Dienstag, 9. August 2016

Rezension: `Totenlied` von Tess Gerritsen

* * * * *

`INCENDIO`














Mal vorweg gesagt, bei `Totenlied` handelt es sich nicht um einen typischen Tess Gerritsen Thriller, sondern um ein sog. Stand-Alone.

Auf einer Reise nach Rom kauft die Geigerin Julia in einem kleinen Antiquitätenlädchen eine Sammlung Musikstücke, sog. Zigeunermusik und eine der Melodien hat es ihr besonders angetan.
Ein schneller, bisher unveröffentlichter Walzer, -- Incendio--, doch schon bald merkt sie: Irgendetwas stimmt nicht mit dem Stück, es geht etwas Unheimliches davon aus...



Eigentlich hat Julia  alles, was man sich wünschen kann, einen Beruf, der sie erfüllt, einen Mann, der sie liebt und die Krönung war die Geburt ihrer Tochter Lilly.
Doch diese Harmonie wird durch einen Vorfall jäh zerstört. Während Julia `Incendio` spielt, zeigt Lilly plötzlich Störungen und tut grauenhafte Dinge. Julia kennt ihr eigenes Kind nicht mehr und es kommt soweit, dass sie sich vor der Dreijährigen fürchtet. Aber niemand glaubt ihr, eher nimmt man an, mit ihr selbst stimmt etwas nicht.

In einem anderen Handlungsstrang führt die  Autorin den Leser nach Venedig im zweiten Weltkrieg. Es geht um den jungen Lorenzo, einen begnadeten Geigenspieler, und seine jüdische Familie.
Zwischen dieses beiden Ebenen  schaltet die Autorin hin und her und ich empfand jede für sich allein spannend.


Tess Gerritsen hat sehr gut recherchiert und das Grauen, das im zweiten Weltkrieg auch nicht vor den italienischen Juden Halt gemacht hat, mit der Geschichte verknüpft. Lorenzos Schicksal hat mich sehr berührt und noch eine ganze Zeit lang beschäftigt.

Julia möchte herausfinden, was es mit der geheimnisvollen Komposition auf sich hat und fliegt nach Venedig. Sie ist ist eine sympathische Protagonistin, auch wenn ich zwischendurch selbst an ihrem Verstand gezweifelt habe.
Ich mache mir nicht so viel aus Musik, doch ich habe mir Incendio mehrmals angehört und konnte mich dadurch noch viel besser in die Geschichte hineinversetzen.
Stückchen für Stückchen gehen die beiden Handlungen ineinander über und dem Leser wird einiges klar.
Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie die Autorin das Ganze wohl auflösen wird und ich finde, das ist ihr genial gelungen- tlw. etwas sehr konstruiert, aber das hat mich überhaupt  nicht gestört.

 Gewohnt flüssiger Schreibstil, eine packende Handlung, spannend erzählt- Tess Gerritsen hat es wieder mal geschafft, mich richtig zu packen, sodass ich das Buch kaum weglegen konnte.

Absolute Leseempfehlung, wenn man keinen Thriller im üblichen Stil erwartet!!

Hier kann man übrigens das Stück  INCENDIO anhören, das Tess Gerritsen selbst komponiert hat.

Und HIER spielt Tess Gerritsen es selbst auf dem Klavier.




 Ich danke dem Limes Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

2 Kommentare:

  1. Hey :)
    Ich mag deine Rezension sehr. Sie stellt fast genau meine eigene Meinung dar. Mir war es am Ende mit dem "Politischen" ein bisschen too much und irgendwie auch ein bisschen überflüssig. Aber ansonsten konnte mich dieser Roman genau so begeistern, wie ihre anderen Büchern, wenngleich man sie gar nicht miteinander vergleichen kann.
    Ich wünsche dir einen schönen Sonntagabend.
    GlG
    Kitty ♥
    P.S. Ich würde gerne, wenn das okay ist, deine Rezension bei mir verlinken?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, klar darfst Du gerne die Rezension verlinken. L.G. Annette

      Löschen

Bitte beachtet, dass eure Daten beim Kommentieren für diesen Zweck von Blogger verarbeitet, bzw. gespeichert werden müssen. Wenn Ihr einen Kommentar abgebt, erklärt Ihr euch damit einverstanden.