Donnerstag, 30. Januar 2025

Rezension: `Grenzfall- Ihre Spur in den Flammen` von Anna Schneider

 

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Sympathisches Ermittlerduo!!










Oberkommissarin Alexa Jahn und ihr Vater, Chefinspektor Bernhard Krammer, haben es an beiden Seiten der deutsch-österreichischen Grenze mit Brandfällen zu tun. Alles deutet auf Brandstiftung hin. Bei ihren Ermittlungen entdecken sie, dass es auffällige Ähnlichkeiten zwischen den Fällen gibt, und beginnen, gemeinsam zu ermitteln. Könnte es sich um denselben Täter handeln?

Auch der fünfte Band um das Vater-Tochter-Ermittlerduo hat mir wieder gut gefallen. Zu Beginn hatte ich etwas Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden, da sich vieles auf den vorherigen Band bezog und ich nicht mehr alle Details im Kopf hatte.

Doch bald konzentrierte sich die Handlung auf die neuen Brandanschläge. Alexa und Bernhard sind sympathische Charaktere, und ich freue mich, dass sie immer näher zueinander finden. Gleichzeitig sind sie ausgezeichnete Ermittler, und die Brandanschläge lassen ihnen keine Ruhe. Sie müssen unbedingt herausfinden, was passiert ist, bevor erneut ein Mensch ums Leben kommt

In Kursivschrift unter "ZUVOR“ erzählt eine unbekannte Person von ihren Erlebnissen. Es bleibt jedoch völlig unklar, welche Verbindung es zu den aktuellen Brandanschlägen hat.

Es handelt sich um einen komplexen Fall, der sich erst kurz vor dem Ende auflöst. Dies bedeutet für den Leser, dass er lange über die Zusammenhänge spekulieren und miträtseln kann, was hier wirklich geschieht.

Eine klare Leseempfehlung für den neuen `Grenzfall.`


                                            



Sonntag, 26. Januar 2025

Rezension: `Die Kolonie` von C.J. Tucker

 

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Ein etwas anderer Thriller!









Ich war angenehm überrascht von C.J. Tudors Thriller, obwohl ich zunächst überlesen hatte, dass Vampire darin vorkommen. Hätte ich das gewusst, hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht bestellt. Doch die Vampire in der Geschichte leben zurückgezogen in einer Kolonie und benehmen sich oft recht menschlich.

Die Polizistin Barbara Atkins, auch als "Dracula-Doc" bekannt, wird in das abgelegene Deadhart in Alaska geschickt, um den Mord an einem Jugendlichen aufzuklären. Die Dorfbewohner sind überzeugt, dass jemand aus der nahegelegenen Vampirkolonie dafür verantwortlich ist und würden am liebsten alle Vampire töten und die gesamte Kolonie auslöschen. Doch das, was früher erlaubt war, ist mittlerweile verboten.

Barbara versucht herauszufinden, was genau passiert ist und wie der Junge zu Tode kam, während sie von den Menschen mit Skepsis, Misstrauen und Wut beobachtet wird.

`Die Kolonie` war mein erstes Buch von C.J. Tudor und es hat mir gut gefallen. Der Anfang war recht gemächlich, was jedoch die Möglichkeit bot, die Charaktere näher kennenzulernen. Barbara ist eine sympathische Protagonistin, die am liebsten sofort abreisen würde, doch der ungelöste Fall zwingt sie zu bleiben.

Mit zahlreichen Wendungen verwirrt der Autor die Leser, und bis zum Schluss bleibt vieles unklar. Das Ende hält einige Überraschungen bereit, womit ich nicht nicht gerechnet habe.


                                                       




I

Donnerstag, 23. Januar 2025

Rezension: `Eine grenzenlose Welt` von Sonja Roos

 

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Leichte Unterhaltung!











Im Jahr 1892 wütet in Hamburg die Cholera, woraufhin die beiden Cousinen Marga und Rosie ihrer Heimatsstadt den Rücken kehren und sich auf eine große Reise in die Neue Welt- nach Amerika- begeben.

Unterwegs lernen die beiden jungen Frauen die Männer Simon und Nando kennen, die ebenfalls ihr Glück in Amerika suchen wollen. Zwischen den vieren entwickelt sich eine gute Freundschaft.

Der Schreibstil von Sonja Roos hat mir gut gefallen. Es war interessant zu erfahren, wie die Neuankömmlinge in Amerika lebten und sich zurechtfanden.

Alle vier schaffen es, sich in der neuen Heimat zu etablieren, und die romantischen Konstellationen scheinen von Anfang an klar zu sein. Doch eine Reihe von Hindernissen und ständigen Missverständnissen stellt sich ihnen in den Weg. Dieses Beziehungswirrwarr zieht sich durch das gesamte Buch und hat mich manchmal etwas genervt.

Trotzdem ließ sich das Buch gut lesen und hat mir Spaß gemacht. Ich konnte an manchen Textzeilen merken, dass die Autorin großer Fan des `Kleinen Lords` ist, was ich witzig fand.
Bei `Eine grenzenlose Welt` handelt sich um leichte, unkomplizierte Lektüre für entspannte Stunden auf der Couch oder im Urlaub.

                                       


Montag, 20. Januar 2025

Rezension: `Die Wächterin von Köln` von Petra Schier

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Die Wächterin von Köln!













In Petra Schiers neuem Roman steht die Dirne Elsbeth im Mittelpunkt. Sie ist die Schwester des Lombarden Nicolai, und die Leser der Lombarden-Reihe kennen sie bereits als Nebenfigur. Elsbeth hat es von einer einfachen Dirne zur Besitzerin eines edlen Freudenhauses gebracht. Das Haus ist sauber und gepflegt, und nur ausgewählte Gäste haben dort Zutritt. Ein wenig gestört haben mich die zahlreichen bis ins kleinste Detail beschriebenen Sexszenen aus dem Freudenhaus.

Mittlerweile ist Elsbeth mit dem Henker Johannes liiert, und für mich war es ganz neu und interessant, dass das Amt eines Scharfrichters viele weitere Aufgaben umfasst. 

Elsbeth hat ihrem Bruder Nicolai zu Lebzeiten ein Versprechen gegeben und das hält sie. Sie sorgt dafür, dass seiner Familie kein Leid widerfährt, auch wenn es für sie oft sehr gefährlich wird.

Für die Leser, die die Lombarden Reihe kennen, gibt es keine richtig großen Überraschungen, auch wenn die Geschichte diesmal aus Elsbeths Sicht erzählt wird. Eine wichtige Frage, die damals offen blieb, wird jedoch endlich geklärt.

Für diejenigen, die die anderen Bücher noch nicht kennen, ist es natürlich nochmal ein anderes Lesevergnügen.
Petra Schiers Stil ist wie immer flüssig und lässt sich hervorragend lesen.
Ich hoffe, dass es beim nächsten Roman wieder eine ganz neue Geschichte geben wird.
                                         
                         

  

Dienstag, 14. Januar 2025

Rezension: `Wer aus dem Schatten tritt` von Melanie Metzenthin

 

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Gelungener Auftakt zur neuen Reihe!












Hamburg 1958. Renate tritt ihre erste Stelle als Ärztin in der Psychiatrie an. Doch es wird schwieriger als erwartet. Die anderen Ärzte nehmen sie nicht ernst, sondern raten ihr, lieber zu heiraten und Kinder großzuziehen. Renate gibt nicht so leicht auf, obwohl ihr der Vorgesetzte ständig Steine in den Weg legt, um sie zu behindern und zu schikanieren. Sie möchte auf andere Weise als ihre Kollegen mit den hirngeschädigten Patienten arbeiten, was den Männern zusätzlich ein Dorn im Auge ist. 

Wieder spielt Melanie Metzenthins neuer Roman in einer Psychiatrie. Ich hatte das Buch morgens angefangen und bis zum Abend ausgelesen, so gefesselt war ich von der Handlung. Wir erleben Renate bei ihrer Arbeit im Krankenhaus und andererseits geht es um ihr Privatleben. Sie hat den jungen Fußballspieler Matthias kennengelernt, den sie sehr mag, aber sie ist vorsichtig. Zur damaligen Zeit durften Männer noch komplett über ihre Ehefrauen bestimmen. Sie konnten jederzeit deren Arbeitsvertrag einfach kündigen, und auch sonst hatten Frauen nicht viel Mitspracherecht.

Die Autorin überzeugt wieder mit einem packenden Schreibstil, der mich ja bereits in ihren bisherigen Romanen begeistert hat. Ich freue mich jetzt schon auf Teil zwei, der im August 2025 erscheint.

                                                    



Dienstag, 7. Januar 2025

Rezension: `Die Trostbriefschreiberin` von Michael Paul

 

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Eindrucksvoll!










Das alte Kloster in der Eifel wurde verkauft und soll in einen luxuriösen Hotelkomplex umgewandelt werden. Doch ein unerwartetes Hindernis könnte die Pläne des Investors zunichtemachen: Eine fast 100-jährige Nonne lebt noch im Kloster und weigert sich standhaft, auszuziehen.

Die Reporterin Mel erhält den Auftrag, die Nonne zu interviewen und herauszufinden, warum sie so stur an ihrem Zuhause festhält. Seit Jahren hat Schwester Scholastika nicht mehr mit der Presse gesprochen, doch Mels einfühlsame Art gewinnt ihr Vertrauen, und sie willigt in ein Gespräch ein.

Zunächst dreht sich das Interview um das Leben und Wirken der Nonne im Ort. Doch plötzlich offenbart sich ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, das seit dem Krieg tief in ihr verborgen war. Noch nie hat Scholastika jemandem davon erzählt, doch nun bricht sie ihr Schweigen.

Michael Paul hat einen beeindruckenden Roman geschrieben. Sein Stil lässt die verschiedenen Schauplätze lebendig werden und die Thematik regt die Leser zum Nachdenken an. Was hätte ich an der Stelle der jungen Scholastika getan? Hätte ich mich aufgelehnt, wissend, dass dies höchstwahrscheinlich meinen Tod bedeutet hätte? 

Früher war vieles anders, die Menschen waren autoritätshöriger als heute. Für manche ist es vielleicht schwer vorstellbar, dass man sich einfach unterordnete und seine Aufgabe erfüllte. Die Tatsache, dass man anschließend mit der Schuld leben musste, ist eine andere Sache.

Mir hat `Die Trostbriefschreiberin` sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen!

                                              


Mittwoch, 1. Januar 2025

Rezension: `Die Totgeglaubte` von Michael Robotham

 

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Die Totgeglaubte!!








Evie wurde als Kind entführt und gefangen gehalten, doch die Erinnerungen daran sind verschwommen. Eines Tages wird sie Zeugin eines verheerenden Bootsunfalls, bei dem Migranten an Land gespült werden. Nur wenige überleben die Katastrophe, und es scheint, als sei das Boot absichtlich zum Kentern gebracht worden. Dieses Bild der toten Menschen, die aus dem Wasser gezogen werden, löst bei Evie einen emotionalen Zusammenbruch aus.

Ihr Freund, der forensische Psychologe Cyrus Haven, erkennt sofort einen möglichen Zusammenhang zwischen Evies auffälligem Verhalten nach dem Unfall und ihrer eigenen traumatischen Vergangenheit.

Die Polizei bittet ihn um Unterstützung bei den Ermittlungen, und er sieht in seiner Mitarbeit zusätzlich die Chance, das Verbrechen an Evie aufzuklären und ihr zu helfen.

Dies war mein erstes Buch von Michael Robotham und somit auch das erste der Reihe. Obwohl ich die vorherigen Bücher nicht kenne, fand ich gut in die Geschichte hinein. Robotham hat sich einem aktuellen Thema angenommen. Es geht um Bootsflüchtlinge, Menschenhandel und Schleuserkriminalität. Sein Schreibstil ist angenehm flüssig und gut lesbar. Rückblenden helfen, die Zusammenhänge besser zu verstehen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Evie und Cyrus erzählt.

Cyrus ist sehr sympathisch, Evies Verhalten ist zwar etwas schräg, aber sie ist dennoch liebenswert. 

Die Story baut sich sehr langsam auf und ich hätte mir oft mehr Tempo gewünscht. Aber insgesamt hat mir `Die Totgeglaubte` gut gefallen. Es war zwar mein erstes, aber wird sicher nicht das letzte Buch von Robotham gewesen sein.