Donnerstag, 16. Mai 2024

Rezension: `Unsere kurze Ewigkeit` von Melanie Metzenthin

 

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Interessante und starke Frau!
















Die adelige Margarethe absolvierte ein Lehrerinnenseminar und arbeitet als Gouvernante, was zu einem großen Zerwürfnis mit ihrer Mutter führt. Das einzige Ziel einer Frau sollte es sein, eine gute Partie zu machen und nicht, fremder Leute Kinder zu unterrichten.
Eine viel bessere Beziehung hat Margarethe zu Berta Krupp und auch zu deren Sohn Fritz, den Margarethe als Seelenverwandten empfindet.
Es hätte ihr schon zu denken geben müssen, dass Fritz Jahre braucht, um seinen Vater um die Erlaubnis zur Hochzeit zu bitten. Doch sie liebt Franz, auch wenn er keine starke Schulter zum Anlehnen hat.


Margarethe hält alle Zügel in der Hand und Fritz mit seiner angegriffenen Gesundheit, die ihm oft gelegen kommt, hält sich zurück. 
Oft fühlt sich Margarete von allen verlassen und steht mit der Firma und den Kindern allein da, denn Fritz zieht es vor, monatelang in Kur zu bleiben.

Melanie Metzenthin gibt interessante Einblicke in das gesellschaftliche Leben Ende des 19. Jahrhunderts. Man kann sich kaum vorstellen, was es kostete, den Haushalt der Krupps zu führen. Hunderte von Angestellten, die sich um die Villa, die Familie und ihre Gäste kümmerten.


 Margarethe wird sehr gut beschrieben. Eine starke Persönlichkeit, die von Jugend an gewohnt war, sich durchzusetzen, hat sich einen weder körperlich noch seelisch starken Mann ausgesucht.
Doch die Ehe klappt gut, weil Margarethe sich ihrer Verantwortung für die Firma Krupp, die Dynastie und die Arbeiter bewusst ist. Sie spendet Unsummen, ruft Stiftungen ins Leben, sowie eine Altersversorgung für die treuen Arbeiter. Ihr wichtigstes Projekt war eine Wohnsiedlung kleiner Häuser mit Garten, mitten in der Stadt, die nach ihrer Stifterin `Die Margarethenhöhe` benannt wurde.
Ich mag die Romane von Melanie Metzenthin und auch `Unsere kurze Ewigkeit` hat mir wieder gefallen.


                             



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