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Donnerstag, 30. Januar 2020

Krimi- Dinner beim Bastei Lübbe Verlag

 www.die-rezensentin.de              

                                                                                                                                 
                                

                                       
                                  Let us entercrime you !!!

Dies war das Motto, unter dem der Bastei Lübbe Verlag wieder zu einem exklusiven Dinner mit Krimi- Speeddating eingeladen hat. 


                     







Beim letzten Mal war es ein wahnsinnig tolles Event und ich habe mich tierisch gefreut, wieder dabeisein zu dürfen.
Das Konzept ist: An jedem Tisch sitzen zwölf Gäste, davon sind zwei Plätze für einen Autor/eine Autorin und einen Lektor/eine Lektorin reserviert. Nach jedem Gang müssen die beiden umziehen. So sitzt im Laufe des Abends jeder Autor mit Lektor einmal an jedem Tisch.
  

Zur Begrüßung gab es ein Gläschen Sekt und man plauderte ganz entspannt an Stehtischen. Danach wurde  zu den wunderschön eingedeckten Tischen gebeten und es ging direkt mit einem Gruß aus der Küche los.


Durch den Abend führte die wunderbare Margarete von Schwarzkopf, die an meinem Tisch saß und unglaublich nett und freundlich ist.


M.von Schwarzkopf  ©A.Lunau


Zwischen den Gängen bat Frau von Schwarzkopf einen der Autoren auf die Bühne und führte ein zehnminütiges lockeres Interview und stellte das jeweilige Buch vor.
Zu Gast waren Tina Frennstedt und Anton Berg aus Schweden und Leo Born und Eva Almstädt aus Deutschland.


Als erstes wurde Tina Frennstedt interviewt und erzählte über ihr neues Buch `COLD CASE`, das ich auch gerade lese.
Leider hatte ich immer jemanden vor mir im Bild sitzen, sodass die Fotos von der Bühne nicht so gelungen sind.
Tina Frennstedt ©A.Lunau
Tina Frennstedt ©A.Lunau

Erscheinungsdatum 31.01.2020


Das Hauptgericht


Anton Bergs `18` erscheint erst Ende April, daher kann ich euch keine Buchbeschreibung liefern.

Anton Berg  ©A. Lunau
Anton Berg  ©A. Lunau  

Wenn die Autoren an unserem Tisch saßen, konnte ich immer ein schönes Foto schießen.





Eva Almstädt ©A. Lunau
M.v.Schwarzkopf/Eva Almstädt


Ostseegruft erscheint auch erst am 30.April 2020



Nachtisch
Leo Born  ©A. Lunau 


    Leo Born ©A. Lunau


            


`Blutige Rache` ist der vierte Teil der Reihe und erscheint am 31.01.2020




 So gegen kurz vor 23 Uhr war das Dinner beendet und wir konnten noch Bücher signieren lassen, allerdings nur von Tina Frennstedt und Leo Born, da die anderen noch nicht gedruckt sind. Und selbstverständlich habe ich dabei auch an euch gedacht !!!! Guckt mal in den nächsten Tagen auf meiner Facebookseite vorbei. 👍👍👍
Nochmals vielen Dank an das ganze Team von Bastei Lübbe für diesen schönen Abend.💗💗💗




















































                                                              


Montag, 27. Januar 2020

Rezension: `Der Ring des Lombarden` von Petra Schier

* * * *
Aleydis und der Ring des Lombarden !














1423, Köln. Im zweiten Teil um die Lombardenwitwe Aleydis de Bruinker muss die junge Frau gegen allerlei Kritik und Anfeindungen von außen ankämpfen.
Zudem verlangen Verwandte ihres verstorbenen Mannes die Herausgabe der Enkelkinder, die in Aleydis` Haus wohnen. Sie muss sich dauernd behaupten, aber es fällt ihr von Tag zu Tag schwerer. Dann wird auf die Mörderin ihres Mannes ein Brandanschlag verübt und es könnte  sein, dass auch Aleydis in Gefahr ist.

 Das Erbe des Lombarden lastet auf ihr, denn sie stellt nach und nach mehr Ungereimtheiten in den Abrechnungen fest und entdeckt plötzlich ein geheimes Versteck, das so viele Fragen aufwirft. Dieses Wissen darf sie jedoch mit niemandem teilen. Der einzige Mensch, dem sie vertraut, ist komischerweise der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve, obwohl sie sich meist nur streiten, wenn sie sich begegnen.

Petra Schier hat mit dem zweiten Band die Geschichte um Aleydis fortgeführt. Das Buch ist einfach und flüssig zu lesen, obwohl mir dieses Hin und Her zwischen Aleydis und Vinzenz schon etwas viel wurde. Ich hoffe, dass sie sich im dritten Teil endlich kriegen.

Der Alltag im 15. Jahrhundert in Köln ist gut beschrieben, ich fand es spannend zu lesen, wie es damals vonstatten ging, z.B. in der Wechselstube, die Aleydis betreibt. Jede Stadt oder Region hatte ihre eigenen Münzen und wenn man von Frankfurt nach Köln reiste, musste man dort das Geld umtauschen. Unerwartet bekommt sie Hilfe bei der Arbeit von einem angeblichen Halbbruder ihres verstorbenen Ehemannes. Aleydis freut sich darüber, sie mag Alessandro, aber sie ist sich nicht sicher, ob sie dem Mann trauen kann, denn nie hat vorher jemand von ihm gehört.

Die vielen Gassen in der Kölner Altstadt sind mir wohlbekannt, doch auch Nicht-Kölner können sich, dank einer gezeichneten Karte, leicht zurechtfinden.
Zum Schluss sind leider noch einige Fragen offen geblieben, sodass es garantiert einen dritten Band geben wird, auf den wir hoffentlich nicht zu lange warten müssen.

                     

Freitag, 17. Januar 2020

Rezension: `Vergib uns unsere Schuld` von Hera Lind


* * * * *
In den Fängen der Kirche!
















Früher habe ich die Bücher von Hera Lind verschlungen, aber nachdem ich so enttäuscht von `Die Champagnerdiät` war, habe ich mir geschworen, nie wieder eins von ihr zu lesen. Nun ist ja etwas Zeit ins Land gegangen und ich sah Hera Lind vor ein paar Tagen in einem Interview und bekam doch wieder Lust, zumal sie inzwischen ganz andere Romane schreibt.

`Vergib uns unsere Schuld` handelt von der dreifachen Mutter Carina, die schon mit Ende Dreißig Witwe wird. Auf der Suche nach einem Kreuz für ihre Wohnung begegnet sie Pater Raphael von Ahrenberg und findet Trost in den Gesprächen mit ihm. Seit er ein junger Mann ist, lebt Raphael im Kloster und hat sich dem Zölibat verpflichtet. Bisher ging er ganz in seinem Beruf auf, doch bei den Unterhaltungen mit Carina entwickelt sich irgendwann mehr als nur Freundschaft und die beiden verlieben sich ineinander.
Hätte Carina gewusst, was nun auf sie zukommt, hätte sie vielleicht direkt Abstand genommen.

Doch es kommt soweit, dass Raphael der Kirche den Rücken kehrt und und den Orden verlassen will.
Nun geht es richtig los, mit allen Mitteln versuchen die Kirchenvertreter, ihn zur Rückkehr zu bewegen, und spannen auch seine Mutter ein, die ihm schreckliche Vorwürfe macht und ihm einen  Gewissenskonflikt verursacht, mit dem er nicht klar kommt.
Dieses dauernde Hin und her stellt das junge Glück auf eine harte Probe, und plötzlich wird Carina schwanger und erwartet Zwillinge....

Es handelt sich um einen, aus Carinas Sicht aufgeschriebenen Bericht, der von Hera Lind zu einem Tatsachenroman verarbeitet wurde. 
Man hört ja oft, dass es fast unmöglich ist, als Pater aus den Fängen der  katholischen Kirche in ein weltliches Leben zurückzukehren. Hier wird auch genau beschrieben, welche Steine Raphael in den Weg gelegt werden. Hinzu kommt sein dauerndes schlechtes Gewissen, der Mutter, der Kirche und zuletzt auch Carina gegenüber. Hin- und hergerissen, immer wieder an den gerade getroffenen Entscheidungen zweifelnd, wird es für alle Beteiligten zur Tortur. Übrigens sehr aufschlussreich, wie die Gemeindemitglieder und der örtliche Pfarrer reagiert haben, da ist von Nächstenliebe so gar nichts zu spüren.


`Vergib uns unsere Schuld` geht einem unter die Haut, und man kann sich während des Lesens sehr gut in Carina hineinversetzen. Hera Linds leichter Schreibstil hat mir gefallen, das Buch ist trotz der Dramatik an vielen Stellen humorvoll und unterhaltsam.

Ob Raphael es schafft, sich endgültig für Carina zu entscheiden? Lest selbst! 

                                                     



Ich danke dem Diana Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

Sonntag, 12. Januar 2020

Rezension: `Agentterrorist` von Deniz Yücel


* * * * *
Sehr beeindruckend !!!














Bevor er 2017 in der Türkei inhaftiert wurde, kannte ich Deniz Yücel nicht.
Doch durch die vielen Medienberichte habe ich einiges von #FreeDeniz mitbekommen und die Entwicklungen dann interessiert verfolgt.
Auf der Buchmesse im Oktober 2019 habe ich ihn Live bei einer Diskussionsrunde erlebt und war ziemlich beeindruckt. Daraufhin habe ich dann direkt sein Buch gelesen.

`Agentterrorist` beginnt in der Zeit vor der Festnahme, Deniz Yücel war damals Türkeikorrespondent der „Welt“ und lebte in Istanbul. Zu diesem Zeitpunkt war er noch der Auffassung, ihm könne nicht wirklich viel passieren, wenn er seine Meinung kundtat. Doch das stellte sich als schrecklicher Irrtum heraus.

Nach einem längerem Aufenthalt in Polizeigewahrsam wurde er im März 2017 in das Hochsicherheitsgefängnis Silivri Nr.9 verlegt.

Deniz Yücel berichtet ausführlich, unter die Haut gehend, wie eine Anklage in der Türkei abläuft -  dass Richter und Staatsanwälte meist in der gleichen Wohnanlage wohnen, zusammen im Dienstwagen zum Prozess fahren und dementsprechend auch die Verhandlungen laufen. Für die Urteilsbesprechungen werden die Anwälte aus dem Saal geschickt, die Staatsanwälte bleiben. Es waren extrem viele, für uns unfassbare Dinge, die Yücel erzählt hat. Wäre es nicht so schreckliche Realität, ich hätte es schon fast wie einen Krimi gelesen.

Allerdings habe ich mich mit dem Lesen auch immer wieder schwergetan. Yücel schreibt sehr sprunghaft, kommt vom `Hölzchen auf Stöckchen´, wie man sagt. Gerade berichtet er aus dem Gefängnis, im nächsten Satz  geht es um andere Personen in einem anderen Jahr und im dritten Satz wieder um etwas anderes. Auch wurden sehr viele Leute namentlich genannt, die wohl niemand im Nachhinein noch wirklich auseinanderhalten konnte. Journalisten, Zeitungsmitarbeiter insgesamt, Politiker, Staatsanwälte, Freunde, Richter, Gefängnisinsassen usw. Sicher lag es teilweise auch an den fremd klingenden Namen.
Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass der Stoff  bestimmt für drei Bücher gereicht hätte.

Deniz berichtet über seine Isolationshaft mit den üblichen Schikanen, aber auch über Freundschaft, Liebe und kleine Glücksmomente. Es heißt immer wieder kämpfen, sich nicht hängen lassen, nicht aufgeben.


Durch geschickte Überlistung seiner Wärter und Aufsichtsbeamte schafft er es in der Zeit, ein Buch zu schreiben und es hinauszuschmuggeln. Die Art und Weise, wie er das angestellt hat, ließ mich oft schmunzeln, genau wie einige andere Szenen, was mir zeigt, dass er seinen Humor trotz allem nicht verloren hat.


Streckenweise bewundere ich Yücel, andererseits hätte ich ihn manchmal am liebsten geschüttelt, und ich glaube, seiner Ehefrau ging es ähnlich. Sie hätte ihn sich sicher oft weniger forsch gewünscht -  z.B. duzt der Staatsanwalt ihn einfach, Deniz lässt sich das nicht gefallen, duzt zurück, genau wissend, dass ihm das nicht von Vorteil sein kann. Aber er ist ein Kämpfer und garantiert kein Feigling.

Auch zu verschiedenen Zitaten, die immer wieder im Internet auftauchen, nimmt er Stellung. Es handelte sich damals um Satire, doch was einmal, aus dem Zusammenhang gerissen, geschrieben steht, bleibt so und taucht immer wieder auf.

Ich fand ´Agentterrorist´  hochinteressant, spannend, manchmal erschreckend, manchmal auch durchaus amüsant - vor allem, weil ich mich für dieses Thema vorher nicht sonderlich interessiert habe und ich nun ganz neue Einblicke bekommen habe.


                       


Vielen Dank an den KiWi Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.