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Montag, 12. Mai 2025

Rezension: `Die Stunde des Widerstands` von Ellin Carsta

 

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Die Kraft der Familie!








Bernried,1942. Der Krieg ist in vollem Gange, und Paul Friedrich macht sich ständig Gedanken darüber, wie er seine gesamte Familie aus Deutschland herausbringen kann.

Die Leser kennen seit dem Ende des letzten Bandes die Identität des Spitzels innerhalb der Familie, doch die übrigen Verwandten bleiben ahnungslos. Erst als Ferdinand und Johannes der Verräterin eine geschickte Falle stellen, kommt die Wahrheit ans Licht.


Währenddessen gerät Wilhelmine in München in große Gefahr, obwohl ihr bewusst ist, dass ihr Leben und das Glück dreier Familien auf dem Spiel stehen.
In einem dramatischen Moment kommt ihr unerwartet Hauptsturmführer Sander zur Hilfe, und auch der Rest der Familie steht trotz aller Widrigkeiten hinter ihr.

Gustav und Leonard befinden sich an der Front, wo ebenfalls einschneidende Entwicklungen eintreten.

Dieser Band erzählt erneut von wahrer Freundschaft und einem unerschütterlichen Familienzusammenhalt, aber wir erleben auch ergreifende Abschiedsszenen.

 Obwohl das Buch 300 Seiten umfasst, erschien es mir diesmal viel zu kurz. Die Ereignisse überschlagen sich, und ich hätte mir gewünscht, dass einige Geschehnisse etwas ausführlicher geschildert worden wären.
Jetzt heißt es wieder warten auf den nächsten Band!


                                                         








Dienstag, 6. Mai 2025

Rezension: `Der Stoff des Schicksals` von Anett Klose

 

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Bewegende Familiengeschichte!










Plauen, 1878. Die Familie von Hohenlinden hat es mit ihrer Spitzenmanufaktur weit gebracht. Als die minderjährige Tochter Helene ein uneheliches Kind erwartet, schickt man sie schnell von zu Hause weg, um den guten Ruf der Familie und der Firma nicht zu gefährden.

Der Ehemann ihrer Schwester Johanna hat jedoch eine Idee, von der beide Schwestern profitieren können.

Der Roman um die Familie Hohenlinden hat mir sehr gut gefallen. Die einzelnen Charaktere sind interessant und facettenreich dargestellt. Manche sind jedoch so festgefahren in Traditionen, dass sie nicht aus ihrer Haut können.

Es ist bemerkenswert fortschrittlich für die damalige Zeit, dass beide Töchter in der Manufaktur mitarbeiten dürfen. Trotzdem ist man bei anderen Dingen sehr zaghaft.

Bei vielem hält man sich zurück, manch delikate Angelegenheiten oder auch unlautere Geschäftspraktiken werden lieber vertuscht, bevor man darüber redet. Hauptsache, der äußere Schein bleibt gewahrt.

`Der Stoff des Schicksals` ist der Auftakt zu einer bewegenden Familiengeschichte voller Höhen und Tiefen, Liebe und Intrigen, sowie Geheimnissen und Hoffnungen.

                        







Montag, 5. Mai 2025

Rezension: `Zypressensommer` von Teresa Simon

 

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Die Suche nach den eigenen Wurzeln!










Die Hamburgerin Julia begibt sich auf eine Reise in die Toskana, der Heimat ihres Großvaters Gianni. Mit einem Zettel voller mysteriöser Rätsel und der Adresse eines Notars folgt sie den Spuren ihres Nonnos. 
Unterstützt wird sie dabei von Matteo, einem charmanten Italiener, der ihr hilft, das Geheimnis um Gianni Conti zu lüften. 

Die Geschichte entfaltet sich auf zwei Zeitebenen: Zum einen begleiten wir Julia und Matteo in der Gegenwart, zum anderen erleben wir die dramatischen Ereignisse der Kriegsjahre um 1940 in Italien und Deutschland. 

Es hat etwas gedauert, bis ich richtig in die Story eintauchen konnte. Doch einmal in der Handlung gefangen, ließ sie mich nicht mehr los. 

Die Leser werden durch durch malerische Landschaften mit Olivenhainen und Stränden geführt, in die dichten Wälder der Toskana, wo einst Partisanen kämpften, genauso wie in eine Hamburger Fischräucherei.

 `Zypressensommer` verbindet eine leichte Liebesgeschichte mit eindringlichen Erlebnissen aus der Kriegszeit. Was zu dieser Zeit passiert ist, war für mich um einiges spannender als die Geschehnisse in der Gegenwart.
Am Ende ihrer Reise erkennt Julia, dass die Suche nach den eigenen Wurzeln nicht nur ein Abenteuer ist, sondern auch eine Reise zu sich selbst.

                                       



                        






Samstag, 3. Mai 2025

Rezension: ` Die Frauen vom Rosenhag` von Corina Bomann

 

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Die Stärke der Frauen!









Karlskrona, 1910. Nachdem Marlenes Ehemann, der Kapitän der Solveig, nicht nach Hause zurückkehrt, wird auch seine Frau für den Untergang des Schiffes verantwortlich gemacht.

Die ehemaligen Freundinnen und Frauen der Mannschaftskameraden der Solveig beschimpfen sie und brechen den Kontakt ab.

Als Marlene zufällig Liv Boregard, die Frau des Reeders, dem die Solveig gehörte, kennenlernt, beginnt sich einiges zu verändern.

Obwohl Liv einen wohlhabenden Mann hat und einen Haushalt mit Bediensteten führt, ist sie aufgrund der zunehmenden Kälte in ihrer Ehe unglücklich.

Die beiden Frauen freunden sich an, und als Liv ein kleines Häuschen erbt, kommt Marlene eine brillante Idee: Es gibt so viele Frauen, die von ihren Männern misshandelt werden und einen Rückzugsort brauchen. Eine gewagte Idee für die damalige Zeit, und außerdem darf Livs Ehemann allein bestimmen, was mit dem Vermögen seiner Frau passiert.

Ich habe lange auf das neue Buch von Corina Bomann gewartet und wurde nicht enttäuscht. Um die Geschichten der beiden Frauen hat sie eine fesselnde Handlung gewoben.

Marlene ist eine toughe Person, die gelernt hat, sich ohne Ehemann zu behaupten. Liv hingegen ist völlig abhängig von ihrem Mann, lernt aber durch Marlene, dass es auch anders geht. Doch schnell ergreift ihr Ehemann Sten Maßnahmen, um sie wieder klein zu halten.

Der Schreibstil ist wie immer flüssig und gut lesbar. Da die Geschichte für mich eigentlich abgeschlossen war, bin ich nun gespannt, was im neuen Band noch Spannendes geschehen wird.













Donnerstag, 1. Mai 2025

Rezension: `Montmartre- Licht und Schatten ` von Marie Lacrosse

 

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Gelungener Auftakt zur Dilogie!










Paris, 1866.

Die Hebamme Marianne unterstützt zwei Frauen bei der Entbindung. Doch das Leben der beiden Neugeborenen, Elise Lambert und Valérie Dumas, könnte nicht unterschiedlicher verlaufen.

Valéries Familie ist wohlhabend, während Elises Mutter eine alleinerziehende Wäscherin ist. Marie Lacrosse hat diese Gegensätze eindrucksvoll festgehalten. Während Elise und ihre Mutter täglich ums Überleben kämpfen, fällt Valérie vieles in den Schoß. Doch trotz ihres wohlhabenden Hintergrunds ist sie nicht glücklich. Sie träumt nicht von einer Heirat und einer Rolle als Ehefrau, sondern möchte Kunst studieren – ein Ding der Unmöglichkeit für ihre Mutter.

Auch Elise strebt nach mehr als einem Leben als Wäscherin. Sie entdeckt ihre Leidenschaft für das Tanzen, insbesondere der neue Can-Can hat es ihr angetan. Doch der Weg zu einer erfolgreichen Karriere, die auch finanziellen Erfolg verspricht, ist beschwerlich.

Das Leben der beiden Frauen spielt sich hauptsächlich in Montmartre ab, wo sie auf interessante Künstler wie Toulouse-Lautrec, van Gogh und viele andere treffen. Die Autorin vermittelt auf fesselnde Weise spannendes Wissen über die verschiedenen Richtungen der Malerei, ohne dass es für Kunstneulinge langweilig wird.

Die Lebensgeschichten der beiden Frauen wechseln sich ab. 
Beide sind auf ihre Weise interessante und facettenreiche Charaktere, was für die damalige Zeit außergewöhnlich ist, denn bei den meisten Frauen stand die Familie mit Kindern im Mittelpunkt.
Die Autorin kombiniert fiktive Personen und Erlebnisse mit realen historischen Begebenheiten, einschließlich der Weltausstellung, der Eröffnung des Eiffelturms und der Beginn des Künstlerviertels.

Mir hat das Buch gut gefallen, die über 600 Seiten habe ich überhaupt nicht gemerkt.


                                             



Dienstag, 29. April 2025

Rezension: `Kretin- Es ist böse` von Astrid Korten

 

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Auf der Spur des Bösen!










Gröbenried, 2006: Die Hauptkommissare Joshua Krabbe und Elva Tillström werden zu einem grausamen Tötungsdelikt gerufen. Der Sohn eines einflussreichen Verlegers und seine Freundin wurden brutal ermordet.

Kurz darauf ereignet sich ein weiteres Verbrechen. Während Krabbe  Hinweisen nachgeht, entdeckt er Parallelen zu älteren Fällen. Doch wie kann das sein, wenn zwischen den Taten Jahrzehnte liegen?

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, die meisterhaft miteinander verwoben wurden. Der Autorin gelingt es erneut, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Der stetige Wechsel zwischen den Zeiten hält die Spannung konstant hoch.

Besonders beeindruckend ist der Vergleich zwischen den Ermittlungsmöglichkeiten der 1930er Jahre und der heutigen Zeit. Es wird deutlich, wie sehr die moderne Technik, wie DNA-Analysen, die Suche nach Tätern vereinfacht hat.

Mit „Kretin – Es ist böse“ präsentiert die Autorin einen packenden Psychothriller, der durch raffinierte Schreibkunst überzeugt.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung!!









Samstag, 26. April 2025

Rezension: `Night Road` von Kristin Hannah

 

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Grandios!!







Seit ihrem ersten Tag zusammen in der Schule sind Lexi und Mia unzertrennlich, so verschieden sie auch sein mögen. Gemeinsam mit Mias Zwillingsbruder Zach verbringen sie einen magischen letzten Sommer, bevor sie auf verschiedene Colleges gehen wollen – bis zu jener Nacht, in der einer von ihnen eine verheerende Entscheidung trifft. Die Familie der Zwillinge wird auseinandergerissen, und Lexi verliert alles. Werden sie einen Weg finden, mit den Folgen dieser Nacht zu leben – oder den Mut finden, einander zu verzeihen?


Kristin Hannah ist für mich eine der besten Autorinnen, die ich kenne. Auch „Night Road“ hat mich wieder vollkommen überzeugt.

Sie versteht es meisterhaft, Emotionen und Gefühle einzufangen, sodass man sich als Leser mitten im Geschehen fühlt. Mehr als einmal kamen mir beim Lesen die Tränen. Kristin Hannah stellt das Seelenleben ihrer Figuren so authentisch dar, dass ich mitgefühlt und mitgelitten habe.

Absolute Leseempfehlung!



Mittwoch, 23. April 2025

Rezension: `Die Legende` von John Grisham


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Zurück auf Camino Island!












Im inzwischen dritten Band um den Buchhändler Bruce Cable unterstützt er die Schriftstellerin Mercer Mann dabei, eine fesselnde Geschichte für ihren nächsten Roman zu entwickeln. Seine Wahl fällt auf Dark Isle, eine kleine Insel, die einst von entflohenen Sklaven bewohnt wurde. Eine große Baufirma plant nun, ein Resort mit Casino auf der Insel zu errichten.

Die letzte Bewohnerin, Lovely Jackson, behauptet jedoch, dass die Insel ihr gehört – und sie soll verflucht sein: Kein Weißer, der die Insel betritt, überlebt. An dieser Warnung scheint tatsächlich etwas Wahres dran zu sein.

Lovely, mittlerweile über achtzig Jahre alt, kämpft mit Mercers Hilfe und der Unterstützung des Anwalts Steve vor Gericht um ihr Recht. Das Problem: Sie besitzt keine Dokumente, die ihre Eigentumsansprüche belegen.

John Grisham greift in `Die Legende` mehrere Themen auf, und ich habe mich gefreut, einige alte Bekannte aus Camino Island wiederzutreffen. 
Besonders eindrucksvoll fand ich die Schilderungen über den Sklavenhandel in vergangenen Zeiten – erschreckend und eindringlich, auch wenn das Thema bereits oft behandelt wurde.
Manche andere Beschreibungen waren für meinen Geschmack jedoch etwas zu ausführlich, was meinen Lesefluss gelegentlich störte. 
Ich habe die Camino Island Reihe gern gelesen, aber bin auch nicht traurig, dass sie jetzt zu Ende ist.

                        




Dienstag, 22. April 2025

Rezension: `Das Krankenhaus` von Leslie Wolfe

 

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Leider enttäuschend!



















Ich mag die Bücher von Leslie Wolfe eigentlich sehr, doch "Das Krankenhaus"  hat mich leider enttäuscht. Die Protagonistin Emma, eine Schauspielerin, liegt nach einem schweren Unfall im Krankenhaus. Sie ist blind und leidet unter starkem Gedächtnisverlust. Während sie sich nicht an die Ereignisse erinnern kann, die zu ihrem Zustand führten, ist ihr klar, dass es kein Unfall war und dass jemand sie töten wollte. Doch mehr als vage Erinnerungsfragmente kommen nicht zurück.

Der Anfang des Buches war vielversprechend und spannend, doch bald plätschert die Handlung nur noch vor sich hin. Die Ereignisse wiederholen sich monoton, und die Handlung bleibt flach, da Emma die meiste Zeit im Bett liegt.

Ich war oft versucht, das Buch abzubrechen, habe mich jedoch bis zum Schluss durchgekämpft. Leider war „Das Krankenhaus“ für mich kein Psychothriller, sondern eher eine langweilige Lektüre. Daher kann ich das Buch nicht empfehlen.

                                                     
                                                























Mittwoch, 9. April 2025

Rezension: `Die Fremde nebenan` von K.L. Slater

 

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Spannender Psychothriller!!












Als Holly nach vielen Jahren zurück in Nottingham ist, ist sie völlig mittellos. Umso dankbarer ist sie, dass sie die ältere Cora kennenlernt und bei ihr im Haus wohnen darf. Cora freut sich über etwas Gesellschaft, während Holly gleichzeitig die Miete spart.

Schnell findet Holly einen guten Job bei einem großen Kaufhaus, und endlich scheint ihr Leben in die richtige Richtung zu gehen. Doch die ständige Angst vor Entdeckung bleibt ein Schatten, der sie immer begleitet.

Durch Rückblenden erfahren wir ein wenig darüber, was sich in der Vergangenheit zugetragen hat und welches Leben Holly vorher geführt hat.

In einem anderen Handlungsstrang geht es um David, den jungen Mann im Haus nebenan, der gerne seine umliegenden Nachbarn beobachtet.

K.L. Slater hat wieder einen packenden Psychothriller geschrieben, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. 

Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen, die Autorin hält sich nicht mit unnötigen Beschreibungen auf, sondern zieht den Leser direkt in die Handlung hinein.

Manches ist ein wenig vorhersehbar, doch andere Entwicklungen überraschen und halten die Spannung aufrecht.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung!


                                             


                                     









Samstag, 29. März 2025

Rezension: `Ostseedämmerung` von Eva Almstädt

 

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Spannender Krimi!!









Zwei Kinder entdecken zufällig an einem Teich ein seltenes Artefakt aus der Wikingerzeit. Es stellt sich heraus, dass die junge Studentin Mira es bei sich trug und seitdem als vermisst gilt. Zunächst ging man davon aus, dass sie möglicherweise selbst verschwunden ist, doch die Situation entwickelt sich völlig anders. Die Polizei nimmt den Cold Case wieder auf und findet schließlich die Leiche der jungen Frau.

Kommissarin Pia Korittki befragt die Dorfbewohner sowie die Mitarbeiter an Miras letztem Arbeitsplatz, der Ausgrabungsstätte. Jetzt nach Jahren kommt sie nur mühsam voran. Doch plötzlich verschwindet ihr Kollege Broders, und ein weiterer Mord passiert.

Ich liebe Krimis, in denen die Ermittlungen im Vordergrund stehen – wie die Polizei mühsam Fakten zusammenträgt und erst nach und nach herausfindet, was geschehen sein könnte.

Die Autorin führt mehrere Verdächtige ein, sodass die Spannung von Anfang bis Ende erhalten bleibt. Immer wieder habe ich neue Täter ins Visier genommen, doch erst ganz zum Schluss löst sich der Fall auf, nachdem sich Puzzlestück für Puzzlestück ineinander fügten.


Besonders gefällt mir die gelungene Mischung aus Ermittlungsarbeit und Privatleben in den Krimis von Eva Almstädt. Pia ist eine sehr sympathische Protagonistin, und ich freue mich, dass sie mit Marten anscheinend endlich den Mann fürs Leben gefunden hat.

„Ostseedämmerung“ war erneut ein spannender Krimi, genau nach meinem Geschmack – ohne übertriebene Action.








Mittwoch, 26. März 2025

Rezension: `Die Kollegin` von Freida Mc Fadden

 


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Spannend!!!
















Natalie und Dawn arbeiten nebeneinander in dem Büro einer großen Firma. Oft zeigt Dawn in ihrem Verhalten autistische Züge, findet keinen Anschluss im Büro und hat auch sonst keine Freunde. Eines Morgens sitzt sie jedoch nicht, wie gewohnt, pünktlich an ihrem Platz, und Natalie macht sich Sorgen. Sie fährt zu Dawns Wohnung und findet etwas Schreckliches vor: Dawn ist verschwunden, und es scheint klar zu sein, dass sie nicht mehr lebt.

Die Polizei konzentriert sich schnell auf Natalie als Hauptverdächtige, und ihr wird vorgeworfen, Dawn ermordet zu haben.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt: Dawn berichtet ihrer besten Freundin Mia fast täglich per E-Mail, was im Büro vorgefallen ist, während Natalie eine ganz andere Version der Ereignisse präsentiert. Wer von beiden hat recht, und wer lügt? Oder gibt es noch eine dritte Wahrheit?

Für mich war es lange Zeit völlig unklar, was die Autorin sich diesmal ausgedacht hat, um die Leser zu fesseln. Denn die E-Mails an Dawns Freundin fand ich zuerst etwas nichtssagend. Zuerst. Doch plötzlich ergab alles einen Sinn und wie auch in den vorigen Thrillern konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Freida McFadden hat es einfach drauf!


                                                     








Montag, 24. März 2025

Rezension: `Die Mündung` von Tim Pieper

 

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Thriller- Debüt!!













Seit dem Tod ihrer Schwester Jette wird die Polizistin Lena von Schuldgefühlen zerfressen. Sie verbringt drei Monate allein auf einer Hallig, nur umgeben von den dort lebenden Vögeln.

Als sie am Strand eine Leiche entdeckt, muss sie notgedrungen zurück aufs Festland. Doch plötzlich ändert sich alles. Niemand glaubt ihr, und auch sie selbst ist sich nicht mehr sicher, was genau passiert ist. Sie leidet unter Flashbacks und kann nicht unterscheiden, was wirklich geschehen ist und was nur in ihrem Kopf vor sich geht.

Tim Pieper kenne ich von seinen fesselnden, eher ruhigen Havel-Krimis. `Die Mündung` hat mich sofort angesprochen, als ich die Kugelbake aus Cuxhaven auf dem Cover sah. Viele der beschriebenen Orte kenne ich persönlich. `Die Mündung` ist jedoch ganz anders als die Havel Krimis.

Der Plot ist sehr komplex und temporeich. Immer wenn man denkt, das Rätsel sei gelöst, geht es weiter. 
Einerseits geht es um einen geheimnisvollen Mörder, andererseits um ein großes Thema in der Neurowissenschaft. Lena versucht auf eigene Faust herauszufinden, was mit ihrer Schwester passiert ist, doch ich konnte mir ihr nicht so richtig warm werden. 
Ihre Handlungen und Alleingänge waren für mich schwer nachzuvollziehen. Zudem fand ich die vielen Zeitensprünge oft verwirrend.
So  ganz hat mich `Die Mündung` nicht überzeugen können. Ich würde 3,5 Sterne vergeben.


                                   







Freitag, 21. März 2025

Rezension: `Stürmische Brise` von Caren Benedikt

 

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Sehr gelungener Auftakt!!




















Usedom, 1904. Der Hotelbesitzer des Ahlbecker Hofs, Wilhelm von Höveln, plant zusammen mit seiner Tochter Helene den Bau eines neuen Hotels. Ganz im Sinne seiner verstorbenen Frau Benediktine soll es etwas ganz Besonderes werden – ein Literaturhotel, für das auch Helene brennt.

Währenddessen interessiert sich seine Tochter Sophie für die genauen Todesumstände der Mutter, während die älteste Tochter Maria eher an Kleidung und Festen interessiert ist. Ihr Ehemann Friedrich hat ganz andere Ambitionen, die er im Hotel verwirklichen möchte, doch solange Wilhelm die Leitung hat, bleibt ihm das verwehrt.

Helene ist in den Fischersohn Christian verliebt, doch ein schwerer Schicksalsschlag verändert all ihre Pläne.

Der Auftakt zu Caren Bendikts neuer Romanreihe hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich um eine leichte, fesselnde Lektüre, die alles vereint: Geheimnisse, Intrigen, Mord und Liebe – eingebettet in die beeindruckende Kulisse des Grand Hotels in Usedom. Die Charaktere sind sowohl sympathisch als auch weniger sympathisch, und die Atmosphäre des Hotels wird lebendig eingefangen.

Ich habe das Buch am Wochenende komplett gelesen und bin jetzt extrem gespannt, wie es weitergeht. Leider müssen wir Leser bis September`25 auf den nächsten Band warten. Ganz klare Leseempfehlung!!



                                           














Mittwoch, 19. März 2025

Rezension: `Die tausend Farben von Paris` von Catherine Durand

 

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Eine Mischung aus Liebesroman und Spionagekrimi!



















Paris, 1951. Der Amerikaner Jack sitzt an seiner Staffelei, als er die Französin Rose kennenlernt. Vom ersten Augenblick an ist er von der jungen Frau fasziniert, und auch sie scheint Gefallen an ihm zu finden. Noch am selben Abend lädt er sie zu einer Vorstellung des großen Frank Levant ein, einem außergewöhnlichen Sänger.
In einem anderen Handlungsstrang lernen wir Frank Levant besser kennen, doch er ist nicht der, für den er sich ausgibt.

Da Jack noch wenig mit seinen Bildern verdient, ist er froh, als 
Russell, sein ehemaliger Vorgesetzter bei der US Army, ihm einen Job anbietet. Dass er dazu seine Malerkollegen aushorchen soll, gefällt ihm allerdings nicht. Um was es genau geht, erfährt er nicht, doch wider Erwarten stößt er auf Rose. Was hat sie damit zu tun? War ihre Begegnung gar kein Zufall?
Welche Intrigen werden hier gesponnen und welche Rolle spielt Frank Levant dabei?

„Die tausend Farben von Paris“ ist eine Mischung aus Liebesroman und Spionagekrimi. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Die Autorin zieht die Leser mit rasanter Erzählweise in die Handlung und präsentiert eine Vielzahl von Charakteren, was gelegentlich für Verwirrung sorgt.

Im Nachwort findet man noch viele interessante Fakten und Erklärungen, doch so ganz konnte mich das Buch in Bezug auf das Thema nicht überzeugen.

                                       





Mittwoch, 12. März 2025

Rezension: `Im Wind der Freiheit` von Tanja Kinkel

 

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Konnte mich nicht so begeistern!









 Im Jahr 1848 treffen die Arbeiterin Susanne und die wohlhabende Luise Otto zufällig aufeinander. Während Luise es sich leisten kann, ihrer Leidenschaft für das Schreiben nachzugehen und sich für politische Themen zu engagieren, ist Susanne gezwungen, seit dem Verlust ihrer Arbeit für sich und ihre Mutter zu sorgen. Als sie ein verlockendes, aber gefährliches Angebot erhält, kann sie nicht widerstehen. Doch sie muss für die Arbeit als Spitzel auch ihre Freunde verleugnen und hintergehen.


Luise Otto und die Revolutionärin Amalie Struve setzen sich bereits damals mutig für Demokratie und Frauenrechte ein, in einer Zeit, in der man Frauen nicht zutraute, Aufgaben jenseits von Haushalt und Kindererziehung zu bewältigen. Susanne ist von diesem Kampf fasziniert, da sie selbst von den Themen betroffen ist, insbesondere wenn es um die gerechte Entlohnung der Arbeit geht.

Trotz meines Interesses an diesen Themen konnte mich die Geschichte nicht fesseln. Zu viele Figuren und historische Fakten ließen die persönlichen Erlebnisse der drei Protagonistinnen in den Hintergrund treten. Obwohl das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, empfand ich den Erzählfluss oft als zäh und langatmig.

Ich liebe die Bücher von Tanja Kinkel, doch mit „Im Wind der Freiheit“ konnte ich mich leider nicht richtig anfreunden.


                                                 











Montag, 10. März 2025

Rezension: `Dein Kind gehört mir` von Jutta Maria Herrmann

 

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Fesselnder Thriller voller Wendungen!












Erst im Nachwort erfuhr ich, dass es sich um eine Fortsetzung handelt. Doch das Buch lässt sich auch ohne Vorkenntnisse sehr gut verstehen. Zu Beginn werden drei Frauen vorgestellt: Rachel, Ruth und Paula – jede mit ihrer eigenen Geschichte.

Die Erzählperspektiven wechseln ständig zwischen den Protagonistinnen, deren Schicksale untrennbar miteinander verbunden sind: Rachel wird von Rachegelüsten zerfressen, Ruth ist eine Mörderin auf der Flucht, und Paula hat schreckliche Angst um ihr Kind.

Die Autorin verfasst kurze, prägnante Kapitel, die temporeich und rasant sind – man hat kaum Zeit zum Luftholen. Obwohl an einigen Stellen vielleicht etwas zu viele Zufälle aufeinandertreffen, hat mich der Thriller wieder sehr gut unterhalten.







Sonntag, 9. März 2025

Rezension: `Bis ans Meer` von Peggy Patzschke

 

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Familiengeheimnisse!










Der Roman beginnt in der Gegenwart. Die Protagonistin hat ihren Freund bereits des Öfteren verlassen, doch nun steht der Entschluss fest: Er darf bei ihr einziehen. Gerade als er beginnt, einen Schrank aufzubauen, überkommt sie erneut die Panik. Sie fürchtet sich vor einer Bindung und davor, Vertrauen zu fassen. In der Truhe ihrer Großmutter sucht sie nach einem Rezept für die Liebe und stößt dabei auf Briefe und Dokumente aus der Vergangenheit.

Hat ihre Bindungsangst etwas mit den Erlebnissen ihrer Vorfahren zu tun?

 

 

Oma Frieda und ihr Mann Karl bilden eine harmonische Einheit. Ihre Hochzeit und die Geburt ihrer Kinder scheinen das Glück perfekt zu machen. Doch dann bricht der Krieg aus, und auch Karl muss schließlich an die Front. Natürlich geben sie sich das Versprechen, sich wiederzusehen, egal wohin das Schicksal sie führt. Doch alles kommt anders.

Der Roman hat mich tief beeindruckt.  Frieda und ihre Kinder erlebten unvorstellbares Leid: Flucht aus der Heimat, Hunger, eisige Kälte, sengende Hitze und die ständige Angst vor Russen und Polen. Frieda war immer gezwungen, alleine Entscheidungen für sich und ihre Kinder zu treffen, während Karl auch nach Kriegsende noch als vermisst galt.

Die Autorin erzählt die Geschichte über drei Generationen so interessant und fesselnd, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Sie wechselt allerdings häufig zwischen verschiedenen Zeitebenen, was ich teilweise als etwas verwirrend empfand.

Trotzdem war der Roman großartig und hat mir sehr gut gefallen.

 

                                                    



Freitag, 7. März 2025

Rezension: `Leb wohl, Schwester` von Sabine Thiesler

 

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Wieder mega spannend!!









Commissario Neri steht kurz vor seiner Pensionierung, und seine Nachfolgerin Romina soll eingearbeitet werden, um die Stelle in Ambra zu übernehmen. Romina ist eine Powerfrau – oder wie Neris Frau sie nennt, eine Tausendsasserin.

Ein Liebespaar wird beim Zelten auf einem Feld erschossen, und die Leser wissen von Anfang an, wer dafür verantwortlich ist. Das macht die Geschichte umso spannender, denn Neri und Romina tappen lange im Dunkeln. Als ein weiteres Liebespaar auf die gleiche Weise ums Leben kommt, spricht man bereits von einer Serie und dem sogenannten Liebespaarmörder.

Sabine Thiesler hat nach dem Flop „Romeos Tod“ im letzten Jahr wieder einen packenden Thriller geschrieben, der es in sich hat. Die schöne Toskana wird erneut zum Schauplatz schrecklicher Verbrechen und Tragödien.

Die über 600 Seiten habe ich kaum bemerkt, da die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird – einmal aus der Sicht von Neri und andererseits von Stefano und Stefania, einem Zwillingspaar, das unter Umständen lebt, die nicht für die Öffentlichkeit geeignet sind.

Ganz klare Leseempfehlung!!


                                          






Mittwoch, 5. März 2025

Rezension: `Der Fall Leon` von Florian Apler

 

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Bewegende Geschichte!











Den Fall Leon habe ich intensiv in den Medien verfolgt. Nach diesem tragischen Unglück empfand ich tiefes Mitgefühl für die Familie. Doch plötzlich wurde behauptet, der Vater sei der Täter, weil er mit seinem kranken Sohn überfordert war. Diese Nachricht war für mich kaum fassbar, und ich war umso erleichterter, als ich später erfuhr, dass Florian Apler freigesprochen wurde.
Während seiner 522-tägigen Untersuchungshaft führte Florian Apler ein Tagebuch, aus dem nach dem Prozess ein Buch entstand. Darin schildert er das Leben mit Leon, die Herausforderungen, denen sie als Eltern gegenüberstanden, und die Anstrengungen, die sie unternahmen, um ihm zu helfen. Ihr Alltag war ganz auf Leons Bedürfnisse ausgerichtet, aber sie waren eine glückliche Familie. Doch nach Leons Tod und Florians Verhaftung änderte sich alles.

Florian Apler beschreibt die Zeit im Gefängnis, in der er als vermeintlicher Kindermörder einen schweren Stand hatte. Ein Mann, der zuvor ein normales Leben führte, fand sich plötzlich in einer kargen Zelle mit weiteren Mitbewohnern wieder.
Die Verhöre der Polizei zeigten von Anfang an eine klare Tendenz gegen ihn. Ich war erschüttert über die Missstände und die fehlenden Beweise, die seine Unschuld hätten belegen können. Die Familie musste nicht nur den Verlust von Leon ertragen, sondern auch Florians ungerechtfertigte Inhaftierung.

Auch Freunde und Verwandte kommen zu Wort und haben nie an Florians Unschuld gezweifelt. Es ist unvorstellbar, was da passiert ist. Diese tief bewegende und emotionale Geschichte hinterlässt den Leser fassungslos und traurig.