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Mittwoch, 29. Dezember 2021

Rezension: `In Zeiten des Tulpenwahns` von Susanne Thomas

 

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Der Tulpenwahn!!









Der holländische Gärtner Nicoleas Verbeeck lebt seit dem Tode seiner Frau mit seiner hübschen Tochter Margriet in einer einfachen Kate. Das Mädchen arbeitet tagsüber in einer Bleicherei, obwohl weder sie noch ihr Vater es nötig hätten zu arbeiten, denn er besitzt wertvolle Tulpen in seinem Garten. Doch verkaufen kommt für Nicolaes nicht in Frage, zu viel Spaß hat er, die wunderschönen Blumen zu züchten und anzuschauen.

Inzwischen ist in Holland ein wahrer Tulpenwahn ausgebrochen, die Preise steigen und steigen, und es starten Auktionen, bei denen die wertvollen Zwiebeln versteigert werden.

Als Margriet und der junge Graf Frans sich ineinander verlieben, gibt es eigentlich keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft, doch Nicolas ist durchaus in der Lage, seine Tochter mit einer ordentlichen Mitgift auszustatten. Das kommt Frans` Vater sehr gelegen, denn er steht kurz vorm Bankrott. Um das Geld flüssig zu machen, muss Nicolaes doch ins Tulpengeschäft einsteigen. Er ist ein sehr liebenswerter Charakter, aber einfach gestrickt, und deshalb leicht zu dubiosen Geschäften zu verführen. Und es läuft leider alles nicht so glatt wie geplant.

Die Geschichte um Margriet, ihren Vater und die Tulpen hat mir gut gefallen. Ich mochte die blumige Sprache der Autorin, die perfekt ins 17. Jahrhundert passte. Susanne Thomas hat interessante Charaktere geschaffen und die Schauplätze sehr bildhaft beschrieben, sodass ich alles direkt vor Augen hatte. Am liebsten würde ich sofort losgehen und mir Tulpen kaufen, aber leider ist noch nicht die Zeit.

Wer mehr über die Zeit des Tulpenwahns erfahren möchte, dem empfehle ich gerne dieses Buch!


                                              


Donnerstag, 23. Dezember 2021

Rezension: `Der Friesenhof` von Fenja Lüders

 

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Hat mir unterhaltsame Lesestunden beschert!









1948, Nach dem Tode des Bauern haben es seine Frau Henrike und ihre Töchter Gesa und Hanna nicht leicht. Der Ehemann der dritten Schwester Helga sieht sich schon als Chef auf dem Hof, doch das versuchen sie zu verhindern.

Als sich herausstellt, dass der Hof  überschuldet ist, verlangen Helga und ihr Mann die Auszahlung des Erbes. Die übrige Familie ist verzweifelt. Wo sollen sie das Geld hernehmen?

Hanna übernimmt das Sagen auf dem Hof, und eine große Hilfe ist ihr der polnische Fremdarbeiter Tomek, mit dem sie nicht nur Freundschaft verbindet.

 Gesa sucht eine Arbeit in Emden und hat Glück, dass sie im  Tee Kontor Kruse & Sohn anfangen kann. Mit der Zeit kommen sie und der attraktive Juniorchef sich näher, aber er ist verheiratet und Gesa wartet eigentlich seit Jahren auf ihren, im Krieg verschollenen, Verlobten. So scheint es keine Hoffnung für die beiden zu geben...

 Ich war schon von Fenja Lüders` Speicherstadt- Saga richtig begeistert und freute mich nun auf eine neue Saga aus ihrer Feder.

Sie hat es wieder geschafft, mich ganz und gar in die Geschichte eintauchen zu lassen. Auf dem Friesenhof fühlte ich mich genauso zuhause wie die Schwestern und ihre Familie.

 Die Leser können sich freuen, denn es passiert jede Menge auf dem Hof und drumherum. Wie im wirklichen Leben finden wir sehr sympathische Charaktere, aber auch ein paar absolut fiese. `Der Friesenhof` hat mir gut gefallen und konnte mir ein paar schöne Lesestunden bescheren.

                                                                 


 Ich danke dem Bastei Lübbe Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars. 

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Rezension: `Mehr als die Finsternis` von Melanie Metzenthin

 

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Spannender zweiter Band!










Mit `Mehr als die Finsternis` setzt Melanie Metzenthin die Ereignisse auf Gut Mohlenberg fort. Auch vor der Psychiatrischen Klinik hat die Wirtschaftskrise in Deutschland nicht Halt gemacht, und Friederike und ihr Vater sind über jeden zahlenden Patienten froh.

Deswegen kommt ihnen die aufsässige 17jährige Luise gerade recht, denn sie soll für längere Zeit aufgenommen werden, um sie von ihren kriminellen Freunden zu trennen.

Als sie das Mädchen am Bahnhof abholen wollen, treffen sie durch Zufall auf eine hochschwangere junge Frau, die einen schlimmen Unfall beobachtet hat und kein Wort spricht. Der Polizeichef bittet Friederike, sie in ihre Obhut mit nach Gut Mohlenberg zu nehmen, weil sie noch als Zeugin zur Verfügung stehen muss.

Mit viel Feingefühl kann sich Friederike der jungen Frau nähern, und bekommt heraus, was passiert ist. Als sie kurz darauf ein dunkelhäutiges Kind zur Welt bringt, ist eine Lösung der Probleme jedoch um einiges komplizierter als gedacht.

Auch der renitenten Luise kann Friederike mit ihrer liebevollen Art helfen, und es stellt sich heraus, dass das Mädchen gar nicht so übel ist.

Melanie Metzenthins Schreibstil ist einfach, gut lesbar und es ist ihr gelungen, die Menschen im Ort gut zu beschreiben. Mit zahlreichen Vorurteilen behaftet, egal, ob es um die Hautfarbe, Nationalität oder um die etwas anderen Patienten der psychiatrischen Anstalt geht, nehmen sie gerne das Gesetz selbst in die Hand. Doch auf Gut Mohlenberg hält man fest zusammen und beschützt die Menschen, die dort Hilfe suchen. Die Autorin hat spannende Charaktere geschaffen, die sich im Laufe der Geschichte auch mal ganz anders entwickeln als vorher gedacht.

Der zweite Band konnte mich wieder genauso begeistern wie der vorige, und ich hoffe, dass die Geschichte um Friederike und Gut Mohlenberg bald weitergeht.


                                                      




Ich danke Netgalley.de  für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Sonntag, 19. Dezember 2021

Rezension: `Sternstunde- Die Schwestern vom Waldfriede` von Corina Bomann

 

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Sehr schöner Auftakt zur neuen Krankenhaus- Saga!!









1919,  Die junge Krankenschwester Hanna ist froh über ihre neue Anstellung in der Waldfriede Klinik in Berlin, und sie hofft über den Verlust ihres Verlobten hinwegzukommen.

Die neue Klinik muss erst aufgebaut werden, was viel Arbeit und wenig Freizeit bedeutet, doch für Hanna ist es genau das Richtige, um auf andere Gedanken zu kommen. Hilfreich ist ihr dabei die Gemeinschaft der Adventisten und das gute Verhältnis zu ihrem Chefarzt Dr. Conradi.

Corina hat mit `Sternstunde` den Auftakt zu einer neuen vierteiligen Krankenhaus- Saga geschrieben. Nach Aufzeichnungen einer Krankenschwester aus dem Waldfriede Krankenhaus wurde hier Wahres mit Fiktion verknüpft. 

Ich fand es sehr interessant, mit wie wenig Material ein Handvoll Schwestern und Ärzte aus einem maroden, heruntergekommenem ehemaligen Kriegslazarett ein richtiges Krankenhaus aufgebaut hat. Hannas spätere Aufgabe soll die Arbeit mit dem neuen Röntgengerät sein, das eines der modernsten seiner Zeit ist. Außerdem wird sie bald Dr. Conradis Sprechstundenhilfe, was ihr nicht nur Sympathien bei den Kolleginnen einbringt.

 

Die Handlungen werden teils von Hanna, aber auch aus der Sicht Dr. Conradis erzählt. Der Klinikalltag in den 20er Jahren mit all seinen Hindernissen, die Dr. Conradi und seinem Team in den Weg gelegt werden, war wirklich nichts für schwache Nerven.

Immer neue Hürden müssen überbrückt werden, immer weitere Herausforderungen gemeistert. Doch den Mitarbeitern, besonders Hanna, ist nichts zuviel, und sie arbeitet sich bis zur Schulschwester hoch. 

Irgendwann verblasst das Bild ihres Verlobten etwas, vor allem als der nette neue Arzt Alexander im Haus Waldfriede anfängt. Als er eine Beziehung eingehen möchte, steht sie vor der Wahl: Beruf oder Liebe, denn bei den Adventisten dürfen Oberschwestern nicht verheiratet sein Und dann ist da auch noch der attraktive Dr. Conradi.....

Für mich vergingen die 600 Seiten wie im Flug, und ich freue mich schon auf Band 2, denn ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht im Haus Waldfriede.

                                                   




Samstag, 18. Dezember 2021

Rezension: `Was uns zueinander führt` von Marion Johanning

 

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Gelungener zweiter Band!!!









Nach der Vertreibung ist Luise mit ihrer Familie in die Nähe von Kurstadt im Westen gezogen. Obwohl sie inzwischen schon 28 Jahre alt ist, hat sie noch nicht den Richtigen gefunden. Immer noch denkt sie an Marian und wie alles hätte sein können. Als sie durch Zufall Wolfgang, ihre erste Liebe, wieder trifft, merken beide, dass sie immer noch viel füreinander empfinden.

In Rückblenden lässt die Autorin den Leser in die Zeiten blicken, als Wolfgang für Deutschland im Krieg kämpfte. Vieles lässt ihn bis heute nicht los und besonders nachts sucht ihn das Erlebte in Form von Alpträumen heim.

Mit seinen engsten Kameraden ist er einen Bund eingegangen, der bis heute hält und zu dem Luise keinen Zutritt hat. Was ihn mit den Männern verbindet, kann sie nur ahnen und das gefällt ihr überhaupt nicht. Auch sonst verläuft ihr gemeinsames Leben alles andere als glücklich. Nach der Geburt der Tochter und zahlreichen Fehlgeburten ist sie für Wolfgang keine richtige Frau mehr, denn er wartet sehnsüchtig auf einen Sohn.

  Frauen hatten zu dieser Zeit nicht viel zu sagen und waren darauf angewiesen, wieviel Geld der Ehemann ihnen zukommen ließ. Doch Luise lässt sich nicht unterkriegen und sucht immer nach Möglichkeiten und Schlupflöchern, die ihr es ihr ermöglichen, Geld zu verdienen, ohne dass Wolfgang etwas merkt. Luise muss einiges durchmachen, aber eine Scheidung ist unmöglich. 

Immer öfter denkt sie an Marian, und dann wird sie zu einem Konzert eingeladen, bei dem ein polnisches Orchester spielt......

Die Autorin hat viel Herzblut in die Geschichte hineingesteckt und die Gefühle, die Luise und andere Vertriebene begleiten, sehr einfühlsam beschrieben. Als Luise nach vielen Jahren mit ihrer Mutter und Schwester in die ehemalige Heimat reist, wohnt in ihrem  Haus ganz selbstverständlich eine polnische Familie, und plötzlich sind sie dort die Fremden. 

Doch trotz aller Mühen und Hindernisse in ihrem Leben gibt es auch Lichtblicke, die wieder Hoffnung machen.

Mit `Was uns zueinander führt` hat Luises Geschichte einen würdigen und gelungenen Abschluss gefunden, bei dem keine Fragen offen bleiben.

                                 


Ich danke Netgalley.de für die Zusendung des Rezensionsexemplars.

Freitag, 17. Dezember 2021

Rezension: `Die Falkenbach Saga - Die Wege der Söhne-` von Ellin Carsta

 

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Es geht spannend weiter!!

















Gleich zu Beginn wird Martin, den Wilhelmine und Gustav im ehemaligen Liebermannhaus versteckt halten, verhaftet.

Ferdinand ist unglücklich, seit er sich freiwillig zur Wehrmacht gemeldet hat. Durch einen, wie er annimmt, genialen Plan, schafft er es, nach Hause zurückzukehren. Doch seine Familie ist gar nicht  so begeistert, und natürlich ist es Paul-Friedrich, der ihm aus der Patsche hilft.

Leonard ist schon wieder von seinen guten Vorsätzen abgekommen und fühlt sich ungerecht behandelt. Er hat eine Idee, wie er sich an seinem Vater und Paul-Friedrich rächen kann.

Nach außen hin stehen die Falkenbachs und Lehmanns für Familien, die immer zusammen halten und deren Freundschaft unerschütterlich ist. Doch in den Herzen sieht es ganz anders aus. 
Die Charaktere entwickeln und verändern sich im Laufe der Zeit, vor allem einer hat mich diesmal enttäuscht.

Ellin Carsta knüpft mit dem vierten Band der Falkenbach Saga an die  Geschehnisse in `Der Bund der Familien` an, und ihr ist wieder ein spannender und unterhaltsamer Roman gelungen.
 Gerade wenn man total mitfiebert, was wohl als nächstes passiert, ist das Buch leider schon wieder zu Ende.
  Ich liebe die Falkenbach Saga und freue mich jetzt schon auf März`22, wenn es mit `Der Mut der Frauen` weitergeht.

                                                      

Donnerstag, 2. Dezember 2021

Rezension : `In ewiger Freundschaft` von Nele Neuhaus

 

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Etwas langatmig!










Eine Mitarbeiterin des Winterscheid Verlags wird vermisst. In der Wohnung der Frau findet man nur ihren demenzkranken Vater, angekettet im Obergeschoss. 

Kurz darauf entdecken Waldarbeiter die Leiche der Frau und etwas später wird noch ein anderer Mitarbeiter des Verlags tot aufgefunden.

Die Ermittler Pia Sander und Oliver von Bodenstein haben keine Ahnung, womit sie es hier zu tun haben. Sie nehmen die Freunde und Verlagsmitarbeiter unter die Lupe und finden heraus, dass die Tote alles andere als beliebt war.

Ich habe den neuen Krimi von Nele Neuhaus sehnsüchtig erwartet, aber bei `In ewiger Freundschaft` handelt es sich um einen extrem komplexen Fall mit sehr vielen Personen. Als Vielleserin und Bloggerin bin ich natürlich sehr an den ausführlichen Beschreibungen des Verlagswesens interessiert, weiß aber nicht, ob das auch für die große Masse der Leser so ist. 

Was mir gefiel, waren die Einblicke in das Privatleben von Oliver. Auch seine zweite Ehe steht vor dem Aus und seine Ex Cosima ist todkrank. Zudem hat er Dauerstress mit Stieftochter Greta, bis es ihm endgültig reicht.

Ich kenne alle Taunus Krimis von Nele Neuhaus und finde `In ewiger Freundschaft` ist nicht ihr bestes Buch. 

Manches fand ich diesmal arg in die Länge gezogen und teilweise auch zu konstruiert. Immer neue Verwicklungen treten zutage und bald scheint es, als habe jeder etwas zu verbergen. Ich denke, 200 Seiten weniger hätten den Spannungsbogen konstanter oben gehalten.

Obwohl mich Nele Neuhaus` Schreibstil immer wieder begeistert,  konnte mich dieses Buch nicht ganz überzeugen.


                                         





Ich danke Netgalley.de für die Zusendung des Rezensionsexemplars.