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Mittwoch, 25. Januar 2012

Rezension : Kettenacker : Rainer Gross



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Wenn man es mal etwas ruhiger mag, kann man Kettenacker lesen !!!
                                                            




Ich sah neulich morgens im Fernsehen einen Bericht über das Buch Kettenacker. Daraufhin habe ich es mir direkt gekauft. Der Schreibstil ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig; das Buch spielt ja in der heutigen Zeit, aber die Sprache empfinde ich doch etwas altbacken .
Der pensionierte Lehrer Hermann Mauser findet im Wald bei dem Dörfchen Kettenacker eine Kinderleiche. Es ist ein Mädchen, nur noch das Skelett ist übrig geblieben. Zwischen den Knochen findet Mauser ein kleines Kettchen mit einem eingravierten Namen. Mauser erfährt, dass das Mädchen in den 30er Jahren spurlos verschwunden ist, aber anscheinend niemand lange nach ihr gesucht hat.
Mauser findet heraus, dass es sich bei dem Mädchen um eine Freundin seiner kleinen Schwester Mutz gehandelt hat. Mutz war geistig behindert und wurde im Krieg vergast, weil sie ein "nicht lebenswertes" Leben führte.
Nun ,nach 60 Jahren, beginnt Mauser, auf dem Dachboden die alten Tagebücher seiner Mutter zu suchen und zu lesen. Ich empfinde das als sehr merkwürdig, dass er das nie vorher getan hat...Mit der Sensibilität, die man heute für das Thema entwickelt hat, liest Mauser zwischen den Zeilen, das Mutz angebliche geistige Behinderung eine Folge von sexuellem Missbrauch sein mußte.
Wer hat der kleinen Mutz das angetan ? Wer ist für den Tod des Mädchens verantwortlich ? Wer deckt wen in Kettenacker und wer verbirgt sich hinter dem geheimnisvollen Nachtgrabb, der den Kindern damals immer Angst machte ?
Mauser befragt auf eigene Faust die Bewohner von Kettenacker; die Altherrrenriege, eine Gemeinschaft von Alt-Nazis, die über das Verschwinden des Mädchens noch Bescheid wissen.
Doch mit der Sprache rausrücken will niemand. Dann ist das noch der Fidel, der Bruder des getöteten Mädchens, inzwischen aber dement. Alle Anzeichen, dass auch der damalige Pfarrer Dreck am Stecken hat, werden von der Kirche vertuscht; niemand will sich mehr dazu äußern.
Irgendwie bin ich nicht zufrieden gewesen, als ich das Buch zu Ende gelesen habe. Für mich blieben zuviele Fragen offen, meiner Meinung nach wird alles nur angekratzt. Ich glaube,aus dem Stoff hätte man mehr können. Das Buch ist eher gediegen geschrieben, völlig ohne Action oder besondere Spannung. Kann man lesen, aber ich hatte mir eigentlich mehr davon versprochen.

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