Freitag, 29. Mai 2020

Rezension: `Ostseegruft` von Eva Almstädt


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Spannender Ostseekrimi!!











Als die Kommissarin Pia Korritki am Grab ihrer Freundin steht, fällt ihr ein Mann auf, der behauptet, Kirstens Tod sei kein Unfall, sondern Mord gewesen. Als Pia nachhaken will, ist er verschwunden. Eigentlich wurde der Unfall bei der Polizei schon zu den Akten gelegt, aber Pia lässt es keine Ruhe. Sie versucht herauszufinden, was wirklich passiert ist und ob an dem Vorwurf etwas dran sein könnte.
Befragungen der Nachbarn, Freunde und der Familie der Toten bringen sie Stückchen für Stückchen weiter.

Zur Hilfe kommt ihr aber der Zufall, als eine zwanzig Jahre lang verschüttete Leiche unter einem einsturzgefährdeten Haus auftaucht. Pia sieht Verbindungen zwischen den Fällen, doch was sie herausfindet, ist eine weitaus größere Sache, als sie bisher angenommen hat.

Pia ist zudem eine sympathische Protagonistin, für die es als alleinerziehende Mutter nicht immer so einfach ist, alles unter einen Hut zu bringen. Ich kannte bisher erst einen Krimi aus der Reihe und das ist schon einige Jahr her. Trotzdem war es überhaupt kein Problem, sofort einzusteigen. Ich ärgere mich nur, dass ich die anderen Bände verpasst habe, aber das lässt sich ja nachholen.

Ich mag diese Art von Krimi total gerne. Wenig Blutvergießen, viel Polizeiarbeit, Recherche und keinerlei übertrieben reißerische Szenen. Hier hat Pia es mit einem sehr undurchsichtigen Fall zu tun und ich hatte fast in jedem Kapitel einen neuen Verdächtigen ausgemacht. Doch leicht macht es einem die Autorin nicht mit vielen unvorhergesehenen Wendungen, sodass sie mich am Ende doch überraschen konnte.

`Ostseegruft` war für mich von Anfang bis Ende spannend, ganz klare Leseempfehlung !!


                                         




Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Montag, 25. Mai 2020

Rezension: `Die Lilienbraut` von Teresa Simon


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Sehr schöne Familiengeschichte!












Der neue Roman von Teresa Simon spielt auf zwei Zeitebenen. Zum Einen erleben wir die junge Mutter Liv, die in Köln ein Haus erbt und dort ein Duftlädchen eröffnet. Gleich in den ersten Tagen begegnet ihr mehrmals eine alte Frau, die sie anscheinend mit jemandem verwechselt und wüst beschimpft.
Auch sonst scheint Liv Feinde in Köln zu haben, die ihr das Geschäft mit ihrem Duftlädchen schwer machen.
Liv versucht herauszufinden, wieso die alte Frau denkt, sie kennt sie von früher. Und zum ersten Mal überlegt sie, warum ihre Tante ihr das Haus in Köln vererbt hat, sie es aber nicht verkaufen durfte. 

Im anderen Handlungsstrang begeben wir uns in die Zeit des zweiten Weltkriegs. 
Die junge Kölnerin Nellie hatte ein untrügliches Gespür für guten Duft und hätte es in ihrer Stellung im Dufthaus 4711 sicher weit bringen können, doch der Krieg zerstörte alles. Dazu kamen persönliche Schicksalsschläge und die verbotene Liebe zu einem Pater, ein ewiges Schwanken zwischen Hoffnung oder Aussichtslosigkeit.


Teresa Simon erzählt lebendig und spannend und bereits ab der ersten Seite ist der Leser mitten im Geschehen. In beiden Zeitebenen finden wir facettenreiche Charaktere, obwohl mich die Kapitel mit Nellie viel mehr fesseln konnten als die in der Gegenwart.

Wer schon öfter in Köln war oder hier lebt, der wird viele der beschriebenen Schauplätze, der bekannten Personen und kölschen Spezialitäten kennen. Mich hat es umso mehr begeistert, weil ich auch schon ein paarmal das Dufthaus 4711 und das Farina Museum besucht habe.

Während des Lesens fragte ich mich, was die beiden Handlungsstränge miteinander zu tun haben, auch wenn ich natürlich Vermutungen hatte. Heraus kommt eine beziehungsreiche Familiengeschichte, die durch alte Tagebucheinträge ergänzt, und nach und nach langsam aufgeklärt wird. Geschickt werden am Ende alle losen Fäden miteinander verflochten, sodass keine Fragen offen bleiben.

                                                           
                                                             


Ich danke dem  Heyne Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Freitag, 22. Mai 2020

Rezension: `Das Schattenhaus` von Tess Gerritsen



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Ziemlich schwach!!



















Die Food Autorin Ava mietet sich für den Sommer ein altes Haus auf einer abgelegenen Insel an der Küste Maines. Dort hofft sie die schlimmen Erlebnisse der letzten Zeit vergessen zu können und möchte an einem Kochbuch arbeiten.

Immer öfter hört sie nachts unheimliche Geräusche und bildet sich ein, einen Mann zu sehen. Als sie nachforscht, findet sie heraus, dass das Haus einst Captain Brodie gehörte und hier schon einiges passiert ist.
Sie überlegt wieder auszuziehen, aber das Haus zieht sie nach und nach in seinen Bann.

Ich glaube nicht an  Übersinnliches, doch `Das Schattenhaus` lässt sich trotzdem gut lesen, obwohl ich die Story ziemlich schräg fand.
Ava trinkt zu viel, man weiß nicht, bildet sie sich im Suff nur ein, dass Captain Brodies Schatten nachts durchs Haus geistert oder gibt es eine vernünftige Erklärung für alles?
 Passiert es vielleicht nur in ihren Träumen oder hat alles mit der schweren Schuld zu tun, die Ava auf sich geladen hat, und die auch der Grund ist, dass sie hierhin geflüchtet ist?


Ich mag die Bücher von Tess Gerritsen wirklich gerne, aber bei `Das Schattenhaus` fällt mir eine Bewertung schwer. Es war gut und flüssig geschrieben und auch auf eine Art spannend, aber dieser Gruseleffekt blieb bei mir vollkommen aus. Ich fand vieles einfach nur albern. Mit Müh und Not habe ich mich zu 3 Sternen durchgerungen.




Ich danke Limes Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Donnerstag, 14. Mai 2020

Rezension: `Die Mädchen aus der Firefly Lane` von Kristin Hannah

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Wunderschöne Geschichte!!

















Kate und Tully sind zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Kate zurückhaltend und eher eine Außenseiterin, Tully auffallend und überall beliebt. Trotzdem werden sie beste Freundinnen.
Die Schule besuchen sie gemeinsam, genauso wie das College und anschließend haben beide den gleichen Berufswunsch. Es heißt überall nur KateundTully, denn die beiden gibt es meist nur im Doppelpack.
Irgendwann driftet es ein wenig auseinander, Kate zieht ein Leben als Ehefrau und Mutter der Karriere vor. Unverständlich für Tully, deren Bestreben es weiterhin ist, ein Leben als Reporterin im Rampenlicht zu führen.
Trotzdem besteht die Freundschaft weiterhin und auch wenn es öfter Meinungsverschiedenheiten gibt, sind sie sich nie wirklich böse.
Bis zu einem unverzeihlichen Vertrauensbruch, an dem die Freundschaft zu zerbrechen droht.

Der neue Roman von Kristin Hannah ist eine wunderschöne emotionale Geschichte über die Freundschaft zweier Frauen. Sie erleben viele Höhen und Tiefen, ihre Freundschaft übersteht alles, doch bei der schlimmsten Krise ist eine von beiden allein.

Schon viele ihrer Bücher haben mich begeistern können, und auch mit `Die Mädchen aus der Firefly Lane` ist Kristin Hannah wieder etwas Besonderes gelungen.
Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Kate oder Tully erzählt, sodass der Leser immer weiß, was in beiden vorgeht.
Das letzte Drittel ist wirklich sehr gefühlsbetont und war für mich extrem tränenreich. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal bei einem Buch so geflennt habe.
Ein wirklich aufwühlender und bewegender Roman, den ich nicht so schnell vergessen werde!!


Ich danke dem  Aufbau Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Dienstag, 12. Mai 2020

Rezension: `Sonst tot` von Jutta Maria Herrmann und Thomas Nommensen


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Spannender Kurzkrimi!

















Die vierzehnjährige Jule ist es leid, dass ihr Vater ihr den Umgang mit dem wesentlich älteren Ben verbietet. Um ihn zu strafen, dreht sie zusammen mit Ben ein absolut schräges Ding, doch nichts läuft so, wie sie es sich vorgestellt hat.
Als sie merkt, dass Ben nicht der Mann ist, für den sie ihn gehalten hat, ist es schon zu spät.
Währenddessen sucht Jules Vater seine Tochter überall, denn er hat eine Lösegeldforderung erhalten.

Ich mag die Bücher von Jutta Maria Herrmann und nun hat sie zusammen mit ihrem Mann Thomas Nommensen diesen kurzweiligen, spannenden Mini-Thriller geschrieben. Dazu verblüfft `Sonst tot` mit einem Ende, das man nicht voraussehen konnte.

                                                       












Freitag, 8. Mai 2020

Rezension: `Marta schläft` von Romy Hausmann




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Spannend mit Gänsehautfeeling !!!











Nach schockierenden Ereignissen in ihrer Familie endet Nadjas Kindheit abrupt, als sie wegen Mordes zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt wird.

Nadja ist heute eine graue Maus und anscheinend für manche Menschen das perfekte Opfer. Als sie von einer alten Freundin gebeten wird, zu helfen, einen Mord zu vertuschen, macht sie das, doch es kommt alles anders, als sie denkt.
Jemand hat ein bizarres Spiel für sie vorbereitet: Wir spielen Gericht!


Romy Hausmann hat mich nach `Liebeskind` auch mit ihrem zweiten Thriller begeistern können.
Ihr Schreibstil gefällt mir sehr und ich hatte auch keinerlei Schwierigkeiten, gut in die Story hineinzukommen. Sie schreibt in kurzen Kapiteln, jedoch zeigen die Überschriften immer an, wo wir uns befinden, sodass ich es nicht verwirrend fand. Ich habe am Anfang Nelly und Nadja mal verwechselt, aber das war es auch schon.

Die Geschichte selbst ist außergewöhnlich und ereignisreich und immer neue Ver- und Entwicklungen halten den Spannungsbogen dauerhaft oben.
Ich hatte öfter einen Verdacht, aber nichts davon hat sich bestätigt, was das Ganze natürlich noch  nervenzerreißender macht.
Des Öfteren überkam mich eine Gänsehaut beim Lesen und das ist ja auch das, was einen guten Psychothriller ausmacht.
Obwohl manche Nebenhandlungen fast überflüssig sind, weil sie nicht unbedingt mit der Geschichte zu tun haben, machen sie doch neugierig und lassen sich gut lesen.

Raffiniert werden die einzelnen  Geschehnisse am Ende zu einem großen Ganzen verknüpft und es bleiben keinerlei Fragen mehr offen.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für `Marta schläft!!!`












Ich danke dem DTV Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.



















Mittwoch, 6. Mai 2020

Rezension: `Der Funke des Lebens` von Jodi Picoult

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Etwas gewöhnungsbedürftiger Aufbau!














Auch diesmal sich Jodi Picoult wieder an ein brisantes Thema herangewagt. Abtreibung in den USA- in manchen Staaten unter Umständen geduldet, in anderen strengstens verboten.
Hugh McElroy wird als Unterhändler zu einer Geiselnahme in eine Frauenklinik gerufen. Als er beginnt, mit dem Geiselnehmer zu verhandeln, bekommt er die erschreckende Nachricht, dass sich seine Tochter Wren unter den Geiseln befindet.

 Ich liebe die Bücher von Jodi Picoult, weil sie die Geschichte meist aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt.
Bei `Der Funke des Lebens` fand ich es allerdings etwas verworren. 
Der Aufbau der Handlung war für mich sehr gewöhnungsbedürftig, er ist nicht im üblichen Sinne chronologisch, sondern beginnt um 17 Uhr, wenn quasi schon alles zu Ende ist.
Die Kapitel laufen rückwärts und gehen stundenweise zurück. 17 Uhr, 16 Uhr, 15 Uhr usw. Das hat mir nicht wirklich gefallen. Vor allem hat es erstmal mehrere Kapitel gebraucht, bis ich das kapiert hatte. Dazu kommt, dass sehr viele verschiedene Personen vorgestellt werden, das fand ich zusammen mit den rückwärts laufenden Kapiteln etwas too much.

Die Kernfrage ist aber: Abtreibung ja oder nein? Die Geiseln sitzen in der Klinik fest, alle aus verschiedenen Gründen und jede von ihnen hat eine Geschichte. Doch was treibt den Geiselnehmer überhaupt an?
Fragt man sich während des Lesens, was die verschiedenen Handlungsstränge miteinander zu tun haben, darf man sich auf das letzte Kapitel- 18 Uhr und ein überraschendes, gut ausgetüfteltes Ende freuen. Das hat mich wirklich wieder versöhnt mit dem beschwerlichen Anfang.

Allerdings konnte `Der Funke des Lebens` mich lange nicht so fesseln, wie viele ihrer anderen Bücher. Da gibt es weitaus spannendere Romane von Jodi Picoult.





                                                             




  Ich danke dem C. Bertelsmann Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Samstag, 2. Mai 2020

Rezension: `Leben` von Uwe Laub

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Was für ein Pageturner!!!!!















Ein unerklärliches Artensterben versetzt die Menschen in Schrecken. Anscheinend hat niemand eine logische Erklärung, warum Massen an verschiedenen Tieren plötzlich dahingerafft werden und vom Aussterben bedroht sind.
Der Protagonist des Buches ist der Pharmareferent Fabian Nowack, der von einem Tag auf den anderen plötzlich extrem altert. Er soll an der seltenen Krankheit `Werner-Syndrom` leiden und wird überredet, als Proband an einer Medikamentenstudie teilzunehmen. Da seine Lebenserwartung in diesem Stadium der Krankheit sonst nur noch Wochen beträgt, lässt er sich darauf ein.


Durch eine Wissenschaftlerin, die im Amazonasgebiet arbeitet, ein skrupelloses Pharmaunternehmen und einen geheimen Club, der der Überpopulation auf der Erde den Kampf angesagt hat, erfahren wir, in verschiedenen Handlungssträngen, mehr über das rätselhafte Altern der Menschen, das von jetzt auf gleich zu kommen scheint.


Uwe Laub hat einen atemberaubenden Thriller geschrieben. In der heutigen Zeit, mitten in der Corona Pandemie, kommt das, was er schreibt, erschreckend realistisch rüber.
Hätte ich den Roman vor einem Jahr gelesen, hätte ich ihn für einen guten Wissenschaftsthriller gehalten, aber nun in unserer "neuen Realität", ist `Leben` mit seiner spannenden Story, nahezu  beängstigend.
Man kann richtige Beklemmungen beim Lesen bekommen und fragt sich, wie der Autor auf solche genialen, und im ersten Moment bizarren, Szenarien kommt, zumal er mit dem Buch 2016 begonnen hat.
Ich war seit langem von keinem Buch mehr so gefesselt wie von `Leben`, konnte es nicht aus der Hand legen. Ihr seht, meine Begeisterung sprüht gerade über!!

Für mich ist `Leben` der mit Abstand beste Thriller von Uwe Laub und zudem aktueller denn je.





        Ich danke dem Heyne Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.