Auf diesen Abend hatte ich mich schon lange gefreut!!
Die Journalistin Antonia Rados, durch RTL bekannt als Expertin für den Nahen Osten, kommt in die Mayersche Buchhandlung nach Köln.
Überall dort, wo es im Osten brenzlig wird, ist auch Antonia Rados nicht weit. Ich bewundere sie sehr und war gespannt, wie der Abend wohl werden würde. Leider hatten wir ausnahmsweise mal keine Plätze ganz vorne, sondern in der Mitte. Dementsprechend sind auch die Fotos nicht so doll geworden.
Das Thema des Abends war " Die Bauchtänzerin und die Salafistin ---Eine wahre Geschichte aus Kairo-".
Antonia Rados hat die beiden ungleichen Schwestern lange begleitet, eine TV-Doku dazu gemacht und ein Buch darüber geschrieben.
Punkt 20.15 betrat eine sehr sympathische Antonia Rados den Raum. In Natura sieht sie noch viel besser aus als im Fernsehen.
Zuerst erzählte sie ein bisschen über Ägypten, erklärte überhaupt erst einmal, was Salafisten sind.
Salaf bedeutet Ahn, Vorfahr .
Grob umschrieben heißt es, dass die Salafisten so leben möchten, wie die Ahnen zur Zeit des Propheten Mohameds. Denn nach ihrer Meinung war zu dieser Zeit die Welt noch in Ordnung und sie hoffen darauf, dass die große Zeit des Islam wiederkommt.
Antonia Rados las einige Kapitel aus ihrem Buch und stand anschließend für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung.
Nur 1/3 der ägyptischen Bevölkerung könne lesen und schreiben, erzählte sie. Zwar gibt es eine Schulpflicht, aber viel zu wenige Schulen.
Die Lehrer seien korrupt und die Eltern müssen bezahlen, um ihre Kinder zur Schule schicken zu dürfen.
Interessant war auch zu hören, dass die völlig verschleierten Frauen, die nur einen winzigen Augenschlitz geöffnet haben, kaum über die Straße gehen können, da sie nichts sehen. Aber Autofahren ist erlaubt und wird auch gemacht.
Eine der Publikumsfragen war, ob Antonia Rados oft belästigt wird in den arabischen Ländern, denn sie kommt ja in die abgelegensten Gebiete. Dazu meinte sie, das sei nicht der Fall. Es käme vor, dass Leute nicht mit ihr reden, oder sie nicht grüßen wollten, aber sie hätte noch keine Belästigung erfahren.
Das fand ich ich sehr verwunderlich und bin der Meinung, dass es an ihrer Ausstrahlung liegt. Vor so einer taffen Frau haben die Männer vielleicht wirklich Respekt.
Die Salafistinnen beten den ganzen Tag, gehen nicht arbeiten, leben von dem Geld und der Unterstützung der Familie. Wer allerdings keine Familie hat, muss irgendetwas tun. Es gibt Läden, die diese Umhänge verkaufen, und dort könnten auch Salafistinnen arbeiten, weil dort nur Frauen kaufen.
Der ganze Abend war total interessant und informativ. Das Buch lese ich gerade, auch das ist sehr gut. Man bekommt vor allem auch mal einige Hintergrundinformationen über Ägypten, die man vielleicht bisher nicht hatte.
Eigentlich war der Abend viel zu kurz, denn Fragen gab es noch genug.
Anschließend nahm sich Antonia Rados aber noch genug Zeit, um ihr Buch zu signieren und hatte für jeden Besucher ein freundliches Wort.
Laura läßt sich ihr Buch signieren |
Hallo Annette,
AntwortenLöschendass dir der Abend sehr gefallen hat, kann ich beim Lesen spüren. Danke dir für deinen ausführlichen Bericht, der sich recht interessant anhört. Diesen habe ich gelesen, aber ob das Buch etwas für mich wäre, mag ich bezweifeln. Aber durch dich bekam ich nun etwas Hintergrundwissen. Wie schön es doch ist, dass dennoch die Lesegeschmäcker verschieden sein dürfen. Viel Spaß weiterhin mit diesem Buch...werde dann sicherlich auch die Rezension dazu lesen. Bin gespannt.
Ich finde, Antonia Rados ist eine beeindruckende Frau, die in vielen Krisengebieten ganz vorne dabei ist und dabei sachlich und trotzdem menschlich informiert.
AntwortenLöschenVielen Dank für den tollen Bericht über die Lesung, da wäre ich auch gerne dabei gewesen.
LG Gabi
Sher schöner Event-Bericht. Allgemein tollen Blog hats du hier.
AntwortenLöschenIch bin direkt leserin geworden
my-secret-eden.blogspot.de
Das klingt sehr spannend! Ich glaube, sie hat sich den Respekt erarbeitet - die Leute sehen, dass sie sich für die Kultur interessiert und keinen plakativen Enthüllungsjournalismus betriebt.
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