählen, das macht die
Geschichte besonders abwechslungsreich und kurzweilig.
Ich mag den Schreibstil der Autorin und mich beeindruckt, dass sie
unter verschiedenen Pseudonymen Bücher veröffentlicht und für jedes
einen eigenen Stil entwickelt hat.
Nun kann ich wieder nicht erwarten, wie es weitergeht mit den
Borchardts und dem Club Paradies.
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