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Montag, 24. November 2014

Rezension: `Der Hexenschöffe` von Petra Schier



 * * * * *



Grausame Zeiten !!!








 In Anlehnung an die noch vorhandenen historischen Unterlagen erzählt  Petra Schier die Geschichte des Kaufmanns Hermann Löher, der im 17. Jahrhundert tatsächlich gelebt hat.
 Vieles entspricht der Wahrheit, manches wurde hinzugedichtet, insgesamt wurde daraus eine  spannende Story entwickelt.
Hermann Löher lebte mit Frau und acht Kindern in Rheinbach in der Eifel. Deutschland befand sich im Hexenwahn, doch Rheinbach blieb  in den letzten Jahren davon verschont.
Die Hexenverbrennungen gehörten dort der Vergangenheit an und Hermann war inzwischen ein angesehener Kaufmann und  außerdem als Schöffe ans Gericht berufen worden.
Als erneut ein Hexenkommissar nach Rheinbach kommt, beginnen die Hexenverfolgungen von neuem.  Ein Unfall,  ein behindertes Kind, schlechtes Wetter, miserable Ernte - an allem konnte nur eine Hexe schuld sein. Jeder konnte irgendwen beschuldigen und spätestens unter der grausamen Folter der Hexenkommissare gab der Angeklagte alles zu. Das Schlimmste war, dass jeder der Nächste sein konnte.
Hermann versucht während seines Amts als Schöffe,  Gerechtigkeit walten zu lassen und spricht öffentlich gegen die Hexenprozesse. jedoch das kann auch ihm schnell zum Verhängnis werden.


Ich habe schon viele Bücher aus dieser Zeit gelesen und auch einige über Hexenverfolgungen. Doch das Thema wühlt immer wieder auf und Petra Schier schafft es so anschaulich zu schildern,  dass man sich direkt in die Zeit hineinversetzen kann.
Sehr interssant beschreibt sie das Leben und den Alltag im 17. Jahrhundert, oder auch die Bräuche, die sich teilweise bis heute gehalten haben...
Es war auf gar keinen Fall so, dass es den Hexenkommissaren bei den Prozessen um Gerechtigkeit ging, denn für jede verurteilte Hexe gab es ein ordentliches Erfolgshonorar, sodass sie sich die Taschen füllen konnten.
Das fand ich extrem grausam, wenn noch nicht einmal der Richter von der Schuld überzeugt sein musste, sondern es wieder nur um das liebe Geld ging.
Petra Schier lockert aber die grausamen Schilderungen der Hexenprozesse immer wieder durch Geschehnisse des Alltags auf. Es geht um  normale Alltagsgeschichten und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.
Sie hat es geschafft, die Zeit lebendig werden zu lassen, sodass man als Leser ganz in die Geschichte eintauchen kann.
Dieses Buch hat mich sehr aufgewühlt und ich werde noch einige Zeit darüber nachdenken.
 Eine ganz klare Leseempfehlung !!!




Ich danke Petra Schier und dem Rowohlt Verlag   für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

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