Montag, 1. April 2013

Rezension : Mit Liebe hat das nichts zu tun : Claudia Mech


* * * * *



Wer hat eigentlich angefangen ??

Du oder Er ??








Bei der Story im Buch handelt es sich um die persönliche Geschichte der Autorin, nur nennt sie hier  das Kind Stefanie.

Zuerst wird ein ganz normales Kinderleben geschildert; Schule, Spielkameraden, ein liebevolles Elternhaus. Auch wenn ihre Eltern in Wirklichkeit ihre Großeltern sind, liebt Stefanie  die beiden und sagt Mutti und Vati zu ihnen.
Bis Stefanie 12 Jahre alt ist, ist ihr Vati ein fürsorglicher Vater und sie berichtet äußerst liebevoll von ihm.
Das ganze Buch ist in der kindlichen Sprache einer 12jährigen geschrieben, das lässt den Leser noch mehr mitfühlen, als plötzlich die Stimmung umschlägt....

Zum ersten Mal berührt Vati sie im Urlaub unsittlich, beim Eincremen mit Sonnenmilch. Das ist Stefanie zwar sehr unangenehm, aber sie weiß nicht so recht, wie sie damit umgehen soll. 
Sie ist ziemlich verwirrt, merkt aber direkt, dass hier etwas nicht stimmt und das das kein Versehen war.

Was die Autorin über die darauffolgende Zeit schildert, geht einem richtig an die Nieren. Sie hat nun ein Geheimnis mit Vati, etwas, das nur sie beide wissen dürfen.

Gemischte Gefühle hatte ich zuerst, als sie zugibt, das es ihr anfangs sogar ein bisschen gefallen hat. 
Doch das erklärt sich anschließend, denn diese neuen Gefühle, die sie durch den Vater entdeckte, konnten doch nichts Schlechtes sein. Zumal Vati immer wieder betonte, dass es die natürlichste Sache der Welt sei.
 Kurze Zeit später merkt das Kind auch, das das alles nicht natürlich ist und sie will auch nicht weiter mitspielen. Aber so ohne weiteres gibt der Vater nicht auf..


Ich könnte mir vorstellen, dass manchen Lesern die detailgenauen Schilderungen und die Einzelheiten der sexuellen Übergriffe etwas `too much` sind.
Doch gerade durch diese ungeschönten Beschreibungen bekam man wirklich ein Gefühl dafür, wie abstoßend es für die Kleine gewesen sein musste. 
Hin und hergerissen zwischen Gefühlen des Ekels und der Liebe zum Vater kann sie sich nicht wehren. Es gibt auch niemanden, dem sie sich anvertrauen könnte, am wenigsten ihrer Mutter.
Die Macht, die der Vater über sie hat, ist sogar so stark, dass sie ihn noch in Schutz nimmt, als die Mutter einen Verdacht schöpft..

 Dann ereilt die Familie ein Schicksalsschlag; der Missbrauch hört auf und Stefanie kann endlich aufatmen....

"Mit Liebe hat das nichts zu tun" wird den Leser nicht so schnell loslassen und noch einige Zeit beschäftigen.

 Das Buch hat Claudia Mech hauptsächlich ihrer Mutter gewidmet, die zwar die Geschichte grob kennt, aber nicht in allen Einzelheiten. 

Der ausschlaggebende Grund, der die Autorin letztendlich dieses Buch schreiben ließ, war die Frage, die ihre Mutter erst vor kurzem gestellt hat......

          Wer hat eigentlich angefangen.....?
                      Du oder er  ?????




Ich danke Claudia Mech und dem Elf Uhr Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

9 Kommentare:

  1. Tolle Rezi!
    Das ist natürlich sehr mutig, eine solche eigene, wahre Geschichte aufzuschreiben und als Buch zu veröffentlichen.

    Zu dem Thema fand ich auch das Buch "Rotkäppchen muss weinen" wirklich gut. Dort wurden dem Leser glücklicherweise Einzelheiten bzw. näher Beschreibungen erspart, trotzdem hat mich das Buch auch sehr berührt und ich bekam eine Gänsehaut. Kann ich dir auch nur emfpehlen!!

    LG, Jenny

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    1. Hi Jenny, das "Rotkäppchen" guck ich mir gleich mal an..Falls Du dieses Buch hier liest, bin ich mal auf Deine Meinung gespannt.L.G. Annette

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  2. Hallo,
    zum Thema passend und ein Krimi ist "Böser Wolf" von Nele Neuhaus. Macht auch Gänsehaut.....

    "Mit Liebe hat das nichts zu tun" hört sich interesant an. Trotz Aufklärung und Prophylaxe ist das Thema immer aktuell, es wird nie aufhören, leider......
    Bei Gelegenheit werd ich gern mal reinlesen, derzeit möchte ich noch meine "Serie" von Herrn Adler-Olsen fertiglesen......

    LG
    Sandra

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    1. Hi Sandra, Böser Wolf steht eh schon die ganze Zeit auf meiner Liste, aber ich bin noch nicht dazu gekommen :-( L.G. Annette

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  3. Der Wahnsinn. ich bin so froh, dass ich auf ihren blog gestoßen bin und das Buch schafft es grade definitiv auf meine Wunschliste. Und wird gleich eingetragen. Ich fand die Rezension sehr angenehm zu lesen und freue mich nun öfter bei ihnen zu lesen :)
    Ich habe mich mal als leser eingetragen

    Ich buchblogge erst seit 3 Tagen und freue mich immer über tipps und anregungen. Also wenn sie mal vorbei schauen würden, würde ich mich sehr freuen. Noch mehr, wenn es ihnen gefällt und sie auch Leser von mir werden.

    Liebe Grüße, Lotti Lunatic
    von www.lottasbuecher.blogspot.com

    :)

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    1. Hi Lotti, hab bei Dir mal gestöbert und wünsche noch viel Spaß beim Bloggen :-) L.G. Annette

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  4. Hallo Annette,

    sehr tolle Rezi zu einem interessanten Buch....
    Ich kannte den Titel vorher noch nicht, werd ihn mir aber auf jeden Fall merken :o)
    Danke fürs Vorstellen!
    Liebe Grüße
    Aenna

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    1. In den nächsten Tagen wird es hier noch einmal einen Post zu dem Buch geben,, da solltet ihr auf jeden Fall gucken...Könnte sich lohnen :-) L.G. Annette

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  5. Huhu,

    immer ein sehr ergreifendes und heikles Thema, was mich froh stimmt diese Situation weder mit mir selber noch mit meinen beiden Mädels bis jetzt durchmachen zu müssen.

    Jedoch bin ich durch meinen Beruf viel mit diesem Thema in Berührung gekommen und habe mit betroffenen gearbeitet.

    Gerade wegen dem letzen Satz möchte ich dieses Buch unbedingt lesen.
    Unverständlich wie eine Mutter so etwas äußern kann.

    herzliche Grüße
    Andrea

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