Mittwoch, 18. September 2024

Rezension: `Die Frauen jenseits des Flusses` von Kristin Hannah

 

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Grandios!!!!









Frances McGrath guckt sich seit Jahren die Wand mit den Heldenfotos der Familie an. Als ihr Bruder unter dem Jubel von Familie und Freunden in den Vietnamkrieg zieht, möchte sie auch eine Heldin sein und verpflichtet sich dort als Krankenschwester. Allerdings übertrifft das, was sie erwartet, jegliche Vorstellungskraft.

Ich kann mich noch erinnern, dass in meiner Jugend viel über den Vietnamkrieg  geredet wurde, aber erst jetzt nach Lesen des Buches weiß ich, was damals genau passiert ist. Durch die meisterhafte und eindrucksvolle Schilderung der Ereignisse konnte ich förmlich hören, wie Bomben abfallen, sehen, wie blutende Schwerverletzte eingeliefert werden und spüren, wie sich die schreckliche schwüle Hitze anfühlt. 

Beim Lesen habe ich viele Tränen vergossen, vor allem darüber, was Frances passierte, als sie nach zwei Jahren zurückkehrte. Die Meinung des Volkes zum Vietnamkrieg hatte sich während der Zeit ihres Einsatzes geändert, und die zurückkehrenden Soldaten wurden nicht mehr wie Helden gefeiert, sondern beschimpft.

Die Geschichte geht aber auch nach dem Krieg weiter, und nun wird klar, dass Francis nicht einfach da weitermachen kann, wo sie vor ihrem Einsatz aufgehört hat. 

Kristin Hannah ist eine großartige Autorin, der mit `Die Frauen jenseits des Flusses` ein Meisterwerk gelungen ist. Diese Geschichte wird mir sehr lange nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Wenn ich könnte, würde ich zehn Sterne vergeben.

 


Dienstag, 17. September 2024

Rezension: `Der Steg` von Petra Johann

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Richtig spannender Psychothriller!








Priska ist glücklich. Sie ist mit ihrer großen Liebe verheiratet, hat einen tollen Job und ein Haus am See. Sie freut sich auf ein Wochenende mit ihrem Bruder und seiner neuen Freundin. Als sie jemanden auf ihrem Bootssteg stehen sieht, will sie ihn darauf hinweisen, dass er sich auf fremdem Eigentum befindet. Plötzlich erkennt sie, wer der Mann ist, und kurz darauf ist er tot. Und Priska ist nicht unschuldig daran.


Die Geschehnisse werden von jeweils zwei verschiedenen Personen erzählt. Anna, der Freundin des Bruders kommt Priskas Verhalten merkwürdig vor. Sie schöpft einen Verdacht und versucht der Sache auf den Grund zu gehen.

Als Leser weiß man Bescheid, was am Steg passiert ist, aber das Motiv bleibt bis kurz vor dem Schluss schleierhaft. Priska versucht alles, um nicht mit dem Tod des Mannes in Verbindung gebracht zu werden, denn ihr ganzes Leben könnte zusammenstürzen, wenn die Wahrheit und die Hintergründe herauskämen.

Der Schreibstil ist schnörkellos und kein bisschen blutrünstig, und trotzdem ist man als Leser gefesselt von der Geschichte.

Ein perfekt ausgetüftelter Plot, interessante und facettenreiche Charaktere, und dazu die düstere Umgebung haben diesen Psychothriller für mich perfekt gemacht.



                                                





verschiedene Personen erzählen aus ihrer sicht 

Rezension: ` Der Plan der Gefährten` von Ellin Carsta

 

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Es geht spannend weiter!









Inzwischen lesen wir schon den zehnten Band der Falkenbach Saga, und wie immer war ich ab der ersten Seite direkt wieder im Leben der von Falkenbachs und Lehmanns drin. 

Paul Friedrich befürchtet, dass er sich nach dem Eklat um ein hohes Parteimitglied im Visier der Gestapo befindet.    

Darüber kommt es zu einem heftigen Streit mit Wilhelm, was es in den ganzen Jahren noch nie gegeben hat.

Ich bin immer weder begeistert, welche Taktiken Paul Friedrich drauf hat, welche Strategien er sich überlegt und wieviel Erfolg er damit hat.

Bei Ferdinand und Elisabeth bahnt sich eine ziemliche Ehekrise an, und dann geschieht dort etwas, was ich niemals erwartet hätte.

Außerdem bekommt Gustav einen Brief, der die ganze Familie erschüttert, und auch sonst ist jede Menge los.

Ellin Carsta hat es wieder geschafft, keine Sekunde Langeweile aufkommen zu lassen. Es ist schön zu sehen, wie sich die Charaktere im Laufe der Jahre entwickelt haben. Manche zum Vorteil, andere zum Nachteil.

Kurze Kapitel, verschiedene erzählerische Blickwinkel und dazu einige wahre, historische Begebenheit- das alles macht auch den zehnten Band wieder zu einem schwungvollen und spannenden Lesevergnügen.


                                                          


Donnerstag, 12. September 2024

Rezension: `Nacht der Verräter` von Horst Eckert

 

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Nacht der Verräter!









Der Polizist Max Bauer liebt seine Frau, aber über ihre Vergangenheit weiß er so gut wie nichts. Als sie auf einer Familienfeier plötzlich spurlos verschwindet, hat er keinerlei Ansatzpunkte, wo er sie suchen soll.

Gleichzeitig stellt er fest, dass seine russischen Halbbrüder, ebenfalls Polizisten, anscheinend in Drogengeschäfte verwickelt sind. 

Max` Polizeikollegen erwarten von ihm, dass er die beiden beobachtet und bespitzelt. Max liebt seine Brüder, aber es stellt sich die Frage: Wem gegenüber ist er loyal?

Der neue Thriller von Horst Eckert war so ganz anders als die vorigen. Diesmal handelt es sich nicht um einen Politthriller, sondern um eine komplexe Story über Korruption, Kokainschmuggel, die Mocro Mafia und die Suche nach Max` Frau und ihrer wahren Identität.

Auch wenn es gerade zum Schluss hin etwas sehr abenteuerlich zugeht, ließ sich `Nacht der Verräter` gut und flüssig lesen. 

Trotzdem haben mir Horst Eckerts Politthriller besser gefallen.


                                    


Mittwoch, 4. September 2024

Rezension: `Er weiß, wo du bist` von Jutta Maria Herrmann

 

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Spannende Lesestunden!









Sarah öffnet nichtsahnend die Wohnungstür und ein Unbekannter überwältigt sie. Tagelang hält er sie gefangen, setzt sie unter Drogen und quält sie. Den von ihm inzensierten Selbstmord überlebt sie knapp, aber niemand will ihr anschießend so richtig glauben, dass es diesen Fremden wirklich gibt.

Um alles zu vergessen, zieht Sarah nach Berlin, doch anscheinend  weiß der Täter immer, wo sie sich aufhält.

Sarah vertraut niemandem, in jedem Mann vermutet sie den Täter, denn an sein Gesicht kann sie sich, aufgrund der verabreichten Drogen nicht erinnern.

Jutta Maria Herrmann jagt die Leser in rasantem Tempo durch die Handlung und gibt ihnen kaum Zeit zum Luftholen.

Durch flüssigen Schreibstil, kurze Kapitel und einen spannenden Plot ist man sofort in der Story drin.

Sarah fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie sich oft extrem naiv verhält. Allerdings hat mich die Aktion zum Schluss wieder versöhnt. Das war mal ein Ende nach meinem Geschmack!