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Donnerstag, 22. November 2012

Rezension : Das Mirakel von Köln : Bettina Szrama

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Das Mirakel von Köln !!!




Ich bin bei diesem Buch natürlich etwas voreingenommen, weil ich ja mit der Autorin Bettina Szrama  im  Sommer ein Interview geführt habe.
Bei dieser Gelegenheit sind wir einen Tag lang in Köln gewesen und haben die Original-Schauplätze  ihres Romans
"Das Mirakel von Köln" besucht und dabei Fotos gemacht.
Dadurch war mir die Geschichte, die im17.Jahrhundert spielt, schon etwas geläufig; umso gespannter wartete ich nun auf das Erscheinen des Buches.
Es geht um die junge Christina Plum, die an Fallsucht leidet, was für die Menschen damals allerdings ein klares Zeichen für Besessenheit war.
Der Generelavikar Bernhard Fresenius rettet das Mädchen vor dem Pöbel und bringt sie in dem Kölner Kloster "St.Klara" in Sicherheit.

Doch was Christina dort erfährt, ist alles andere als Schutz und Geborgenheit.
Die Vorgänge im Kloster haben mit göttlicher Berufung nichts zu tun.
Sie wird Zeugin von ausschweifenden Festen, Trinkgelagen und Hurereien.
Abtreibungen,  Kindesmord und Teufelsaustreibungen sind an der Tagesordnung und alles geschieht fein säuberlich unter dem Deckmantel der Kirche.

Christina erfährt im Kloster, dass die Nonne Sophia von Langenberg ihre leibliche Mutter ist und als diese der Hexerei bezichtigt wird, will Christina nicht tatenlos zusehen. 
Sie flieht aus dem Kloster, doch sie hat schon zu weit durchschaut, was sich hinter den Klostermauern abspielt, dass sie für die Obrigkeit eine Gefahr darstellt.
Aus lauter Verzweifelung zeigt sie sich selbst als Hexe an und zieht zusätzlich einige hochstehende Persönlichkeiten mit  ins Verderben. 

Bettina Szrama hat, wie immer,  Personen als Protagonisten für ihren Roman ausgesucht, die auch wirklich gelebt haben. Auch das Leben in Köln, die Vorgänge im Kloster St. Klara und der Umgebung im 17. Jahrhundert hat sie perfekt recherchiert.
Zu Anfang empfand ich das Buch als etwas hektisch, es gab sehr viele verschiedene Personen und Geschehnisse, sodaß ich erst keinen richtigen Bezug zu der Hauptfigur herstellen konnte.
Doch nach dem ersten Drittel wurde der Stil ruhiger und ich konnte ganz abtauchen in die Geschichte um Christina Plum. 

Das Buch dreht sich zwar um historische Personen und beruht tlw. auf wahren Begebenheiten, aber ich denke, Bettina Szrama hat ihrer Fantasie noch ordentlich freien Lauf gelassen. Dadurch wird die, ohnehin schon dramatische, Geschichte ja noch spannender.
 Trotzdem ist es für mich auch sehr interessant gewesen, mal Christina Plum oder Sophia von Langenberg zu googeln.


Die Zeit der Hexenverfolgungen war grausam; Jeder konnte Jeden beschuldigen, mit dem Teufel im Bunde zu stehen.

Auf bestialischste Weise wurden die Angeklagten gequält, um zu gestehen, oder um andere Leute zu denunzieren. Bei dieser Folter blieb ihnen ja oft nichts anderes mehr übrig und da wurden auch  Unschuldige einfach mit ins Unglück gerissen.

Mit "Das Mirakel von Köln" ist Bettina Szrama ein interessanter Roman um historische Personen gelungen, dem sie aber, wie immer,  ihren eigenen Stil aufgedrückt hat. 
Sehr empfehlenswert ist es übrigens, einmal in Köln die Original-Schauplätze zu besuchen und sich dann vorzustellen, was früher hier passiert ist.




Ich danke der Autorin Bettina Szrama und dem Emons Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplar

2 Kommentare:

  1. So, das hab ich jetzt mal eben nicht gelesen, weil ich das Buch hier auch schon liegen habe.
    Liebe Grüße, Petra

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    1. Na dann viel Spaß, und ich habe eben den Sternenreiter ausgelesen und hab ungefähr die gleiche Meinung wie Du auch, hab ich gesehen..L.G.

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