Freitag, 29. April 2016

Rezension: `Kleine Kaiser`: Geschichten über Chinas Ein-Kind-Generation` von Xinran


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Kaum zu glauben!!!!



















Xinran, selbst Chinesin, lebt seit 1997 mit ihrer Familie in London. Immer wieder sind chinesische Jugendliche oder Studenten  für längere Zeit bei ihr zu Gast. Außerdem reist sie häufig nach China und hat so einen tiefen Einblick in das Leben der chinesischen Einzelkinder, der sogenannten kleinen Kaiser, bekommen.

 Während des Lesens habe ich gedacht, es kann nicht wahr sein, was die Autorin dort an Geschichten zusammengetragen hat. So wird es unmöglich wirklich sein.
Daraufhin habe ich mal ein wenig gegoogelt und dabei eine Menge ähnlicher Aussagen im Internet gefunden. Irgendwie ist es nicht zu fassen, dass junge Chinesen aus der Generation Einzelkind so lebensuntüchtig erzogen werden sollen.
Da die Eltern nur ein Kind haben dürfen, muss dieses Kind etwas ganz Besonderes werden. Es soll lernen, lernen, lernen, studieren und einen tollen Beruf finden, doch im alltäglichen Leben ist es völlig unselbstständig. Fast niemand weiß, wie man Küchengeräte bedient, vom Schneiden eines Apfels mit dem Messer angefangen. Etwas völlig Selbstverständliches, wie Kleidung auf einen Bügel hängen, ein Bett beziehen, oder überhaupt normal mit anderen Menschen zu kommunizieren, ist teilweise unmöglich.
Die Kinder und Jugendlichen wissen überhaupt nicht, wie man miteinander umgeht, denn so etwas wurde ihnen nie beigebracht. Abgeschottet von allem durften sie anscheinend nur lernen.
Das Buch ist in Kapitel aufgeteilt, die jeweils von einem anderen jungen Chinesen handeln, mit dem Xinran zu tun hatte. Manches, das ihr von den jungen Leuten erzählt wird, kann selbst sie nicht glauben, sodass sie die Eltern kontaktiert, um herauszufinden, ob das wirklich so gewesen sein kann. So lernt der Leser beide Seiten und auch die Beweggründe der Eltern kennen.

Allerdings empfinde ich den Schreibstil der Autorin auch etwas gewöhnungsbedürftig, mir hat er nicht wirklich gefallen. Es war zwar interessant, etwas über Chinas Ein-Kind-Generation zu erfahren, doch auch Xinran ist immer noch mehr Chinesin als Europäerin, obwohl sie schon so lange in England lebt.  Das merkt man teilweise an ihren Aussagen, aber vor allem an  ihrer Ausdrucksweise und die konnte mich  einfach nicht begeistern.


 Ich danke dem Droemer Knaur Verlag  für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

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