* * * * *
Spannender erster Fall für Schöffin Ruth Holländer !!
Ruth Holländer, eine ziemlich gestresste Mutter und Bistro-Besitzerin, wird zur Schöffin ans Gericht berufen. Eigentlich hat sie überhaupt keine Zeit, tagelang im Gericht zu sitzen und Lust dazu erst recht nicht. Doch vor lauter Stress vergisst sie, Einspruch einzulegen und so kann sie dem ersten freien Tag fast etwas Gutes abgewinnen. Wenn da nicht der Prozess wäre...
Verhandelt wird der Mord an der 16jährigen Türkin Derya; angeklagt ist ihr Bruder Ara. Es scheint sich um einen sogenannten Ehrenmord zu handeln, denn Derya führte ein sehr westliches Leben in Berlin.
Doch schnell wird klar, ganz so einfach ist die Sache wohl doch nicht.
Sehr geschickt schaltet die Autorin in einem zweiten Handlungsstrang immer einige Monate zurück, als Derya in der Türkei ein Familienfest besucht hat.
Plötzlich befand sich das Mädchen, das immer nur in Berlin gelebt hat, inmitten von Verhandlungen über ihre Zukunft, ohne Gelegenheit, etwas dazu zu sagen. Ist der Grund für den späteren Mord vielleicht in der Türkei zu suchen? Hat Derya mit ihrem ablehnenden Verhalten die Familienehre beschmutzt?
Auch Ruths Privatleben bekommt viel Raum im Buch, was ich eigentlich nicht so mag. Doch hier passte es perfekt zu dem restlichen Geschehen, denn Derya ging vor ihrem Tod auf die gleiche Schule wie Ruths Tochter Annika.
Der Krimi kommt ganz ohne Blutvergießen aus, es ist eine spannend konstruierte Story, die den Leser von der ersten Seite an fesselt.
Es geht weniger um Polizeiarbeit, sondern eher um Falschaussagen vor Gericht, schlechtes Gewissen und allerlei Gefühle. Der Leser bekommt Einblicke in die türkische Kultur und welch wichtige Rolle auch heute noch Traditionen spielen. Dabei scheint es völlig egal zu sein, ob jemand in Deutschland oder in der Türkei aufwächst.
Judith Arendt hat sich hier eines brisanten Themas angenommen und eine packende Story geschrieben.
Mit Ruth schuf sie eine sehr sympathische Protagonistin, und auch die anderen Charaktere sind sehr vielschichtig angelegt.
Ich bin absolut begeistert von diesem Buch und freue mich sehr auf weitere Fälle mit Schöffin Ruth Holländer.
Deine Rezension klingt verlockend. Habe aber gerade übers Wochenende meine Reader sortiert und festgestellt, das da noch ordentlicher Lesestoff vorhanden ist. Und ungelesene TB sind ja auch noch in meinem Besitz. Ich versuche einfach mal konsequent zu sein. Auch das Buch, welches du jetzt liest, reizt mich und der Autor fragt auch an, ob ich es schon gelesen habe. ;-) Durchhalten ist gerade meine Devise. Danke für die Rezension :-)
AntwortenLöschenLiebe Silvia, das nehme ich mir auch immer vor..klappt meist nicht....:-) Unschuldslamm musst Du aber unbedingt lesen !!!!!!! L.G. Annette
LöschenSehr schön, dass du genauso begeistert warst, wie ich auch. Alles was du geschrieben hast, kann ich so nur unterschreiben und ich freu mich schon auf neue Bücher mit Ruth Holländer.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Petzi
Ich war auch ganz überrascht, wie gut das Buch mir gefallen hat.Hoffentlich dauert es nicht zu lange, bis der nächste Band kommt...und hoffentlich ist er genauso gut :-)
Löschen