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Mittwoch, 11. September 2013
Rezension : "Die Goldschmiedin" von Sina Beerwald
* * * *
Die Goldschmiedin!!
Die junge Juliane wird nach dem Tode ihres Vaters als Magd beim Goldschmiedemeister Drentwett aufgenommen.
Wegen ihres Geschicks hilft sie meist in der Goldschmiede, denn der Meister ist auf dem besten Wege zu erblinden.. . Und das gerade jetzt, wo er im Auftrag des Kaisers die Hauskrone fertigen soll.
Juliane stellt sich sehr gut an und unter der Anleitung des Meisters darf sie an dem Auftrag des Kaisers arbeiten.
Natürlich muss das im Verborgenen geschehen, denn Mädchen ist es verboten, das Handwerk zu erlernen. Kurzerhand werden ihr die Haare abgeschnitten und sie ist nun offiziell der Geselle Julian.
Sina Beerwald beschreibt die Zeit im 18.Jahrhundert sehr authentisch und auch die Arbeit in der Goldschmiede wird detailgetreu wiedergegeben.
Die Story dreht sich hauptsächlich um die Fertigung der Hauskrone, doch auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Sehr gut wird die damalige Zeit, in der Frauen keine Meinung haben durften und nach dem Willen der Männer leben mussten, geschildert.
Der Auftrag um die Fertigung der Hauskrone ruft natürlich viele Neider auf den Plan.
Auf dem Weg zum Ruhm für das Lebenswerk müssen der Meister und Juliane viele Hindernisse und Gefahren überwinden.
Die Charaktere im Buch werden sehr lebhaft und ziemlich undurchsichtig dargestellt. Man weiß nicht, wer von ihnen gut oder böse ist.
Juliane wird von zwei Männern umworben, da ist es für den Leser auch schwierig zu erkennen, wer es ehrlich mit ihr meint.
Oft kann man am Anfang der Kapitel kurze Gedanken eines Beobachters lesen, die sehr bedrohlich wirken. Es handelt sich um jemanden, der über das Geschehen immer genau im Bilde ist, doch man weiß nicht, von wem hier die Rede ist. Seine Drohungen richtet er an Juliane, die aber nichts davon ahnt.
Das Buch liest sich sehr flüssig und leicht, obwohl die Handlungen rasant vorangetrieben werden.
Zwischendurch hatte ich manchmal den Eindruck, die Autorin hätte sich in den verschiedenen Handlungssträngen verloren.
Umso überraschter war ich, als ich zum Schluss kam und Sina Beerwald dem Leser ein wahrhaft märchenhaftes Ende präsentierte, wodurch alles Undurchsichtige nun einen Sinn bekam.
Für diesen Debütroman aus 2007 vergebe ich 4 Punkte, denn in den darauffolgenden Romanen hat die Autorin sich ja noch gesteigert.
`Die Goldschmiedin` ist eine leichte, kurzweilige Lektüre, bei der man mit der sympathischen Juliane ganz in ihre Welt abtauchen kann.
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