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Mittwoch, 27. September 2017

Rezension: `Wo drei Flüsse sich kreuzen` von Hannah Kent

                                                   
  * * * * *
Schreckliche Dinge, die durch Aberglaube passieren !!




Die Geschichte spielt am Anfang des 19. Jahrhunderts  in Irland, doch während des Lesens hat man den Eindruck, wir befänden uns im tiefsten Mittelalter.
 Die junge Mary sucht eine Anstellung, um etwas Geld zu verdienen, damit sie ihre Eltern und Geschwister unterstützen kann.
Sie fängt bei der gerade verwitweten Nora an, um ihr bei der Pflege ihres Enkels unter die Arme zu greifen.
 Der kleine Junge ist behindert, kann weder laufen, noch sehen, noch sprechen.  Mary tut er leid und sie geht liebevoll mit ihm um. Doch Nora wird es mehr und mehr zu viel und irgendwann ist sie der Meinung, der Junge sei gar nicht ihr Enkel, sondern ausgetauscht worden, ein sog. `Wechselbalg`, ein Feenkind. Sie nennt ihn nur noch `Es` und ist der Meinung, ihren wahren Enkel durch Zauber und Magie, mit Hilfe der alten Kräuterhexe Nancy,  gesund wiederzubekommen.
Der Aberglaube ist in dem Tal fest verwurzelt, Rothaarige sind gefährlich, da muss man drei Mal spucken, um nicht verflucht zu sein. Wenn die Kuh keine Milch gibt, ist irgendjemand Schuld, wenn eine Schwangere in der Schwangerschaft irgendwem oder etwas Komischem begegnet, kann das Baby tot oder behindert sein.
 Einerseits sind die Bewohner streng gläubige Christen und auf der anderen Seite haben sie unzählige heidnische Bräuche gegen `Das Böse.´  Jegliche Vernunft scheint vergessen.
Mary muss mitansehen, wie Nora zusammen mit der Kräuterfrau alles probiert, um das Feenkind zu vertreiben und ihren Enkel wiederzubekommen. Grausam, was sie alles anstellen, im guten Glauben, dass er nichts davon spürt. An manchen Stellen kamen mir wirklich die Tränen, denn die Handlung soll auf einer wahren Geschichte basieren. Und mit dem Wissen von heute, dass es eben schwerstbehinderte Kinder gibt, ohne dass irgendjemand Schuld hat und kein Aberglaube daran etwas ändern kann, ist es noch schlimmer zu lesen.
Das war mein erstes Buch von Hannah Kent, doch `Das Seelenhaus` werde ich mir auch holen.
Hannah Kents  Erzählstil ist wirklich eindrucksvoll! Ich konnte richtig in die Geschichte  abtauchen, hatte quasi den Geruch des Torffeuers in der Nase und die Leute bildhaft vor Augen.
 Auch nach dem Beenden des Buches hat mich das Thema noch eine ganze Weile verfolgt.


 Ich danke dem Droemer Knaur Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

4 Kommentare:

  1. Im April habe ich 'Das Seelenhaus' der Autorin gehört und fand es recht gut. Dieses ist direkt mal auf meiner Merkliste gelandet, denn wenn ich richtig gelesen habe, ist auch dieses Buch nach einer wahren Begebenheit erzählt.

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    1. Ja, so ist es.. Und ich werde mir dann `Das Seelenhaus`holen :-)

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  2. Hallo Annette!
    Als ich deine Rezension las, schüttelte ich immer wieder mit meinem Kopf. Was für ein Aberglaube....... ! Im Moment habe ich noch genug Lesestoff und dennoch habe ich mir dies Buch auf meine Merkliste gesetzt. Übrigens, " Das Seelenhaus" steht schon sehr lange auf meiner Liste. Vielleicht würde ich dann sogar mit diesem Buch die Autorin kennen lernen wollen. Danke für deine ehrliche Meinung zum Buch.

    Liebe Grüße,
    Silvia B.

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  3. *Das Seelenhaus* habe ich auch und dieses hier klingt ganz nach meinem Geschmack. Danke für die Rezi, die mich nun noch neugieriger gemacht hat.

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