Dienstag, 7. Januar 2025

Rezension: `Die Trostbriefschreiberin` von Michael Paul

 

* * * * *

Eindrucksvoll!










Das alte Kloster in der Eifel wurde verkauft und soll in einen luxuriösen Hotelkomplex umgewandelt werden. Doch ein unerwartetes Hindernis könnte die Pläne des Investors zunichtemachen: Eine fast 100-jährige Nonne lebt noch im Kloster und weigert sich standhaft, auszuziehen.

Die Reporterin Mel erhält den Auftrag, die Nonne zu interviewen und herauszufinden, warum sie so stur an ihrem Zuhause festhält. Seit Jahren hat Schwester Scholastika nicht mehr mit der Presse gesprochen, doch Mels einfühlsame Art gewinnt ihr Vertrauen, und sie willigt in ein Gespräch ein.

Zunächst dreht sich das Interview um das Leben und Wirken der Nonne im Ort. Doch plötzlich offenbart sich ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, das seit dem Krieg tief in ihr verborgen war. Noch nie hat Scholastika jemandem davon erzählt, doch nun bricht sie ihr Schweigen.

Michael Paul hat einen beeindruckenden Roman geschrieben. Sein Stil lässt die verschiedenen Schauplätze lebendig werden und die Thematik regt die Leser zum Nachdenken an. Was hätte ich an der Stelle der jungen Scholastika getan? Hätte ich mich aufgelehnt, wissend, dass dies höchstwahrscheinlich meinen Tod bedeutet hätte? 

Früher war vieles anders, die Menschen waren autoritätshöriger als heute. Für manche ist es vielleicht schwer vorstellbar, dass man sich einfach unterordnete und seine Aufgabe erfüllte. Die Tatsache, dass man anschließend mit der Schuld leben musste, ist eine andere Sache.

Mir hat `Die Trostbriefschreiberin` sehr gut gefallen und ich kann es nur empfehlen!

                                              


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte beachtet, dass eure Daten beim Kommentieren für diesen Zweck von Blogger verarbeitet, bzw. gespeichert werden müssen. Wenn Ihr einen Kommentar abgebt, erklärt Ihr euch damit einverstanden.