Dienstag, 9. November 2021

Rezension: `Das Talent` von John Grisham

 


* * *

Kein Justizthriller !











 Wer diesmal wieder einen typischen Grisham Justizthriller erwartet, wird wahrscheinlich sehr enttäuscht werden.
In seinem neuesten Roman geht es um den jungen Basketballspieler Samuel, der in einem Dorf im Südsudan lebt. Einem Mannschaftscoach ist er dort aufgefallen und er bekommt die Chance, für ein Showturnier in die USA zu reisen. Wenn Samuel es schafft, sein Talent für Basketball unter Beweis zu stellen, könnte er in der stärksten Basketballliga der Welt spielen.

Kurz nach seiner Abreise wird sein Dorf von Rebellen überfallen und seine Familie teils getötet, teils konnte sie flüchten. Samuel weiß, dass er nun alles geben muss, um ein erfolgreicher Basketballstar zu werden, denn nur so hat er eine Chance, seine Familie finden und zu retten.

Diesmal konnte mich Grisham nicht so begeistern wie sonst. Das Hauptthema des Buches ist Basketball, und jede Bewegung auf dem Spielfeld wird detailliert beschrieben. Vielleicht ist es für die Leserschaft in den USA interessanter, aber hier muss man schon wirklich eingefleischter Basketballfan sein, um dieses Buch zu mögen. Ich glaube, der Großteil der Leser wird mit dem Jargon und den vielen Fachbegriffen nichts anzufangen wissen. 

Ein wenig Abwechslung vom Basketballthema gönnt uns der Autor, wenn er über Samuels Familie im Südsudan berichtet. Man erfährt Wissenswertes über den Bürgerkrieg, die Gräueltaten an der Bevölkerung und die Verhältnisse dort. Er schildert, wie die Mutter mit Samuels Brüdern nach dem Überfall flieht und ohne Nahrung oder Wasser durch die Einöde irrt. Sie haben alles verloren, aber aufgeben ist keine Option. Nach tagelangem Wandern erreichen sie ein Flüchtlingslager, das sie aufnimmt und ihnen auch die Möglichkeit zum Kontakt mit Samuel gibt.

Ich fand die Kapitel aus dem Südsudan weitaus spannender als die ganzen Basketballgeschichten. Gott sei Dank ist Grisham seinem gewohnten Schreibstil treu geblieben, der mich bis zum Ende hat durchhalten lassen. Nun schwanke ich zwischen 2 und 3 Sternen, habe mich aber für 3 entscheiden, weil der Klappentext mir schon hätte zeigen müssen, dass es sich diesmal um keinen  Justizthriller handelt.


                                                                     


                                                                       



Ich danke dem Heyne Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

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