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Donnerstag, 31. August 2017
Rezension: `Der Anruf kam nach Mitternacht` von Tess Gerritsen
* * *
Gab es schon mal...
Nach nur zwei Monaten Ehe kommt Sarahs Ehemann Geoffrey bei einem Brand ums Leben. Erst nach seinem Tode erfährt sie nach und nach Dinge über ihn, die ihr klarmachen, dass sie ihren Mann überhaupt nicht kannte.
Anscheinend führte er ein Doppelleben, hatte ordentlich Dreck am Stecken und Sarah fühlt sich benutzt und hintergangen. Als sie auch noch von Nick O`Hara von der Botschaft befragt wird, als hätte sie mit ihrem Mann unter einer Decke gesteckt, ist sie ganz verzweifelt.
Das Buch fängt schön spannend an, doch nach und nach entwickelt es sich immer mehr zu einer Räuberpistole. Plötzlich haben die Behörden, aber auch gefährliche Kriminelle, Sarah im Visier und sie flieht quer durch Europa, teilweise zusammen mit Nick, immer auf der Suche nach Antworten und nicht wissend, wem sie trauen darf.
Ein paar Klopse sind aber darin, z.B. ein hauptberuflicher Killer wird von ihr mehrmals ausgetrickst und als er mit einer Waffe auf sie zukommt, zu Fall gebracht. Das fand ich alles schon etwas an den Haaren herbeigezogen.
Ich habe mich ziemlich über den Schreibstil gewundert, denn ich kenne Tess Gerritsen als geniale Autorin. Später hörte ich, dass dieses ihr Erstlingswerk war und neu aufgelegt wurde. Das finde ich ziemlich daneben, dem Leser vorzugaukeln, es handele sich um eine Neuerscheinung, denn auf der Seite steht 1. Auflage 2017.
Das erklärt natürlich auch den relativ schichten Stil und die doch einfach gestrickte Story.
Trotzdem ließ sich der Thriller flüssig lesen und war auf eine Art auch spannend. Ich bezeichne `Der Anruf kam nach Mitternacht` als eine Art Spionageroman mit einer Mischung aus Love and Crime.
Ich danke Harper Collins Verlag und Netgalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Dienstag, 29. August 2017
Hilfe--- Meine Blogroll ist verschwunden!!!!
Liebe Leser, seit einiger Zeit ist meine Blogroll plötzlich verschwunden. Ich fange gerade an, sie wieder neu zu erstellen. Bitte teilt mir nochmal eure URL mit, dann habe ich es etwas einfacher.😅😅
Montag, 21. August 2017
Rezension: `Der Totensucher` von Chris Karlden
* * * * *
Spannung vom Feinsten !!!
Der Totensucher` beginnt mit einem ziemlich gruseligen Prolog, in dem ein Mädchen aus der elterlichen Wohnung entführt wird. Eigentlich sollte der Vater zu Hause sein, doch das ist er nicht...
Zwei Jahre später...
Adrian Speer tritt nach seiner Versetzung eine neue Stelle bei der Abteilung für besonders grausame Gewaltverbrechen an. Vor zwei Jahren wurde seine Tochter Lucy aus der Wohnung entführt und seitdem fehlt jede Spur von ihr.
Adrians Leben ist seitdem nicht mehr dasselbe. Er gibt sich die Schuld daran, denn er hatte Lucy allein gelassen. Um halbwegs mit seinen Schuldgefühle leben zu können, glaubt er fest daran, dass Lucy noch lebt.
Daran ist seine Ehe gescheitert, sein Sohn spricht nicht mehr mit ihm und auf seiner vorigen Stelle wurde er suspendiert.
Bei seinem ersten Fall in der neuen Abteilung handelt es sich um einen brutalen Mord. Ein Mann wurde gequält, dann kopfüber aufgehängt und ihm die Zunge herausgeschnitten. Ein langsamer, grauenvoller Tod.
Während Adrian und seine Kollegen den Tatort inspizieren, ruft der Mörder auf dem Handy des Toten an und verlangt mit Adrian zu sprechen.
Er schickt ihm ein Foto seiner inzwischen 13jährigen, lebenden Tochter Lucy...
Dies war mein erstes Buch von Chris Karlden und ich bin sehr angetan davon. Mir gefällt sein Schreibstil, die Handlung hat mich mitgerissen, und obwohl sie sehr komplex ist, kann man trotzdem gut folgen.
Viele Kapitel enden mit einem Cliffhanger, gehen jedoch meist direkt weiter, also ist es kein künstliches Spannung erzeugen.
Ein paar heftige Szenen, in denen sehr detailliert wiedergegeben wird, was die Polizei an den einzelnen Tatorten findet und wie brutal die Morde ausgeführt wurden, aber da muss man als Thriller-Fan durch.
Anscheinend hatte jemand eine Rechnung mit den Opfern zu begleichen, alles sieht nach schrecklicher Rache aus.
Doch was haben die Morde mit Lucy zu tun? Schafft Speer es, den Täter zu stellen und wird er Lucy wiedersehen?
Der Autor legt geschickt viele falsche Fährten und bringt jede Menge Verdächtige ins Spiel, sodass der Leser vom Ende vollkommen überrascht wird. Jedoch war mir das Finale fast etwas zu übertrieben ausgetüftelt.
Speer ist ein sehr sympathischer Protagonist, aber auch die anderen Charaktere sind hier sehr gut gezeichnet, sodass ich meist ein Bild zu jedem vor Augen hatte.
Im Gegensatz zu den Kollegen, die den Mörder fassen wollen, hat Speer allerdings noch ein anderes Motiv, um den Täter zu finden, denn dieser weiß, wo sich seine Tochter befindet. Das gibt natürlich Stress mit dem Vorgesetzten...
Ein spannender Plot, ein fesselnder Schreibstil und interessante Charaktere, so wünsche ich mir einen Thriller!!
Von mir eine ganz klare Leseempfehlung für `Der Totensucher!!!!`
Ich danke dem Aufbau Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.
Sonntag, 20. August 2017
Rezension: `Geschenke aus der Küche` Easy cooking
* * * * *
Besondere Ideen für selbstgemachte Mitbringsel!!
Wie oft weiß man nicht, was man zu einer Einladung mitbringen soll, weil der Gastgeber schon alles hat? Da finde ich Selbstgemachtes aus der Küche immer genial !!
Das Buch `Geschenke aus der Küche` bietet dem Leser jede Menge Ideen.
Unterteilt sind die Kapitel in
Süßes aus dem Glas
Pikantes aus dem Glas
Aus dem Ofen
Kleine Köstlichkeiten
Ausgefallene Ideen, wie Hagebuttenkonfitüre, Tropical Curd, Chocolate Chunk Cookies, aber auch Klassiker wie Mungo Chutney, Eierlikör u.ä. finden wir in den Rezepten.
Mir gefiel vor allem `Pikantes.`
Verschiedene Salze z.B. mit Rosmarin, Rosen und Speck oder mit Thymian, Rosmarin und Salbei, aber auch aromatisierte Essige, Aromaöle, scharfe Mixed Pickles zeigen hier eine Supermischung.
Gebackenes und kleine Köstlichkeiten bei den süßen Leckereien runden das Ganze hervorragend ab.
Den Preis von 4,99€ finde ich klasse, denn so bietet sich auch das Buch als Mitbringsel an.
Besondere Ideen für selbstgemachte Mitbringsel!!
Wie oft weiß man nicht, was man zu einer Einladung mitbringen soll, weil der Gastgeber schon alles hat? Da finde ich Selbstgemachtes aus der Küche immer genial !!
Das Buch `Geschenke aus der Küche` bietet dem Leser jede Menge Ideen.
Unterteilt sind die Kapitel in
Süßes aus dem Glas
Pikantes aus dem Glas
Aus dem Ofen
Kleine Köstlichkeiten
Ausgefallene Ideen, wie Hagebuttenkonfitüre, Tropical Curd, Chocolate Chunk Cookies, aber auch Klassiker wie Mungo Chutney, Eierlikör u.ä. finden wir in den Rezepten.
Mir gefiel vor allem `Pikantes.`
Verschiedene Salze z.B. mit Rosmarin, Rosen und Speck oder mit Thymian, Rosmarin und Salbei, aber auch aromatisierte Essige, Aromaöle, scharfe Mixed Pickles zeigen hier eine Supermischung.
Gebackenes und kleine Köstlichkeiten bei den süßen Leckereien runden das Ganze hervorragend ab.
Den Preis von 4,99€ finde ich klasse, denn so bietet sich auch das Buch als Mitbringsel an.
Montag, 7. August 2017
Rezension: `Böse Seelen` von Linda Castillo
* * * * *
Undercover bei den Amischen!!
Kate Burkholder, Polizeichefin in Painters Mill in Ohio und ehemalige Amische, wird von der Polizei aus dem Bundesstaat New York um Amtshilfe gebeten. Dort kam in der amischen Gemeinde ein Mädchen ums Leben und es gibt allerlei Gerüchte um die Gemeinde und ihren Bischof. Irgendetwas stimmt nicht mit den Leuten. Niemand von ihnen will jedoch mit der Polizei reden und so tappen die Ermittler ziemlich im Dunkeln.
Die Idee ist nun, Kate als ehemalige Amische dort einzuschleusen. Sie soll sich als Witwe ausgeben und der Gemeinde beitreten.
Das ist natürlich ziemlich heikel, weil sie als Amische auch die Sitten und Gebräuche annehmen muss.
Das bedeutet, jetzt ist sie ziemlich auf sich allein gestellt, denn wenn man ihr die Rolle abnehmen soll, darf sie nicht durchs Handy oder gar einen Wagen auffallen.
Kate überlegt nicht lange und sagt zu, zum Ärger ihres Lebenspartners Tomasetti, der die Sache für zu gefährlich hält.
Es gelingt Kate schnell, sich mit Mitgliedern der Gemeinde anzufreunden, wobei sie direkt merkt, alle sind extrem eingeschüchtert, wenn es um den Bischof geht.
Kate ermittelt heimlich, findet auch bemerkenswerte Dinge heraus, die sich dort abspielen und dass der Tod des Mädchen nur die Spitze des Eisbergs ist. Schon bald befindet sie sich jedoch selbst in großer Gefahr...
Mir hat diese neue Story supergut gefallen, hatte das Buch in zwei Abenden ausgelesen. Es war mal ganz anders als die übrigen Fälle, in denen Kate in ihrem Revier und mit ihren Kollegen ermittelt hat.
Ich lese immer gerne über die Amischen und fand diesen Fall besonders spannend. Linda Castillo hat einen flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel tragen dazu bei, den Spannungsbogen konstant oben zu halten. Die Autorin hält sich nie mit unwichtigen Beschreibungen oder Details auf, um die Seiten zu füllen.
In diesem Band war besonders gut, dass es nicht soviel Privatkram von Kate und Tomasetti gab, denn das hat mich in den vorigen Bänden etwas genervt.
Hier ging es wirklich nur um diesen außergewöhnlichen Fall, der mit einem Ende überraschte, das ich überhaupt nicht erwartet hätte.
Eine ganz klare Leseempfehlung für den neuen Band um Kate Burkholder und die Amischen!!
Ich danke dem Fischer Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.
Undercover bei den Amischen!!
Kate Burkholder, Polizeichefin in Painters Mill in Ohio und ehemalige Amische, wird von der Polizei aus dem Bundesstaat New York um Amtshilfe gebeten. Dort kam in der amischen Gemeinde ein Mädchen ums Leben und es gibt allerlei Gerüchte um die Gemeinde und ihren Bischof. Irgendetwas stimmt nicht mit den Leuten. Niemand von ihnen will jedoch mit der Polizei reden und so tappen die Ermittler ziemlich im Dunkeln.
Die Idee ist nun, Kate als ehemalige Amische dort einzuschleusen. Sie soll sich als Witwe ausgeben und der Gemeinde beitreten.
Das ist natürlich ziemlich heikel, weil sie als Amische auch die Sitten und Gebräuche annehmen muss.
Das bedeutet, jetzt ist sie ziemlich auf sich allein gestellt, denn wenn man ihr die Rolle abnehmen soll, darf sie nicht durchs Handy oder gar einen Wagen auffallen.
Kate überlegt nicht lange und sagt zu, zum Ärger ihres Lebenspartners Tomasetti, der die Sache für zu gefährlich hält.
Es gelingt Kate schnell, sich mit Mitgliedern der Gemeinde anzufreunden, wobei sie direkt merkt, alle sind extrem eingeschüchtert, wenn es um den Bischof geht.
Kate ermittelt heimlich, findet auch bemerkenswerte Dinge heraus, die sich dort abspielen und dass der Tod des Mädchen nur die Spitze des Eisbergs ist. Schon bald befindet sie sich jedoch selbst in großer Gefahr...
Mir hat diese neue Story supergut gefallen, hatte das Buch in zwei Abenden ausgelesen. Es war mal ganz anders als die übrigen Fälle, in denen Kate in ihrem Revier und mit ihren Kollegen ermittelt hat.
Ich lese immer gerne über die Amischen und fand diesen Fall besonders spannend. Linda Castillo hat einen flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel tragen dazu bei, den Spannungsbogen konstant oben zu halten. Die Autorin hält sich nie mit unwichtigen Beschreibungen oder Details auf, um die Seiten zu füllen.
In diesem Band war besonders gut, dass es nicht soviel Privatkram von Kate und Tomasetti gab, denn das hat mich in den vorigen Bänden etwas genervt.
Hier ging es wirklich nur um diesen außergewöhnlichen Fall, der mit einem Ende überraschte, das ich überhaupt nicht erwartet hätte.
Eine ganz klare Leseempfehlung für den neuen Band um Kate Burkholder und die Amischen!!
Ich danke dem Fischer Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.
Freitag, 4. August 2017
Rezension: `Unorthodox` von Deborah Feldman
* * * * *
Regeln- Zwänge- Verbote
Deborah Feldman wächst in einer strengen jüdischen Familie auf, die der chassidischen Gemeinde angehört. Das Leben besteht allezeit aus Sitten, Ritualen, Zwängen und Gebräuchen. Als junges Mädchen darf Deborah nichts von dem, was andere Jugendliche in ihrem Alter so tun, noch nicht einmal lesen.
Sie muss sich züchtig anziehen, die Kleidung ist immer lang und unmodern. Die Frauen rasieren sich die Köpfe, damit kein Fremder ihre Haare sieht, tragen stattdessen Perücken. Kontakt zu Andersgläubigen geht gar nicht.
Deborah möchte sich eigentlich schon früh gegen die strengen Regeln zu Hause auflehnen, trotzdem gehorcht sie artig und auch als ihr ein Ehemann ausgesucht wird, willigt sie ein. Ehen werden grundsätzlich von den Eltern und der Familie arrangiert, ein Mitspracherecht gibt es für die Eheleute nicht. Die Regeln und Sitten, wie es abzulaufen hat, an welchen Tag was geschieht, wann man den Mann zum ersten Mal sieht usw. ist alles streng reglementiert. Aufgeklärt wird niemand von den jungen Leuten, aber es gibt Unterricht, in dem dem Paar erklärt wird, wie evtl eine Hochzeitsnacht abläuft.
Doch weder Frau noch Mann haben eine Ahnung, was wirklich passiert. Am nächsten Tag wird sofort alles von der Familie kontrolliert und wehe, es ist kein Blut im Laken.
Es wird ein unglaubliches Theater um die Periode der Frau gemacht, da sie in der Zeit und danach als unrein gilt. Anschließend muss ein Rabbi tagelang weiße Tücher kontrollieren, ob kein Blut mehr zu sehen ist. Zuletzt muss die Frau in ein Badehaus gehen und wird von Badefrauen gewaschen, was tlw. auch sehr unangenehm und intim ist. Danach erst ist die Frau wieder rein und der Mann darf sie berühren.
Ein anderes wichtiges Thema ist das Verhalten am Sabbat. Es darf absolut nichts getan werden, Mütter mit kleinen Kindern dürfen diese nicht auf der Straße tragen, denn etwas tragen ist nicht erlaubt. Also müssen sie dann zu Hause bleiben, wenn die Familie sich bei Verwandten trifft. Als dringend ein Krankenwagen benötigt wird, wird auch erwartet, dass man die Schmerzen bis Sabbatende aushält, weil telefonieren eine unerlaubte Tätigkeit wäre. Zu Anfang des Buches nahm ich an, wir befinden uns in irgendeiner anderen Zeit, aber das Ganze spielt sich im 21. Jahrhundert ab. Unvorstellbar, ich konnte eigentlich immer nur mit dem Kopf schütteln, ich finde es unfassbar, in der heutigen Zeit so etwas zu lesen.
Das ganze Leben der chassidischen Juden besteht nur aus strengen Regeln, Unmengen an Bräuchen und Verboten.
Ich mag seit jeher die jüdische Kultur mit ihren Sitten und Gebräuchen und lese gerne darüber. Doch gegen die chassidische Gemeinde sind ja sogar die Amischen noch fast fortschrittlich.
Das Ende kam etwas abrupt, ich hätte mir Deborahs Ausstieg aus der Gemeinde doch etwas ausführlicher beschrieben gewünscht. Ansonsten ist `Unorthodox` ein Buch, das ich unbedingt empfehlen kann, wenn sich jemand für das Thema interessiert.
Wer Lust hat, kann übrigens eine ganze Menge bei Google nachlesen.
Ich danke dem btb Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares
Inzwischen habe ich einiges darüber gelesen und möchte gerne auf einen Artikel verlinken, wonach die Geschichte von Deborah Feldman schon wieder etwas anders aussieht...
https://hamantaschen.wordpress.com/2017/10/07/deborah-feldman-und-ihr-versuch-mit-ihrer-story-cash-zu-machen/
Regeln- Zwänge- Verbote
Deborah Feldman wächst in einer strengen jüdischen Familie auf, die der chassidischen Gemeinde angehört. Das Leben besteht allezeit aus Sitten, Ritualen, Zwängen und Gebräuchen. Als junges Mädchen darf Deborah nichts von dem, was andere Jugendliche in ihrem Alter so tun, noch nicht einmal lesen.
Sie muss sich züchtig anziehen, die Kleidung ist immer lang und unmodern. Die Frauen rasieren sich die Köpfe, damit kein Fremder ihre Haare sieht, tragen stattdessen Perücken. Kontakt zu Andersgläubigen geht gar nicht.
Deborah möchte sich eigentlich schon früh gegen die strengen Regeln zu Hause auflehnen, trotzdem gehorcht sie artig und auch als ihr ein Ehemann ausgesucht wird, willigt sie ein. Ehen werden grundsätzlich von den Eltern und der Familie arrangiert, ein Mitspracherecht gibt es für die Eheleute nicht. Die Regeln und Sitten, wie es abzulaufen hat, an welchen Tag was geschieht, wann man den Mann zum ersten Mal sieht usw. ist alles streng reglementiert. Aufgeklärt wird niemand von den jungen Leuten, aber es gibt Unterricht, in dem dem Paar erklärt wird, wie evtl eine Hochzeitsnacht abläuft.
Doch weder Frau noch Mann haben eine Ahnung, was wirklich passiert. Am nächsten Tag wird sofort alles von der Familie kontrolliert und wehe, es ist kein Blut im Laken.
Es wird ein unglaubliches Theater um die Periode der Frau gemacht, da sie in der Zeit und danach als unrein gilt. Anschließend muss ein Rabbi tagelang weiße Tücher kontrollieren, ob kein Blut mehr zu sehen ist. Zuletzt muss die Frau in ein Badehaus gehen und wird von Badefrauen gewaschen, was tlw. auch sehr unangenehm und intim ist. Danach erst ist die Frau wieder rein und der Mann darf sie berühren.
Ein anderes wichtiges Thema ist das Verhalten am Sabbat. Es darf absolut nichts getan werden, Mütter mit kleinen Kindern dürfen diese nicht auf der Straße tragen, denn etwas tragen ist nicht erlaubt. Also müssen sie dann zu Hause bleiben, wenn die Familie sich bei Verwandten trifft. Als dringend ein Krankenwagen benötigt wird, wird auch erwartet, dass man die Schmerzen bis Sabbatende aushält, weil telefonieren eine unerlaubte Tätigkeit wäre. Zu Anfang des Buches nahm ich an, wir befinden uns in irgendeiner anderen Zeit, aber das Ganze spielt sich im 21. Jahrhundert ab. Unvorstellbar, ich konnte eigentlich immer nur mit dem Kopf schütteln, ich finde es unfassbar, in der heutigen Zeit so etwas zu lesen.
Das ganze Leben der chassidischen Juden besteht nur aus strengen Regeln, Unmengen an Bräuchen und Verboten.
Ich mag seit jeher die jüdische Kultur mit ihren Sitten und Gebräuchen und lese gerne darüber. Doch gegen die chassidische Gemeinde sind ja sogar die Amischen noch fast fortschrittlich.
Das Ende kam etwas abrupt, ich hätte mir Deborahs Ausstieg aus der Gemeinde doch etwas ausführlicher beschrieben gewünscht. Ansonsten ist `Unorthodox` ein Buch, das ich unbedingt empfehlen kann, wenn sich jemand für das Thema interessiert.
Wer Lust hat, kann übrigens eine ganze Menge bei Google nachlesen.
Ich danke dem btb Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares
Inzwischen habe ich einiges darüber gelesen und möchte gerne auf einen Artikel verlinken, wonach die Geschichte von Deborah Feldman schon wieder etwas anders aussieht...
https://hamantaschen.wordpress.com/2017/10/07/deborah-feldman-und-ihr-versuch-mit-ihrer-story-cash-zu-machen/
Mittwoch, 2. August 2017
Rezension: `Rebenblut` von Ellin Carsta
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Die Geschichte um Isabel geht weiter!!!
Gysinheym am Rhein, im Jahre 1359.
Schon der erste Band um Isabel Velten und ihre Familie hat mich begeistert. Auch im zweiten Teil geht es, wie der Titel schon vermuten lässt, wieder um die Weinberge.
Eigentlich läuft alles recht gut, Isabel lebt mit ihrer Freundin Hanna und allen Kindern zusammen im Haus ihres verstorbenen Mannes und der Weinanbau ist mehr als erfolgreich. Einige Weinberge haben sie vom Kloster Johannisberg gepachtet, andere Hänge sind Isabels Eigentum.
Hannas und Isabels inzwischen erwachsene Söhne, Albert und Matthis, befinden sich auf einer Geschäftsreise, um die Gastwirte und Abnehmer der Weinfässer zu besuchen. Die Abwesenheit der Männer nutzt der intrigante Bischof, um hinterhältig die vorhandenen Verträge mit dem Kloster zu ändern. Da Isabel als Frau keine Unterschriften leisten darf, ist niemand da, der dem Bischof Einhalt gebieten kann. Da fällt Isabel ihrerseits eine List ein. Hanna soll Albert und Matthis mit den beiden jüngeren Söhnen hinterherreisen. Vielleicht schaffen sie es, die beiden zu finden und sie rechtzeitig zurückzuschicken.
Ellin Carsta hat es wieder geschafft, mich ganz ins 14. Jahrhundert eintauchen zu lassen. Spannend beschreibt sie den Alltag zur damaligen Zeit, der besonders schwierig war für Frauen, die auf sich gestellt waren und keinen Ehemann an ihrer Seite hatten.
Ich bin immer wieder beeindruckt, wie die Menschen früher gereist sind und wie beschwerlich es war.
Um von Gysinheym nach Bremen zu gelangen, war man sehr lange unterwegs, teilweise zu Fuß, mit dem Schiff und zu Pferde. Wenn ich darüber lese, muss ich immer denken, wie einfach man heutzutage mit dem Auto, Zug oder Flugzeug in kurzer Zeit überall hinkommt.
Viele interessante Charaktere, die wir teilweise auch schon aus dem vorigen Band kennen, treffen wir wieder, aber es kommen auch neue hinzu.
In Bremen lernen Hanna und ihre Söhne Anna von Goossen kennen, die den Lesern aus dem Buch `Die Duftnäherin` sicher noch in guter Erinnerung ist. Das hat mir gefallen und auch das Hansefest spielt wieder eine Rolle.
Doch leider klappt nicht alles so, wie sich Isabel das vorgestellt hat.
Sie hat viele Hürden zu überwinden und immer werden ihr vom Bischof und seinem Gefolge neue Steine in den Weg gelegt. Bis irgendwann das Schicksal, ganz unerwartet und erbarmungslos zuschlägt und die Familien auseinanderreisst. Von einem Tag zum anderen ist alles anders und zudem die ganze Existenz bedroht.
Kann Isabel sich noch einmal aufraffen und weiterkämpfen oder gibt sie aufgrund der schrecklichen Verluste, die sie erlitten hat, auf?
Der zweite Teil der `Reben-Bücher` hat mir genauso gut gefallen wie der erste. Es ist leichte Lektüre, die sich wunderbar zum Abschalten und Wohlfühlen eignet, idealerweise für den Urlaub.
Das Ende des Buches lässt auf eine Fortsetzung hoffen.
Eigentlich läuft alles recht gut, Isabel lebt mit ihrer Freundin Hanna und allen Kindern zusammen im Haus ihres verstorbenen Mannes und der Weinanbau ist mehr als erfolgreich. Einige Weinberge haben sie vom Kloster Johannisberg gepachtet, andere Hänge sind Isabels Eigentum.
Hannas und Isabels inzwischen erwachsene Söhne, Albert und Matthis, befinden sich auf einer Geschäftsreise, um die Gastwirte und Abnehmer der Weinfässer zu besuchen. Die Abwesenheit der Männer nutzt der intrigante Bischof, um hinterhältig die vorhandenen Verträge mit dem Kloster zu ändern. Da Isabel als Frau keine Unterschriften leisten darf, ist niemand da, der dem Bischof Einhalt gebieten kann. Da fällt Isabel ihrerseits eine List ein. Hanna soll Albert und Matthis mit den beiden jüngeren Söhnen hinterherreisen. Vielleicht schaffen sie es, die beiden zu finden und sie rechtzeitig zurückzuschicken.
Ellin Carsta hat es wieder geschafft, mich ganz ins 14. Jahrhundert eintauchen zu lassen. Spannend beschreibt sie den Alltag zur damaligen Zeit, der besonders schwierig war für Frauen, die auf sich gestellt waren und keinen Ehemann an ihrer Seite hatten.
Ich bin immer wieder beeindruckt, wie die Menschen früher gereist sind und wie beschwerlich es war.
Um von Gysinheym nach Bremen zu gelangen, war man sehr lange unterwegs, teilweise zu Fuß, mit dem Schiff und zu Pferde. Wenn ich darüber lese, muss ich immer denken, wie einfach man heutzutage mit dem Auto, Zug oder Flugzeug in kurzer Zeit überall hinkommt.
Viele interessante Charaktere, die wir teilweise auch schon aus dem vorigen Band kennen, treffen wir wieder, aber es kommen auch neue hinzu.
Doch leider klappt nicht alles so, wie sich Isabel das vorgestellt hat.
Sie hat viele Hürden zu überwinden und immer werden ihr vom Bischof und seinem Gefolge neue Steine in den Weg gelegt. Bis irgendwann das Schicksal, ganz unerwartet und erbarmungslos zuschlägt und die Familien auseinanderreisst. Von einem Tag zum anderen ist alles anders und zudem die ganze Existenz bedroht.
Kann Isabel sich noch einmal aufraffen und weiterkämpfen oder gibt sie aufgrund der schrecklichen Verluste, die sie erlitten hat, auf?
Der zweite Teil der `Reben-Bücher` hat mir genauso gut gefallen wie der erste. Es ist leichte Lektüre, die sich wunderbar zum Abschalten und Wohlfühlen eignet, idealerweise für den Urlaub.
Das Ende des Buches lässt auf eine Fortsetzung hoffen.
.Wenn Ihr noch eine andere Meinung zum Buch hören möchtet, guckt mal bei Monis Zeitreise