Montag, 25. März 2019

Lesung: Simon Beckett in Köln - Lit.Cologne 23.03.2019

                                                                             
Endlich ist es wieder soweit!! Die Lit.Cologne mit ihren zahlreichen Veranstaltungen findet in Köln statt. Simon Beckett haben wir schon öfter gesehen und natürlich war es auch diesmal quasi Pflichtprogramm hinzugehen, als er wieder nach Köln kam, um seinen neuesten Thriller `Die ewigen Toten` vorzustellen.
Wenn dann auch noch Margarete von Schwarzkopf moderiert und Gerd Köster liest, kann gar nichts schiefgehen.














Pünktlich um 19.30 betrat das Trio die Bühne der Stadthalle in Köln Mülheim. Wie immer schaffte es Margarete von Schwarzkopf, den Abend sehr locker zu gestalten. Alle drei waren gut gelaunt und es wurde viel gelacht.
Als Simon Beckett immer von einer Fliege umschwärmt wurde, baute Frau von Schwarzkopf das kurzerhand auf sehr witzige Weise in die Moderation ein.








Gerd Köster, der immer verstohlen an seiner E-Zigarette zog, natürlich in der Annahme, dass das Publikum nur auf das Duo Beckett/ von Schwarzkopf konzentriert war, wurde von Frau von Schwarzkopf  geneckt:  `Rauchst Du schon wieder? Na, dann ist wenigstens die Fliege weg"  







Oder "Rauchst Du schon wieder? Oder kannst du jetzt mal lesen?" Das kam so lustig rüber, vor allem, als Köster so halb schuldbewusst und trotzdem verschmitzt grinste.



Simon Beckett liest



Simon Beckett erzählte, dass er jedesmal neu recherchieren muss, auch wenn es seine Figur David Hunter schon seit vielen Jahren gibt. Diesmal besuchte er vorher die Bodyfarm, um noch authentischer schreiben zu können.












Gerd Köster liest wirklich klasse. Jeder Figur gibt er eine andere Stimme. Als er gefragt wurde, wie er sich vorbereitet, erzählte er, dass er die Stellen mehrmals liest und erst wenn er meint, es ist perfekt, ist er zufrieden. Das hat sich wirklich gelohnt, er hätte gerne länger lesen dürfen.





Zwischendurch mussten die Stars selbst mit anpacken, weil die Sicht für Teile des Publikums nicht so gut war. Dann wurde kurzerhand umgebaut.


Leider gab es aber auch etwas Negatives zu berichten.
Plötzlich hörten wir einen Tumult in den hinteren Reihen und aufgeregt wurde nach einem Arzt gerufen. Gott sei Dank meldeten sich direkt mehrere Ärzte und es wurde eine kurze Pause eingelegt. Doch dann entschied der Veranstalter die Lesung abzubrechen. Es schien sich doch um einen ernsteren Notfall zu handeln  und es würde sonst sehr pietätlos wirken, wenn man ungehindert weitermachte. Kurz darauf kamen auch schon ein Notarzt und Rettungswagen. Ich hoffe, die Person hat das überlebt, es hörte sich schon sehr bedrohlich an.

Trotzdem wurde später draußen im Foyer signiert. Simon Beckett war, wie immer, total nett und freundlich und stellte sich für Fotos zur Verfügung. 

Laura musste wieder als Fotomodell herhalten (mit Gerd Köster)
Laura und M.v. Schwarzkopf
Margarete von Schwarzkopf saß diesmal mit am Signiertisch, sodass wir mit ihr eine ganze Weile plaudern durften. Ich bin immer wieder begeistert von dieser Frau. Nicht mehr ganz jung, aber so vielseitig. Sie moderiert sehr häufig und schafft es, auch wenn ein Autor schon Stammgast ist, ihm immer noch Neues zu entlocken und die Zuhörer zu begeistern. Die Lesungen, die sie moderiert, sind immer abwechslungsreich und sehr unterhaltsam. Eine tolle Frau! Bis auf den Zwischenfall war es wieder mal ein spitzenmäßiger Abend!!
Laura und Simon Beckett
Meine Rezension zu `Die ewigen Toten`  könnt Ihr  HIER nachlesen.

 

Mittwoch, 13. März 2019

Rezension: `Das Haus der Verlassenen` von Emily Gunnis

* * *
Nicht ganz mein Geschmack !


















Sussex,  Die Journalistin Sam findet in der Wohnung ihrer Großmutter einen alten Brief, der sie nicht mehr loslässt. Geschrieben wurde er von Ivy, einem jungen Mädchen, das in den 50er Jahren in einem Heim für ledige Mütter untergebracht wurde und dort schrecklich verzweifelt an ihren Liebsten schrieb.
Sams journalistisches Interesse ist natürlich geweckt und sie versucht, mehr über das Heim und das Mädchen herauszufinden.

Das Buch fing total spannend und vielversprechend an, eine richtig aufregende Geschichte. Der Leser erfährt in Rückblenden, was sich damals im Heim St. Margaret`s abspielte. Schlimm, was sich dort zugetragen hat und man weiß ja, dass es diese Heime viele Jahre später immer noch gab.

 Aber irgendwann fand ich die Handlung undurchsichtig, sie wirkt streckenweise extrem konstruiert und zu allem Überfluss wird das Ganze auch noch mit mystischen Elementen gespickt.
 Meiner Meinung nach hätte die Autorin das Thema  besser verarbeiten können, es waren mir einfach zu viele Zufälle und ich fand wenig glaubhaft, was passierte.
So begeistert ich zu Anfang gelesen habe, umso mehr musste ich mich zum Ende hin quälen, um das Buch nicht wegzulegen.
Mehr als drei Sterne kann ich beim besten Willen nicht vergeben.


Ich danke dem  Heyne Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Montag, 11. März 2019

Rezension: `Das Bekenntnis` von John Grisham



* * * *
Mord ohne Motiv?
















1946, Clanton, Mississippi

Zu Beginn des Buches erschießt der Farmer und hochdekorierte Kriegsveteran Pete Bannent den beliebten Pfarrer des Ortes. Niemand versteht, aus welchem Grund er das getan hat und Pete schweigt zu seinem Motiv beharrlich.
Wie immer bei John Grisham geht es auch in diesem Roman um den anschließenden Prozess, der für Petes Anwalt extrem schwierig ist, denn Pete trägt nichts zu seiner Verteidigung bei.
Auch seine Familie kann ihn nicht umstimmen.
Das Buch ist in drei große Abschnitte eingeteilt. Die Gegenwart, die Zeit vor der Tat und Petes Erlebnisse im Krieg. Die Berichte aus dem Krieg fand ich sehr langatmig, eigentlich überflüssig oder fast schon störend. Man konnte vielleicht die Gemütsverfassung, in der  Pete sich nach dem Krieg befand, besser verstehen, aber richtig viel zu tun hatten sie mit dem Rest nicht.
Denn Hunderte von Seiten lang hofft der Leser eigentlich auf eine Aufklärung. Aus welchem Grund tötete Pete den Pfarrer und wieso verteidigt er sich nicht?
 Durch sein Schweigen nimmt er in Kauf, dass seiner Frau und den Kindern alles genommen wird, also was steckt wirklich dahinter?
Grisham ist mein Lieblingsautor, ich mag seinen Stil, der ja eigentlich immer gleich ist. Die knapp 600 Seiten hatte ich in zwei Tagen verschlungen, trotzdem hat mich das Ende ziemlich überrascht.
Für Grisham Fans ein Muss!


                                                  




 Ich danke dem Heyne Verlag   für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Sonntag, 10. März 2019

Rezension: `Annas Rückkehr` von Rose Philipps



* * * *
Dramatische Familiengeschichte!

















Berlin, 1955. Die erfolgreiche Opernsängerin Anna fährt zu einem Konzert nach Berlin. An ihre Kindheit hat sie nur schlechte Erinnerungen, trotzdem möchte sie ihre Mutter und ihren Bruder Anton wiedersehen, die immer noch in der alten Wohnung leben.

Anna kann ihrer Mutter nicht verzeihen, dass sie sie als Kind verlassen hat. Grete Künke versucht, ihrer Tochter zu erklären, was damals wirklich passiert ist, doch bevor sie richtig anfangen kann, stirbt sie.
Nun möchte auch Anton wissen, was geschehen ist und was die Geschwister  gemeinsam über die Vergangenheit herausfinden, lässt so einiges in einem ganz anderen Licht erscheinen.
In Rückblenden erfährt der Leser, wie es in Annas und Antons Kindheit wirklich aussah.
Ich habe schon viel über die Nazizeit gelesen, bin jedoch über manche Dinge immer wieder erschüttert. Kinder, die einen kleinen Makel besaßen, z.B. stotterten oder irgendetwas, das aus der Sicht des Führers schon als Fehlbildung galt, wurden `aussortiert`oder zu Versuchen missbraucht.
 Auch in diesem Roman spielt das Thema eine große Rolle und nach und nach begreift Anna, was ihre Mutter und deren Freundin Elli, die Frau des Reichsleiters, getan haben. Welche Gewissenskonflikte ausgekämpft und welche Gefahren ausgestanden wurden. Annas Schicksal ähnelt dem vieler Kinder in der Zeit des NS- Regimes und die Autorin hat die verschiedenen Zeitebenen so geschickt miteinander verbunden, dass es sich sehr flüssig lesen ließ.
Eine dramatische und emotionsgeladene Familiengeschichte, zum Ende hin für meinen Geschmack etwas zu konstruiert, aber sehr lesenswert.





Ich danke Netgalley  und dem Bookspot Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Freitag, 1. März 2019

Rezension: `Lazarus` von Lars Kepler

* * * * *
Wieso habe ich Lars Kepler nicht früher entdeckt??

















`Lazarus` war mein erstes Buch von Lars Kepler und ich muss sagen, jetzt bereue ich, nicht schon eher auf ihn aufmerksam geworden zu sein.

Der Polizist Joonna Linna hat schlimme Zeiten hinter sich, doch jetzt scheint sein Leben endlich in ruhigen Bahnen zu verlaufen.
 Leider jedoch nur so lange, bis er durch ein unerwartetes Ereignis vermutet, dass sein Erzfeind Jurek Walter noch lebt.
Das ist eigentlich unmöglich, denn Jurek wurde erschossen und niemand glaubt Joonna, als er behauptet: Jurek lebt!
Deswegen wird auch von Seiten der Kollegen zuerst nichts unternommen, doch Joonna verlässt zusammen mit seiner Tochter fluchtartig die Stadt, weil er für diesen Fall  seit Jahren alles vorbereitet hat.

 Der Leser ist immer ein wenig besser informiert, weil aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird.

Ein bisschen irritiert war ich, als vor allem zu Anfang sehr viele Figuren vorgestellt werden, da kommt man schon leicht durcheinander, später hatte ich aber alle Personen auf dem Schirm.

 Lazarus` fand ich unglaublich spannend, wenn auch vieles etwas unrealistisch war, weil es für den Täter oft ein wenig zu glatt ging. Immer ist er seinen Verfolgern einen Schritt voraus. Trotzdem tat das der Spannung keinen Abbruch. Das Buch war einfach total fesselnd und ich habe die  630 Seiten geradezu inhaliert.



 Ich danke dem Lübbe Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.