Montag, 22. September 2025

Rezension: `Zwei Leben- Das Versprechen` von Astrid Korten

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Spuren der Vergangenheit!











Brügge, 2014. Nach einem Burnout sucht Juna nach einem neuen Sinn im Alltag und entscheidet sich, ehrenamtlich zu helfen. Sie wird dem eigenwilligen Vincent Molen zugeteilt, einem älteren Herrn mit rauer Schale und verschlossener Art. Doch Juna lässt sich nicht abschrecken. Mit Geduld und Empathie gelingt es ihr, Stück für Stück sein Vertrauen zu gewinnen.

Vincent beginnt, sich zu öffnen und erzählt von seiner Jugend, von der Kriegszeit und von seiner großen Liebe Esther. Für ihn gab es nie eine andere. Auch für Juna ist diese ungewöhnliche Freundschaft ein Gewinn, der ihren Blick auf das Leben verändert.

Antwerpen, 1942. In einem zweiten Handlungsstrang erleben wir aus Esthers Perspektive, wie sie Vincent kennenlernt. Als die Lage für die junge Jüdin immer bedrohlicher wird, versteckt Vincent sie, doch der Deportation entkommt sie nicht.

Gemeinsam begeben sich Juna und Vincent auf Spurensuche in seine Vergangenheit und stoßen dabei auf etwas völlig Unerwartetes...

Astrid Korten hat erneut einen außergewöhnlichen historischen Roman geschaffen. Mit großer Sensibilität  verwebt sie zwei Zeitebenen, das Geschehen im Zweiten Weltkrieg und die Gegenwart im Jahr 2014. Besonders eindrucksvoll ist ihre Darstellung des Lebens in Auschwitz. Ich habe schon viel darüber gelesen, doch hier wirkt es nochmal erschütternd real.

 `Zwei Leben- Das Versprechen` ist ein Roman, der mich sehr berührt hat und über den ich sicher noch einige Zeit nachdenken werde.



                                               















Donnerstag, 18. September 2025

Rezension: ` Zeit des Neubeginns` von Ellin Carsta

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Zwischen Abschied und Aufbruch!










Hamburg, 1928. Nach dem Tod des Familienoberhaupts müssen sich alle Hansens neu orientieren. Georg hat in weiser Voraussicht sein Erbe verteilt und jedem Angehörigen einen persönlichen Brief hinterlassen. Doch eine Sache hat er verfügt, die bei den meisten Familienmitgliedern auf wenig Zustimmung stößt.

Zur Testamentseröffnung ist diesmal auch Robert, Amalas Bruder aus Chicago dabei. Bisher kannte man ihn nur aus den Erzählungen seiner Schwester, und nun tritt er als ihr Vormund auf.

Wer die Reihe von Anfang an verfolgt hat, freut sich darauf, zu erfahren, wie es mit den einzelnen Figuren weitergeht. Auch diesmal erzählt Ellin Carsta aus verschiedenen Teilen der Welt, in denen die Hansens verstreut leben.

Eduard war mir bisher immer sehr sympathisch, mein Lieblingscharakter, könnte man sagen. Doch seine aktuelle Entwicklung und seine Ziele gefallen mir überhaupt nicht mehr. Es geht in eine bedenkliche Richtung, und ich fürchte, das wird kein gutes Ende nehmen.

Auch mit dem `Hansens` läuft nicht alles rund. Nach Georgs Tod treten Probleme zutage, und manche Dinge hätte man sich zu seinen Lebzeiten nicht erlaubt.

Der mittlerweile siebte Band der Reihe war wieder spannend und sehr kurzweilig. Ellin Carstas Stil ist gewohnt flüssig und angenehm zu lesen. Leider war das Buch für mich wieder zu kurz, aber man darf gespannt sein, wie es weitergeht, insbesondere mit Amala und ihrem Bruder. Die beiden haben bereits erste Erfahrungen mit nationalsozialistischem Gedankengut gemacht, und ich vermute, dass sich daraus noch einiges entwickeln wird.






Montag, 15. September 2025

Rezension: `Himmelerdenblau` von Romy Hausmann

 

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Kommt leider nicht an die Vorgänger heran!

















Ich habe Romy Hausmanns Thriller bisher verschlungen. `Liebeskind`, `Martha schläft` und `Perfect day` waren alle top! Umso größer war meine Vorfreude auf `Himmelerdenblau.` Doch diesmal hat es bei mir einfach nicht gezündet.

Vor zwanzig Jahren wurde die 16-jährige Julie entführt. Nun nehmen sich die beiden Podcaster Liv und Phil des Falls an. Sie wollen herausfinden, was damals wirklich passiert ist und ob Julie vielleicht noch lebt. Dazu überreden sie Julies Vater, Theo Novak, zu einem Interview. Die Mutter ist inzwischen verstorben, und Theo leidet an schwerer Demenz. Er bringt vieles durcheinander und hat schon im normalen Alltag Probleme, etwa bei der Wahl seiner Kleidung oder beim Essen.

Der Thriller zieht sich, die Perspektivwechsel machen es nicht spannender und als Leser weiß man oft nicht, was Realität ist und was sich nur in der Fantasie der Charaktere abspielt. Manche Handlungen erschienen mir völlig unlogisch. Theo Novaks Demenzerkrankung steht stark im Vordergrund, für meinen Geschmack zu sehr, zumindest in einem Thriller. Zwar gab es auch spannende Szenen, aber insgesamt war ich eher enttäuscht. Auch das Ende konnte mich nicht so überzeugen.
Romy Hausmann hat meinen Geschmack diesmal leider nicht getroffen.


                                           



Freitag, 5. September 2025

Rezension: `Das glückliche Leben` von David Foenkinos

 

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Die Suche nach dem Sinn des Lebens!










Éric hat eine gehobene Stellung bei einem Sportartikelhersteller und hetzt von Termin zu Termin. Das ändert sich auch nicht, als er das Angebot einer alten Schulfreundin annimmt und den Job wechselt.  Als er sich mit ihr auf einer Dienstreise in Südkorea befindet, erlebt er etwas Seltsames, und dieses Ereignis ändert sein bisheriges Leben von einem Moment auf den anderen komplett. Mitten in den wichtigen Verhandlungen bricht er ab und fliegt nach Hause, sehr zum Entsetzen seiner Chefin.

Érik denkt sehr viel nach, krempelt sein gesamtes Leben um und eröffnet in Frankreich ein Institut für Fake-Beerdigungen. Diese Idee basiert auf seinen Erfahrungen auf der Dienstreise. Ich musste erst einmal googlen, weil ich das Ganze für einen Witz hielt. Doch diese Institute gibt es in Südkorea tatsächlich.

Die Geschichte liest sich flüssig, und ich musste oft schmunzeln. Ich empfand es nicht als tiefgründigen Roman über den Sinn des Lebens, sondern locker geschrieben und mit einer Portion Ironie gewürzt. 

Trotzdem regt es zum Nachdenken an. Was würde passieren, wenn man selbst sein Leben plötzlich umkrempelt und einen  Neuanfang wagt?

Nachdem ich den Autor nun persönlich als überaus humorvollen Menschen, aber mit einer persönlichen Nahtoderfahrung, kennengelernt habe, sehe ich das Buch nochmal mit ganz anderen Augen.

Wenn Ihr es geschafft habt, bis hierhin zu lesen, habe ich noch eine Überraschung. David Foenkinos hat am Montag ein Exemplar signiert, das ich verlose. Hinterlasst einen Kommentar, wenn Ihr das Buch lesen möchtet. Ihr müsst in Deustchland wohnen und mind, 16 sein. Sonntag Mittag um 12 Uhr lose ich aus. Viel Gück. 🍀🍀🍀



Donnerstag, 4. September 2025

Rezension: `Im Kopf des Bösen- Der Happy Face Killer` von Axel Petermann und Petra Mattfeldt

 

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Die Jagd nach dem Happy Face Killer!!









Das erfolgreiche BKA-Ermittlerteam Sophie Kaiser und Leonard Michels wird von der Polizei in Bremen angefordert. Dort treibt offenbar ein Serienkiller sein Unwesen. Kaum haben die beiden mit ihren Ermittlungen begonnen, wird bereits eine weitere Frauenleiche entdeckt. Doch Sophie erkennt schnell, dass dieser neue Mord sich von den vorherigen unterscheidet und vermutlich nicht in Zusammenhang steht.

Es ist bereits der dritte Fall für das sympathische Duo. Während ich Sophie im ersten Band noch etwas gewöhnungsbedürftig fand, habe ich mich mittlerweile an ihre besondere Art gewöhnt, und auch  Leonard findet inzwischen ihre Marotten liebenswert. Dank ihres Autismus durchschaut Sophie Zusammenhänge oft schneller und verfolgt ganz andere  Ermittlungsansätze als ihre Kollegen.

Da der Täter sich auch an die Presse wendet und stets einen Smiley hinterlässt, erhält er bald den Namen „Happy Face Killer“.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. In kursiv gedruckten Kapiteln erhält der Leser zudem Einblicke in die Gedankenwelt des Mörders.

Wieder einmal hat das Autorenteam einen wahren Fall als Vorlage gewählt. Axel Petermann als erfahrener Profiler und Petra Mattfeldt als erfolgreiche Autorin bilden ein perfektes Team für spannende True-Crime-Unterhaltung.

Ganz klare Leseempfehlung!!




Dienstag, 2. September 2025

Rezension: `Der Lehrer` von Freida McFadden

 


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 Wie immer spannend!!












Eve Bennett ist unglücklich in ihrer Ehe mit Nate, da sie sich nicht mehr geliebt fühlt. Nate ist ein leidenschaftlicher Leser und Dichter, während Eve als Mathematiklehrerin eher pragmatisch veranlagt ist. Diese unterschiedlichen Persönlichkeiten erzeugen Spannung in ihrer Beziehung.

Die sechzehnjährige Addie hat ein schweres Jahr hinter sich. Ein Lehrer musste wegen ihr die Schule verlassen, und mit ihrer Lehrerin, Mrs. Bennett, kommt sie genauso wenig klar wie mit ihren Mitschülern. Ihr einziger Lichtblick ist der Englischlehrer Mr. Bennett, der gleichzeitig den Literaturkreis leitet, den Addie liebt.


Freida McFadden hat erneut eine packende Geschichte geschrieben. Die Handlung wird aus drei verschiedenen Blickwinkeln erzählt und Rückblenden geben zusätzliche Einblicke.


Die kurzen Kapitel, die fesselnde Handlung mit zahlreichen Wendungen und die äußerst facettenreichen Charaktere tragen dazu bei, den Spannungsbogen oben zu halten. Jeder hat ein kleines Geheimnis, und bis zum Schluss tappt man als Leser ziemlich im Dunkeln.

Obwohl mir einige Stellen etwas unrealistisch erschienen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. 


Insgesamt hat mir „Der Lehrer“ sehr gut gefallen, auch wenn ich es eher als Krimi denn als Thriller empfand. 

Ich empfehle es gerne weiter!