Donnerstag, 17. November 2022

Rezension : `Ruhe sanft im Fichtelgebirge´ von Jacqueline Lochmüller

 

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Spannender Krimi!!!







Den ersten Teil `Tod im Fichtelgebirge` mit Kommissarin Kristina Herbich und Konrad Breuer fand ich genial und war nun sehr gespannt auf den zweiten Band, der gerade erschienen ist.

Breuer verlässt nach einem Streit mit seinem Lebensgefährten überstürzt die gemeinsame Wohnung und ist seitdem nicht erreichbar.

 Kristina ist sauer, denn ihr Freund Philipp kommt mehrere Tage zu Besuch und Breuer hatte sich angeboten, die Bereitschaft zu übernehmen, als es um den entflohenen Sträfling Herbert Weidenberg ging. 

Nun muss sie für ihn einspringen und kann sich fast gar nicht um Philipp kümmern, der enttäuscht wieder fährt.

Zuerst macht sich Kristina keine übertrieben Sorgen um Breuer, aber als er auch Montags nicht zur Arbeit erscheint, ist allen klar, es muss etwas Schlimmes passiert sein. Auch er wird zur Fahndung ausgeschrieben, und bei der Suche nach ihm stößt die Polizei auf zwei Leichen in einem alten Gehöft  im Wald. Doch von Breuer oder Weidenberg fehlt weiterhin jede Spur. Obwohl mir Kristina diesmal an manchen Stellen etwas unsympathisch rüberkam, habe ich mit gefiebert, was sie herausfinden wird.

Jacqueline Lochmüller konnte mich auch mit dem zweiten Teil  aus dem Fichtelgebirge wieder überzeugen. Sie hat es nicht nötig, den Leser mit übertriebener Effekthascherei zu nerven. Es gibt auch nicht zu viel Action, sondern im Vordergrund steht die Ermittlungsarbeit der Polizei. `Ruhe sanft im Fichtelgebirge` ist ein solider, spannender Krimi mit viel Lokalkolorit, der sich unabhängig vom ersten Band lesen lässt.

Trotzdem empfehle ich auch `Tod im Fichtelgebirge` zu lesen, denn sonst entgeht dem Leser ein weiteres Lesevergnügen!


                              


                                          

 

Donnerstag, 10. November 2022

Rezension: `Die Heimkehr` von John Grisham

 

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Etwas gewöhnungsbedürftig, aber spannend!







Diesmal hat mich John Grisham überrascht, denn bei seinem neuesten Roman handelt es sich um eine Sammlung von drei Kurzgeschichten.

Es gibt für die Grisham Fans ein Wiederlesen mit Jack Brigance, der diesmal einem alten Freund helfen soll. Der Anwalt Mack Stafford ist vor Jahren mit dem Geld seiner Mandanten geflohen und möchte nun wieder zurück, vor allem, um seine Töchter wiederzusehen. Jack soll herausfinden, was in Ford County gegen ihn vorliegt.

In der zweiten Geschichte geht es um die letzten Stunden eines zum Tode Verurteilten in seiner Zelle.

Bei der dritten Story verbünden sich zwei Brüder, um den verhassten Vater um viel Geld zu betrügen. Grob könnte man sie umschreiben: Wenn zwei Parteien sich streiten, freut sich die dritte. 

Wie haben mir nun diese Kurzromane gefallen? Sie ließen sich alle drei sehr gut lesen, waren packend und auch manchmal amüsant. Die ersten beiden endeten jedoch ziemlich abrupt und ließen mich etwas unbefriedigt zurück. Grisham baut erst ordentlich Spannung auf, doch ich hatte zu wenig Zeit, um mich mit den Protagonisten richtig anzufreunden, und plötzlich ist die Geschichte schon vorbei. 

Die letzte Story war länger als die ersten beiden und auch das Ende gefiel mir. Eigentlich hätte jede Geschichte Potenzial für ein ganzes Buch gehabt und das hätte ich auf jeden Fall besser gefunden.

Insgesamt war `Die Heimkehr` jedoch wieder ein Lesevergnügen.

                                       




Mittwoch, 9. November 2022

Rezension: `Tod am Schwedenkai` von Jochen Bender

 

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Gute Krimi- Unterhaltung!!









Kommissarin Frauke Knoop ist total aufgeregt. Heute soll ihre große Liebe Roland zu ihr nach Kiel ziehen und bei ihr wohnen. Kurz vor seiner Anreise wird sie jedoch zu einem neuen Fall an der Schwedenfähre gerufen. Eine junge Frau wurde in ihrem Auto ermordet aufgefunden.

Es stellt sich heraus, dass es sich um die Gattin des attraktiven Zahnarztes Dr. Behrend handelt. Als die Polizei im Umkreis der Toten ermittelt, kommt so einiges über die merkwürdige Beziehung des Paares zum Vorschein.

Auch mit Fraukes Liebesleben läuft nicht alles so, wie sie es sich vorgestellt hat. Dass Roland Polizist war, ist ihr bekannt, aber nicht, was er ihr vor seinem Umzug alles verschwiegen hatte. Sie weiß nicht, ob sie mit diesem neuen Wissen die Beziehung fortführen kann.

`Tod am Schwedenkai` fing ziemlich spannend an, später driftete die Story ein wenig ab und es wurde manchmal etwas undurchsichtig. Trotzdem ließ sich das Buch sehr flüssig lesen und hat mich gut unterhalten.


                                               


Montag, 7. November 2022

Rezension: `Feldpost` von Mechtild Borrmann

 

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Großartiger Roman!!!















Kassel, 2000.Die Anwältin Cara wird von einer wildfremden Frau angesprochen. Es geht um eine schon lange verschollene Person und eine Tasche voller Briefe.

Bevor Cara reagieren kann, ist die Frau verschwunden, und lässt sie mit dem  Inhalt der Tasche zurück.
Die Neugier siegt natürlich und Cara beschäftigt sich mit dem Inhalt, der hauptsächlich aus Feldpostbriefen besteht und von einer großen Liebe erzählt.
Bei ihren Recherchen stolpert sie über einen damals geschlossenen Vertrag und versucht, mehr herauszufinden.


In Rückblicken erleben wir die Familie Kuhn, die während des Krieges getrennt wird. In Kassel bleibt nur Adele Kuhn, die unsterblich in Richard verliebt ist, doch dieser erwidert die Liebe nicht.
Als Adele herausfindet, wem Richards Herz gehört, ist sie vollkommen entsetzt.

Mechtild Borrmann hat wieder einen großartigen Roman auf zwei Zeitebenen geschrieben. Die Personen erzählen die Geschichten aus verschiedenen Blickwinkeln, was es für den Leser noch interessanter macht. Hier gibt es jede Menge Familiengeheimisse, über die möglichst nicht gesprochen wurde.
Man möchte gar nicht wissen, welche Verbrechen im Krieg einfach unter den Tisch gefallen sind und welche Besitztümer den rechtmäßigen Besitzern gestohlen wurden, einfach weil niemand mehr da war, der Fragen stellen konnte. 
Die Geschichte soll auf wahren Begebenheiten basieren, und
Mechtild Borrmann ist es sehr gut gelungen, die oft bedrückende Atmosphäre einzufangen. `Feldpost` ist ein berührender fesselnder, aber auch tragischer Roman über große Liebe, Intrigen, Verrat und Verbrechen.
Ganz klare Leseempfehlung!!


                        


Mittwoch, 2. November 2022

Rezension: `Komm zu nix- nix erledigt und trotzdem fertig` von Tommy Jaud

 

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Ein gute Laune Buch!








Dies ist mein erstes Buch von Tommy Jaud, aber der Titel hat mich direkt angesprochen. Der überaus witzige Inhalt hat mich dann  nochmal richtig überrascht.

Tommy geht jeden Tag ins Büro, um sein Buch zu schreiben. Doch er ist ein Chaot, und dauernd kommt etwas dazwischen, sodass er abends unverrichteter Dinge wieder nach Hause fährt. Ganz im Gegensatz zu seiner Ehefrau, die ihr Schreibpensum jeden Tag bestens erledigt.

Tommy lässt sich einfach zu oft ablenken, um z.B. den neuen Saugroboter anzuschließen.

Oder er und seine Frau beschließen: Wir wollen weniger trinken. Aber auch dieser gute Vorsatz lässt sich nicht so einfach umsetzen. Dazu müssen jede Menge Pläne ausgearbeitet werden. 

Genauso wie das Warten auf ein Paket, denn da wartet man nicht einfach nur, sondern ergreift selbst Initiative, die wieder ausufert.

Die Stories und Charaktere sind so völlig übertrieben dargestellt, was das Ganze aber wieder so witzig macht. 

Die Geschichten lassen sich einzeln lesen und sind in sich abgeschlossen, nur das Chaosdasein des Autors zieht sich durch alle Kapitel. Es handelt sich nicht um tiefgeistige Literatur, aber um eine höchst lustige Ansammlung von Gags, sodass man oft lauthals lachen muss.

`Komm zu nix- nix erledigt und trotzdem fertig` ist eine Mischung aus Kishon und Loriot und macht beim Lesen direkt gute Laune.