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Freitag, 26. Februar 2021

Rezension: `Mordsand` von Romy Fölck

 

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Spannender neuer Fall für  Frida und Bjarne!!








Sehnsüchtig habe ich den vierten Teil der Elbmarsch Krimis erwartet, und dann ist es leider wie immer-  viel zu schnell vorbei.

Der neue Fall, der Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn beschäftigt, fängt eigentlich recht gemächlich an. Auf einer kleinen Insel kommt im Schlick ein gefesseltes, menschliches Skelett zum Vorschein. Die Rechtsmedizin findet heraus, dass die Tat mindestens 30 Jahre her ist, aber wie soll man nach so vielen Jahren noch die Identität des Opfers feststellen können? Eine Spur führt nach Russland und in die ehemalige DDR. Kurze Zeit später wird ein bekannter Bauunternehmer ermordet, ebenfalls gefesselt im Schlick gefunden.

Frida und Bjarne stehen vor einem Rätsel, finden keinen Zusammenhang zwischen den Toten, und nun will ihr Chef die Fälle auch noch trennen und an verschiedene Ermittler verteilen. 

In Rückblenden versetzt die Autorin den Leser in einen Jugendwerkhof der DDR, eine Art hartes Arbeitslager für Jugendliche, die dort zusätzlich gefoltert oder missbraucht wurden. Die Schilderungen waren erschütternd, wenn auch durchaus vorstellbar im Arbeiter- und Bauernstaat.

Wie auch in den vorigen Bänden, steht nicht nur der Fall im Mittelpunkt, sondern auch das Privatleben der beiden sympathischen Ermittler. Es gibt einen großen Umbau am Apfelhof, Frida denkt über weitere Schritte mit Torben nach und Bjarne muss einen Freund seiner Tochter beherbergen, was ihm gar nicht passt. Normalerweise mag ich bei Krimis keinen Privatkram, aber bei dieser Reihe gehört das einfach dazu. Ich könnte mir vorstellen, dass Ausreißerin Cat in Zukunft auch zur Stammbesetzung bei weiteren Elbmarsch Krimis gehört.

Die wunderbar beschriebene düstere, etwas neblige Atmosphäre hilft dem Leser, sich in Gedanken ganz in die Elbmarsch zu versetzen.

Ich hatte keinen blassen Schimmer, wie die beiden Mordfälle im Abstand von vielen Jahren zusammenhängen könnten, was die Rückblicke damit zu tun haben oder wer als Mörder infrage kommt. 

Obwohl es eher unblutig zugeht und ohne übertriebene Action, konnte auch `Mordsand` mich wieder ab der ersten Seite fesseln.

Die Spannung baut sich langsam auf und steigt stetig an, um den Leser dann mit einem völlig unerwarteten Ende zu überraschen. 

Das Schöne an Krimis von Romy Fölck ist, es bleibt, durch viele falsch gelegte Fährten und zahlreiche Wendungen, bis zum Schluss undurchschaubar.







Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Dienstag, 23. Februar 2021

Rezension: ` Der leuchtende Himmel` von Ellin Carsta

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Turbulente Zeiten für die Hansens !!








 Mit `Der leuchtende Himmel` ist inzwischen der siebte Teil der Hansen- Saga erschienen. Zuerst dachte ich, nun sind alle glücklich und zufrieden, was soll denn jetzt noch Großes passieren? Eigentlich war doch alles schon einmal da. 

Aber die Autorin hat mich eines Besseren belehrt!

Der siebte Band fängt erstmal ganz beschaulich an, aber dann überschlagen sich die Ereignisse.  

Gerade hat Luise beschlossen, weniger ins Kontor zu gehen und sich mehr um Hans und ihre gemeinsame Tochter zu kümmern, da wird Onkel Georg plötzlich dringend in Wien gebraucht. Dort geht gerade alles drunter und drüber. Das bedeutet, Luise muss nun in Hamburg allein die Stellung halten und noch mehr arbeiten. 

Dazu kommt, dass die Hafenarbeiter sich organisiert haben, weil sie es leid sind, für einen Hungerlohn zu schuften, während sich die Reeder und Firmenchefs die Taschen vollmachen.

Der  Arbeiteraufstand ist für das Kontor der Hansens und andere Unternehmer ein Desaster, denn so werden die Schiffsladungen nicht gelöscht und es kann kein richtiger Handel betrieben werden.

Auch privat läuft nicht alles so, wie es sollte. Luise und Hans versuchen sich, nach den Problemen im letzten Band, wieder anzunähern.

Elsa, die Frau von Luises Cousin, fühlt sich nicht mehr sicher in der Villa und hat große Pläne. 

In Wien erfordern mehrere Ereignisse und Todesfälle die sofortige Rückkehr von Robert und Therese aus Kamerun.

Wieder einmal haben mich die Hansens und ihre Geschichten in Atem gehalten. Um euch nicht die Spannung zu nehmen, will ich nicht näher auf die Geschehnisse eingehen, aber Ihr könnt gewiss sein, diesmal passiert eine Menge Unvorhergesehenes, und nach einem entsetzlichen Drama trifft Luise eine weitreichende Entscheidung.

Nachdem der sechste Teil mich nicht komplett überzeugen konnte, bin ich von `Der leuchtende Himmel`  wieder total begeistert!









Samstag, 20. Februar 2021

Rezension: `Elbleuchten` von Miriam Georg

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Packender Auftakt zur hanseatischen Familiensaga!!









Hamburg, 1886. Lily ist die Tochter des erfolgreichen Reeders Karsten in Hamburg. Ihr Weg ist lange vorbestimmt. Sie ist verlobt, wird bald heiraten, Kinder bekommen und sich mit den üblichen Aufgaben einer Ehefrau in den besten Kreisen beschäftigen.

Die perfekte Planung ändert sich, als durch eine Verkettung unglücklicher Umstände ein Arbeiter ums Leben kommt. Lily fühlt sich schuldig und möchte der Familie des Mannes helfen. Als sie dabei den Hafenarbeiter Jo kennenlernt, sieht sie plötzlich, dass es in Hamburg noch andere Seiten gibt, als nur ihre Familienvilla und der vornehme Bekanntenkreis.

Je öfter sie sich heimlich mit Jo trifft, desto mehr gerät die heile Welt ins Wanken. Lily stellt ihr ganzes Leben in Frage und inzwischen ist sie auch nicht mehr sicher, was ihre Verlobung mit Henry betrifft. 

Lily verändert sich, engagiert sich für Frauenrechte, fühlt sich immer mehr zur anderen Seite hingezogen. Obwohl eine offizielle Beziehung zu Jo undenkbar ist, kommen sie sich näher.

`Elbleuchten` ist der erste Band der zweiteiligen hanseatischen Familiensaga von Miriam Georg.

Die Autorin beschreibt sehr authentisch, wie diese Zweiklassengesellschaft funktioniert. Wie selbstverständlich es für die Reichen war, die Bediensteten auszubeuten, und über das Elend in den Hafenvierteln hinwegzusehen. An den zahlreichen Wohltätigkeitsveranstaltungen nimmt man gerne teil, doch niemand möchte diesem Elend wirklich nahekommen, obwohl es ein Leichtes gewesen wäre, dort mit dem eigenen Reichtum Hilfe zu leisten. 

Besonders erschüttert hat mich der Umgang mit Behinderten. Bekam eine Familie ein behindertes Kind, brachte man es schnell irgendwo unter, denn niemand durfte davon wissen. Sollte es bekannt werden, dass in einer Familie ein Krüppel, Kretin oder Idiot geboren wurde, konnte das den kompletten Verlust von gesellschaftlichem Ansehen bedeuten.

Miriam Georg hat mit Lilly und Jo ausgesprochen sympathische Protagonisten geschaffen, die beide interessante Entwicklungen durchmachen. Auch die anderen Charaktere sind vielleicht nicht unbedingt sympathisch, aber sehr facettenreich.

`Elbleuchten` hat mir sehr angenehme Lesestunden beschert, und ich freue mich auf den Folgeband, der im April erscheinen soll.

                                                 




Ich danke dem  Rowohlt Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Montag, 15. Februar 2021

Rezension: `Kim Jiyoung, geboren 1982` von Nam-Joo Cho und Ki-Hyang Lee

 


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Die Frau in Südkorea!









Die Geschichte fängt recht spannend damit an, dass sich Jiyoung plötzlich irgendwie merkwürdig verhält. Ihr Mann hält es erst für einen Scherz, aber es scheint etwas anderes dahinter zu stecken. Abrupt hört die Erzählung an dieser Stelle auf, und der Leser wird zurückversetzt in die Zeit von Jiyoungs Geburt und Kindheit. Weiter geht es mit ihrer Jugend und der Zeit als Ehefrau und Mutter. Immer habe ich darauf gewartet, dass endlich an die Anfangsstelle angeknüpft wird, aber da muss der Leser sich gedulden.

Das Hauptthema des Buches ist das Leben der Frau in Südkorea. Wie wichtig es ist, eine Mutter von männlichen Nachkommen zu sein. Bekommt man ein Mädchen, muss man sich schämen und wird von der Verwandtschaft bedauert. Wenn es kein Junge wird, liegt es auch immer nur an der Frau, nie am Mann. Will eine Frau einen ordentlichen Beruf ausüben, werden ihr massenhaft Steine in den Weg gelegt. Als eine der Wenigen studiert Jiyoung, in der Hoffnung, den Beruf auch ausüben zu können. Doch spätestens nach der Geburt des Kindes wird klar, dass sie sich um das Kind kümmern muss, denn die Arbeit des Mannes wird generell als wichtiger erachtet.

Der Sprachstil ist schlicht, beinahe kindlich, wie ich ihn auch aus anderen asiatischen Büchern kenne. Mich konnte dieser Roman aber nicht so richtig begeistern, vieles wurde zu sachlich berichtet, ohne größere Höhen oder Tiefen. Dadurch fehlte ein wenig der richtige Bezug zu den Personen.  Etwas gestört hat mich, dass es sich anfühlte, als sei Jiyoungs Kind für sie nur eine Last. Was ist mit Mutterliebe, diesem Glück, ein Kind aufwachsen zu sehen? Es drehte sich von Beginn an hauptsächlich darum, wo bringt man es am besten schnell unter, und wieso Jiyoung und nicht ihr Ehemann die Arbeit wegen des Kindes aufgeben musste. Wenn es um den Job der Mutter und um die Kinderbetreuung geht, sehe ich doch einige Parallelen zu Frauen in westlichen Ländern, denn solche Probleme treten auch hier oft genug auf.

 Interessant ist es allemal, zu erfahren, wie das alltägliche Leben, insbesondere der Frauen, in Südkorea aussieht. Da ich aber schon mehrere Romane aus Südkorea und auch Nordkorea gelesen habe, finde ich, dass man auch dieses Buch spannender hätte gestalten können, insbesondere nach diesem vielversprechenden Beginn.




Ich danke dem Kiwi Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Dienstag, 9. Februar 2021

Rezension: `Glückskinder` von Teresa Simon

 

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Glückskinder!!










Im neuen historischen Roman von Teresa Simon geht es um die Familie Brandl, die alle zusammen in der Wohnung der Postdirektorenwitwe Genoveva Neureuther, genannt Tante Vev, untergekommen sind. Es ist kurz nach Kriegsende und alles ist knapp. Lebensmittel, Kleidung, Brennmaterialien. Antonia Brandl, genannt Toni, hat sich mit dem Schwarzmarkthändler Louis angefreundet, der fast alles beschaffen kann. Toni verliebt sich in ihn, doch da ist sie nicht die Einzige.

Tante Vevs Wohnung verfügt immer noch über ein freies Zimmer, und so wird der holländischen Arbeiterin Griet van Mook dieser Raum von den amerikanischen Besatzern zugewiesen. Das gefällt natürlich niemandem aus der Familie  und sie versuchen mit allen Mitteln, Griet wieder rauszuekeln. 

Vorher durften wir über Griets bisheriges Leben schon einiges erfahren. Den festen Vorsatz Ich.Bin.Griet.Van.Mook. Ich.Werde.Leben  sagt sie sich täglich auf, um sich selbst Mut zu machen. Nach schlimmen und traumatischen Erlebnissen ist sie froh, nun den charmanten Amerikaner Captain Walker kennengelernt zu haben. 

Teresa Simons `Glückskinder` konnte mich ab der ersten Seite schon mit dem Prolog packen. Dort geht es um eine junge Jüdin, die die Identität einer Toten annimmt.

Anschaulich beschreibt die Autorin, wie das Leben direkt nach Kriegsende aussieht. Eine große Rolle spielt der Schwarzmarkt in der Münchener Möhlstraße. Dort gibt es fast alles zu kaufen, und auch Toni versucht, ordentlich mitzuhandeln. Die einzige wahre Währung sind amerikanische Zigaretten, aber Gott sei Dank hat Tante Vev noch einiges an Schmuck, das sich auch versetzen lässt. Erschüttert hat mich die Knappheit an Medikamenten, z.B. Penicillin. Wer gute Beziehungen hatte, durfte leben..

Es passiert viel in der beschriebenen Zeit und die Personen machen eine interessante Entwicklung durch. Natürlich kommt die Liebe nicht zu kurz, wenn auch alles anders verläuft, als man sich das am Anfang vorstellt.

Alle Charaktere haben, genau wie im wirklichen Leben, Ecken und Kanten, was sie für mich besonders liebenswert macht.

`Glückskinder` ist eine wunderschöne Geschichte, die Teresa Simon vor dem historischen Hintergrund aus verschiedenen Blickwinkeln eindrucksvoll erzählt. 

Im Anhang finden wir einige Rezepte aus dem Buch. - Gute Kost in mageren Zeiten.-. Eines der Gerichte  gab es in meiner Kindheit bei uns zuhause oft zu essen: Kartoffeln mit brauner Soße- Fett und Mehl. Bis ich hier davon las, hatte ich es über die Jahre völlig vergessen.


Ich danke dem Heyne Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Sonntag, 7. Februar 2021

Rezension: `Die verstummte Liebe` von Melanie Metzenthin

 

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Ein echtes Lesehighlight!!!









Bei James Mitchells Beerdigung benimmt sich seine Frau Helen äußerst merkwürdig. Zuerst schiebt ihre Tochter Ellinor es auf die Anspannung der letzten Tage, doch dann erzählt Helen ihr eine höchst verwunderliche Geschichte. Die Geschichte ihres Lebens, von der ihre Tochter jahrzehntelang keine Ahnung hatte.

Als junge Frau war Helen mit James Mitchell verlobt, doch sobald sie volljährig wurde, flüchtete sie nach Deutschland, um ihre große Liebe, den Arzt Ludwig Ellerweg zu heiraten. Glücklich lebten sie in Hamburg, bekamen das Wunschkind Fritz. Der einzige Schatten, der ihr Glück etwas trübte, war der Bruch mit Helens Eltern in London.

Als Helens Mutter im Sterben lag, reiste Helen nach London, obwohl es kurz vor Ausbruch des ersten Weltkriegs war.

Für den Leser ist es erstmal unbegreiflich, wieso Helen Mitchell, die schon 30 Jahre in London lebt, ein Vorleben hatte, von dem niemand spricht. Wie und wann wurde aus der liebevollen Leni Ellerweg die verbitterte Helen Mitchell?

Was Helen ihrer Tochter anvertraut, macht sie an manchen Stellen sympathisch, an anderen möchte man am liebsten das Buch zuklappen. Was natürlich nicht möglich ist, da die Geschichte extrem spannend geschrieben ist. James liebte seine Frau, tat alles, um ihr in schwierigen Situationen zu helfen, doch Helen war innerlich zerrissen. Sie hat durch ihren Egoismus nicht nur ihr eigenes Leben verpfuscht, sondern auch James und den Kindern viel angetan und zugemutet. Im Grunde hat sie zwei Familien zerstört.

Die Charaktere sind absolut authentisch beschrieben und als Leser versteht man deren Handlungsweise oft und begreift, wie sie zu dem wurden, was sie sind, weil man die Vorgeschichte kennt. Nur bei Helen tue ich mich da sehr schwer.  Hatte ich zu Beginn des Buches noch viel Sympathie für sie, wandelte sich das bei mir nach und nach. 

Melanie Metzenthins Roman regt zum Nachdenken an. Eine einzige falsche Entscheidung kann eine Art Kettenreaktion auslösen. Doch bis zu welchem Zeitpunkt hätte man das folgende Unheil noch aufhalten können? Hätte Helen nicht den Mut aufbringen müssen und es versuchen?  Doch Helen sieht gerne die Schuld bei anderen und schiebt alles auf den Krieg.

`Die verstummte Liebe` ist eine extrem spannende und außergewöhnliche Familiengeschichte, die mich sehr berührt hat.

Ein fesselnder Schreibstil und eine aufwühlende und dramatische Handlung machen den Roman zu einem Lesehighlight!!!




Ich danke Netgalley.de  für das Rezensionsexemplar.

Montag, 1. Februar 2021

Rezension: `Eisenkind` von Arne M. Boehler

 


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Nichts für zarte Gemüter !!









Emil Thälmann, der Ex-Leader der kultigen Band `Eisenkind`, führt inzwischen ein bürgerliches Leben. Als ein Fan ihn zu einem einmaligen Comeback überreden will, lehnt er lässig ab. Das Kapitel ist für immer geschlossen. Doch durch den Unfall seines Sohnes ändert er seine Meinung und sagt zu einem einzigen Konzert zu.

Es geschieht ein Mord, der verdächtig nach dem Werk eines jahrelang gesuchten Killers aussieht. Emil Thälmann gerät mitten ins Geschehen und wegen seiner jahrelangen Drogenexzesse, Abstürze und Blackouts traut er sich plötzlich selbst nicht mehr. Hat er etwas damit zu tun?

Die Kommissarin Hedwig Papst kann es immer noch nicht verwinden, dass sie den `Nagelmörder` nie gefasst hat. Die junge Kristina Sander war damals das erste Opfer des Nagelmörders und nun haben sich Parallelen zu dem neuesten Mord ergeben.

In Rückblenden erfährt der Leser, was früher passiert ist, aber nur häppchenweise, immer nur soviel, dass genügend Spielraum für Vermutungen bleibt.

Zu dem Konzert muss Thälmann mit seinen Bandkollegen bis nach Lappland reisen, um dort seine satanische Bühnenshow zu zeigen.

Doch alles kommt anders als geplant....

`Eisenkind` konnte mich direkt fesseln, vor allem, weil sehr viele Dinge lange im Verborgenen bleiben. Der Leser kann sich zwar etwas zusammenreimen, aber so richtig passt hier nichts.

Man ist sich nicht sicher, ob Thälmann klar im Kopf ist, was seine Erinnerungen angeht, oder ob ihm sein Gedächtnis einen Streich spielt. Was ist früher geschehen und warum ist die Band nie wieder aufgetreten?

Einige brutale Szenen lassen den Leser erschauern, für zarte Gemüter ist ´Eisenkind´ wahrscheinlich nicht geeignet. Zwischendurch hatte ich Angst, der Autor verzettelt sich, weil es sehr viele lose Fäden gibt. Zum Ende werden jedoch alle miteinander verknüpft.

Jede Menge merkwürdige und besondere Charaktere, und eine packende Handlung in unheilvoller Atmosphäre machen `Eisenkind` zu einem Lesevergnügen. Manches empfand ich etwas unglaubwürdig, aber trotzdem war die Story sehr spannend.